Social Network's und unliebsame Personen
(V) <--- Das ist eine Fledermaus. So sieht Gothika aus, wenn sie die Flatter macht.
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Hätte ich eigentlich auch von selbst drauf kommen können...(V) hat geschrieben:(V) <--- Das ist eine Fledermaus. So sieht Gothika aus, wenn sie die Flatter macht.
Schönes Symbol.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
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Ja, wie sagte schon Goethe? "Neugier ist unverkleidet nackt doch nur die alte Gier."StefanM hat geschrieben:Wahrscheinlich ist der Grundsatz "Sei neugierig!" der bedeutendste für die stickiness von fb. An der Stelle kippt es auch am ehesten in den Suchtcharakter. Da nicht gemeldet wird, auf wessen Profilen man war, fällt sozusagen der im Real-Life ausbalancierende Faktor des Stolzes weg, dass man bei der Neugier nicht erwischt werden will. Auf den Punkt gebracht: Facebook funktioniert nur, gerade weil im sozialen Nahbereich niemand vom jeweils anderen sieht, wie viel er wirklich auf Facebook herumschnüffelt.
Vor dem Hintergrund ist natürlich das, woran FB gerade experimentiert, dass man es bei den Gruppen doch sehen kann, höchst prekär. Leute könnten FB viel seltener aufrufen, sobald sie befürchten müssen, dass andere sehen, wie häufig sie dort wirklich sind, und sie damit in eine "Get-a-life"-Rechtfertigungs-Falle geraten.
Aber in den Gruppen gibt es lediglich einen Zähler, oder kann der Threadersteller oder Gruppenbetreiber wirklich sehen, wer genau den Thread gelesen hat? Und selbst dann, finde ich das nicht SO schlimm, weil man kann nicht sehen wie OFT man das ein oder andere angeklickt hat. Einmal angeklickt ist einmal angeklickt. Was soll das einem anderen aussagen?
Ja, und genau da gibt es ein größeres Verletzungspotential als im RL! Man ist schon irgendwie gezwungen, aktiv eine Verbindung zu lösen. Entweder dann ab in die 'eingeschränkt' Kiste. Und wer downgegradet wird in der Gunst und es bemerkt - ja, was dann? Habe ich gerade kürzlich erlebt. Es hat lange lange lange an mir genagt. Bis ich es an'sprach'/schrieb. Sie meinte dann, das sei ein Versehen gewesen. Hm. Ich glaube ihr das nicht. Fast ein halbes Jahr. Bemerkte sie nicht, das ICH nicht mehr bei ihr schrieb? Hm. Großes Hm. Schaltete mich dann wieder frei. Fühlt sich auch komisch an. Kaue ich dran herum. Weiß ich noch nicht wie ich das für mich deuten und handhaben soll.StefanM hat geschrieben:Also, ich glaube nicht, dass es im psychologischen Sinne wirklich eine binäre Entscheidung ist, also ein double bind in dem Sinne, dass Du Dich wirklich pro oder contra einer Person entscheidest. Ich glaube, ein wirkliches Statement beinhaltet nur die negative Entscheidung. D. h. wenn Du eine Freundschaftsanfrage ablehnst oder jemand entfreundest.
Dann kaue ich ebenso daran herum, meinen Ex zu sperren. Oder auch nicht.
Und was macht man, wenn im Bekanntenkreis (Bekanntenkreis wohlgemerkt!) Beziehungen in die Brüche gehen, man mit beiden befriendet ist, aber sonst nichts miteinander zu tun hatte? Oder wenn dann noch eine mögliche Arbeitsverbindung zusätzlich besteht? Ich finde das gar nicht so einfach. Welche Kriterien ich ansetze da jemanden zu behalten, jemanden auch zu entfrienden ... Oder - eine Freundschaft von mir geht zu Ende. Jemand dritter wurde eingebunden, früher, nur per fb, persönlich gar nicht. Natürlich überlasse ich derjenigen, ob sie sich dann auch entfriendet in fb (weil dann käme ja eben das Problem des 'friend of friends' zu tragen, die ich ja bei manchen Posts auch drin haben will, mich aber eben 'in der Nähe' der Mitleser als ehemalige Freunde NICHT wohl fühle. Ja, dieses friend of friend kann man eben nicht wirklich mitbestimmen.
