In der Praxis: Therapeuten verwandt oder verheiratet

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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münchnerkindl
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Beitrag So., 12.02.2012, 18:31

Tellmewhy hat geschrieben: Ich hoffe, dass mich mein neuer Therapeut beim Trauern um meine echte Mutter begleitet und mir hilft, wenn er merkt, dass mir etwas schwerfällt, damit ich mich endlich daraus befreien kann. Ich muss für mich erstmal wieder nach vorne schauen und mich auf das konzentrieren, was jetzt Neues auf mich zukommen wird.


Ich wünsch dir jedenfalls daß das alles so hinhaut wie du es geplant hast

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Tellmewhy
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Beitrag So., 12.02.2012, 18:50

Ja. Ich war mir echt nicht sicher, ob ich jemals überhaupt den Abschied schaffe und tue mich immer noch wahnsinnig schwer damit und wehre mich gegen die Tatsache, da hast du Recht gehabt mit dem Leugnen. Es ist definitiv eine gute Chance da, dass ich Trennungen endlich nicht mehr als Vollentmündigung erlebe bei dem neuen Therapeuten. Und es wird mir dann vermutlich besser gehen, wenn ich ich fest zu ihm hingehen kann und die Krankenkasse die Kosten dafür übernimmt.
Danke. + ciao
tellmewhy

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Beitrag Mi., 15.02.2012, 17:12

Ich möchte sagen, dass es mit dem neuen Therapeuten nicht geklappt hat. Er empfielt mir eine Gruppentherapie. Ich denke, es ist aussichtslos. Niemand kann mir die Stunden wieder zurück geben und die Therapeutin und deren Entscheidung meine Therapie so lange laufen zu lassen, schreckt andere einfach ab. Die glauben mir nicht. Und glauben nicht an mich und meine Selbstwahrnehmung. Und ich mag auch an nichts mehr glauben. Mir bleibt wohl nichts anderes als zwei Jahre zu warten und mich weiter zu terrorisieren, jawohl. Trotzdem werde ich versuchen mit anderen Stellen zu klären, warum das so passiert ist wie es passiert ist, obwohl das an der misslungenen Psychotherapie nichts ändert, weil ich diese Hilfe immer noch brauche. Nach Abschluss einer Therapie. Ich hasse es enttäuscht zu sein.
tellmewhy

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 15.02.2012, 18:06

Was wäre denn so schlecht an einer Gruppentherapie? Gerade in Kliniken gibt es weitaus überwiegend Gruppentherapien.

Wenn eine Therapie medizinisch notwendig ist und du einen Psychiater hast der dir das attestiert sollte es möglich sein auch ohne die 2 jahre Sperre eine Therapie zu bekommen. Wenn es ein anderes Therapieverfahren ist gilt die Sperre ebenfalls nicht.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Mi., 15.02.2012, 18:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Mi., 15.02.2012, 18:44

Ich habe ein Problem damit, mich auf mich zu konzentrieren. Ich habe alle möglichen Strategien entwickelt, mich von mir selbst abzulenken. Immer bei dem Gedanken, dass mein Vater lebt und Kontakt zu mir aufnimmt. Ich möchte das in einer intimen Beziehung auflösen, und mit intim meine ich, voll auf mich konzentriert. Sodass ich eben durch nichts anderes abgelenkt werden kann und mich mal damit auseinandersetze, wie es wirklich war für mich als Kind; wie ich meine Eltern, meinen Bruder und mich wahrgenommen habe. Und wie es jetzt dadurch bei anderen ist, wie es anders ist. Ich habe kein Problem mit Beziehungen zu anderen, aber ich leugne, dass es sie gibt z.B. Bin verunsichert durch den leider immer-noch-Widerspruch zwischen "innerer" Realität und "äußerer".
Ich glaube nicht, dass mir eine Gruppensituation genügend Sicherheit und Halt geben kann, bzw. ersetze ich gerne meine eigene Wahrnehmung durch die Probleme anderer, was wieder dazu führt, dass ich abgelenkt bin. Ich glaube auch nicht, dass ein Gruppentherapeut all diese Prozesse "beantworten" kann indem er mir hilft meine inneren Prozesse nach und nach zu klären und das endlich zu stoppen. Das geht meinem Gefühl nach in einem geschützten RAUM!!!WUT!!! im Einzelsetting.
Danke münchnerkindl für deine Gedanken.

tellmewhy

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 15.02.2012, 18:49

Wie gesagt, es ist möglich dir jetzt eine neue Therapie, auch eine Einzeltherapie zu suchen. Entweder über Gutachten oder über den Wechsel des Therapieverfahrens Wenn du das willst würde ich mich hier nicht beirren lassen von den Aussagen dieses anderen Therapeuten.

