Angst vor nächster Therastunde

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Traurige Seele
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Beitrag Mi., 08.05.2013, 12:29

@ elena,

oh ja ich glaub ich war kurz vorm Umfallen als mich meine Thera ins Zimmer gerufen hat. Ich war nervös, sie war nervös, sie schaute mich an und sagte nichts und ich sagte auch nichts. Sie fing an sich für den offenen Brief zu bedanken und fragte mich ob es mir nun besser geht dass ich ihr das alles geschrieben habe. Ich meinte so naja nur teilweise (in dem Moment dachte ich warum liebe TS musstest Du den Brief schreiben warum den nur? ). Sie meinte noch dass es ja sehr viel Belastendes ist was ich da jahrelang für mich behalten habe.

Seit dem Brief (habe ja nur Notfallstunden) merke ich dass sie versucht nicht auf die Traumas direkt zu kommen nur eher sich elegant drum herum zu bewegen. Sie meinte das Wichtigste sei ja dass ich die Zusammenhänge meiner Muster heute und den Traumas verstehen lerne. Man müsste aufpassen zu sehr auf die Traumatisierungen einzugehen da sie sehr retraumatisierend sein können.

Aber ich sitze jedes Mal sehr ängstlich im Wartezimmer. Hab mir schon überlegt bevor ich zu ihr gehe ob ich eine halbe Stunde walken gehen soll um etwas runter zu fahren, danach bin ich immer etwas entspannter, aber ich kann ja schlecht total verschwitzt zu ihr kommen in Sportklamotten .
Weil die schlimmen Themas kommen jetzt dann auf den Tisch, die Therapie fängt in 4 Wochen offiziell an und dann wird es hart, dann sind die Gespräche nicht nur stabilisierend.

LG TS
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Beebee
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Beitrag Do., 09.05.2013, 11:42

Ich bin schrecklich nervös vor den Stunden. Ja, zeitweise hatte ich auch richtig Angst. Das äußerte sich Nasenbluten und anderen körperlichen Beschwerden vorher. Das ist langsam besser geworden, weil ich merke, dass mir dort nichts passiert, die Therapeutin mir nichts tut. Zumindest nichts, was nicht auszuhalten ist. Diese Erfahrung durfte ich immerhin mittlerweile machen.
Aber da so eine Therapiestunde für mich kein lockeres Pläuschchen ist, wie ich es entspannt mit ner Freundin im Café führe, macht es mich nervös. Und jenachdem, was für Themen ich habe, bekomme ich auch Angst, ja. Aber die Angst ist eher vor dem, was nach der Stunde passiert, wenn alles aufgerissen ist und ich zusehen muß, wie ich meine Wunden nach den 50 Minuten selbstständig versorgen kann.

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(e)
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Beitrag Sa., 08.06.2013, 02:44

Mir fällt grad auf, dass ich wirklich noch nie Angst vor der nächsten Therastunde hatte, ganz im Gegenteil. Obwohl es sonst durchaus Situationen gibt, wo ich mich drücken will. Nur so richtig Angst habe ich selten bzw. ich kann sie nicht als Angst zuordnen, sondern spüre nur die Symptome der Angst als psychosomatische Erlebnisweise.
Lieben Gruß
elana

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Luxbordie
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Beitrag Sa., 08.06.2013, 04:59

Ich hatte 1x so richtig Angst, ganz extreme Angst, zu meinem Alten Thera zu gehen. Ich war fest davon überzeugt dass er die Therapie abbrechen würde.

Er hat's aber nicht gemacht.
LG
Luxbordie
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(e)
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Beitrag Di., 24.12.2013, 23:21

Ich konnte zum Glück meine Verlustangst abbauen, dadurch werde ich mutiger, das Tabuisierte anzusprechen.
Lieben Gruß
elana

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Tränen-reich
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Beitrag Mi., 25.12.2013, 10:51

(e) hat geschrieben:Ich konnte zum Glück meine Verlustangst abbauen
... wie hast du das geschafft? Das ist ein ordentliches Stück Arbeit....