Ja, DA wird es dann RICHTIG kompliziert. Aber dann sollte man wirklich mal hinterfragen, wie die Beziehung zu dem/derjenigen IST. (Und an so einer Stelle stehe ich gerade an mehreren Kontaktstellen. Ex/Freundeskreis und Ex/Kollegenkreis ... ) Es geht dabei wohl eher um MEIN Gefühl: wie stehe ICH dazu? Und wenn ich etwas posten würde, was ZUVIEL über meine Gefühle aussagt, ja, dann poste ich das nur eben der 'Enge Freunde' Liste.StefanM hat geschrieben: Interessant wird es dann, wenn ich mich aus sozialen Rücksichten nicht traue, den anderen auf eine komplette Ausschluss-Liste zu setzen, weil ich denke, der merkt das.
DASS man (zb auch als Beziehungspartner interessanterweise) nicht ALLES ALLES mitbekommt habe ich schon öfter mitbekommen. Sogar habe ich im Bekanntenkreis mitbekommen, dass der Beziehungspartner gar nicht 'fb-friend' ist! (Finde ich allerdings zunächst befremdlich - aber inzwischen verstehe ich auch DAS manchmal)
Und so schön und verführerisch es ist immer auch gleich zu sehen, wer wen noch kennt. Manchen treibt das in die Eifersuchtshölle.StefanM hat geschrieben: (Generell gebe ich Dir natürlich recht, dass sich das Komplex-prozesshafte an menschlichen Beziehungen online nicht darstellen lässt, ich glaube sogar, dass das sozusagen am Ende gefühlt die kollektive Erkenntnis der Menschheit aus dem "sozialen Experiment" Facebook sein könnte.)
Ja, ich hab da auch ein kleines Problem mit FB.
Ich hab einen Ex-Freund, die Trennung ist schon Jahre her. Vor FB hat er sich von Zeit zu Zeit gemeldet, stand unangenehmerweise auch manchmal direkt bei mir vor der Tür, meist wenn in seinen aktuellen Beziehungen irgendwas schief lief, muss ich sagen. Da ich keinerlei Interesse mehr an ihm habe und mich das extrem nervte, habe ich ihm das letzte Mal deutlich gesagt, daß er mich in Ruhe lassen soll - ich habe mit ihm nichts mehr zu tun und will das auch nicht ändern. Ich bin sogar beleidigend geworden, in der Hoffnung, daß er dann endlich genug von mir hat. Daraufhin hat er den Kontakt zu Freunden von mir gesucht, denen ich aber gesagt habe, daß ich keinen Kontakt zu ihm haben will und daß sie ihm bitte nichts über mich erzählen sollen, wenn sie schon mit ihm wieder Kontakt haben wolle. Da war dann eine ganze Zeit wieder Ruhe.
Vor einem halben Jahr kam eine Freundschaftsanfrage von ihm auf FB. Ich habe nicht reagiert. Ich sah aber, daß er gleichzeitig etliche meiner Freunde auf FB geaddet hatte, was mich irgendwie ärgerte. Ich hab das mit denen besprochen und die sagten mir dann, ich solle ihn blockieren - was ich auch gemacht habe. Aber ich muss sagen, mir war mulmig. Ich dachte, wenn er es nicht schafft, mich auf FB als Freund zu haben, steht er vielleicht wieder vor meiner Türe und will darüber reden??? HORROR. Perverserweise überlegte ich, ob ich ihn nicht lieber auf FB auf ganz wenig Infos setze, damit er nicht was anderes versucht, um mit mir Kontakt zu kriegen. Dann dachte ich: Wie doof ist das denn? Ich akzeptiere einen FB-Kontakt zu ihm (den ich nicht will) damit ich keinen Kontakt haben muss???? Aber ich hatte ständig Angst, dass er mich anruft oder mich anmailt oder vor der Tüte stand und fragt: "Warum willst Du mit mir nicht auf FB befreundet sein?" Also habe ich die Blockierung nach ein paar Monaten wieder aufgehoben, in der Hoffnung, er hätte durch die monatelange Blockiereung kapiert, dass das keinen Sinn hat und aufgegeben. Falsch gedacht: Vor ein paar Tagen kam wieder eine Freundschaftsanfrage. Was bedeutet, dass er mich scheinbar regelmäßig auf FB überprüft - unheimlich genug. Jetzt weiß ich echt nicht was ich machen soll. Ich ignoriers mal wieder, hab aber immer noch die Angst, daß er sich davon angestachelt fühlt. Vielleicht blockier ich ihn wieder - keine Ahnung. Was würdet ihr machen?
