Was bleibt (lieber) ungeschrieben?
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Phönixia: Auch eine interessante Frage. Für wen schreibt man? Das kommt auf den Thread an, natürlich. Wenn jemand über Selbstmordabsichten schreibt, dann achte ich eigentlich ausschließlich auf den Empfänger. Wenn es um thematische Diskussionen geht, achte ich v.a. darauf, meinen Standpunkt darzulegen. Meist liegt es sozusagen in der Mitte: Ich möchte anderen helfen, sie zum Nachdenken anregen, sie anregen, auch unbequeme Gedanken zuzulassen - und ich selbst habe natürlich auch das Bedürfnis, mich auszutauschen, um das zu tun, was Waldschratin so schön beschrieben hat.
Bei allem ist es mir wichtig, dass in so einem Forum möglichst eine breite Palette an Meinungen zu finden ist - eben auch, wenn diese nicht immer mainstream sind. Auf die Idee, ausschließlich für den Empfänger zu schreiben und ausschließlich darauf bedacht zu sein, bei ihm schöne Gefühle zu erzeugen, bin ich in der Tat noch nicht gekommen.
Bei allem ist es mir wichtig, dass in so einem Forum möglichst eine breite Palette an Meinungen zu finden ist - eben auch, wenn diese nicht immer mainstream sind. Auf die Idee, ausschließlich für den Empfänger zu schreiben und ausschließlich darauf bedacht zu sein, bei ihm schöne Gefühle zu erzeugen, bin ich in der Tat noch nicht gekommen.
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Darum gehts bei der GFK ja : auch das "Unerfreuliche" so gesagt zu bekommen,daß es den anderen nicht verletzt.ENA hat geschrieben:Also geht mit GFK gar nicht etwas Unfreundliches sagen?
Wird zwar auch mit der GFK nie ganz zu vermeiden sein,aber erstens dient Kommunikation ja nicht zum "Abreagieren" seiner eigenen Bedürfnisse,dem anderen was zu sagen,sondern es soll den anderen ja auch erreichen - und das tuts nunmal eher,wenns nicht unfreundlich oder "egoistisch" oder aggressiv-vorwurfsvoll etc. kommuniziert wird.
Ich z.B. mach sofort dicht,wenn mir eins kommt mit "Ich will aber rechtbehalten,und du sollst einsehen".Da kann das,was der andere mir sagen will,noch so schlüssig oder logisch sein etc.
Aber dann kann ich auch nur bei mir selber bleiben - und gucken,warum nervt mich das,wie kann ich anders damit umgehen,als dem Schreiber aus dem Weg zu gehen oder ihm eins reinzuwürgen etc.Und dann heißts "üben".
Wenn eins schon in ne Diskussion geht mit dem Anspruch,der andere habe sich so zu verhalten,daß nix mich verletzt oder sonstwie beeinträchtigt,dann ist das nicht nur utopisch,sondern es killt jegliche Kommunikation.
Wenn dagegen eins in ne Diskussion geht mit dem Anspruch,die Sau rauslassen zu können,wie es ihm paßt,dann ist das eben so utpoisch und killt ebenso jegliche Kommunikation.
Beides gilts wohl zu beachten : bei mir bleiben und ebenso beim anderen auch,so gut ich eben kann.Ich setz da nämlich auch voraus,daß es den meisten Usern hier darum geht,dem anderen was zu helfen,zu unterstützen oder ihn sonstwie aufzubauen.
Hallo zusammen,
beim Durchlesen eurer Postings kam mir spontan ein Blog eines neuen Forumsmitgliedes in den Kopf.
Hier: http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-f ... 35&t=23244
Die TE eröffnete ihren Blog mit den Worten
Daraufhin wurde sie von Elfchen sehr freundlich begrüßt und zum Schreiben animiert. Fand ich schön. Der Blog endete damit, dass die TE um Schließung ihres Blogs bat. Ihre letzten Worte lauteten
Da ich auch als Beispiel genannt wurde, bei dem es als unerwünscht aufgefasst wurde und sich dann anders herausstellte: ich freue mich, wenn jemand etwas zu meinen Beiträgen postet, aber ich bin auch nicht böse, wenn Kommentare ausbleiben. Auch sind mir die "Klicks" nicht wichtig. Es freut mich, wenn meine Geschichten und Gedanken Interesse wecken, wenn sie vielleicht sogar Sympathie auslösen, aber ich habe den Blog nicht ausschließlich zu diesem Zweck eröffnet. Wenn ich zu einem Thema die Meinungen anderer hören möchte oder aber mir Zuspruch erwünsche, so bin ich auch der Meinung, dass ich dafür einen separaten Thread eröffnen sollte. In einem Blog kann ich leider nicht erwarten, dass andere Forumsuser darauf eingehen, wie es z.B. Freunde oder Familie im realen Leben tun würden.
Schwierig finde ich es auch mit dem Thema Kritik, Provokationen, ö.ä.. In einem Forum traut man sich eher über unangenehme Dinge zu sprechen, als vielleicht im realen Leben. Die Anonymität spielt hier einfach eine große Rolle. Auf der anderen Seite ist es eben auch genau diese anonyme Komponente, die es erleichtert, sich provokant, kritisch oder negativ zu etwas zu äußern. Im realen Leben wären wir vielleicht "sensibler" mit Freunden, Bekannten, Kollegen. Aber eben auch nicht so ehrlich. Das sind nunmal die zwei Seiten der Medaille. Da kann ein sensibles und unangenehmes Thema schnell noch mehr verletzend werden, als es ohnehin schon ist. Oder man word eben wachgerüttelt und sieht die Dinge mit anderen Augen.
