Fallstricke der 'gewaltfreien' Kommunikation

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candle.
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Beitrag Di., 29.05.2012, 12:20

Naja, es wäre spannend zu erfahren wo du gute Erfahrungen gemacht hast, das richt ja nur mal eine Personengruppe zu nennen wie Freunde oder Kollegen, mehr erstmal nicht.

Es ist so, dass es hier manchmal Themen gibt, die ich interessant finde und schreibe dann gerne mit. Dafür muß ich meiner Meinung nach aber nicht gleich Bücher kaufen, denn ich brauche es nicht, komme so gut klar, aber allgemein kann man es ja diskutieren? Wenn du mich hier nicht sehen magst reichen wenige Worte. Ich glaube, du bist hier eh die Einzige, die am meisten Ahnung hat, weiß gar nicht wer dazu überhaupt schon gelesen hat.

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Tigerkind
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Beitrag Di., 29.05.2012, 12:21

Aber nur weil ich schreie,muß ich dem anderen ja keine Vorwürfe machen,oder?
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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Tigerkind
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Beitrag Di., 29.05.2012, 12:25

Nö,candle,so ist das nicht,ich mag Dich durchaus lesen,ich bin zur Zeit durch die ganzen Angriffen hier etwas dünnhäutig geworden.

Na,klar,wenn Du kein Buch kaufen magst,ist das o.k.,ich kann Dir aber nur im Rahmen meiner Möglichkeiten antworten,kann sein,das es für Dich dann nicht wirklich zufriedenstellend ist,weißt Du was ich meine?
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-George Orwell-

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candle.
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Beitrag Di., 29.05.2012, 12:26

Schreien lehne ich generell ab! Ich denke, wer schreit, hat sich da auch wenig unter Kontrolle. Naja, ich bin vorbelastet und mag Schreifrauen nicht besonders gerne. geht für mich gar nicht. Finde ich persönlich auch nicht gewaltfrei.

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Tigerkind
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Beitrag Di., 29.05.2012, 12:29

Tja,kann ich verstehen,dann würde ich Dir in so einem Fall empfehlen aus dem Kontakt zu gehen.

Ich rede auch nicht von einem richtigen Herumbrüllen, sondern vom sogenannten Giraffenschrei,das ist was anderes als hemmungslos den anderen niederbrüllen,da gebe ich Dir Recht,das ist Gewalt,da würde ich mich auch sofort verziehen,weil ich das hasse.
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Stacheldraht
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Beitrag Di., 29.05.2012, 12:31

Da haben wir was gemein. Schreien ist für mich absolutes no-go. Je nachdem wie die Situation konkret aussieht, werde ich dann immer leiser, aber zugleich kälter und bösartiger von der Wortwahl her oder ich mache komplett dicht und werde in alte Filme hineingeschleudert. Aber jemanden der schreit, nehme ich eh nicht ernst, da Lautstärke nunmal kein Argument ist. Eher ein Zeichen von Verzweiflung.
Lache und die ganze Welt wird mit dir lachen. Weine und du weinst allein.
Oldboy

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Tigerkind
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Beitrag Di., 29.05.2012, 12:31

Gute Erfahrungen habe ich wie gesagt auf dem Seminar gemacht,mit einigen Kollegen und 2 Freunden.
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Tigerkind
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Beitrag Di., 29.05.2012, 12:39

Ich merke gerade,ich komme in einen Konflikt mit mir selbst,einerseits habe ich den Wunsch Euch Eure Fragen so gut wie möglich zu beantworten,merke aber,ich bin überfordert,ich kann Eure Fragen kann nicht so beantworten,das es mir damit auch noch gut geht.

Jetzt denkt Ihr in der GFK wird wie wild gebrüllt und das finde ich ganz furchtbar,ich glaube es wird schwierig wenn Ihr das Buch nicht kennt,da fehlt ja die komplette Grundlage.

Ich verstehe ja,das man nicht gleich ein Buch kaufen möchte,aber ich glaube in dieser Rolle hier bin ich übrfordert.

Ich muß jetzt erstmal nachdenken.

