schwerste Retraumatisierung durch Therapeutin

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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stern
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Beitrag Sa., 28.01.2012, 22:55

Therapietrauma hat geschrieben:Ich habe es die letzten 29 Jahre alleine geschafft / schaffen müssen, das wir jetzt auch noch die nächsten paar Monate gehen.
Ich kann mir schwer vorstellen, dass du keine Hilfe wünschst, im Grunde deines Herzens.... und das hat dich ja auch in die Therapie geführt, die jetzt blöderweise eine Wendung genommen hat, mit der du nicht klar kommst.

Liegt jetzt halt an dir, ob du die Hoffnung, dass es auch eine für dich hilfreiche Therapie geben kann, ganz aufgibst. Klar macht das tiefsitzenderes Misstrauen nicht leichter (das btw. bei so vielen psych. Schwierigkeiten ein schon fast regelmäßiges Problem ist, würde ich fast sagen. Fixiere dich nicht so auf das schizoid, etc. In Eigendiagnosen kann man sich in der Tat gewaltig vergaloppieren).

Klar, wenn eine Diagnose nicht "getragen" werden kann, ist das ein Problem. Gefestigte Reaktion, wäre z.B., dass man Dissonanzen besprechen kann (ohne in suizidale Neigungen zu verfallen). Suizidale Neigungen sprechen schon für nicht wirklich vorhanden Festigkeit.

Dass man mit manchen konfrontiert wird, auch mit manchem, was man nicht so gerne hören will, kann ich einer PT hin und wieder passieren (insbes. in gut laufenden!). Weiß nicht, wie du sowas normal "verputzen" kannst? Ich meine, wenn mal ALLES lupenrein selbst erkennen und behandeln könnte, bräuchte es ja keine Therapeuten.
Ja, ich habe eine jahrelange Polytraumatisierung mit ausgeprägter PTBS (sogar ganz offiziell, keine Selbstdiagnose)
Hat diese Therapeutin die Diagnose überhaupt offiziell auf borderline gestellt... und nicht etwa auf eine PTBS? Von wem ist die Diagnose, von dem Psychiater, der diese Bescheinigung ausstellte? Und btw.: Zwischen ausgeprägter/komplexer PTBS und borderline kann es (ist aber natürlich für den Einzelfall anzusehen) schon zu einigen Symptomüberschneidungen kommen. Der Name ist ja letztlich wurscht, nur wenn dann an manchen Symptomen vorbeitherapiert wird, weil du auf schizoide PS pochst, tust du dir keinen Gefallen. Ein seriöser Behandler würde aber auch nicht etwas diagnostizieren, für das nicht wirklich so die Anhaltspunkte aus seiner Sicht bestehen.
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sofa-held
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Beitrag Sa., 28.01.2012, 23:19

stern hat geschrieben:Zwischen ausgeprägter/komplexer PTBS und borderline kann es (ist aber natürlich für den Einzelfall anzusehen) schon zu einigen Symptomüberschneidungen kommen.
meine ich auch. Wie willst du überhaupt diese "schizoid"-Sache - von der PTBS unterscheiden. Auch bei der PTBS kann es zu massiven Kontaktstörungen, sozialem Rückzug, Angst, Panik, etc. kommen. Wie willst du das auseinanderhalten, bzw. wie willst du wissen, was von was kommt. Wann war dein traumatisches Erlebnis. Ich frage nur, ob es ein davor und ein danach gibt, das wäre wichtig um zu wissen, was jetzt eine schizoide Störung ist, und was durch das Trauma ausgelöst wurde.

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Therapietrauma
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Beitrag Sa., 28.01.2012, 23:26

Es gab sehr viele schwere Traumata in meinem Leben, das letzte vor der Therapie war 2008 eine missglückte OP.
Die PTBS wurde 2006 nach einem schweren Verkehrsunfall gestellt und von der Therapeutin auch bestätigt.
Liebe Grüße - Therapietrauma -

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Beitrag Sa., 28.01.2012, 23:35

stern hat geschrieben:
Dass man mit manchen konfrontiert wird, auch mit manchem, was man nicht so gerne hören will, kann ich einer PT hin und wieder passieren (insbes. in gut laufenden!). Weiß nicht, wie du sowas normal "verputzen" kannst? Ich meine, wenn mal ALLES lupenrein selbst erkennen und behandeln könnte, bräuchte es ja keine Therapeuten.

Hat diese Therapeutin die Diagnose überhaupt offiziell auf borderline gestellt... und nicht etwa auf eine PTBS? .
Wenn man zuerst mal einigermaßen stabilisiert und danach damit behutsam konfrontiert wird und eine Erklärung erhält, ist das ja auch ok und damit habe ich auch gerechnet. aber so aus heiterem Himmel in einem völlig labilen Zustand damit erschlagen zu werden, das entzog mir einfach den Boden unter denFüßen.
Sie hat nach den probatorischen Sitzungen die Diagnose PTBS gestellt und gesagt, dass sie aber nicht weiß, welches der vielen Traumata diese ausgelöst hat und dann in jener besagten 8. Stunde dann plötzlich war ich einfach nur noch ein gestörter Borderliner.