Tja, und in einem Blog, der ja nun wieder persönlicher und privater ist? Irgendjemand nannte weiter oben, dass dort eher nach den Regeln des TE gespielt wird. Dem kann ich persönlich anschließen. Ich wäre zumindest mit Kritik oder ähnlichem in einem Blog zurückhaltender. Aber das ist nur meine persönliche Einstellung dazu. Ich gehe einfach von mir selbst aus, denn ich würde mir in meinem Blog auch einen rücksichtsvolleren Umgang wünschen als in anderen Beiträgen. Dort ist es völlig in Ordnung. Denn nicht umsonst heißt es ja auch "Diskussions-"Forum.
So long
Mary-Lou
beim Durchlesen eurer Postings kam mir spontan ein Blog eines neuen Forumsmitgliedes in den Kopf.
Hier: http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-f ... 35&t=23244
Die TE eröffnete ihren Blog mit den Worten
Ich brauche dringend ein Tagebuch, sonst ersticke ich an meinen Gedanken.
Daraufhin wurde sie von Elfchen sehr freundlich begrüßt und zum Schreiben animiert. Fand ich schön. Der Blog endete damit, dass die TE um Schließung ihres Blogs bat. Ihre letzten Worte lauteten
So kann es eben auch laufen. Blogs sind einfach ein heikleres Thema als normale Threads, da sie persönlicher und privater sind. Wie ihr schon beschrieben habt, manche empfinden Resonanz als ungewünschtes Eindringen, andere wiederum freuen sich über Beiträge oder sind eben enttäuscht, wenn keine Reaktion kommt. Als Leser weiß man eben nur nicht, wie der Blogger empfindet, wenn dieser es nicht explizit in seinem Blog äußert.Nö.
Ein Tagebuch in dem schon eine aufdringliche Person sitzt deren erster Beitzrag länger ist als mein eigener
im eigenen Blog, ich bin fassungslos
führe ich nicht. Und dann auch noch 'und nun fang einfach an', habe ich bereits, was soll da dein Kick zusätzlich.
Das war schließlich kein vorstellungsthread hier.
Bitte um schließung.
Ende.
Da ich auch als Beispiel genannt wurde, bei dem es als unerwünscht aufgefasst wurde und sich dann anders herausstellte: ich freue mich, wenn jemand etwas zu meinen Beiträgen postet, aber ich bin auch nicht böse, wenn Kommentare ausbleiben. Auch sind mir die "Klicks" nicht wichtig. Es freut mich, wenn meine Geschichten und Gedanken Interesse wecken, wenn sie vielleicht sogar Sympathie auslösen, aber ich habe den Blog nicht ausschließlich zu diesem Zweck eröffnet. Wenn ich zu einem Thema die Meinungen anderer hören möchte oder aber mir Zuspruch erwünsche, so bin ich auch der Meinung, dass ich dafür einen separaten Thread eröffnen sollte. In einem Blog kann ich leider nicht erwarten, dass andere Forumsuser darauf eingehen, wie es z.B. Freunde oder Familie im realen Leben tun würden.
Schwierig finde ich es auch mit dem Thema Kritik, Provokationen, ö.ä.. In einem Forum traut man sich eher über unangenehme Dinge zu sprechen, als vielleicht im realen Leben. Die Anonymität spielt hier einfach eine große Rolle. Auf der anderen Seite ist es eben auch genau diese anonyme Komponente, die es erleichtert, sich provokant, kritisch oder negativ zu etwas zu äußern. Im realen Leben wären wir vielleicht "sensibler" mit Freunden, Bekannten, Kollegen. Aber eben auch nicht so ehrlich. Das sind nunmal die zwei Seiten der Medaille. Da kann ein sensibles und unangenehmes Thema schnell noch mehr verletzend werden, als es ohnehin schon ist. Oder man word eben wachgerüttelt und sieht die Dinge mit anderen Augen.
Tja, und in einem Blog, der ja nun wieder persönlicher und privater ist? Irgendjemand nannte weiter oben, dass dort eher nach den Regeln des TE gespielt wird. Dem kann ich persönlich anschließen. Ich wäre zumindest mit Kritik oder ähnlichem in einem Blog zurückhaltender. Aber das ist nur meine persönliche Einstellung dazu. Ich gehe einfach von mir selbst aus, denn ich würde mir in meinem Blog auch einen rücksichtsvolleren Umgang wünschen als in anderen Beiträgen. Dort ist es völlig in Ordnung. Denn nicht umsonst heißt es ja auch "Diskussions-"Forum.
So long
Mary-Lou
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)
Hammer-Beispiel!!!
Ich meine, dafür eröffne ich auch keinen Blog. Dafür würde dann ja wirklich ein Word-Dokument auf dem PC reichen. Ist wohl auch nicht im Sinne dieses Forums.
Naja, das war wohl ne extreme Auslegungsweise von Blog.
Ich meine, dafür eröffne ich auch keinen Blog. Dafür würde dann ja wirklich ein Word-Dokument auf dem PC reichen. Ist wohl auch nicht im Sinne dieses Forums.
Naja, das war wohl ne extreme Auslegungsweise von Blog.
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Noch eine kleine Anmerkung:
Für mich ist ein Blog eine Art öffentliches Tagebuch. Wenn ich keine Kommentare wünsche, sondern nur Leser, dann sollte ich mir überlegen, ob ich nicht einen reinen Blog eröffne. Dazu gibt es ja kostenlose Angebote im Internet. Das wäre dann eben die Variante "Ich schreibe ein Tagebuch, lege es offen für jedermann sichtbar hin und erlaube auch jedem Passanten es zu lesen. Aber einen Stift zum Antworten gibt es nicht. Es soll kein Gästebuch sein."
Bei einem Blog in einem Forum muss man eben mit Kommentaren rechnen. (Jetzt auf mein obiges Beispiel bezogen). Aber erwarten wäre meiner Meinung nach dennoch zu viel verlangt. Denn es ist halt doch eine Art persönliches Tagebuch.
