Hallo,
gleich vorweg: bin kein "Dschungel-Fan" und habe vielleicht von allen Folgen der letzten Jahre (?) 10 Minuten insgesamt gesehen, dafür manches gelesen.
Werde diese Sendung mit Sicherheit nicht anschauen - mir tut das weh (schon das wenige Sehen), mein "Problem".
Wie
hier und teilweise im
Boulevard über die Teilnehmer (sie tun das in eigener Verantwortung (?), haben sich dafür entschieden - egal ob wegen des Geldes, des "Ruhmes", der Publicity) geschrieben wird , finde ich menschenverachtend. Das darf man einfach nicht tun und ihr könnt "Volle Kanne" auf mich einschlagen, weil ich das Prinzip dieser Sendung nicht verstehe.
Beispiel Helmut Berger: "Am 7. Januar 2013 wurde bestätigt, dass Berger ab 11. Januar an der siebten Staffel der Fernsehsendung Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! teilnehmen würde. Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel urteilte im Vorfeld der Sendung, dass von dem Mann, der einst „mehr Sex ausstrahlte als Robert Pattinson und Leonardo DiCaprio zusammen“, wenig geblieben sei. Der Sender RTL wurde dafür kritisiert, Berger in einem schlechten Gesundheitszustand im Fernsehen zu präsentieren, um gute Quoten zu erzielen. Die Zurschaustellung eines „offensichtlich kranken Mannes“ sei ein Grenzfall."
[Quelle]
Berger war einer der größten Schaupspieler der Filmgeschichte und er ist zerbrochen am Tod seines Lebensgefährten
Luchino Visconti, einem der ganz großen Theater- und Filmregisseure - das war 1976.
Seitdem ist er - für mich - einfach krank, psychisch krank, zerbrochen. Und hier versagt ein Sender auf ganzer Linie, wenn er dieses Zerbrochene zur Schau stellt (ungeachtet dessen, dass Helmut Berger sich selbst nicht helfen konnte, wollte etc.).
Wenn Teilnehmer hier im Forum sehr lange trauern, über Verluste nicht hinwegkommen, wird größtmögliche Achtsamkeit walten gelassen und es auch "verstanden", vorsichtige Hilfen gegeben durch aufgezeigte Perspektivwechsel usw.
Und wir schauen uns das an, lesen mit. Jüngere Teilnehmer am Camp haben ganz andere Startvoraussetzungen, zum Teil noch nicht viel "geleistet" (da bin ich sehr vorsichtig; was weiß ich schon, "was hinter manchen Lebensentwürfen so steckt"), sind medial anders aufgewachsen.
Was würdet ihr tun, würde über euch, euer Verhalten hier und in eurem Leben auf diese Weise geschrieben bzw. mit umgegangen, es medial mannigfaltig publiziert (das Argument, dass Prominenz damit leben musss und es ja auch provoziert, lasse ich hier mal weg) wird?
Vielleicht bin ich "blöd", aber hinter jedem Menschen (auch hinter denen, mit denen ich nicht so viel zu tun haben will) steckt ein Mensch mit seiner einzigartigen, unverwechselbaren Geschichte.
Und wir als Gesellschaft tragen die Verantwortung mit, wie wir miteinander umgehen bzw. wie wir wünschen, dass mit uns umgegangen wird.
Da wir sensationslüstern sind (da schließe ich mich überhaupt nicht aus), verfolgen wir das Tragische, Verrückte; auf "Youtube" wird es dann für die Ewigkeit festgehalten.
Habe mich schon oft gefragt, warum mich manches so sehr interessiert, warum ich auch schon "dabei" war .... und da gibt es natürlich viele Antworten (im anderen sehen, was man in sich nicht sehen will, das Kaputte, das Verwahrloste, das Aggressionspotential, das widerliche Verhalten, ablenken von sich selbst usw.).
Sorry, musste einfach schreiben, da dieser Thread gerade exorbitant wächst und mich - natürlich - neugierig machte.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Anne
Edit: Korrektur von Fehlern.