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Luxbordie
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Beitrag Mi., 25.12.2013, 11:41

Bei mir ist die Verlustangst auch weniger geworden. Vielleicht weil ich begriffen habe dass nach der Therastunde die nächste kommt, weil ich weiss, er ist da, auch wenn wir nicht zusammen sind, weil ich mittlerweile ein paar Fortschritte gemacht habe, ihn nicht mehr für jede Kleinigkeit brauche, der Verschmelzungswunsch nicht mehr so stark ist.
LG
Luxbordie
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Tränen-reich
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Beitrag Mi., 25.12.2013, 11:51

Luxbordie, mit deinem Satz sprichst du mir aus der Seele... ich brauche auch für jede Kleinigkeit meine Thera...

Es gibt irgendwie kein Maß, NICHTS IST MIR GENUG und das schafft mich total...Ich schaffe es einfach nicht, mir selbst etwas Gutes zu tun, um mich ein Stück besser zu fühlen. Sie fragt das immer, was ich jetzt (nach der Stunde) noch tun werde oder ob sie mir etwas Gutes tun kann. Ja, woher soll ich das nur wissen... Ich suche hier verzweifelt Gleichgesinnte, die viell. schon ein Stück weiter sind... ich möchte meine Thera einfach nur um mich haben, und wenn ich ihr schreibe, möchte ich am liebsten sofort eine Antwort haben, denke immer, sie wird das nicht tun... das war und ist schon bei meinem vorherigen auch so (gewesen). Und IHN habe ich schon verloren...

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Luxbordie
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Beitrag Mi., 25.12.2013, 12:40

Ich denke bei dir ist dieser Verschmelzungswunsch noch sehr groß. Du denkst du kannst nicht ohne sie bestehen. Ich glaube ein Punkt der mir da weitergeholfen hat, ist dass ich jetzt sehr regelmäßig, jede Woche meine Sitzung habe. Und das Vertrauen. Dass er nicht weggeht.
LG
Luxbordie
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Tränen-reich
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Beitrag Mi., 25.12.2013, 12:45

...nun, die Sicherheit habe ich auch. Ich sehe sie 2x die Woche, wird ein langer Weg noch...

Es ist schön, dass dir dieser Punkt geholfen hat, ich habe immer das Gefühl ich will immer nur noch mehr und das ist mein Kind: ICH WILL, sonst bin ich bockig.

Habe im Übrigen angefangen, deinen Blog zu lesen "Mein Leben ohne mich".... bin ja noch nicht so lange hier bei im Forum... So wie dein Titel, so fühlt sich's in etwa an..... oder manchmal ist mir nach nem Blog mit dem Titel "Das Leben kann mich mal!" gabs auch schon... in meinem Kopf...

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Luxbordie
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Beitrag Mi., 25.12.2013, 13:01

Bin ja mittlerweile beim 3. Blog. Bei dem zeigt der Titel schon dass etwas anderes ist. Ich denke wenn man die 3 von Anfang an durchliest, sieht man die Veränderung. Von: "Ich will, sonst sterbe ich!" zu "Ich will, sonst bin ich bockig!" zu "Ich will, aber ich weiss dass es nicht immer so geht wie ich will, und das ist auch ok."

Allerdings hängt mein Kind auch noch oft beim bockig sein. Aber eben nicht immer.
LG
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CrazyChild
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Beitrag Mi., 25.12.2013, 14:38

ich hatte 4 jahre lang ständig angst meine thera zu verlieren.es ist mir nicht gelungen sie zu verinnerlichen,ihr ist es nicht gelungen mir diese benötigte sicherheit zu vermitteln.

ich hab es in 4 jahren nicht gelernt.alle wunden wurden aufgerissen.schmerzen so sehr.

nun steh ich da.alleingelassen mit meinem schmerz den sie nicht mehr verstehen will. ich spüre sie nicht mehr.ein s.che.iß gefühl.ich hasse sie.

und vermisse sie so sehr.
LG, CrazyChild

***stay strong***


Tränen-reich
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Beitrag Mi., 25.12.2013, 14:49

maaaan...crazyChild....wir hatten spät abends noch geschrieben, nicht wahr.... Ist denn deine innere Zerrissenheit wie es weitergeht noch hochgradig? Du schreibst nicht mal so Worte wie "wenn im Moment gar nichts geht, dann brauche ich wohl noch Zeit" oder so ähnlich. Wäre schön, so was von dir zu lesen. du klingst auch echt hilflos...

Hass und Liebe auf eine Person, das ist echter Energieabzug und lässt einen verzweifeln. Ich schwanke da auch hin und her, nur ich bin noch bei ihr und habe Angst eines Tages, wie du, zu sagen: alles ist aufgerissen und nix ist verarbeitet.
Ich bin nicht grad die schnellste und zieh mich oft zurück und eine Krankenkasse wird wohl auch nicht ewig zahlen.