Für mich ist ein Blog eine Art öffentliches Tagebuch. Wenn ich keine Kommentare wünsche, sondern nur Leser, dann sollte ich mir überlegen, ob ich nicht einen reinen Blog eröffne. Dazu gibt es ja kostenlose Angebote im Internet. Das wäre dann eben die Variante "Ich schreibe ein Tagebuch, lege es offen für jedermann sichtbar hin und erlaube auch jedem Passanten es zu lesen. Aber einen Stift zum Antworten gibt es nicht. Es soll kein Gästebuch sein."
Bei einem Blog in einem Forum muss man eben mit Kommentaren rechnen. (Jetzt auf mein obiges Beispiel bezogen). Aber erwarten wäre meiner Meinung nach dennoch zu viel verlangt. Denn es ist halt doch eine Art persönliches Tagebuch.
Zuletzt geändert von Mary-Lou am Sa., 18.02.2012, 14:34, insgesamt 1-mal geändert.
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)
@ENA
Nicht immer, ab schon mal ab und zu reagiere ich dann ganz bewusst schweigsam, nicht nur um mich selbst zu schützen und auch kaum, um nett zu meinem gegenüber zu sein. Manchmal eher im Gegenteil. Schweigsam. Lasse meine Unnettigkeiten ganz bewusst ungeschrieben.
Auch das geht mit (ganz bewusst) Ungeschriebenem! Lass einfach mal jemanden, der sich grad über dich ärgert, mit seinem Ärger allein! Find ich öfter mal recht wirkungsvoll
LG hawi
Mal unterstellt, du und ein gegenüber, ihr seid grad dabei, eher unnett miteinander zu kommunizieren....und wie sagt man dann laut GFK ohne Gewalt etwas Unfreundliches?
Nicht immer, ab schon mal ab und zu reagiere ich dann ganz bewusst schweigsam, nicht nur um mich selbst zu schützen und auch kaum, um nett zu meinem gegenüber zu sein. Manchmal eher im Gegenteil. Schweigsam. Lasse meine Unnettigkeiten ganz bewusst ungeschrieben.
Auch das geht mit (ganz bewusst) Ungeschriebenem! Lass einfach mal jemanden, der sich grad über dich ärgert, mit seinem Ärger allein! Find ich öfter mal recht wirkungsvoll
LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
Hallo,
Viele Grüße
titus2 hat geschrieben:Manchmal sind vermeintlich 'harte' Antworten hilfreicher als eine Dauer-Berieselung mit Schulterklopfern.
Also, ich finde es auch wichtig, dass Antworten hilfreich sind. Ich sehe aber nicht unbedingt einen Widerspruch darin, diese Antworten nett zu formulieren. Es ist halt aufwendiger, sich zu überlegen, wie man es formuliert, wo man den Empfänger "abholt", wie man es erklärt (manchmal fehlen ja schlicht Erklärungsschritte vorher, damit jemand was versteht, auch wenn es einem selbst so offensichtlich erscheint). Ich denke, dass diesbezüglich einiges herausgeholt werden kann. Klar gelingt es mal leichter, mal schwieriger, aber wenn man sich grundsätzlich bemüht, hilft das schon viel.Reizvoller finde ich persönlich Beiträge, die zum Nachdenken anregen oder die sogar provozieren. Aber da besteht eben die Gefahr, dass das als unhöflich interpretiert wird.
Viele Grüße
Vllt. gibt es zwei Wirkungsebenen von Nichtgeschriebenem. Auf der ersten kann es sowohl positiv als auch negativ sein. D.h. keine Antwort kann (zunächst mal) auch etwas Positives sein. Was nicht geschrieben steht, kann nicht verletzen oder falsch verstanden werden.hawi hat geschrieben:Wirkung von Nichtschreiben, Gründe von Nichtschreiben.
Oder halt einfach mal das Hinterfragen dieses Verhaltens, das möchte ich hier als Thema. Tut halt jeder. Daran soll der Thread überhaupt nichts ändern, es nur bewusster werden lassen, auch in der Vielschichtigkeit.
Eine Ebene tiefer ist Nichtgeschriebenes aus dieser Perspektive nur noch negativ. Weil sich die/der TE dann nicht mit den auch negativen Antworten auseinandersetzen kann und muss. Das zu lernen, gerade hier in der Anonymität des Internets, kann aber fürs reallife hilfreich sein (Stichwort Frustrationstoleranz).
Gründe fürs Nichtschreiben...
Zeitmangel. Es gibt noch ein Leben ausserhalb des Internets.
Desinteresse an bestimmten Themen.
Manchmal ist es auch stimmungsabhängig. Bspw. ich bin gerade in ausgesprochen guter Laune und möchte mich von ganz traurigen Dingen nicht runterziehen lassen. Dann lese und antworte ich (an dem Tag) nicht in solchen Themen.
Nochmal zur Wirkung...
Ich war auch schon mal enttäuscht, wie sich einer meiner Threads entwickelt hat. Aber nicht, weil keine oder nicht ausreichend Antworten kamen, sondern weil er sich nicht in die erhoffte Richtung entwickelt hat. Klar hätte ich es selbst in diese Richtung lenken können. Wollte ich aber nicht. Also ist das Thema sanft entschlummert. Schade, aber kein Beinbruch.
Lilly
... as stubborn as a mule.
Ich hab zwar hier jetzt nicht alles gelesen (nur die erste und die letzte Seite), aber so sehe ich das auch.Mary-Lou hat geschrieben: Aber erwarten wäre meiner Meinung nach dennoch zu viel verlangt. Denn es ist halt doch eine Art persönliches Tagebuch.
Ich schreib ja auch einen Blog. Ich schreibe da einfach alles mögliche rein, was mir gerade so durch den Kopf geht. Aber in erster Linie für mich (manchmal denke ich das man meine konfusen Gedankengänge eh gar nicht versteht ).
Wenn dann jemand was dazu schreibt, freu ich mich natürlich .
Aber selbst wenn wochen- oder monatelang niemand was dazu schreiben würde, würde mich das auch nicht sonderlich stören.