Was ich auf jeden Fall gut finden würde,wenn Ihr Euch das Buch zumindest ausleihen könntet?
Wäre das möglich?
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ENA
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Beitrag Di., 29.05.2012, 12:40

Tigerkind hat geschrieben:@ENA:So,liebe ENA,den ultimativen Tipp gibt es nicht,(auch wenn ich Dir den gestern versprochen habe,aber ich war schon viel zu müde für Erklärungen.
Es geht ja darum durch empathisches hinterfragen (z.B.Deine Fallsbeispiele) in der Realität herauszufinden,was derjenige wirklich möchte.
Auch wenn er Dir gegenüber z.B. einen unterschwellig,aggressiven Ton hat,dann herauszufinden,warum hat er den,was ist sein unerfülltes Bedürfnis?
(Hinter Ärger steht immer noch ein anderes Gefühl bzw. ein unerfülltes Bedürfnis.)
Es ist so,wenn ich z.B. selber gerade nicht empathisch sein kann,weil meine Wut gerade hochkocht,ist es sinnvoller mir erstmal selbst Empathie zu geben oder sie woanders zu holen.
Man könnte z.B.auch sagen,ich bin gerade so wütend,ich kann mometan gar nicht auf sie eingehen,ich brauche erstmal Abstand und Ruhe.Zum Bleistift.
M.Rosenberg hat viele Beispiele in seinem Buch,ich kann und will das hier nicht wiedergeben.
Natürlich darf man seine Gefühle aussprechen,GFK heißt ganz bestimmt nicht sie zu verstecken,im Gegenteil.
Hm, also zu der Sache mit dem aggressivem Ton: Heißt das jetzt, das Aufgabe desjenigen ist, der angepampt wurde, herauszufinden, warum das Gegenüber aggressiv ist? Und wo bleibt der Schutz bzw. das Bedürfnis, desjenigen, der angepampt wurde?

…und zu der Sache mit den Beispielen: Schade, ich hätte gerne mal was aus der Praxis mitbekommen.
Weißt Du, mein Problem mit GFK und den ganzen anderen Kommunikations-Stilen/-schulen, ist,, dass ich irgendwie zwar haufenweise Information und gesagt bekomme, man muss es halt so und so machen, SO wäre es gut (jetzt mal unabhängig von Dir),....aber will man mal konkrete Beispiele haben, die aus dem Leben sind und nicht aus dem Buch: Pustekuchen!
Naja, und das wäre jetzt halt mal die Gelegenheit gewesen zu fragen. Naja, schade halt.
Muss ich´s alleine weiter versuchen….oder halt auf meine Art.
münchnerkindl hat geschrieben:Ich denke GfK eigenet sich am bessten für Mediationssituationen, wo man sich bemüht zwei an sich zur Kooperation gewillte Parteien an einen Tisch zu bekommen und beide Parteien dazu anleitet so zu kommunizieren daß beide Parteien den jeweils anderen verstehen lernen anstatt in die Emotionalität und die Konfrontation zu gehen. Sodaß eine für beide parteien befriedigende Lösung gefunden werden kann.

Wenn dich aber jemand mobbt oder sonstwie ganz direkt auf Konfrontation aus ist dürfte GfK als Technik ziemlich nutzlos sein. Und das sind meiner Meinung nach sehr viele Konfliktsituationen.

In dem Fall ist nur noch die Frage, lasse ich mich auf so ein Niveau herab oder nicht und wie bleibe ich hier unbeschädigt.
Sehe ich auch so. Einfach, weil im ersten Fall ja beide Parteien gewillt sind, zum Guten etwas gemeinsam zu lösen. Bei dem anderen Fall, wenn einer ein Gefühl äußert und der andere dann mit:“Halts Maul, Du alte Schlampe!“ kommt,ist das für den, der sich öffnet, vermutlich dreimal so schlimm, als wenn er gar nichts gesagt oder mit draufgekloppt hätte.

Tigerkind hat geschrieben: In der GFK darf auch geschrien werden.
Hm, aber wie schreit man dann gewaltfrei?
Sorry, aber mich interessiert das Thema wirklich und eigentlich will ich nur verstehen.
Tigerkind hat geschrieben:sondern vom sogenannten Giraffenschrei,
Wie geht das? Das könnte vielleicht eine Lösung sein!!!


