Problem mit dem Therapeuten

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Geheimgeheim
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Beitrag Fr., 13.01.2012, 09:07

Tigerkind hat geschrieben:@geheimgeheim: Natürlich, kann ich das wissen, das mein Therapeut es ehrlich meint mit seiner Empathie, auch wenn er professionell ist, das ist Deine Interpretation das es nicht so sein könnte, ich sehe das anders.
Ich weiß gar nicht wie Du darauf kommst, das ich das nie erfahren werde, ich habe das schon so oft erfahren und Echtheit und Professionellität schließen sich doch überhaupt nicht aus!!!!
Doch, nach Deiner Vorstellung von einem professionellem Thera schließt sich das aus. Du hast mehrfach darauf hingewiesen, dass ein professioneller Thera nicht so (ehrlich und schonungslos) reagieren darf. Er soll Wertschätzung und Empathie zeigen, sachlich bleiben! Tja, dann wäre es um die Ehrlichkeit eines professionellen Theras mitunter schlecht bestellt. Nur unprofessionelle Theras dürfen somit die Wahrheit (dass ihnen der Klient gerade sowas von auf die Nerven geht) kundtun. Und Tigerkind, ich kann einfach nicht glauben, das Du denn Empathieröntgenblick hast.
Und nochmal, es ist doch eigentlich sch.-egal, was der Thera über Dich denkt, ein wesentliches Lernziel ist doch sich von sowas überhaupt freizumachen. Jedenfalls ist die Therapie nicht dazu da, um seinen Bekanntenkreis zu erweitern.

Nun ja, es wird schon alles gut werden. Das wird sich bestimmt als wichtiger Schritt in eniloracs Thera heraustellen. Es wird schon ein happy-end geben. Das fühl ich so mal ganz empatisch.
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.
Simone de Beauvoir

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leberblümchen
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Beitrag Fr., 13.01.2012, 09:21

Verstehe ich nicht, geheimgeheim: Gibt es für dich nur die beiden Alternativen entweder schonungslos oder heuchlerisch?

Wertschätzung und Empathie heißt doch nicht Zustimmung und Schleimerei!!!

Und Aufrichtigkeit heißt überhaupt nicht, dass derjenige mit dem Holzhammer daherkommen muss!!!

Es mag ja sein, dass viele Menschen 'auf der Straße' Schwierigkeiten damit haben, aufrichtig und trotzdem einfühlsam zu sein; das glaub ich wohl. Aber eine Therapie ist eben etwas Anderes als eine Diskussion mit dem Busfahrer, dem Nachbarn oder dem Kollegen.

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Tigerkind
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Beitrag Fr., 13.01.2012, 09:26

Geheimgeheim hat geschrieben: Und Tigerkind, ich kann einfach nicht glauben, das Du denn Empathieröntgenblick hast.
Geheimgeheim hat geschrieben:Du hast mehrfach darauf hingewiesen, dass ein professioneller Thera nicht so (ehrlich und schonungslos) reagieren darf.
So ist das doch gar nicht gemeint, er darf doch ehrlich sein und kann trotzdem empathisch sein, das schließt sich meiner Meinung nach nun wirklich nicht aus.
Dann hast Du offensichtlich überhaupt nicht verstanden was ich ausdrücken möchte.
Geheimgeheim hat geschrieben:Nur unprofessionelle Theras dürfen somit die Wahrheit (dass ihnen der Klient gerade sowas von auf die Nerven geht) kundtun
Das sehe ich echt ganz anders, Wertschätzung hat nichts damit zu tun.
Ich kann durchaus einer Person mitteilen, was ich mir anders wünsche von ihr, trotzdem weiß ich sie von ganzem Herzen zu schätzen, ich kann ihr das doch mitteilen ohne zu verletzen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Geheimgeheim hat geschrieben:. Und Tigerkind, ich kann einfach nicht glauben, das Du denn Empathieröntgenblick hast.
Das habe ich auch nicht gesagt ! Und ich möchte Dich bitten, solche Behauptungen nicht aufzustellen !
Geheimgeheim hat geschrieben:Und nochmal, es ist doch eigentlich sch.-egal, was der Thera über Dich denkt, ein wesentliches Lernziel ist doch sich von sowas überhaupt freizumachen.
Ja, das sagst Du !!!! Und ? Andere sehen es vielleicht anders, ich z.B. halte echte Wertschätzung für äußerst wichtig, nicht nur im Rahmen der Therapie !
Geheimgeheim hat geschrieben:Jedenfalls ist die Therapie nicht dazu da, um seinen Bekanntenkreis zu erweitern.
Und auch das habe ich nirgends behauptet, das Therapie dazu da ist, seinen Bekanntenkreis zu erweitern!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Liebe Grüße

Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

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Geheimgeheim
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Beitrag Fr., 13.01.2012, 14:56

Ich versuche nochmal frei zu verdeutlichen, was ich meine:

Ich wertschätze die TE, weil ich ihr glaube, dass sie das was sie hier geschrieben hat auch so verstanden und aufgefasst hat. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass der Therapeut etwas anderes gesagt, bzw. gemeint oder ausgedrückt hat.
Ich wollte mit meinen Posts die TE darin bestärken, die Beziehung zu ihrem Thera weiterzuführen und zu klären. Bis zu meinem ersten Post war der Grundtenor der Antworten eher die Beziehung abzubrechen. Es wurde von einem nicht wiedergut zu machendem Vertrauensbruch gesprochen und das seh ich eben anders.
Schon beim Lesen des Eingangspost hatte ich eher den Eindruck, dass diese Problematik ein wichtiger Bestandteil des Therapieprozeßes der TE ist und vielleicht auch in ihrem Leidensbild begründet liegt.

Tigerkind, ich hab es nicht bös gemeint und bin etwas erschrocken, dass Du so heftig reagierst. Du hast doch nochmal bekräftigt, dass Du an einem regen Meinungsaustausch interessiert bist. Sonst hätte ich gar nicht mehr geschrieben. Der Empathieröntgenblick bspw. war doch scherzhaft gemeint und deshalb auch mit Smiley versehen. Ich wollte eigentlich damit auch nur sagen, das getreu dem schönen Satz "Die Gedanken sind frei", niemand von einen anderen sagen kann, was dieser denkt oder empfindet. Man kann vertrauen, misstrauen, hoffen, aber wissen kann man es nicht, da bleib ich bei *mit Fuß aufstampf*. Weiß ich was mein Mann beim S** denkt? Nein! Weiß ich was mein Thera von mir hält? Nö!
titus2 hat geschrieben:Verstehe ich nicht, geheimgeheim: Gibt es für dich nur die beiden Alternativen entweder schonungslos oder heuchlerisch? Wertschätzung und Empathie heißt doch nicht Zustimmung und Schleimerei!!! Und Aufrichtigkeit heißt überhaupt nicht, dass derjenige mit dem Holzhammer daherkommen muss!!!
Das ist ja fast eine philosophische Frage: Gibt es eine geschonte Wahrheit? Schließen sich Schonungslosigkeit und Wertschätzung aus? Muss ein Streit eine harmonische Grundstimmung haben? Wann tut eine klare Grenze weh und wann wird die Schonung zur Qual? Hmm ....
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Tigerkind
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Beitrag Fr., 13.01.2012, 15:04

@geheimgeheim: Ja, tut mir leid wenn es bei Dir heftig ankam, es war auch von meiner Seite nicht böse gemeint.
Ja, Dein Post kam etwas schräg bei mir an, ich glaube Dir das du das nicht böse gemeint hast, es ist vielleicht über Internet ohne persönliche Ansprache manchmal schwierig es rüberzubringen, ich bin auch weiterhin an einem Meinungsaustausch interessiert und hoffe das zwischen uns beiden jetzt alles wieder "klar" ist.

Tiger
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Geheimgeheim
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Beitrag Fr., 13.01.2012, 15:12

@Tigerkind: Schön, das freut mich. Ja, es ist schwierig, man sieht sich nicht. Ich versuch immer mit den Smileys so deutlich wie möglich zu werden, aber das kann natürlich auch schon ein Mißverständnis auslösen, weil der andere denkt, warum haut sie jetzt auch noch so ein bekloppten Smiley rein, na der werd ich helfen...
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leberblümchen
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Beitrag Fr., 13.01.2012, 15:40

Das ist ja fast eine philosophische Frage: Gibt es eine geschonte Wahrheit? Schließen sich Schonungslosigkeit und Wertschätzung aus? Muss ein Streit eine harmonische Grundstimmung haben? Wann tut eine klare Grenze weh und wann wird die Schonung zur Qual? Hmm ....
Ich habe die Erfahrung gemacht bzw. ich mache sie gerade, dass Wahrheit durchaus sehr behutsam 'an den Mann' gebracht werden kann. Das ist eine Kunst, aber das gibt es.

Ich bin so groß geworden, dass es immer hieß: "Du bist blöd" (nicht wörtlich, aber ähnlich respektlos) oder: "Du hast keine Ahnung!" Das muss aber nicht der Normalfall sein. Ich wiederhole mich, aber von einem Therapeuten erwarte ich, dass er in der Lage ist, sich in den Patienten einzufühlen. Wenn er das nicht kann, dann ist er zumindest für mich kein guter.

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mitsuko
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Beitrag Fr., 13.01.2012, 15:44

Also ich finde diese Aussagen von dem Therapeuten sehr extrem und ich wäre an deiner Stelle tief verletzt und würde wahrscheinlich nicht mehr hingehen.