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Beitrag Mi., 15.02.2012, 19:00

Kann ich dich was fragen: Kann das nur ein "Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie" oder auch ein "Facharzt für psychosomatische Medizin"? Bist du dir sicher? Aber man bekommt doch nicht unendlich viele Stunden. Fängt es dann wieder bei null an? Also ich möchte ja (wieder) eine Psychoanalyse machen.

Das wäre echt ein nicht zu übersehender Hoffnungsschimmer

tellmewhy


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Beitrag Mi., 15.02.2012, 19:56

Jetzt wird wohl der Hund in der Pfanne verrückt (äh, im AnalytikerInnenhaushalt) ...
Erst 200 [!] Stunden lang das Problem nicht auch mal andeutungshalber zur Sprache bringen (sondern darauf warten, dass es einem aus der Nase gezogen oder besser noch: telepathisch erfasst wird);
dann in übelsten Brutalo-Phantasien förmlich explodieren;
und schließlich gar noch Ehen zwischen Therapeuten verbieten lassen wollen sowie gemeinsam von solchen verehelichten Theras betriebene Praxisräumlichkeiten bzw. deswegen - also wegen einer sehr, sehr, sehr speziellen Übertragungsproblematik - eine Klage bei der Therapeutenkammer anstrengen ...
- Da muss man erstmal drauf kommen!
(Die Klimax übrigens finde ich bemerkenswert, mir scheint, dass nach der Gewaltphantasie-Explosion es kein Halten mehr gab, während die 200 Analysestunden, die für eine Bearbeitung des Problems nicht genutzt werden konnten, davon zeugen könnten, dass innerhalb dieses Zeitraumes noch ein wie auch immer geartetes [und wo auch immer anzusiedelndes] 'Wissen' um seine ja durchaus auch 'übergriffigen' Aspekte, ums mal so zu nennen, vorhanden gewesen war.)
Kleiner Tipp von mir: Ich würde jedem potentiellen neuen Therapeuten - und erstrecht Analytiker - den Link auf diesen Faden senden, bevor ich zum Erstgespräch gehe (falls ich dann noch zum Erstgespräch gehe), und ich würde schon am Telefon erfragen, ob die Person es gewagt haben sollte, jemanden der gleichen Profession zu ehelichen, und ob diese Personen gar noch die Chuzpe haben, die Praxen im selben Hause zu führen.

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Beitrag Mi., 15.02.2012, 20:00

Ich finde es auch traurig.


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Beitrag Mi., 15.02.2012, 20:18

Tellmewhy hat geschrieben:Ich finde es auch traurig.
(Nur der Klärung halber: Nach vielem anderen, das ich dazu finde, finde ich es "auch" traurig.)

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Beitrag Mi., 15.02.2012, 20:52

Ja. Ich weiß. Ich leide darunter, dass ich es nicht begreife. Eine Klage habe ich nicht vor, eine Anzeige auch nicht. Dazu gibt es keinen Grund. Aber das Verhalten, auch mein Verhalten und die Grundlagen möchte ich schon diskutieren, um andere Meinungen von anderen Stellen oder Vereinigungen einzuholen und mir ein größeres Gesamtbild machen zu können. Ich muss den Druck verteilen. Mir geht es jetzt nicht darum, dass es der Therapeutin gut damit geht, sondern, dass ich es gut verkrafte.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 15.02.2012, 21:46

Tellmewhy hat geschrieben:Kann ich dich was fragen: Kann das nur ein "Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie" oder auch ein "Facharzt für psychosomatische Medizin"? Bist du dir sicher? Aber man bekommt doch nicht unendlich viele Stunden. Fängt es dann wieder bei null an? Also ich möchte ja (wieder) eine Psychoanalyse machen.