Nachtrag.
Tigerkind hat geschrieben:Ich merke gerade,ich komme in einen Konflikt mit mir selbst,einerseits habe ich den Wunsch Euch Eure Fragen so gut wie möglich zu beantworten,merke aber,ich bin überfordert,ich kann Eure Fragen kann nicht so beantworten,das es mir damit auch noch gut geht.
Ich versteh das schon. Ich dachte nur, wenn das jemand schon gelernt hat und praktiziert, würde mit das Fragen vielleicht dabei helfen, die für mich noch offenen Fragen zu klären. Wie gesagt, Theoriewissen habe ich ja ein bisschen damals im Studium gehabt, aber ich finde es äußerst schwer, sie auf Situationen draußen bzw. wie vor 2 Seiten beschrieben zu übersetzen.
Das war nur das Anliegen meiner Fragen. Ich wollte verstehen.

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Tigerkind
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Beitrag Di., 29.05.2012, 12:47

Ich merke hier fehlt jegliche Grundlage,also ich möchte auch gar nicht in dieser Rolle hier sein,wenn Ihr tatsächlich das Bedürfnis habt,mehr darüber zu erfahren,seid Ihr ja nun wirklich nicht auf mich angewiesen.

Ich finde es aber generell schwierig eine Sache abzulehnen von der ich eigentlich gar nichts richtiges weiß,ich würde Euch wünschen Euch viel,viel mehr zu informieren,vielleicht könnt Ihr wertvolle Erfahrungen machen,wünschen würde ich es Euch!

Ich schätze GFK sehr,aber ich bin nicht der GFK-Experte,das sind andere!
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Tigerkind
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Beitrag Di., 29.05.2012, 12:50

Ich weiß,ENA,das Du verstehen willst,aber ich kann Dir nicht alles beantworten,GFK ist viel zu umfangreich!

Nur soviel:Ja,man kann sich Vorwüfe,Beledigigungen tatsächlich in Gefühle und Bedürfnisse übersetzten,ich habe das jetzt ab und zu im Alltag praktiziert und es hat mich und die andere Person bereichert.
Aber ich kann das wie gesagt auch nicht immer,ich übe noch.
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candle.
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Beitrag Di., 29.05.2012, 12:58

Hm ENA, ich muß sagen ich wäre auch mächtig überfordert mit deinem Anliegen hier. Du hast die Situation schon mal beschrieben und es war nur verworren.

Letztlich geht es bei dir wohl auch um Abgrenzung. Ich habe das vor vielen Jahren so gemacht, Männer machen das sichtbar automatisch, dass sie Gezicke nicht krumm nehmen. Bei dir spielt sich ja etwas ab ENA wofür vielleicht der Kollege nichts kann. Dieser könnte höchstens wiederholt einen Hinweis gebrauchen sich auf der Arbeit mal zusammenzureißen. Also wenn mich wer angrummelt, dann denke ich bei mir: Sein Stress und ziehe mir den Schuh nicht an. Irgendwie sind Frauen wohl so, dass sie gleich in große Gefühlswallungen kommen während Männer mal kurz "Halt's Maul" sagen und das Thema ist erledigt. Frauen verstricken sich gerne in Grabenkämpfe.

Und ENA du mußt auch bedenken, dass es Menschen gibt, die nur reagieren und sich gar keine Gedanken machen wie der andere das findet. Das kann man einfach nur so akzeptieren, in der Regel kommt man da nicht weiter, gerade auch dann wenn da keine Abhängigkeit besteht und Projekte getrennt behandelt werden. Ich denke, du mußt da halt mal auf den Putz hauen und das ganz direkt, damit es ankommt.

Scheitern tut GFK und jegliche Situation der Kommunikation immer dann, wenn da nicht ale mitziehen. Das ist leider so.