Es gab hier ja einen Thread darüber, ob der Therapeut einen mag oder nicht. Für mich ist eine Sympathie wichtig und ich würde diese Aussagen als AUsruck von Antipathie deuten. Ja, muss man nicht, würde ich aber. Ich finde, dieser Therapeut hat sich da einen ganz gravierenden Fehler geleistet, er hätte sich nicht von einer Patientin zu Gefühlsäußerungen ihr gegenüber drängen lassen sollen. Dass Patienten das nämlich versuchen, ist vollkommen normal. Ich an Stelle der Patientin hätte nach derartigen Aussagen sofort die Bindung gekappt. Ob das die richtige und reife Handlungsweise gewesen wäre, weiß ich nicht genau, aber andererseits.... kann mich erinnern, dass mir bei einem Esrtgespräch mal ein Therapeut auch richtig unangenehm war in seinen Aussagen, heute würde ich sagen unverschämt und herablassend, und ich damals dennoch einen neuen Termin ausmachte, weil ich mir nicht zutraute meine Gefühle ernst zu nehmen. Ich denke, es ist ein Ergebnis meiner Therapiererfahrung (positiver Art), dass ich mir sicher bin, heute würde ich das nicht mehr tun. Ich würde eine Verletzung nicht mehr wegdrücken und wäre in der Lage, schneller zu beschließen, dass ich mir manches nicht zumuten muss. Und ich empfinde solche Aussagen als Zumutung. Mit keinem Menschen, der einem soetwas sagt, würde man wahrscheinlich privat je Kontakt halten (derjenige dann ja wohl auch nicht), warum sollte man dann ausgerechnet jemanden, der sich so äußert, als Therapeuten behalten?

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sandrin
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Beitrag Fr., 13.01.2012, 15:49

titus2 hat geschrieben:Ich wiederhole mich, aber von einem Therapeuten erwarte ich, dass er in der Lage ist, sich in den Patienten einzufühlen. Wenn er das nicht kann, dann ist er zumindest für mich kein guter.
Genauso sehe ich das auch. Was hier oft immer vergessen wird ist, dass wir von seelisch Angeschlagenen sprechen. Dass viele Patienten besonders sensibel sind, viel Ablehnung in ihrem Leben erfahren mussten. Und dann kommt ein Therapeut und haut nochmals volle Kanne in diese Wunde rein. Das sollte nicht passieren - und wenn es passiert, dann finde ich, bricht einem Therapeuten auch kein Zacken aus der Krone, sich mal zu entschuldigen. Ich kann nur von mir ausgehen, mir fällt es unheimlich schwer, zu vertrauen. Eine solche Situation wäre für mich in einer Therapie wahrscheinlich tödlich gewesen. Man muss sich auch davor hüten, jede Entgleisung von Therapeuten mit einem wie auch immer gearteten (oft an den Haaren herbeigezogenen) therapeutischen Nutzen zu legitimieren.

Sandrin

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candle.
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Beitrag Fr., 13.01.2012, 15:51

Also ein Therapeut darf niemals nicht ausflippen? Warum, wenn es mit einem Klienten mal wirklich ans Nervenkostüm geht?

Jeder Mensch hat seine Grenzen von Belastbarkeit, auch ein Therapeut.

candle
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Geheimgeheim
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Beitrag Fr., 13.01.2012, 15:54

mitsuko hat geschrieben:Und ich empfinde solche Aussagen als Zumutung. Mit keinem Menschen, der einem soetwas sagt, würde man wahrscheinlich privat je Kontakt halten (derjenige dann ja wohl auch nicht), warum sollte man dann ausgerechnet jemanden, der sich so äußert, als Therapeuten behalten?
Hüstel, also privaten Kontakt konnte sich die TE ja durchaus vorstellen.
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Beitrag Fr., 13.01.2012, 15:56

candle. hat geschrieben:Also ein Therapeut darf niemals nicht ausflippen? Warum, wenn es mit einem Klienten mal wirklich ans Nervenkostüm geht?

Jeder Mensch hat seine Grenzen von Belastbarkeit, auch ein Therapeut.

candle
Stimmt, aber ich als Lehrerin kann auch nicht meine Schüler beleidigen, ohne mit massivem Ärger rechnen zu müssen. Abgesehen davon, dass es höchst unpädagogisch (und unpsychologisch) wäre. Und glaub mir, unser Nervenkostüm wird auch ganz schön strapaziert. Aber da geht es um Professionalität.

Sandrin

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candle.
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Beitrag Fr., 13.01.2012, 15:59

Ich denke, das man das gar nicht vergleichen kann sandrin.

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sandrin
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Beitrag Fr., 13.01.2012, 16:01

@ candle
Wieso nicht?
In beiden Fällen handelt es sich um ein Abhängigkeitsverhältnis, in dem der eine der Starke ist und der andere der Schwächere (da jünger, weniger lebenserfahren oder auch psychisch angeschlagen). Das kann man sehr wohl vergleichen.

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mitsuko
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Beitrag Fr., 13.01.2012, 16:02

Geheimgeheim hat geschrieben: Hüstel, also privaten Kontakt konnte sich die TE ja durchaus vorstellen.

Ja und?
Dass hier ein recht gravierender vorher/nachher Unterschied vorliegen könnte, dürfte naheliegend sein.

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