Suizidgedanken: wann ist ein Notfall ein Notfall?

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robyn
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Beitrag Do., 05.01.2012, 21:29

candle, sehe ich genau so.

ich habe auch eine esstörung und habe bei jedem medikament angst, aber die depressionen mit ständigen suizidgedanken, sind einfach viel schlimmer! was hab ich davon medis nicht zu nehmen, weil ich dann zunehmen könnte, mich dafür aber umbringe?!

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Erdbeermütze
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Beitrag Do., 05.01.2012, 21:31

Hallo candle,

z.Z. muss ich da leider ja zu sagen. Weil die Angst/Druck und was ich nicht in Worte fassen kann ist viel größer als alles andere.

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candle.
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Beitrag Do., 05.01.2012, 21:32

Keine Ahnung warum "man" so tickt. Ich bestimme immer mit was Sinn macht in Absprache und nehme es auch. Ich denke auch, dass man meistens nicht wegen der Medis dick wird, sondern wegen der Seele. Die kann sich ja medikamentös etwas entspannen...

candle
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Mary-Lou
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Beitrag Do., 05.01.2012, 21:34

Nunja, für jemanden, der an einer Essstörung leidet, ist es fatal, wenn er zunimmt. Das wirft einen noch mehr aus der Bahn. Du wirst total nervös, panisch und aufgelöst und im Normalfall verschlimmert sich die Essstörung dadurch. Das ist wie ein Teufelskreis. Manche drehen dabei sogar regelrecht durch. Man befindet sich in einem Riesendilemma, mehr Pfunde inkl. mehr Brech-Attacken oder mehr Aushaltenmüssen. Es ist beides ein großes Übel für den Betroffenen.

Bei einem Herzmedikament hast du im Normalfall nicht so ein bedeutendes Dilemma.

Erdbeermütze, im Grunde hast du recht. Mehr als dass die Wirkung dann futsch ist, kann eigentlich nicht passieren. Vielleicht hilft es ja auch, etwas an seiner Disziplin zu arbeiten.
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

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candle.
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Beitrag Do., 05.01.2012, 21:34

Erdbeermütze hat geschrieben:Hallo candle,

z.Z. muss ich da leider ja zu sagen. Weil die Angst/Druck und was ich nicht in Worte fassen kann ist viel größer als alles andere.
Angst wovor und welcher Druck?

candle
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 05.01.2012, 21:50

Mary-Lou hat geschrieben:Nunja, für jemanden, der an einer Essstörung leidet, ist es fatal, wenn er zunimmt. Das wirft einen noch mehr aus der Bahn. Du wirst total nervös, panisch und aufgelöst und im Normalfall verschlimmert sich die Essstörung dadurch. Das ist wie ein Teufelskreis. Manche drehen dabei sogar regelrecht durch. Man befindet sich in einem Riesendilemma, mehr Pfunde inkl. mehr Brech-Attacken oder mehr Aushaltenmüssen. Es ist beides ein großes Übel für den Betroffenen.
Wenn sowas als Komplikation zu einer Suizidalität dazukommt würde ich sagen, dann gehört die Person in die Klinik zur Behandlung.

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Erdbeermütze
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Beitrag Do., 05.01.2012, 21:52

candle. hat geschrieben:Angst wovor und welcher Druck?
Wie will man das erklären? Ich kann es nicht, zumindestens in ein paar Sätzen nicht? Wie will man erkären, das man es überhaupt macht? Ich denke dass es keiner nachvollziehen kann, der es nicht hat, wie bei vielen anderen psychischen Krankheiten auch.

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candle.
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Beitrag Do., 05.01.2012, 21:55

Also prinzipiell stelle ich mal alle verhaltensweisen auf eine Ebene. Ob es nun Panikatacken sind wo ich natürlich auch ein ungesundes essverhalten ausgeprägt hatte oder ob es die Essstörungen sind. Es ist im Prinzip schon alles nachvollziehbar, aber wir wissen ja die Gründe oft nicht genau und das ist ja letztlich das Problem.

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Mary-Lou
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Beitrag Do., 05.01.2012, 22:27

Also ich kann es nur aus meiner Situation heraus beschreiben, aber das ist bei jedem individuell:
ich spüre oft, wie ich unruhig und nervös werde. Dann esse ich etwas, das wirkt beruhigend, ich kann es genießen, es tut mir gut (ich schlinge nichts hinein, sondern esse jeden Bissen bewusst). Diese Nervosität fühlt sich auch an wie ein Druck. Denn hast du nicht die Möglichkeit zu Essen, ist es wie bei einem Raucher, der dringend eine Rauchen möchte und keine Zigarette da hat. Du wirst zittrig, alles in deinem Kopf dreht sich nur noch darum, wie du jetzt unbemerkt für dich und in Ruhe essen kannst, so wie du es möchtest. Während dem Essen ist alles ok, ich werde entspannter, ruhiger und genieße. Aber kaum ist der erste Bissen gegessen, kann ich auch nicht mehr aufhören, weil es gut tut, weil es schmeckt. Dann bist du voll, nicht satt, sondern richtig voll. Dein Bauch spannt, du fühlst dich plötzlich unwohl. Und dann kommt der Gedanke "da ist was in mir, was da nicht hin gehört. Das muss raus, und zwar sofort! Und wehe, du hast nicht die Möglichkeit dazu. Dann geht die Panik los (ja, ich hatte schon richtige Panikattacken deshalb). Der dicke Bauch und die Angst, du könntest zunehmen. Du gerätst wieder unter Druck. Auch wenn du dich vor dem Brechen ekelst, das tue ich nämlich jedes verdammte Mal, aber es geht nicht anders. Sonst dreh ich durch. Ich spür richtig, wie mein Herz schneller rast.