Du widersprichst dich: du fühlst sie nicht mehr, du hasst sie, du vermisst sie. Ich kenne das Gefühl, mache das selbst gerne, bis ich an dem Punkt gelange, mich selbst zu bestrafen, wenn ichs mitbekomme... nun, bis dahin bin ich schon mal gekommen.....

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CrazyChild
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Beitrag Mi., 25.12.2013, 18:19

@Tränenreich und alle anderen

...tut mir leid - ich bin momentan sehr, sehr frustriert. Ich weiß, ich bin endlos am Jammern, am Schimpfen und am Klagen. Kann mich oft selbst schlecht aushalten mit dem ewigen Gejammer und der ewigen Trauer.

Ich komme mit der Situation schlecht klar. Im Moment ist alles in Aufruhr in mir. Ungeordnet. Ich kann die Ordnung grade auch nicht mehr herstellen. Kann die Situation nicht objektiv beurteilen. Sehen wo ihre Fehler waren, wo meine. Und daraus den Nutzen ziehen es künftig besser zu machen. Daraus zu lernen. Es zählt grade nur diese Situation, die mich so stresst. Ich drehe mich gedanklich ständig im Kreis. Voraus schauen klappt nicht.

Einen Tag gehts mir wieder ganz gut - ich denke mir, soll die doch bleiben wo der Pfeffer wächst...ich krieg das schon hin. Dann zieht es mich wieder total runter - ich lese hier wieviele User Fortschritte in der Therapie machen, ihre Theras annehmen können, Kraft aus der Therapie schöpfen.

Ich schaue auf mich und werte mich wieder selbst ab - wie hast Du wieder alles vermasselt. Ich werde wütend, unendlich wütend auf sie, auf mich, auf die ganze Welt. Will nichts mehr wissen von irgendwelchen Therapien und sonstigem Gefasel. Will meine Ruhe.

Ja, ich bin zerrissen. Sehr. Ich kenne das von mir. Aber momentan ist es noch eine Stufe mehr. Es ist mir kein wirklich realistisches Beurteilen der Situation möglich. Denn die Gefühle überrollen mich. Blockieren mich dabei einen vernüftigen Gedanken zu denken.

Wahrscheinlich brauche ich Zeit. Aber ich bin so ungeduldig. Will daß alles jetzt und sofort wieder in Ordnung kommt. Ich meine innere Ordnung wieder finde.

Vielleicht eröffne ich einen Blog, wo ich mich ausjammern und austoben kann. Mal schaun.
LG, CrazyChild

***stay strong***


Tränen-reich
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Beitrag Mi., 25.12.2013, 18:43

CrazyChild hat geschrieben:ich bin endlos am Jammern, am Schimpfen und am Klagen.


... dann könn wir uns ja jetzt die Hände reichen.... bin auch grad am Jammern... und ich überlege auch immer mehr hier entweder einen Thread oder einen Blog aufzumachen. Bin auch noch unschlüssig.
CrazyChild hat geschrieben: ich lese hier wieviele User Fortschritte in der Therapie machen, ihre Theras annehmen können, Kraft aus der Therapie schöpfen.
Nun, ich hatte Ähnliches mit meinem letzten Thera durch, zumindest, was die Gefühle angeht... Ich wusste nicht, wo er Schuld war, und wo ich etwas zugab zu dem Scheitern. Ich wusste aber, ich brauchte Hilfe. So bin ich dann kurz danach bei meiner jetzigen Thera gelandet. Er war nicht der richtige Therapeut, obwohl er ein sehr guter war, nur halt für mich nicht. Und er fehlt mir trotzdem, ich liebe und hasse ihn selbst nach über einem Jahr Trennung Aber jetzt habe ich Halt und er ist Thema Nr. 1 in meiner Analyse...

Viell. gehts dir ja da auch so und du merkst es in dir noch gar nicht.

Eine Weiterführung der Therapie wäre aber schon angebracht, zumindest, was ich so von dir lese.

Puuuh....also CrazyChild...entscheiden musst du dich schon zwischen "Zeitlassen" und "ungeduldig sein". Du machst dich echt nur noch fertig. Mach nen Wut-Blog auf oder so....

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