Mich kotzt das echt an: irgendwer beschließt, er will mit einem befreundet sein, egal ob man das will oder nicht. Und dann kann man nur drauf einsteigen oder muß Feindschaft ausrufen. Einfach in Ruhe gelassen werden ist nicht.
Ich hab einen Ex-Freund, die Trennung ist schon Jahre her. Vor FB hat er sich von Zeit zu Zeit gemeldet, stand unangenehmerweise auch manchmal direkt bei mir vor der Tür, meist wenn in seinen aktuellen Beziehungen irgendwas schief lief, muss ich sagen. Da ich keinerlei Interesse mehr an ihm habe und mich das extrem nervte, habe ich ihm das letzte Mal deutlich gesagt, daß er mich in Ruhe lassen soll - ich habe mit ihm nichts mehr zu tun und will das auch nicht ändern. Ich bin sogar beleidigend geworden, in der Hoffnung, daß er dann endlich genug von mir hat. Daraufhin hat er den Kontakt zu Freunden von mir gesucht, denen ich aber gesagt habe, daß ich keinen Kontakt zu ihm haben will und daß sie ihm bitte nichts über mich erzählen sollen, wenn sie schon mit ihm wieder Kontakt haben wolle. Da war dann eine ganze Zeit wieder Ruhe.
Vor einem halben Jahr kam eine Freundschaftsanfrage von ihm auf FB. Ich habe nicht reagiert. Ich sah aber, daß er gleichzeitig etliche meiner Freunde auf FB geaddet hatte, was mich irgendwie ärgerte. Ich hab das mit denen besprochen und die sagten mir dann, ich solle ihn blockieren - was ich auch gemacht habe. Aber ich muss sagen, mir war mulmig. Ich dachte, wenn er es nicht schafft, mich auf FB als Freund zu haben, steht er vielleicht wieder vor meiner Türe und will darüber reden??? HORROR. Perverserweise überlegte ich, ob ich ihn nicht lieber auf FB auf ganz wenig Infos setze, damit er nicht was anderes versucht, um mit mir Kontakt zu kriegen. Dann dachte ich: Wie doof ist das denn? Ich akzeptiere einen FB-Kontakt zu ihm (den ich nicht will) damit ich keinen Kontakt haben muss???? Aber ich hatte ständig Angst, dass er mich anruft oder mich anmailt oder vor der Tüte stand und fragt: "Warum willst Du mit mir nicht auf FB befreundet sein?" Also habe ich die Blockierung nach ein paar Monaten wieder aufgehoben, in der Hoffnung, er hätte durch die monatelange Blockiereung kapiert, dass das keinen Sinn hat und aufgegeben. Falsch gedacht: Vor ein paar Tagen kam wieder eine Freundschaftsanfrage. Was bedeutet, dass er mich scheinbar regelmäßig auf FB überprüft - unheimlich genug. Jetzt weiß ich echt nicht was ich machen soll. Ich ignoriers mal wieder, hab aber immer noch die Angst, daß er sich davon angestachelt fühlt. Vielleicht blockier ich ihn wieder - keine Ahnung. Was würdet ihr machen?
Mich kotzt das echt an: irgendwer beschließt, er will mit einem befreundet sein, egal ob man das will oder nicht. Und dann kann man nur drauf einsteigen oder muß Feindschaft ausrufen. Einfach in Ruhe gelassen werden ist nicht.
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Fouché - ja, das ist doof sowas.
Zwei Fragen:
Was glaubst du, was er sich davon erhofft mit dir in fb verbunden zu sein bzw. dich ab und zu um Kontakt zu bitten, in dem er spontan vor deiner Tür steht?
Was glaubst du würde er sagen, wenn jemand unabhängiges ihn fragen würde, weswegen er wieder Kontakt zu dir sucht?