Es ist eine Sucht, nichts anderes. Bekommst du deinen "Stoff" nicht, setzen die "Entzugserscheinungen" an. Das verstehe ich unter Druck und Angst. Es ist grausam, ich hasse es. Das einzige daran, was ich mir einfach "gönne" ist das genießen beim Essen. Auch mit dem Wissen, dass in dieser Zeit der Körper eben bereits einiges im Magen abzubauen beginnt und nicht alles wieder erbrochen werden kann. Früher dachte ich immer, es ist "toll", wenn man alles essen kann, aber nein, man "muss" essen und das ist ein Horror. Es ist und bleibt eine Sucht, an der man psychisch irgendwann zu Grunde geht. Nicht zu vergessen, dass es dem Körper auch alles andere als gefällt.
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candle.
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Beitrag Do., 05.01.2012, 23:04

Hallo!

Als Sucht kann ich es jetzt so mal nicht stehen lassen, denn Essen ist ja lebenserhaltend und wichtig. Also du ißt und fühlst dich wohl- soweit OK. Und dann ist das Gefühl da. Hast du es mal mit Aushalten versucht, denn übergeben zerstört ja auch deine Speiseröhre.

Und wie erkennt man einen dicken Bauch? Bei mir ist da nichts zu sehen, das Völlegefühl ist mir dagegen nachvollziehbar.

Also die Sucht ist ja vermutlich das Brechen oder?

candle
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Mary-Lou
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Beitrag Do., 05.01.2012, 23:19

Ich würde eher beides als Sucht ansehen. Das Essen auch. Schließlich wirst du völlig nervös und zittrig, wenn du nicht essen kannst. Erst war es bei mir eine Gewohnheit, abends wenn ich nach Hause kam, irgendwann ging es aber nicht mehr ohne. Diese Form des Essens ist auch nicht lebenserhaltend. Du weißt ja bereits, dass es nicht in dir bleiben wird. Du isst nicht, weil du Hunger hast, sondern weil du musst. Weil du süchtig danach bist. Es stellt keine Nahrungsaufnahme in dem Sinn dar.

Aushalten - habe ich versucht. Aber es ist eine Höllenqual. Wie gesagt, ich habe bereits Panikattacken bekommen. Du fängst das Schwitzen und Zittern an, wirst zappelig, dein Kopf dreht durch. Und wehe, ich schlafe nach dem essen ein (passiert auch ab und zu). Der reinste Albtraum! Nicht rational, aber in deinem Gehirnkino.

Ich erkenne meinen dicken Bauch daran, dass er richtig ausgebeult ist. Der Magen trainiert sich über die Zeit und passt sich an. Irgendwann passt immer mehr rein. Ich spreche nicht von 2 statt 1 Pizza.

Wohingegen ich allerdings bereits Fortschritte gemacht habe, ist das Brechen in der Früh oder am Mittag. Das kommt nicht mehr vor. Ich habe mich damals mithilfe der Pille "diszipliniert". Heute ein Vorteil, was die Einnahme meiner ADs betrifft. Ansonsten fällt mir das Essen verkneifen sehr schwer, aber manchmal kann ich es zumindest hinauszögern. Und je später der Abend, desto schwieriger.

Und was die Speiseröhre betrifft - das Brechen zerstört weitaus mehr. Dein Magensäurespiegel gerät völlig aus dem Gleichgewicht, deine Zähne gehen kaputt, deine Regel bleibt aus, Mangelerscheinungen, Zittern, Nierenprobleme, etc.

Manchmal denke ich, da ist Rauchen eine wesentlich gesündere Sucht.
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

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candle.
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Beitrag Fr., 06.01.2012, 00:07

Da fällt mir nun leider auch nichts zu ein was ich noch beistuern könnte.

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Emi2010
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Beitrag Fr., 06.01.2012, 08:42

Ich kenne das Gefühl panisch zu werden bei jeder kleinen Gewichtszunahme. Sind 200 Gramm mehr auf der Wage gerate ich in Panik und fühle mich wie ein fettes Schw...Allerdings ist es bei mir auch so,wenn es mir so schlecht geht und eine Panikatake die nächste jagt,dann nehme ich alles was man mir verordnet und in dem Moment ist es mir auch egal ob ich zunehme Hauptsache die schlechten gedanken und Ängste gehen weg

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Mary-Lou
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Beitrag Fr., 06.01.2012, 14:19

Da ist eben wirklich entscheidet, was für einen in diesem Moment das kleinere Übel darstellt.
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

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