@Tiger, ich verstehe und keiner erwartet hier von dir, dass du die Probleme der anderen löst. Ich kann auch gut mal einen Tag verstreichen lassen ohne Antwort zu geben oder zu bekommen. Bei mir hängt auch alles noch mit der großen Konzentrationsschwäche zusammen, dass ich in Literatur allgemein noch nicht groß einsteigen kann, aber es wird schon besser.

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montagne
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Beitrag Di., 29.05.2012, 13:02

Tigerkind hat geschrieben:
montagne hat geschrieben:. Es wird immer Bereiche im Leben geben, da sind Forderungen und Verbote angebracht, sowie Lob und Strafe. Dinge die GFK ablehnt und das ist dann wirklich lebensfremd.
Da hast Du vollkommen Recht,aber deswegen sind diese Ding ja nicht unbedingt gut.Klar ist es anstrengend wenn sich was grundlegend ändern soll,aber deswegen ist es nicht schlechter.
Ja,lebensfremd,wird es nicht Zeit das sich das Leben an manchen Stellen ändert,nicht nur für uns auch für andere?

Aber das wäre eine weitere Diskussion.
Ich sagte ja, es wäre sicher schön, aus meiner Sicht, wir würden in einigen Teilen ja wirklich netter, behutsamer, einfühlsamer miteinander sprechen.

Aber in vielen Bereichen ist es systemimmanent, beziehungsimmanent, dass es immer Forderungen, Gebote und Verbote geben wird. Daran möchte ich nichts ändern, weil ich es richtig so finde... weil es gar nicht anders geht.
Das strukturiert das soziale miteinander und hält den Motor Gesellschaft, Familie, Firma/Abteilung am laufen. Überall gibt es hierarchische Beziehungen und überall dort gibt es auch Forderungen, Verboten, Gebote, Lob, Strafe.
Ein Assistenz oder eine Schwester im OP erhält vom leitenden Operateur keine Bitten, sondern Anweisungen und Forderungen. Ein Pilot erteilt seinem Co-Piloten Forderungen, ein Lehrer, eine Mutter fordert (und fördert) die Kinder. Der Staat fordert gewisse Dinge von uns und straft, wenn wir es nicht tun. Möchte ich, das wir eine Freiheit haben Steuern zu zahlen doer nicht? Bei einer roten Ampel anzuhalten oder nicht? Ich möchte das nicht.


Zwar mag manch einer solche Forderungen als Bitten deklarieren, aber nur weil ich ein Schwein eine Giraffe nennen, wird es keine Giraffe. Es ist immer noch ein Schwein. Und Schweine sind auch okay, es kann nicht nur Giraffen geben. (;

Im übrigens heißt eine Forderung zu äußern für mich nicht Menschen im Kasernenton anzuherrschen oder mich so anherrschen lassen zu müssen. Auch eine Forderung kann freundlich geäußert werden und ggf. Spielraum enthalten. Muss aber beides nicht.


Ich sage nicht, dass GFK grundsätzlich schlecht ist. Ich sehe nur enge Grenzen, sowohl systembedingt, als auch, was die Natur des einzelnen Menschen angeht. In bestimmten Settings, sehe ich auch so, wie Mediation, Supervision, mag es ein gutres Tool sein, neben anderen guten Tools. In bestimmten anderen Settings wird GFK Paradox zur Gewalt oder zumindest nutzlos.
amor fati

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ENA
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Beitrag Di., 29.05.2012, 13:02