Andere Sache sind deine Freunde/Bekannte:
Haben ihn deine Freunde denn auch entfriendet bzw. haben sie Kontakt zu ihm? (Was du ja nicht verwehren kannst, wenn sie sich gut verstehen.)
Immerhin ist es inzwischen bei fb ja möglich jemanden zu sperren OHNE dass man sich befreunden musste (vorher) - was ja bis vor wenn ich mich recht erinnere eineinhalb/zwei Jahren nicht möglich war. Das fand ich richtiggehend brutal-fatal, haben sie zum Glück geändert.
So positiv das Sich-Erinnern-An-Alte-Kontakte in Facebook ja ist - dieses Jahrbuch-Gedenk-Werkzeug - und eben woraus es entstanden ist. Es ist aber auch eine Art Zwangserinnerung. Statt jemanden wirklich 'ad acta' legen zu können, wird jemand (und gerade in der Sperrliste) immer vor Augen geführt sein durch facebook. Eine Art negative Konservierung. Erleichtert das dem Hirn eigene abdimmende Vergessen ganz und gar nicht. Erfordert ein aktives NICHT-Tun. (nicht in die Sperrliste schauen zb) Aktives ab-sperren. (jemanden sperren). Digital hat man so jemand weitaus (in der Ablehnung, im NICHT-Kontakt) zwangsweise einfacher vor Augen als früher, wo man alte Briefe und Adressbücher zb eben in einfacher, einmaliger Form vorhanden wegpacken, wegschliessen oder gar verbrennen konnte. Die digitale Gedächtnismaschine ist so Segen und Fluch zugleich.
Vielleicht gelingt es dir und mir und anderen davon Betroffenen zunächst die eigenen Gefühle im Real Life zu der Person für sich zu klären. Womöglich wird es dann eben irrelevant wie genau sich diese Beziehung digital darstellt. Und wenn diese Darstellung eben auch NICHT dem RL entspricht.
Und ich sage nicht, dass das einfach ist!
(edit: Sinnfehler korrigiert, gemeint war natürlich 'Erleichtert ... nicht' statt 'erschwert ... nicht')
Zwei Fragen:
Was glaubst du, was er sich davon erhofft mit dir in fb verbunden zu sein bzw. dich ab und zu um Kontakt zu bitten, in dem er spontan vor deiner Tür steht?
Was glaubst du würde er sagen, wenn jemand unabhängiges ihn fragen würde, weswegen er wieder Kontakt zu dir sucht?
Andere Sache sind deine Freunde/Bekannte:
Haben ihn deine Freunde denn auch entfriendet bzw. haben sie Kontakt zu ihm? (Was du ja nicht verwehren kannst, wenn sie sich gut verstehen.)
Immerhin ist es inzwischen bei fb ja möglich jemanden zu sperren OHNE dass man sich befreunden musste (vorher) - was ja bis vor wenn ich mich recht erinnere eineinhalb/zwei Jahren nicht möglich war. Das fand ich richtiggehend brutal-fatal, haben sie zum Glück geändert.
So positiv das Sich-Erinnern-An-Alte-Kontakte in Facebook ja ist - dieses Jahrbuch-Gedenk-Werkzeug - und eben woraus es entstanden ist. Es ist aber auch eine Art Zwangserinnerung. Statt jemanden wirklich 'ad acta' legen zu können, wird jemand (und gerade in der Sperrliste) immer vor Augen geführt sein durch facebook. Eine Art negative Konservierung. Erleichtert das dem Hirn eigene abdimmende Vergessen ganz und gar nicht. Erfordert ein aktives NICHT-Tun. (nicht in die Sperrliste schauen zb) Aktives ab-sperren. (jemanden sperren). Digital hat man so jemand weitaus (in der Ablehnung, im NICHT-Kontakt) zwangsweise einfacher vor Augen als früher, wo man alte Briefe und Adressbücher zb eben in einfacher, einmaliger Form vorhanden wegpacken, wegschliessen oder gar verbrennen konnte. Die digitale Gedächtnismaschine ist so Segen und Fluch zugleich.