Wenn ich unbedingt Anteilnahme o. ä. möchte, dann hol ich mir das lieber im Real Life. Ich denke anders funktioniert das auch gar nicht, bzw. würde sich für mich irgendwie "ungesund" anfühlen. Aber viellelicht haben andere Menschen eben diesen Ausgleich im RL nicht und sind deshalb "abhängiger" von der Anteilnahme zum Beispiel in einem Blog. Nur ist das ja kein Problem der Struktur in einem Forum. Sondern eher ein privates, was man auch durch einen Blog nicht (auf)lösen kann.
Echt danke hawi, mich hat das Thema auch schon beschäftigt, so allgemein, aber den Mumm es mal zu eröffnen hätte ich nicht gehabt.
Es wurde schon so viel gesagt, warum man antwortet und warum nicht. Trifft auf mich auch alles irgendwie zu, mag ich nicht wiederholen.
Aber ich kann es aus Sicht einer Userin beschreiben, die ein Blog hier führt:
Es war und ist für mich eine leichte, weil virtuelle und doch erstaunlich wirksame Schule zum Thema Erwartungen, Wünsche, Enttäuschungen, alte Muster.
Ich gehöre zu denen, die sich wirklich Antworten und Austausch im Blog wünschen. Als armes, zu kurz gekommenes Waisenkind mit dem chronischen Gefühl nicht ausreichend gesehen zu werden, bin ich natürlich geneigt zu sagen: Gerne so viel wie möglich.
In Wahrheit ist es aber so, da ich eben an Austausch interessiert bin und jedem, der in meinem Blog oder Thread etwas FÜR MICH antwortet und gleichzeitig seine Geschichte, sein Herzblut einbringt etwas zurückzugeben möchte, kanns auch zu viel werden.
Anfangs war es für mich eine richtige Mutprobe. Ich wollte das Blog, aber die Angst war schon da, das es echt kein Schwein interessiert, dass es irgendwie voll peinlich wird. War auch mit ein Grund, warum ich es eröffnet habe. Lernen mit dieser Ambivalenz umzugehen. Wer sich zeigt läuft IMMER Gefahr verletzt zu werden. Durch Reaktionen, wie auch durch nicht-Reaktion.
Ich hatte beides schon. Unverschämte Antworten, die entfernt wurden und auch teils habe ich seitenweise geschrieben und niemand antwortete. Manchmal habe ich mich gefragt ob das wirklich soooo öde ist, was ich schreibe, sooo nicht nachvollziehbar?
Da war dann auch ein altes Muster von: In allen Blogs wird geantwortet, nur in meinem nicht. Keinen interessierts. Die Kopferkenntnis, dass ich nur Wünsche haben kann, keine Ansprüche war natürlich da, aber das Gefühl sagt manchmal was anderes.
Inszwischen fühle ich es aber richtig. Ich darf diesen Wunsch haben und habe ihn. Aber eine Erwartung, ein einfordern, das tut mir nicht gut. Wird es nicht erfüllt, ist die Enttäuschung umso größer. Wird es erfüllt na ja... ein erfüllter Wunsch fühlt sich für mich lebendiger und wertvoller an, als eine erfüllte Erwartung.
Ich kann inszwischen fühlen, dass es nicht heißt, dass mich niemand mag oder sich niemand für mich interessiert, wenn niemand schreibt. Es hat so viele andere Gründe. Das fühlt sich leicht an... sich nciht so schwer zu nehmen.
Dennoch halte ich es zu meinem Selbstschutzt so, dass ich nichts schreibe, wo ich wüsste, ich würde da total abkriseln, wenn ich keine oder nicht die erwünschte Resonanz bekomme.
Es wurde schon so viel gesagt, warum man antwortet und warum nicht. Trifft auf mich auch alles irgendwie zu, mag ich nicht wiederholen.
Aber ich kann es aus Sicht einer Userin beschreiben, die ein Blog hier führt:
Es war und ist für mich eine leichte, weil virtuelle und doch erstaunlich wirksame Schule zum Thema Erwartungen, Wünsche, Enttäuschungen, alte Muster.
Ich gehöre zu denen, die sich wirklich Antworten und Austausch im Blog wünschen. Als armes, zu kurz gekommenes Waisenkind mit dem chronischen Gefühl nicht ausreichend gesehen zu werden, bin ich natürlich geneigt zu sagen: Gerne so viel wie möglich.
In Wahrheit ist es aber so, da ich eben an Austausch interessiert bin und jedem, der in meinem Blog oder Thread etwas FÜR MICH antwortet und gleichzeitig seine Geschichte, sein Herzblut einbringt etwas zurückzugeben möchte, kanns auch zu viel werden.
Anfangs war es für mich eine richtige Mutprobe. Ich wollte das Blog, aber die Angst war schon da, das es echt kein Schwein interessiert, dass es irgendwie voll peinlich wird. War auch mit ein Grund, warum ich es eröffnet habe. Lernen mit dieser Ambivalenz umzugehen. Wer sich zeigt läuft IMMER Gefahr verletzt zu werden. Durch Reaktionen, wie auch durch nicht-Reaktion.
Ich hatte beides schon. Unverschämte Antworten, die entfernt wurden und auch teils habe ich seitenweise geschrieben und niemand antwortete. Manchmal habe ich mich gefragt ob das wirklich soooo öde ist, was ich schreibe, sooo nicht nachvollziehbar?
Da war dann auch ein altes Muster von: In allen Blogs wird geantwortet, nur in meinem nicht. Keinen interessierts. Die Kopferkenntnis, dass ich nur Wünsche haben kann, keine Ansprüche war natürlich da, aber das Gefühl sagt manchmal was anderes.
Inszwischen fühle ich es aber richtig. Ich darf diesen Wunsch haben und habe ihn. Aber eine Erwartung, ein einfordern, das tut mir nicht gut. Wird es nicht erfüllt, ist die Enttäuschung umso größer. Wird es erfüllt na ja... ein erfüllter Wunsch fühlt sich für mich lebendiger und wertvoller an, als eine erfüllte Erwartung.