Ja, aber man muss doch einen Anhaltspunkt haben, weswegen man sich weiter informiert.
Jetzt mal unabhängig von Dir:
Wenn ich ein Problem habe (siehe Fallbeispiele aus meiner Arbeit (Würg! Kotz!)) und ich lese irgendwo, dass dieses oder jenes die Lösung sein könnte, dass man anders kommunizieren muss und dass das dann geht, etc., dann höre ich mir das an, lese es durch, stelle Fragen.
Wenn es für mich einleuchtend, transparent ist, kann ich versuchen, etwas davon zu übernehmen. Wenn es für mich aber weiterhin schwammig bleibt, zuviele Fragen offen bleiben oder ich nicht weiß, wie ich das auf meine akuten Situationen übertragen soll, frage ich entweder weiter oder lasse das Thema, sehe es nicht als mein möglicher Weg an, gucke weiter oder gebe auf.
...und so ist es dann halt auch, wenn ich Fragen stelle, zu jemanden, der das Thema kennt (und jetzt geht es mir grade nicht nur um GFK, mir ist das auch schon mit anderen Leuten anderer Lern-, Kommunikations-,Hilfweisen passiert): Wenn ich Fragen stelle an jemanden, der sich auskennt, der eine Methode super findet, der sie empfiehlt und meine Fragen laufen ins Leere oder ich werde wieder auf Bücher und Seminare verwiesen (und wie gesagt, dass ist mir schon mehrmals passiert), bleibt bei mir am Ende nur ein Gefühl von Ratlosigkeit über und dass ich mit dem Problem allein gelassen worden bin.
Also nichts mit "Oh, da ist Hilfe, das könnte so sein". Ich bekomme gesagt, wie super etwas läuft oder helfen kann und wenn ich dann konkret nachfrage, um es zu verstehen, dann kommt nichts mehr, wird ausgewischen, ich auf Bücher oder Seminare vertröstet. ...und das ist dann auch nichts, was mich motiviert weiter zu suchen. Im Gegenteil, ich werde eher frustriert in dem Sinne: schon wieder eine Suche nach Hilfe, eine Hilfsmöglichkeit nicht geglückt !

Ich kann verstehen, wenn es Dich überfordert, hier weiter zu schreiben und es genauer zu erklären, aber irgendwie war mir auch wichtig zu schreiben, was ich für ein Problem mit diesen Kommunikations,…lösungen habe. Nämlich einfach, dass ich zwar Theorie und Fallbeispiele aus dem Buch finde, aber wenig Hilfsmöglichkeiten, die mir wirklich in meinem Leben weiterhelfen.
…und das erlebe ich grade nicht nur hier so, sondern auch in diesen ach so tollen Fortbildungsangeboten, die man ab und zu mal von seinem Arbeitgeber angeboten bekommt, damit auf dem Papier hinterher drauf steht, man sei geschult worden.
Z.B. Thema Mobbing: Was haben wir da für eine Fortbildung bekommen,….es gab mehrere Wartelisten, wir kamen erst beim dritten Mal dran. Auch da wieder: Gut klingende Beispiele, in der Gruppe (die ja auch wollte und die Mobbing-Situation nur silmulierte) hat auch alles geklappt. Unsere konkreten Fragen und Bedenken wurden aber nur grob beantwortet, wir sollten auf die Situation vertrauen. Die Hälfte von uns ging mit keinem guten Gefühl aus diesem Fortbildungs-Seminar raus. Der Rest weiß ich nicht. Es blieben zu viele Fragen offen, um das hinter anwenden zu können.
…und das meine ich eben: die Ideen sind gut, aber irgendwie fühlt man bzw. ich mich in solchen Momenten (unabhängig vom Mobbing jetzt und vorausgesetzt, ich habe wirklich Hilfebedarf) hinterher mehr ratlos und allein gelassen, als ich es vorher auch schon war !


...und Candle: Mir ging es ja auch nicht darum, wie man in den Situationen reagieren kann (ich habe es im Übrigen schon längst getan! ), sondern viel mehr, wie man es im Rahmen der GFK machen würde.

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debussy
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Beitrag Mi., 30.05.2012, 08:03

ich halte gfk für nichts anderes als ein geschäft. damit kann man geld verdienen.
personalentwickler und berater bieten seminare an, die dann ihre klienten ab eur 900,- buchen können.

gratulation!

ich kann mia w. sehr gut verstehen.
gfk ist heuchlerisch. es ist ein theater, und dieses "nicht-echte" ist für mich keine basis einer gsunden kommunikation.
Tigerkind hat geschrieben:Ich finde es aber generell schwierig eine Sache abzulehnen von der ich eigentlich gar nichts richtiges weiß
ich nicht. im laufe der jahre entwickelt man ein GESPÜR! ich muss nicht in jedes klo hineingreifen um zu erkennen, dass es eines ist.

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