Vielleicht gelingt es dir und mir und anderen davon Betroffenen zunächst die eigenen Gefühle im Real Life zu der Person für sich zu klären. Womöglich wird es dann eben irrelevant wie genau sich diese Beziehung digital darstellt. Und wenn diese Darstellung eben auch NICHT dem RL entspricht.
Und ich sage nicht, dass das einfach ist!
(edit: Sinnfehler korrigiert, gemeint war natürlich 'Erleichtert ... nicht' statt 'erschwert ... nicht')
Zuletzt geändert von Miss_Understood am Di., 03.09.2013, 12:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Noch ein Gedanke, der mir gerade kam:
Auch wenn facebook ja aus der Idee heraus entstanden ist eine Beziehungsabbildungsmaschine zu sein - und das in den Köpfen und Gefühlen verankert ist, so ist eine andere Betrachtungsweise inzwischen sicherlich realer und auch weniger schmerzlich:
Facebook ist eine Marketingmaschine.
Dein Ich kann zu einer Marke gemacht werden. Es gilt demnach nicht den Ist-Zustand abzubilden, sondern den, der ein bestmögliches Bild von dir vermittelt. (Sofern gewünscht, natürlich. Vor allem auch sehr relevant, wenn sich private und berufliche fb Nutzung vermischen - was ich immer mehr Branchen inzwischen vorkommt. Wer sich dann in die Maschinerie fb begibt, kommt da nicht drumherum.) Dabei werden dunkle Ecken, Staub und Schmutz einfach ausgespart. Man zeigt nach außen nur das Positive.* Dabei kann ich mit Kunden befriendet sein, mit denen der Kontakt nicht erfreulich verlief, weil ich nicht möchte, dass sich andere fragen, warum sie denn ausgerechnet mit dem oder der (als sonst zentralem Networker) NICHT befriendet seien.
*Und dabei kann auch was ganz spannendes passieren - selbst erlebt - der Focus kann sich /auch/ wieder auf das Positive richten (sofern natürlich nicht Hopfen und Malz verloren gegangen ist in massiven Auseinandersetzungen ...) Und wieso sollte ich mir nicht erlauben dieser Dynamik auch in den privateren Kontakten in fb Raum zu geben? Vielleicht sehe ich ja in dem, was jemand postet, mit dem ich eine Differenz habe/hatte, dass da noch ganz ganz viele Gemeinsamkeiten SIND? Auf die es sich aufzubauen und wieder anzubinden lohnen könnte? Die aber vielleicht auch schmerzen - eben weil man da (auch wiederum gezwungenermassen) SIEHT, was man verloren hat?
Auch wenn facebook ja aus der Idee heraus entstanden ist eine Beziehungsabbildungsmaschine zu sein - und das in den Köpfen und Gefühlen verankert ist, so ist eine andere Betrachtungsweise inzwischen sicherlich realer und auch weniger schmerzlich:
Facebook ist eine Marketingmaschine.
Dein Ich kann zu einer Marke gemacht werden. Es gilt demnach nicht den Ist-Zustand abzubilden, sondern den, der ein bestmögliches Bild von dir vermittelt. (Sofern gewünscht, natürlich. Vor allem auch sehr relevant, wenn sich private und berufliche fb Nutzung vermischen - was ich immer mehr Branchen inzwischen vorkommt. Wer sich dann in die Maschinerie fb begibt, kommt da nicht drumherum.) Dabei werden dunkle Ecken, Staub und Schmutz einfach ausgespart. Man zeigt nach außen nur das Positive.* Dabei kann ich mit Kunden befriendet sein, mit denen der Kontakt nicht erfreulich verlief, weil ich nicht möchte, dass sich andere fragen, warum sie denn ausgerechnet mit dem oder der (als sonst zentralem Networker) NICHT befriendet seien.
*Und dabei kann auch was ganz spannendes passieren - selbst erlebt - der Focus kann sich /auch/ wieder auf das Positive richten (sofern natürlich nicht Hopfen und Malz verloren gegangen ist in massiven Auseinandersetzungen ...) Und wieso sollte ich mir nicht erlauben dieser Dynamik auch in den privateren Kontakten in fb Raum zu geben? Vielleicht sehe ich ja in dem, was jemand postet, mit dem ich eine Differenz habe/hatte, dass da noch ganz ganz viele Gemeinsamkeiten SIND? Auf die es sich aufzubauen und wieder anzubinden lohnen könnte? Die aber vielleicht auch schmerzen - eben weil man da (auch wiederum gezwungenermassen) SIEHT, was man verloren hat?
