Ein hoher IQ - Fluch oder Segen?!

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geronimos secret
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 15:40

carö hat geschrieben:ich finds nur echt krass blöd, wenn man seine intelligenz benutzen muss, um sich abzugrenzen, sagen wir abzuheben... bin allergisch, wenn mir jemand zu oft davon erzählen muss, wie schlau er ist. ich kenne viele sehr intelligente menschen, die es nie erwähnen, denen man es aber einfach anmerkt... die aber auch eine sensibilität für ihr gegenüber mitbrigen und die DAS mit der hohen intelligenz nicht brauchen, um WER zu sein. .
Das ist ein ganz wichtiger Punkt, finde ich. Und genau hier setzt mMn die Negativspirale der "Ausgrenzungsdynamik" ein, wenn es nicht gelingt, die eigene Identität über andere Wertigkeiten zu definieren. Wenn die eigene Intelligenz zum alleinigen Parameter fürs eigene Ich wird, dann wird die Ausgrenzung quasi zur "Self-Fullfilling-Prophecy".
Weil man dabei nämlich folgendes vergisst:
carö hat geschrieben:ausserdem ist intelligenz ein konstrukt... .
Eben, so ist es!
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Proserpina
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 16:19

geronimos secret hat geschrieben: Das ist ein ganz wichtiger Punkt, finde ich. Und genau hier setzt mMn die Negativspirale der "Ausgrenzungsdynamik" ein, wenn es nicht gelingt, die eigene Identität über andere Wertigkeiten zu definieren. Wenn die eigene Intelligenz zum alleinigen Parameter fürs eigene Ich wird, dann wird die Ausgrenzung quasi zur "Self-Fullfilling-Prophecy".
Weil man dabei nämlich folgendes vergisst:
carö hat geschrieben:ausserdem ist intelligenz ein konstrukt... .
Eben, so ist es!
Hm.... das würde bedeuten, wenn sich jemand wegen seiner Intelligenz gemobbt sieht, dass derjenige vermeintlich zuviel Wert auf seine Intelligenz legt, bzw. sich selbst zu sehr darüber definiert. Das mag ein Aspekt daran sein, aber mit Sicherheit nicht der gesamte -mE deutlich komplexere- Vorgang.

Intelligenz ist kein Konstrukt, sondern ein Name für die Rechenleistung des Gehirns, in den jeweils gemessenen/abgefragten Parametern. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

....

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carö
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 16:26

google mal intelligenz und konstrukt.

aber klar kann man dazu auch eine persönliche meinung haben, was intelligenz ist.
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)


Proserpina
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 16:37

carö hat geschrieben:google mal intelligenz und konstrukt.

aber klar kann man dazu auch eine persönliche meinung haben, was intelligenz ist.
Natürlich entzieht sich Intelligenz einer Messvorrichtung wie z. B. einer Waage. Sicherlich kann man sie deshalb als Konstrukt betrachten, bzw. als nur gedachtes Maß. Das geschieht häufig, besonders in der Astronomie, wo das Meiste nur Berechnungen und Annahmen sind, konstruierte Werte also. Deshalb jedoch das gesamte Universum, bzw. die Astronomie als solches in Frage zu stellen, halte ich dann doch für etwas extremistisch.

Ich denke einfach, dass man in diesem Kontext, also der Bewertung von Intelligenz, bei sich selbst und Anderen, die persönlichen Prägungen nicht vernachlässigen kann. Und wer Intelligenz per se irgendwie doof findet, warum auch immer, der hat eben auch seine Meinung und wird diese zu untermauern suchen - eh klar und auch völlig nachvollziehbar. Genau wie der umgekehrte Fall.

....

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Nico
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 16:45

Also ich finde Intelligenz nicht doof und kann im uebrigen sehr gut mit Menschen die intelligenter sind als ich, leben.
Das kann ich aber auch mit Menschen die ein Bischen weniger davon abbekommen haben als ich.
Was ich nicht ausstehen kann, ist Hochmut wobei es mir da egal ist, ob sie von angeblich Hochbegabten oder eher Minderbemittelten kommt.

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Proserpina
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 16:49

Nico hat geschrieben:Also ich finde Intelligenz nicht doof und kann im uebrigen sehr gut mit Menschen die intelligenter sind als ich, leben.
Das kann ich aber auch mit Menschen die ein Bischen weniger davon abbekommen haben als ich.
Was ich nicht ausstehen kann, ist Hochmut wobei es mir da egal ist, ob sie von angeblich Hochbegabten oder eher Minderbemittelten kommt.
Das ist aber doch ein komplett anderes Thema. DAS meinte ich vorhin, als ich schrieb, ich habe den Eindruck, dass es oft schwerzufallen scheint, die intellektuellen Möglichkeiten getrennt vom Charakter zu betrachten.

Intelligenz als solches, hat mit Hochmut nicht das Geringste zu tun.

....

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Nico
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 16:52

Stimmt

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56er
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 16:54

Also ich bin auch relativ "naturschlau" ^^ aber auch (sozial) naiv,
und daher etwas vorsichtiger im Umgang mit meinen Mitmenschen
- das kann ein Manko sein.