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Therapietrauma
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Beitrag Sa., 28.01.2012, 23:37

Auch auf der Rechnung, die ich heute erhielt, hat sie die Diagnose geändert und Borderline angegeben.
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sofa-held
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Beitrag Sa., 28.01.2012, 23:41

...weswegen du jetzt nie wieder in Therapie gehst und Hilfe hier im Forum suchst. Irgendwie dreht sich das im Kreis. Hat sie das so gesagt: Sie sind eine GESTÖRTE Borderlinerin?
Auch auf der Rechnung, die ich heute erhielt, hat sie die Diagnose geändert und Borderline angegeben.
wenn sie der Ansicht ist, das ist eigentlich nicht beleidigend. Sie kann ja nicht wissen, dass du dich dann mit deinen "verrückten" Verwandten in einen Topf geworfen fühlst.

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Therapietrauma
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Beitrag Sa., 28.01.2012, 23:45

Doch, das weiß sie, weil ich es ihr gesagt habe! Das macht es ja so schlimm- sie wusste alles, weil ich alles immer offen und ehrlich und direkt angesprochen habe.
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Therapietrauma
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Beitrag Sa., 28.01.2012, 23:48

Sie hat gesagt, mein Problem sei überhauptnicht die Panikstörung und auch nicht die Depression, sonder mein Problem sei die ausgeprägte Persönlichkeitsstörung. ich sei ein Borderliner und nur daran müsse man etwas ändern. alles andere würde sich von selbst auflösen.
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estelle
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Beitrag Sa., 28.01.2012, 23:51

Manche Therapeuten sind eben Arschlöcher,sorry,mußt du dich mit abfinden.

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sofa-held
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Beitrag So., 29.01.2012, 00:02

Therapietrauma hat geschrieben:Sie hat gesagt, mein Problem sei überhauptnicht die Panikstörung und auch nicht die Depression, sonder mein Problem sei die ausgeprägte Persönlichkeitsstörung.
und was, wenn sie damit recht hat?

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stern
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Beitrag So., 29.01.2012, 01:04

Sie hat nach den probatorischen Sitzungen die Diagnose PTBS gestellt und gesagt, dass sie aber nicht weiß, welches der vielen Traumata diese ausgelöst hat und dann in jener besagten 8. Stunde dann plötzlich war ich einfach nur noch ein gestörter Borderliner.
Hat sie den "gestörter Borderliner" gesagt... oder identifzierst du dich jetzt vielleicht selbst ein bisschen zu sehr mit dem "gestört" bzw. assoziierst (selbst), dass du so unmöglich bist, wie deine Verwandten? Wenn ich deine Antwort auf sofa-helds Frage sehe, sind das, glaube ich, eher deine Assoziationen, die mit dir durchgehen.
aber so aus heiterem Himmel in einem völlig labilen Zustand damit erschlagen zu werden, das entzog mir einfach den Boden unter denFüßen.
meinst du, du hättest in anderer Verfassung die Diagnose besser verkraftet? Oder hätte das auch heftige Assoziationen ausgelöst?

Und ich sag' mal so... Borderline bildet sich ja oft gerade deswegen heraus, weil sich in der Vergangenheit einige Traumatisierungen ergeben haben. Kann man also auch als eine Traumafolgestörung begreifen... sehen nicht alle so, aber manche. Klar, nicht alle Traumata müssen in borderline münden... aber gerade bei vielen Traumatisierungen (von den du sprachst) ist die genaue Etikettierung wegen zahlreicher Überschneidungen, die es dann in der Tat regelmäßig gibt i.d.R. eher schwierig.
sonder mein Problem sei die ausgeprägte Persönlichkeitsstörung
Wozu du ja selbst SEHR viele Tendenzen siehst (vgl. deine außergewöhnlich vielen Selbstdiagnosen)... so dass die Vielzahl der Symptome (die du ja auch im Thread genannt hast) vielleicht in der Tat dafür spricht, dass sich das nicht so gut als PTBS verpacken lässt (die in der Symptomatik eher enger umgrenzt ist... und, glaube ich, eher diagnostiziert wird, wenn es ein klares Einzelereignis gab, auf das die Traumatisierungsfolgen zurückzuführen sind... und wenn etwas chronifiziert ist, nennt man das dann evtl. auch nicht mehr PTBS, sondern dann haben sich in der Regel mit der Zeit auch Persönlichkeitsänderungen heraus, die halt auch irgendwie zu erfassen sind... oder eben die PTBS-Symptomatiken sind mit der Zeit abgeklungen, also keine Chronifizierung sondern Rückbildung).