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Noch ein Gedanke, der das 'Blockieren' vielleicht auch erschweren könnte - dahingehend kann ich jetzt nicht mit eigenen inneren Erfahrungen aufwarten ...
Könnte es nicht auch sein, dass dieser Gedanke einen in der Ambivalenz festhält, jemanden zu sperren oder eben auch nicht:
"Ein bekannter Feind ist allemal besser als ein Unbekannter"
und wenn ich jemanden sperre bekomme ich ja nun eben GAR nichts mehr mit. So dass - beabsichtigt man jemanden irgendwie zu strafen, eine Form der Überwachung vielleicht sogar das unangenehmere Verfahren ist? Sofern der/die Betroffene das mitspielt. Und nicht seinerseits sperrt, weil diese Form des dann doch noch halb mitkriegens unerträglich ist?
Könnte es nicht auch sein, dass dieser Gedanke einen in der Ambivalenz festhält, jemanden zu sperren oder eben auch nicht:
"Ein bekannter Feind ist allemal besser als ein Unbekannter"
und wenn ich jemanden sperre bekomme ich ja nun eben GAR nichts mehr mit. So dass - beabsichtigt man jemanden irgendwie zu strafen, eine Form der Überwachung vielleicht sogar das unangenehmere Verfahren ist? Sofern der/die Betroffene das mitspielt. Und nicht seinerseits sperrt, weil diese Form des dann doch noch halb mitkriegens unerträglich ist?
Genau, Miss_Understood, Du bringst es auf den Punkt. Ich will mich nicht mit gewissen Personen beschäftigen, nicht einmal dahin gehend daß ich drüber nachdenken muss wie ich ihnen aus dem Weg gehe. Einfaches nettes ignorieren und seiner Wege gehen, "Werd glücklich, aber weit weg von mir", so wie es früher war. Manche Leute sind nur noch als Erinnerung vorhanden und mehr sollen sie auch nicht.
Auch der Gedanke, des bekannten Feindes spielt natürlich eine Rolle. Wenn ich ihn blockiere, sehe ich nicht, an wem von meinen Freunden und Bekannten er sich rangemacht hat, und da könnte es auch blöde Überraschungen geben.
Ich will niemandem verbieten mit ihm im Kontakt zu sein, wie könnte ich auch? Ist mir reichlich egal. Ich weiß, daß er mit den Leuten real seit Jahren nichts mehr zu tun hat, nur eben jetzt wieder über FB. Das kratzt mich nicht.
Warum er immer wieder Kontakt sucht, weiß ich nicht. Wir sind beide seit langem in völlig anderen Kreisen unterwegs, haben im Alltag nix mehr miteinander zu tun, keine Anknüpfungspunkt mehr. Ich wüßte nicht mal mehr worüber ich mit ihm reden sollte, wenn er vor mir stehen würde. (Ausser jetzt natürlich: "Laß mich in Ruhe").
Ich meine, wenn ich ihn zufällig auf der Straße treffen würde, könnte ICH entscheiden, was ich tue. Ihn nach ein paar nichtssagenden höflichen Worten stehen lassen und meiner Wege gehen. Da hätte keiner Grund böse zu sein, sowas passiert dauernd. Bei FB kriegt das alles so eine dämliche Bedeutung: "Du willst mich nicht als Freund? Mann bist Du böse, was hab ich Dir denn getan?" - "Du hast mir nix getan, ich mag nur nicht." - Aber das kann man nicht vermitteln.
Auch der Gedanke, des bekannten Feindes spielt natürlich eine Rolle. Wenn ich ihn blockiere, sehe ich nicht, an wem von meinen Freunden und Bekannten er sich rangemacht hat, und da könnte es auch blöde Überraschungen geben.
Ich will niemandem verbieten mit ihm im Kontakt zu sein, wie könnte ich auch? Ist mir reichlich egal. Ich weiß, daß er mit den Leuten real seit Jahren nichts mehr zu tun hat, nur eben jetzt wieder über FB. Das kratzt mich nicht.