Und ich bin, wenn überhaupt liebesfähig, zunehmend polyamor geworden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Polyamory

Unter manchen "normalen Leuten" fehlt mir jedoch oft die Ruhe für frohe Naivität,
wie sie "kluge Kinder" kennen und mögen.
Zuletzt geändert von 56er am Sa., 10.12.2011, 17:06, insgesamt 4-mal geändert.
L(i)ebensquelle: (Ich) Mach' es wie die Sonnenuhr, zähl' die schönen Stunden nur ... :)

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Nico
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 16:56

Und um zum Threadtitel zurueckzukehren, wuerde ich sagen:
Solange sich jemand nicht allzusehr ueber seinen hoeheren IQ definiert, koennte man es wohl als Segen ansehen, tut er dies jedoch, wird die Gefahr des Fluches aktuell.
Aber was weiss ein Normalo schon davon......

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Proserpina
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 17:17

Nico hat geschrieben:Und um zum Threadtitel zurueckzukehren, wuerde ich sagen:
Solange sich jemand nicht allzusehr ueber seinen hoeheren IQ definiert, koennte man es wohl als Segen ansehen, tut er dies jedoch, wird die Gefahr des Fluches aktuell.
Wie ich das erlebe, habe ich bereits an anderer Stelle beschrieben. Bei Interesse: Klick!
Nico hat geschrieben:Aber was weiss ein Normalo schon davon......
Genauso wenig, wie ich wissen kann, wie Du Dich genau empfindest, ist es im umgekehrten Fall - und zwischen allen Menschen. Auch das hat nichts mit dem IQ zu tun.

....

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Nico
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 17:22

Danke Proserpina, klingt sehr interessant was du da beschrieben hast. Ich hab den anderen Thread bis jetzt nicht gelesen.

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Proserpina
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 17:53

Bitte, gern geschehen, Nico. Es ist in meinem Falle nicht so, dass ich mich nicht gerne erkläre. Ich habe nur immer wieder erlebt, dass mir von vorneherein Dinge unterstellt wurden, wie z. B. auch, dass ich mich ja nur darüber definieren würde oder mich wichtig machen wolle. Daher habe ich es irgendwann einfach für mich behalten. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ich mich ewig lange zutiefst dafür schämte, mit solch einem Galopper im Schädel, so dennoch einen derartig verkorksten Lebenslauf hingelegt zu haben.

Heute gehe ich davon aus, dass da einfach das Eine zum Anderen kam und kann selbstsicherer damit umgehen, was ebenfalls hilfreich ist und mich das Ganze mittlerweile etwas relaxter betrachten lässt.

....

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titus
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 19:35

Proserpina hat geschrieben:Kaufe ihnen Bücher
Toller Tipp... Ich wäre nicht von alleine auf die Idee gekommen
mach ihnen Angebote, irgendwas wird dann beginnen zu fesseln und dann läuft der Hochleistungsgalopper da im Schädel zu Hochform auf und zeigt mal, was er wirklich drauf hat.
Meine Kinder machen bereits relativ abgehobene Sachen, die so exotisch (und anspruchsvoll) sind, dass ich hier sie nicht erwähnen möchte, weil ich nicht möchte, dass man sie erkennt.

Das bewirkt aber nicht, dass sie auch nur annähernd perfektionistisch sind. Wobei eben zu fragen wäre, ob das überhaupt nötig ist.

Es gibt, ebenso, wie es nicht perfektionistische Hochbegabte gibt, auch Nicht-Hochbegabte, die völlig perfektionistisch sind.
Meine Beiträge spiegeln meine persönliche Einstellung wider. Sie sind nicht allgemeingültig; was ich schreibe, muss nicht auf andere Menschen zutreffen. Ich möchte das nicht in jedem Beitrag wiederholen, weil ich es für selbstverständlich halte.

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geronimos secret
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 19:46

Proserpina hat geschrieben:Daher habe ich es irgendwann einfach für mich behalten. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ich mich ewig lange zutiefst dafür schämte, mit solch einem Galopper im Schädel, so dennoch einen derartig verkorksten Lebenslauf hingelegt zu haben.
Da bist du sicher nicht die Einzige, die trotz (oder vielleicht gerade wegen?) Hochbegabung einen "verkorksten" (was immer das ist) Lebenslauf hingelegt hat. Ich finde deinen Lebenslauf interessant.
Proserpina hat geschrieben:Heute gehe ich davon aus, dass da einfach das Eine zum Anderen kam und kann selbstsicherer damit umgehen, was ebenfalls hilfreich ist und mich das Ganze mittlerweile etwas relaxter betrachten lässt.
Das ist gut und richtig so, liebe Pro!
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candle.
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Beitrag Sa., 10.12.2011, 19:54

geronimos secret hat geschrieben:Da bist du sicher nicht die Einzige, die trotz (oder vielleicht gerade wegen?) Hochbegabung einen "verkorksten" (was immer das ist) Lebenslauf hingelegt hat. Ich finde deinen Lebenslauf interessant.
Oh, wo ist denn der Lebenslauf?

Was ja auch ein mir sehr unangenehmes Problem darstellt, dass ich in meinem Ausbildungsberuf wegen Überqualifizierung nicht eingestellt werde. Das höre ich immer noch sehr oft... Wie ich damit nun umgehen soll, weiß ich auch nicht, ist aber auch ein fetter Nachteil.

candle
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