Ich kann inszwischen fühlen, dass es nicht heißt, dass mich niemand mag oder sich niemand für mich interessiert, wenn niemand schreibt. Es hat so viele andere Gründe. Das fühlt sich leicht an... sich nciht so schwer zu nehmen.
Dennoch halte ich es zu meinem Selbstschutzt so, dass ich nichts schreibe, wo ich wüsste, ich würde da total abkriseln, wenn ich keine oder nicht die erwünschte Resonanz bekomme.
amor fati
Ein anderer Grund, warum ich hier auf Beiträge manchmal nicht schreibe, ist, dass mir einige nicht besonders authentisch vorkommen. Dass ein Problem der besten Freundin oder vom Hören-Sagen geschildert wird. Möglicherweise auch ein Thema aus dem zuletzt gesehenen Krimi.
Dementsprechend bleibt das Thema oft an der Oberfläche oder nimmt unerwartete Wendungen. Nicht selten werden kurze Zeit nach Threaderöffnung vom TE fertige Lösungen präsentiert.
Wozu also antworten, wenn der Thread scheinbar nur der Unterhaltung dient?
Lilly
Dementsprechend bleibt das Thema oft an der Oberfläche oder nimmt unerwartete Wendungen. Nicht selten werden kurze Zeit nach Threaderöffnung vom TE fertige Lösungen präsentiert.
Wozu also antworten, wenn der Thread scheinbar nur der Unterhaltung dient?
Lilly
... as stubborn as a mule.
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- Forums-Gruftie
- , 42
- Beiträge: 529
Wenn ich in einem internet forum freiwillig einen "Tagebuch" Blog eröffne, sollte ich emotional schon soweit klar sein,
dass ich mit der damit verbundenen Ambivalenz :
" Exibitionistische Selbstoffenbarung mit dem Wunsch mittels Kommunikation mentale/emotionale Stützung zu erfahren"
" Und dem grundlegenden Sicherheitsbedürfnis zur Wahrung der eigenen Intimität."
umgehen kann.
Wer wirklich nur Tagebuch schreiben möchte sollte sich m.M nach ein weniger öffentliches Format wie z.B eigene Dateien oder Papier wählen, damit seine psychische Stabilität nicht gefährdet wird.
dass ich mit der damit verbundenen Ambivalenz :
" Exibitionistische Selbstoffenbarung mit dem Wunsch mittels Kommunikation mentale/emotionale Stützung zu erfahren"
" Und dem grundlegenden Sicherheitsbedürfnis zur Wahrung der eigenen Intimität."
umgehen kann.
Wer wirklich nur Tagebuch schreiben möchte sollte sich m.M nach ein weniger öffentliches Format wie z.B eigene Dateien oder Papier wählen, damit seine psychische Stabilität nicht gefährdet wird.
"Ich bin kein direkter Rüpel aber die Brennnessel unter den Liebesblumen."
Karl Valentin
Karl Valentin
Ich merke grad mal wieder, wie schwierig das ist. Zumindest aus meiner Sicht und eine andere hab ich hier allein vor dem PC halt nicht, wenn ich in einem Blog lese und …..
Schreiben oder nicht schreiben und wenn schreiben , wie dann so schreiben, dass es wirklich und nicht nur vermeintlich hilfreich/nützlich ist.
Würde ich es mir einfach machen, dann könnte ich durchaus mehr schreiben, mehr in Blogs schreiben und es dem Blogger überlassen, wie, wie sehr, in welcher Art er sich von meinen Zeilen beeinflussen lässt. Und wenn sich rausstellt, der Einfluss ging daneben, in welcher Form auch immer, dann ….., ist ja dann nicht mein Ding, oder?
Nur so ticke ich selber halt nicht, nicht so ganz. Allenfalls dann, wenn ich von dem Blogger bislang überhaupt nichts weiß. Aber sogar dann, wenn ich meine, es geht um was wichtiges, ihm Zweifel lass ich es, zu schreiben, zumindest lass ich die Art von Schreiben, die mehr ist, als mitfühlend, als vielleicht noch so was wie Wissensvermittlung, oder dem Beitragen eigener Erlebnisse, die womöglich zur Situation des Bloggers passen, ihm einen etwas anderen Blick vermitteln.
Womöglich ja, weil ich selber mehr für mich umgekehrt nicht abkönnte.
Zwar müsste schon sehr viel passieren, um mich überhaupt zum bloggen zu bekommen.
Aber unterstellt es wäre so und ich würde für mich nach was wichtigem suchen, womöglich gar selbst in etwas stecken, mit dem ich mich allein überfordert fühle.
Im ersten Schritt wären mir dann sicherlich Erlebnisse anderer, überhaupt Beiträge wichtig. Aber…., ginge es darum, wirklich zu entscheiden, darum für mich zu entscheiden, welchen Weg ich denn nun konkret nehme?
Wahrscheinlich würde ich selber versuchen, dies eher aus dem Blog rauszuhalten.
Fremde Sichten, im Vorfeld von Entscheidungen find ich die gut, vor allem, wenn ich gar keinen eigenen Zugang zum Thema, zum Problem, zu seiner Lösung habe.
Aber wenn ich kurz davor bin, mich zu entscheiden, entscheiden zu müssen?
Oder auch nur eine eigene Sicht, Überzeugung für mich konkret zu finden? In so einer Situation finde ich es für mich dann eher verwirrend, wenn verschiedene Leute - jeder aus seiner Sicht - Einfluss nehmen. Meist ja gut gemeint. Aber zum einen eher selten, dass alle sich einig sind, alle in eine Richtung Einfluss nehmen. Und sogar wenn dies der Fall wäre? Mal unterstellt, ich wäre innerlich durchaus bereit, diese Richtung einzuschlagen. Nicht vernünftig, aber wenn ich mich zu sehr in diese Richtung gedrängt fühle, dann kann passieren, dass ich sie grad deshalb nicht mehr nehme.