Warum er immer wieder Kontakt sucht, weiß ich nicht. Wir sind beide seit langem in völlig anderen Kreisen unterwegs, haben im Alltag nix mehr miteinander zu tun, keine Anknüpfungspunkt mehr. Ich wüßte nicht mal mehr worüber ich mit ihm reden sollte, wenn er vor mir stehen würde. (Ausser jetzt natürlich: "Laß mich in Ruhe").
Ich meine, wenn ich ihn zufällig auf der Straße treffen würde, könnte ICH entscheiden, was ich tue. Ihn nach ein paar nichtssagenden höflichen Worten stehen lassen und meiner Wege gehen. Da hätte keiner Grund böse zu sein, sowas passiert dauernd. Bei FB kriegt das alles so eine dämliche Bedeutung: "Du willst mich nicht als Freund? Mann bist Du böse, was hab ich Dir denn getan?" - "Du hast mir nix getan, ich mag nur nicht." - Aber das kann man nicht vermitteln.
Und wenn du deinen Facebookaccount einfach löscht? Der Mann wirkt nach deinen Erzählungen ja nicht so als würde er direkt und privat Kontakt zu deinen Freunden aufnehmen. Oder doch?Fouché hat geschrieben: Wenn ich ihn blockiere, sehe ich nicht, an wem von meinen Freunden und Bekannten er sich rangemacht hat, und da könnte es auch blöde Überraschungen geben.
Ich habe das vor Jahren gemacht, und es war eine gute Entscheidung. Meine Freunde kontaktiere ich doch lieber life, per Telefon oder notfalls per Mail.
candle
Now I know how the bunny runs!
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Da les ich einen Widerspruch.Fouché hat geschrieben: Auch der Gedanke, des bekannten Feindes spielt natürlich eine Rolle. Wenn ich ihn blockiere, sehe ich nicht, an wem von meinen Freunden und Bekannten er sich rangemacht hat, und da könnte es auch blöde Überraschungen geben.
Ich will niemandem verbieten mit ihm im Kontakt zu sein, wie könnte ich auch? Ist mir reichlich egal. Ich weiß, daß er mit den Leuten real seit Jahren nichts mehr zu tun hat, nur eben jetzt wieder über FB. Das kratzt mich nicht.
Welchen Part zu deinem Ex hast du noch nicht losgelassen?
Sicher wäre es nervig immer und immer wieder das gleiche zu sagen - aber wenn ich zu jemand wirklich keinen Kontakt mehr wollte, dann gelänge es mir das in Worten SO deutlich zu machen, dass das nicht passieren würde. Kannst du dir vorstellen ihn noch ein einziges Mal zu kontaktieren, um ihm nachdrücklich klar zu machen, dass dein Wunsch gar keinen Kontakt mehr zu haben dauerhaft ist?
Nun weiß ich natürlich nicht, was vorgefallen ist und wie lange das her ist und ob es dazwischen auch seinerseits und deinerseits andere Beziehungserfahrungen gab und ihr das voneinander wusstet? Warum fragst du ihn nicht, warum er immer wieder Kontakt sucht? Vielleicht geht es um Freundschaft, Sympathie ... ? Neues Anknüpfen - vielleicht doch etwas finden, was Gemeinsames?Fouché hat geschrieben:Warum er immer wieder Kontakt sucht, weiß ich nicht. Wir sind beide seit langem in völlig anderen Kreisen unterwegs, haben im Alltag nix mehr miteinander zu tun, keine Anknüpfungspunkt mehr. Ich wüßte nicht mal mehr worüber ich mit ihm reden sollte, wenn er vor mir stehen würde. (Ausser jetzt natürlich: "Laß mich in Ruhe").
Ich meine, wenn ich ihn zufällig auf der Straße treffen würde, könnte ICH entscheiden, was ich tue. Ihn nach ein paar nichtssagenden höflichen Worten stehen lassen und meiner Wege gehen. Da hätte keiner Grund böse zu sein, sowas passiert dauernd.