Das wichtigste: Dass du deine Diagnose nicht als Beschreibung deiner Person siehst... sondern wenn man an manchen Schwierigkeiten ansetzt (die gut erkannt werden müssen auch im Hinblick auf den Ursprung - unabhängig davon unter welchen Namen sie man dann genau verpackt... Diagnosen sind wie gesagt nicht in jedem Fall lupenrein überschneidungfrei, wie Menschen eben auch... aber es ist ein Anhaltspunkt), dann hat deine EX-Therapeutin vielleicht insofern recht, dass sich auch die Panikattacken und suizidalen Tendenzen bessern. Wichtig ist, dass die Wurzel deiner Schwierigkeiten erkannt wird.

Wichtig ist ferner subjektive Beeinträchtigungen zu benennen (möglichst wenig unter- oder übertrieben), so gut es halt geht... und natürlich macht sich ein Behandler auch ein Bild. Schwierigkeiten die existent sind, zeigen sich in einer Therapie für gewöhnlich auch (alles andere wäre ungewöhnlich oder keine sonderlich intensive Therapie). Ansonsten kann eine Therapie an den Schwierigkeiten vorbei gehen, und dann zur nutzlosen oder Fehlbehandlung werden. Z.B. wie schon gesagt: Wenn man von einer Panikstörung ausgeht, die man gut konfronatativ behandeln könnte. Bei einer anderen (verkannten) Grundstörung aber absolut kontraindiziert wäre, was dann oft unangenehme Folgen nach sich zieht.
Liebe Grüße
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Therapietrauma
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Beitrag So., 29.01.2012, 11:58

Hallo Stern!
Danke für die vielen Erklärungsversuche.
Ich habe wirklich nichts dagegen, dass ich eine / mehrere Persönlichkeitsstörungen habe und dass diese wahrscheinlich auch die Ursache für meine Panikstörung und Depression sind, und dass es notwendig für einen dauerhaften Erfolg ist, diese anzupacken- aber:
Die Kriterien für Borderline passen einfach mit Ausnahme der 8 Jahre zurückliegenden Selbstverletzung nicht zu mir. Es ist eine falsche Diagnose, die noch dazu nach nur 8 Stunden gestellt wurde (wovon sie aber 6 Stunden lang immer wieder intensiv betont hat, dass sie mich noch nicht kennt) und die sadistische Art und Weise, wie sie das gemacht hat, macht mich rasend!

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Therapietrauma
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Beitrag So., 29.01.2012, 12:02

Ich war so dermaßen stolz auf mich, dass ich selber erkannt habe, dass ihre Betonung der "therapeutischen Beziehung" eine Panikspirale in mir ausgelöst hat und wollte es ansprechen, um einem unbewussten Widerstand vorzubeugen und dann nimmt sie genau diese Aussage von mir zum Anlass, mich daran als Borderliner aufzuhängen (panische Angst verlassen zu werden und alles mögliche und unmöglich zu tun, um dies zu verhindern).
Das hat mich zutiefst schockiert. Ich dachte nämlich, dass es Sinn und Zweck einer Therapie ist, sich selbst zu erkennen und auch darüber reden zu können.
Liebe Grüße - Therapietrauma -

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sofa-held
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Beitrag So., 29.01.2012, 12:22

Therapietrauma hat geschrieben:Es ist eine falsche Diagnose, die noch dazu nach nur 8 Stunden gestellt wurde
Es gibt Psychiater, die stellen eine Diagnose in einer Stunde. Also 8 Stunden, da hat sie sich wirklich Zeit gelassen.
Therapietrauma hat geschrieben:dass ihre Betonung der "therapeutischen Beziehung" eine Panikspirale in mir ausgelöst hat
was bitte ist eine "Panikspirale"?
Dass dir die Konfrontation mit dir selber Angst macht, ist schon klar.
Therapietrauma hat geschrieben:zutiefst schockiert.
Therapietrauma hat geschrieben:sadistische Art
Therapietrauma hat geschrieben:rasend!
schwerste Retraumatisierung
usw.
Superlative und Adjektive des Schreckens - die du alle in Bezug auf die Thera einsetzt. Als wär dein Leben sonst gar nicht anstrengend, wenn du gerade nicht in den Fängen einer bösartigen Thera bist.

Das kommt hier eigentlich immer wieder mal vor, dass sich user total über eine Thera auslassen...

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estelle
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Beitrag So., 29.01.2012, 12:35

Therapietrauma hat geschrieben:Es ist eine falsche Diagnose, die noch dazu nach nur 8 Stunden gestellt wurde (wovon sie aber 6 Stunden lang immer wieder intensiv betont hat, dass sie mich noch nicht kennt) und die sadistische Art und Weise, wie sie das gemacht hat, macht mich rasend!
Dann ist das so, dann schreib doch eine Beschwerde an die Psychotherapeutenkammer.

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