Am wahrscheinlichsten aber, dass ich bei all den Einflüssen dann gar nicht mehr weiß, was ich tun soll. Den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen! Vor allem aber schlussendlich mich auf eine gewisse Art verliere. Das verliere, das zumindest ich immer gebrauche, um mir selbst eine Überzeugung zu verschaffen. Ich kann das meist nur allein, bzw. mit ein zwei Personen, könnte es bestimmt nicht über so was wie einen Blog.
Rezepte, die auf jeden, für jeden passen, wird es kaum geben.
Ist also nur geschriebene Nachdenklichkeit hier. Ein wenig hoffend, etwas aufzeigen zu können, das - wie ich finde - schon nicht ganz unwichtig ist. Der Einfluss, der hier genommen wird, bzw. natürlich auch wie und wie sehr sich der einzelne beeinflussen lässt. Nur dass sich das zweite, vor allem dann, wenn einem ohnehin nicht so toll geht, ergeht, kaum so nüchtern rational sehen lässt, wie es eigentlich gut wäre.
LG hawi
Schreiben oder nicht schreiben und wenn schreiben , wie dann so schreiben, dass es wirklich und nicht nur vermeintlich hilfreich/nützlich ist.
Würde ich es mir einfach machen, dann könnte ich durchaus mehr schreiben, mehr in Blogs schreiben und es dem Blogger überlassen, wie, wie sehr, in welcher Art er sich von meinen Zeilen beeinflussen lässt. Und wenn sich rausstellt, der Einfluss ging daneben, in welcher Form auch immer, dann ….., ist ja dann nicht mein Ding, oder?
Nur so ticke ich selber halt nicht, nicht so ganz. Allenfalls dann, wenn ich von dem Blogger bislang überhaupt nichts weiß. Aber sogar dann, wenn ich meine, es geht um was wichtiges, ihm Zweifel lass ich es, zu schreiben, zumindest lass ich die Art von Schreiben, die mehr ist, als mitfühlend, als vielleicht noch so was wie Wissensvermittlung, oder dem Beitragen eigener Erlebnisse, die womöglich zur Situation des Bloggers passen, ihm einen etwas anderen Blick vermitteln.
Womöglich ja, weil ich selber mehr für mich umgekehrt nicht abkönnte.
Zwar müsste schon sehr viel passieren, um mich überhaupt zum bloggen zu bekommen.
Aber unterstellt es wäre so und ich würde für mich nach was wichtigem suchen, womöglich gar selbst in etwas stecken, mit dem ich mich allein überfordert fühle.
Im ersten Schritt wären mir dann sicherlich Erlebnisse anderer, überhaupt Beiträge wichtig. Aber…., ginge es darum, wirklich zu entscheiden, darum für mich zu entscheiden, welchen Weg ich denn nun konkret nehme?
Wahrscheinlich würde ich selber versuchen, dies eher aus dem Blog rauszuhalten.
Fremde Sichten, im Vorfeld von Entscheidungen find ich die gut, vor allem, wenn ich gar keinen eigenen Zugang zum Thema, zum Problem, zu seiner Lösung habe.
Aber wenn ich kurz davor bin, mich zu entscheiden, entscheiden zu müssen?
Oder auch nur eine eigene Sicht, Überzeugung für mich konkret zu finden? In so einer Situation finde ich es für mich dann eher verwirrend, wenn verschiedene Leute - jeder aus seiner Sicht - Einfluss nehmen. Meist ja gut gemeint. Aber zum einen eher selten, dass alle sich einig sind, alle in eine Richtung Einfluss nehmen. Und sogar wenn dies der Fall wäre? Mal unterstellt, ich wäre innerlich durchaus bereit, diese Richtung einzuschlagen. Nicht vernünftig, aber wenn ich mich zu sehr in diese Richtung gedrängt fühle, dann kann passieren, dass ich sie grad deshalb nicht mehr nehme.
Am wahrscheinlichsten aber, dass ich bei all den Einflüssen dann gar nicht mehr weiß, was ich tun soll. Den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen! Vor allem aber schlussendlich mich auf eine gewisse Art verliere. Das verliere, das zumindest ich immer gebrauche, um mir selbst eine Überzeugung zu verschaffen. Ich kann das meist nur allein, bzw. mit ein zwei Personen, könnte es bestimmt nicht über so was wie einen Blog.
Rezepte, die auf jeden, für jeden passen, wird es kaum geben.
Ist also nur geschriebene Nachdenklichkeit hier. Ein wenig hoffend, etwas aufzeigen zu können, das - wie ich finde - schon nicht ganz unwichtig ist. Der Einfluss, der hier genommen wird, bzw. natürlich auch wie und wie sehr sich der einzelne beeinflussen lässt. Nur dass sich das zweite, vor allem dann, wenn einem ohnehin nicht so toll geht, ergeht, kaum so nüchtern rational sehen lässt, wie es eigentlich gut wäre.
LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
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- Forums-Insider
- , 38
- Beiträge: 441
Ich mache jetzt mal etwas, was ich normalerweise nicht mache: ich antworte ohne mir vorher alles durchgelesen zu haben.
Denn normalerweise kenne ich es so, dass man nur antwortet, wenn man weiß was vorher gesagt wurde, was schon erzählt und berichtet wurde, damit icht ständig das gleiche nachgefragt wird. Für mich ist das ein Zeichen des Respekts mir die Vorgeschichte anzuschauen bevor ich mich bemüssigt fühle etwas zu schreiben.
Insofern bin ich auch fast nur in Threads aktiv, die neu sind, die ich von Anfang an verfolge oder die einen für mich noch überschaubaren Rahmen haben.
Oft bedaure ich das, wenn ich in schon länger bestehende Threads hineinlese. Da wüsste ich dann gerne die gesamte Vorgeschichte, um mich adäqut beteiligen zu können. Fakt ist nur leider: ich kann es derzeit schlicht einfach nicht. Längere Texte sind für mich leider immer noch nicht erfassbar. Ich muss erst meine verlorene Konzentrationsfähigkeit wieder finden.
