AniLo hat geschrieben:Hallo Stern, ich glaube, Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, wenn Du die Frage stellst, wie gut mein Zugang zu meinen Gefühlen ist bzw. inwieweit ich manches in höherer Intensität erlebe (als es in Relation zur Alltagssituation steht). Ich denke, ich würde, was hochkommt aushalten, aber es würde mir enorm zu schaffen machen.
Hm... mit aushalten allein ist's noch nicht unbedingt getan, sondern es iss dann schon sehr förderlich, wenn man sich dann auch halbwegs selbst (wieder) beruhigen kann. Für dich kann ich es wie gesagt nicht abschätzen (wie auch, als Laie und aus der Ferne): Aber wenn zu wenig oder (krass überdreht) zu viel Emotion hoch kommt, kann das schon erschweren, dass man das dann eh nicht so gut verarbeiten kann, was hochkommt. Insofern KANN vorgelagert durchaus etwas "Emotionsmanagement" angebracht sein... wie gesagt, dass muss nicht für jeden gelten. Für meinen erlebe ich es aber durchaus so, dass ich SEHR FROH BIN, dass Theras (insbes. auch mein stationäre, der btw. auch VTler war/ist) mich bisher (auch) insoweit nicht "ins offene Messer" laufen ließen, dass er nicht
sofort stark die Lebensgeschichte aufgemischt hat (wobei es sich ja auch sehr offensichtlich abzeichnete, wie ich bereits auf einzelne anamnestische Fragen reagierte). Denn das hätte ICH zum DEM Zeitpunkt nicht gepackt. Aber sowas ist halt individuell anzusehen, wie es in puncto Stabilität aussieht (die ja viele Bereiche betrifft, im Inneren wie im Äußeren). Also: Genauso wenig Sinn macht es IMO, wie z.B. bei sandraVIE, dass in akut-depressivem Zustand evtl. weitere Fässer aufgemacht werden, deren Inhalt, der dann hochkommt, ja auch wieder versorgt werden will, und die sich nicht darum scheren, dass man eigentlich nicht mal mehr seine Post geregelt kriegt.
sandraVie hat geschrieben:Was will man mit fünf Stunden schon noch groß schaffen! Ich hatte immer mehr das Gefühl, dass diese T. nciht die richtige für diese Probleme aus der Vergangenheit sind!
Kann durchaus sein... genauso wie es darüber hinaus sein kann, dass es im depressiven Zustand, so wie du ihn beschreibst, auch noch nicht der passende Zeitpunkt für Probleme aus der Vergangenheit waren (wobei ich für meinen Teil sowas auch nicht als Selbstzweck sehe, sondern eigentlich nach wie vor nur das angehen will, was das Jetzt noch beeinträchtigt). Am Therapieende dann damit anzufangen macht dann IMO auch keinen Sinn...
weil ich einfach eine Wut hatte, dass sie NIE mit mir in Phasen als es mir besser ging, mit mir über meine Vergangenheit gesprochen hat bzw. mal angekündigt hat, dass wir dran arbeiten werden, wenns mir besser geht.
Hast du selbst mal nachgefragt, wie es insoweit aussieht? Ansonsten kann ich (für eine evtl. zukünftige) Therapie nur den Rat geben, dass man sich in den Probesitzungen ansieht (und evtl. nachfragt), wie ein Thera individuell vorhat zu "arbeiten". Ich kenne es jedenfalls auch aus der VT nicht so, dass "Vergangenheit" kategorisch ausgeblendet wird (außer manche basics/Stabilität passen nicht, so dass ggf. erstmal dahingehende Vorarbeit nötig ist). Denn auch die VT sieht es (bereits methodisch so), dass die Grundstöcke für heutiges Verhalten (das wie gesagt auch Erleben/Gefühle, Gedanken einschließt und nicht
nur das Handeln... das wird manchmal unzutreffend verstanden. Auch bei AniLo scheint ein gewisses Emotionsmangement btw. eine Rolle zu spielen) in früheren Erfahren gelegt wurden. =>