So weit ich weiss fängst du nur bei 0 an wenn du ein anderes Therapieverfahren nimmst. Bei einer Analyse hättest du halt die Reststunden (was ja nicht allzu viel ist) oder du musst 2 Jahre warten.

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Tellmewhy
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Beitrag Fr., 17.02.2012, 10:31

Hallo. Es ist mir noch ein Baustein des Missverständnisses klar geworden. Auch die unterschiedlich "hohe" Qualifizierung meiner ex-Therapeutin gegenüber dem Mann (er Arzt, sie nicht), hat mich zum Schweigen gebracht. Unbewusste Erinnerung an meine Eltern und was das für mich immer bedeutet hat, nämlich diesen scheinbaren intellektuellen Unterschied durch meine eigene Leistung ausgleichen zu müssen. Und darüber hinwegzusehen, dass es mir nicht nur darauf ankam, wer die meiste Macht oder Fähigkeit hat ERfolg zu haben. Sondern, dass sich jemand um mich kümmert. Ohnmacht. Verzweiflung. Ich hasse dieses Setting meiner ex-Therapeutin! Ich hasse es! HEY, ICH HASSE ES!!

tellmewhy

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 17.02.2012, 10:40

Tellmewhy hat geschrieben: Auch die unterschiedlich "hohe" Qualifizierung meiner ex-Therapeutin gegenüber dem Mann (er Arzt, sie nicht), hat mich zum Schweigen gebracht.
Wieso unterschiedlich hohe Qualifizierung? Beide haben ein Hochschulstudium abgeschlossen. Die Therapetin mit einer Diplomarbeit in Psychologie, ihr Mann mit einer Doktorarbeit Medizin. Und ich hab mal gehört daß der Standard für eine Doktorarbeit in Medizin jetzt nicht exorbitant hoch ist sondern daß das in Medizin eher eine Formsache ist noch ne Doktorarbeit zu schreiben.


montagne
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Beitrag Fr., 17.02.2012, 12:20

Die Psychotherapieausbildung für Psychologen ist der Facharztausbildung im Anspruch und auch versorgungsrechtlich gleichgestellt.

In der Bevölkerung und auch Ärzte sehen das natürlich gerne so, wird es aber so gesheen, dass der Beruf des Arztes mehr wert ist, als der des Psychotherapeuten. Psychotherapeutinnen sind keine Quatschtanten und Kinder- und Jugendtheras sind keine netten Spieltanten.
Das sind ebenso anspruchsvolle und evidenzbasierte Heilberufe wie der des Arztes.

Tellme, ich habe wirklich den Eindruck ganz viel spielt sich in deinem Kopf ab und wird nicht unbedingt einer kritischen Prüfung an der realität unterzogen.
Wie schon gesagt wurde, ich kenne das Setting auch, meine Therapeutin ist mit mann in der Praxis, der Arzt ist. ich empfinde da snicht als Problem, sondern eher als positiv. das meine Therapeutin eine weniger hochwertige Ausbildung hat, als ihr Mann, auf die Idee wäre ich auch nicht gekommen. Im gegenteil. Er hat eine Facharztausbildung, die hat unterschieldiche Therapierichtungen gelernt.


Ich will damit dein Problem nicht negieren. Du hast ein Problem damit, okay. Aber wie willst du da nun rauskommen? wenn du nicht anfängst zu gucken, das es auch andere Sichteisen und andere aspekte auf das alles gibt? Klar das geht nicht von heute auf Morgen. Nur würde ich sagen, mal aus meiner naiven, urwüchsigen Erfahrung, dass gerade Hass, Zorn, Wut gefühle sind, die muss man unbedingt wahrnehmen, sonst kanns auch echt gefährlich werden. Aber dann sollte man sie auch begrenzten und verwandeln.
Sich da reinzusteigern und drin zu baden tut einem nicht Wut, bringt einen nicht weiter. Ist einfach destruktiv für einen slebst und die umwelt.
amor fati

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