Hinzu kommt, dass ich mich bemühe wen möglich konstruktiv zu schreiben. Da ich relativ viele Tage habe, an denen ich am liebsten auf alles und jeden einhacken würde, schreibe ich dann lieber gar nichts, da es meinen eigenen Ansprüchen nicht genügen würde.
Und ja, ich kreise derzeit extrem um mich selbst, so dass es mir auch schwer fällt mich überhaupt auf die Probleme anderer einzulassen. Zumal ich mir mitunter dann auch verlogen vorkomme, wenn ich anfange eine Antwort zu tippseln und mir dann auf einmal die Frage stelle: "ja und was ist mit dir? kannst du das etwa besser?"
Dann denk ich mir, dass es immer egal war, was ich denke, warum sollte das nun von wert sein... und zack, ist die Antwort gelöscht.
Ich glaube, gerade in diesem Forum ist das problematische, dass hier einfach viele Menschen sind, die seelisch angeknackst sind, die Angst haben noch mehr Fehler zu begehen, die sich nicht trauen.
Zumal ich mitunter auch das Gefühl habe, dass wenn man mal so düster schreibt, wie man sich fühlt, viele das auch einfach nicht ertragen können...
Ich hoffe, ich störe nun keine wichtige Unterhaltung, wenn ich das nun einfach so abschicke...
Denn normalerweise kenne ich es so, dass man nur antwortet, wenn man weiß was vorher gesagt wurde, was schon erzählt und berichtet wurde, damit icht ständig das gleiche nachgefragt wird. Für mich ist das ein Zeichen des Respekts mir die Vorgeschichte anzuschauen bevor ich mich bemüssigt fühle etwas zu schreiben.
Insofern bin ich auch fast nur in Threads aktiv, die neu sind, die ich von Anfang an verfolge oder die einen für mich noch überschaubaren Rahmen haben.
Oft bedaure ich das, wenn ich in schon länger bestehende Threads hineinlese. Da wüsste ich dann gerne die gesamte Vorgeschichte, um mich adäqut beteiligen zu können. Fakt ist nur leider: ich kann es derzeit schlicht einfach nicht. Längere Texte sind für mich leider immer noch nicht erfassbar. Ich muss erst meine verlorene Konzentrationsfähigkeit wieder finden.
Hinzu kommt, dass ich mich bemühe wen möglich konstruktiv zu schreiben. Da ich relativ viele Tage habe, an denen ich am liebsten auf alles und jeden einhacken würde, schreibe ich dann lieber gar nichts, da es meinen eigenen Ansprüchen nicht genügen würde.
Und ja, ich kreise derzeit extrem um mich selbst, so dass es mir auch schwer fällt mich überhaupt auf die Probleme anderer einzulassen. Zumal ich mir mitunter dann auch verlogen vorkomme, wenn ich anfange eine Antwort zu tippseln und mir dann auf einmal die Frage stelle: "ja und was ist mit dir? kannst du das etwa besser?"
Dann denk ich mir, dass es immer egal war, was ich denke, warum sollte das nun von wert sein... und zack, ist die Antwort gelöscht.
Ich glaube, gerade in diesem Forum ist das problematische, dass hier einfach viele Menschen sind, die seelisch angeknackst sind, die Angst haben noch mehr Fehler zu begehen, die sich nicht trauen.
Zumal ich mitunter auch das Gefühl habe, dass wenn man mal so düster schreibt, wie man sich fühlt, viele das auch einfach nicht ertragen können...
Ich hoffe, ich störe nun keine wichtige Unterhaltung, wenn ich das nun einfach so abschicke...
Lache und die ganze Welt wird mit dir lachen. Weine und du weinst allein.
Oldboy
Oldboy
Hallo Stacheldraht!
Ich nehm deine Gedanken - die mal mehr mal weniger durchaus auch zum Hintergrund meines schreibens/Nichtschreibens gehören -, nicht um da was aus meiner sicht zu werten, zu bewerten, sondern um sie für mich zu denken, weiterzudenken, zu schreiben, wie ich damit umgehe.
Z.B. gibt es hier Threads, Themen, die quasi zeitlos sind, auch wenn ab und an die Überschrift nicht so klingt. Da wurde mal ein Thema aufgegriffen und immer weiter geschrieben. Manchmal ist es gar nicht mehr Thema des ursprünglichen TE, es schreiben ganz andere User als zu Beginn. In solchen Threads? Ein wenig reinlesen ist da zwar auch ganz sinnvoll, aber von Beginn an lesen, zum einen nicht nötig und wer es macht, der merkt dann ab und an schon, dass andere so ordentlich nicht sind. Geht wohl auch nicht. In diesen Threads wiederholt sich also schon oft mal was. Weil ein „altes“ Problem grad wieder neu diskutiert wird. Im Grunde bräuchten zwar alle nur das alte zu lesen. Aber ich denke, manch einer braucht hier durchaus das eigene Schreiben seines Problems, braucht, dass es aktuell beachtet wird. Dass es bereits vieles dazu hier zu lesen gibt, allein das reicht halt nicht.
Längere Threads sind noch dazu oft Themen, die sich ziehen. Auch wenn der TE noch mitschreibt, es noch sein Thread ist, das konkrete Problem zu Beginn ist auf Seite 20 zumindest schon abgewandelt, oder es gibt ein Grundproblem, das zu immer wieder neuen aktuellen Geschehnissen führt. Manche Threads, zum Beispiel einige parallel zu einer Therapie, oder einer Beziehung oder oder oder. Da lässt sich schon aktuelles manchmal nehmen, um dazu zu schreiben, ohne gleich die ganze Geschichte lesen zu müssen.
Und mittlerweile seh ich mein Schreiben in fremden Threads auch ein wenig „egoistischer“.
Manchmal schreib ich auch einfach deshalb, weil mich das, was ich aktuell lese, halt auf eigene Gedanken bringt. Meist schreib ich dann dazu, dass ich nicht alles gelesen habe.
Also schon ein wenig reinplatze. Das Risiko, dass ich eher unpassend in einem Thread auftauche, ist dann zwar größer, aber so groß nun auch wieder nicht.
Nicht immer, aber schon oft schreib ich den gleich mit dazu. Ist nun mal so. Erstens dass einem die tollsten guten Vorschläge für andere ganz schnell einfallen, grad die, die ich selber auch nicht, ich gut hinbekomme. Was aber ja nicht heißen muss, dass der Vorschlag selber blöd ist. Aufpassen ist auch schreibend, ist wohl dort angesagt, wo man anfängt, eigene Erwartungen auf jemand anderen zu projizieren. Überhaupt mit zu viel Erwartung gegenüber anderen schreibt, quasi fordert. Ohne es zu merken schleicht sich so was schnell ein.
Aus den verschiedensten Gründen. Meist nicht gut (auch wenn es in seltenen fällen mal passt).
Ich nehm deine Gedanken - die mal mehr mal weniger durchaus auch zum Hintergrund meines schreibens/Nichtschreibens gehören -, nicht um da was aus meiner sicht zu werten, zu bewerten, sondern um sie für mich zu denken, weiterzudenken, zu schreiben, wie ich damit umgehe.
Ganz am Anfang hier im Forum habe ich das genauso gemacht, genauso gesehen, nur so gesehen. Geschrieben habe ich nur, wenn ich vorher den ganzen Thread, die ganze Geschichte kannte. Wenn überhaupt, dann hab ich in Threads, die schon länger liefen, allenfalls mal reingelesen, meist noch nicht mal das. Ein wenig hat sich das mit der Zeit geändert. Nicht völlig. Aber ich differenziere jetzt schon mehr, hab da auch ein wenig meine Sicht aufs Schreiben insgesamt geändert.Stacheldraht hat geschrieben:Für mich ist das ein Zeichen des Respekts mir die Vorgeschichte anzuschauen bevor ich mich bemüssigt fühle etwas zu schreiben.
Insofern bin ich auch fast nur in Threads aktiv, die neu sind, die ich von Anfang an verfolge oder die einen für mich noch überschaubaren Rahmen haben.
Oft bedaure ich das, wenn ich in schon länger bestehende Threads hineinlese. Da wüsste ich dann gerne die gesamte Vorgeschichte, um mich adäqut beteiligen zu können.
Z.B. gibt es hier Threads, Themen, die quasi zeitlos sind, auch wenn ab und an die Überschrift nicht so klingt. Da wurde mal ein Thema aufgegriffen und immer weiter geschrieben. Manchmal ist es gar nicht mehr Thema des ursprünglichen TE, es schreiben ganz andere User als zu Beginn. In solchen Threads? Ein wenig reinlesen ist da zwar auch ganz sinnvoll, aber von Beginn an lesen, zum einen nicht nötig und wer es macht, der merkt dann ab und an schon, dass andere so ordentlich nicht sind. Geht wohl auch nicht. In diesen Threads wiederholt sich also schon oft mal was. Weil ein „altes“ Problem grad wieder neu diskutiert wird. Im Grunde bräuchten zwar alle nur das alte zu lesen. Aber ich denke, manch einer braucht hier durchaus das eigene Schreiben seines Problems, braucht, dass es aktuell beachtet wird. Dass es bereits vieles dazu hier zu lesen gibt, allein das reicht halt nicht.
Längere Threads sind noch dazu oft Themen, die sich ziehen. Auch wenn der TE noch mitschreibt, es noch sein Thread ist, das konkrete Problem zu Beginn ist auf Seite 20 zumindest schon abgewandelt, oder es gibt ein Grundproblem, das zu immer wieder neuen aktuellen Geschehnissen führt. Manche Threads, zum Beispiel einige parallel zu einer Therapie, oder einer Beziehung oder oder oder. Da lässt sich schon aktuelles manchmal nehmen, um dazu zu schreiben, ohne gleich die ganze Geschichte lesen zu müssen.
Und mittlerweile seh ich mein Schreiben in fremden Threads auch ein wenig „egoistischer“.
Manchmal schreib ich auch einfach deshalb, weil mich das, was ich aktuell lese, halt auf eigene Gedanken bringt. Meist schreib ich dann dazu, dass ich nicht alles gelesen habe.
Also schon ein wenig reinplatze. Das Risiko, dass ich eher unpassend in einem Thread auftauche, ist dann zwar größer, aber so groß nun auch wieder nicht.
Verlogen würde ich es zwar nicht nennen, aber den Gedanken kenne ich gut.Stacheldraht hat geschrieben:Zumal ich mir mitunter dann auch verlogen vorkomme, wenn ich anfange eine Antwort zu tippseln und mir dann auf einmal die Frage stelle: "ja und was ist mit dir? kannst du das etwa besser?"
Dann denk ich mir, dass es immer egal war, was ich denke, warum sollte das nun von wert sein... und zack, ist die Antwort gelöscht.
Nicht immer, aber schon oft schreib ich den gleich mit dazu. Ist nun mal so. Erstens dass einem die tollsten guten Vorschläge für andere ganz schnell einfallen, grad die, die ich selber auch nicht, ich gut hinbekomme. Was aber ja nicht heißen muss, dass der Vorschlag selber blöd ist. Aufpassen ist auch schreibend, ist wohl dort angesagt, wo man anfängt, eigene Erwartungen auf jemand anderen zu projizieren. Überhaupt mit zu viel Erwartung gegenüber anderen schreibt, quasi fordert. Ohne es zu merken schleicht sich so was schnell ein.
Aus den verschiedensten Gründen. Meist nicht gut (auch wenn es in seltenen fällen mal passt).
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
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