Mir persönlich geht es so, dass mir ein 'Ich mag (dich) nicht MEHR' - so wenn man sich mal mochte (was ihr ja mal getan habt, nicht?) - schon auch sehr weh tut und ich dafür lieber eine Begründung höre als 'gepflegtes Ignorieren'.Fouché hat geschrieben:Bei FB kriegt das alles so eine dämliche Bedeutung: "Du willst mich nicht als Freund? Mann bist Du böse, was hab ich Dir denn getan?" - "Du hast mir nix getan, ich mag nur nicht." - Aber das kann man nicht vermitteln.
Und wenn aus deiner Sicht seine Kontaktversuche wirklich auf Dauer sinnlos sind, sollte er das erfahren. So dass überhaupt kein Zweifel bleibt.
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Darüber hinaus würde ich mich darum bemühen, jemandem nicht so viel Macht über mich zu geben. Ich würde NIEMALS wegen so einer Sache meinen fb account löschen, wo käme ich da hin? Da muss ich eben (vorerst mal) die Nachteile, das Zwicken und Zwacken ertragen - weil fb ja doch auch eben viele positive Seiten hat, auch für dich, nehme ich an, oder?
Und was mir auch wichtig ist sich klarzumachen: jemanden einschränken oder gar sperren muss ja auch nicht für immer gelten. (Gleichwohl wie ich ja schon schrieb mit dieser Tat jemand festgeschrieben wird, der Name steht unendlich lange weiter bei einem in der Zwangsgedächtnismaschine facebook.)
Und was mir auch wichtig ist sich klarzumachen: jemanden einschränken oder gar sperren muss ja auch nicht für immer gelten. (Gleichwohl wie ich ja schon schrieb mit dieser Tat jemand festgeschrieben wird, der Name steht unendlich lange weiter bei einem in der Zwangsgedächtnismaschine facebook.)
Warum sollte ich mein FB account löschen??? Ich nutze ihn für einige Sachen, die mir wichtig sind, und die ich jetzt nicht erklären mag. So weit kommts noch, dass ich wegen dem mein Leben ändere, also echt nicht.
Ich weiß nicht, ob er direkten persönlichen Kontakt zu mir und anderen aufnhemen wird, aber ich halte es für möglich. Vor FB hat er es eindeutig getan, wie ich auch geschrieben habe. Ich habe keinen Dunst, was sich da in ihm abspielt und ich will auch nicht darüber nachdenken, es interessiert mich nicht.
Miss_Understood:
Die direkte persönliche Aussprache mit klarer (damals sachlicher) Ansage, daß ich keinen Kontakt mehr möchte, hat vor ein paar Jahren bereits stattgefunden. Hat eine Zeitlang gewirkt. Dann versuchte er über Mails wieder in Kontakt zu kommen, auch da habe ich deutlich geantwortet, dass ich keinen Kontakt möchte und danach nicht mehr reagiert. Das war die Gelegenheit, wo ich beleidigend geworden bin, weil ich selber fassungslos war, daß er meine klare Ansage nimmer respektiert hat (hab ich auch schon geschrieben). Dann war wieder eine Zeitlang Ruhe. Bis vor einem halben Jahr und FB.
Glaub mir, ich war verdammt deutlich. Und ich dachte jedesmal, er hats geschnallt. Und jedesmal hats nur eine Zeitlang gewirkt.
Mittlerweile kotzt es mich nur noch an - ich bin es einfach leid, mich immer wieder damit auseinandersetzen zu müssen. Ich mag deswegen auch nicht mehr wütend werden. Ich bin nur genervt und angeödet.
Der Widerspruch, den Du zu orten meinst, liegt vermutlich daran: wenn er sich ned dauernd irgendwie in mein Leben reindrängen wollen würde, hätte ich vielleicht schon längst ein "neutrales" Verhältnis zu ihm entwickeln können. So aber drängt er mich in eine feindselige Haltung rein, die immer schlimmer wird. Ich fühl mich bedrängt, und das mag ich nicht. Das alles hat nichts mit der Beziehung zu tun, die ewig her ist (und dazwischen gab es auf beiden Seiten andere Beziehungen, sogar eine Ehe), sondern nur mit seinem Verhalten seither und jetzt.
Während ich das schreibe, merke ich, wie ich direkt wütend werde, dass ich mich jetzt schon wieder damit auseinandersetzen muss. Und das macht mich erst recht wütend. Ich will nicht wütend werden.
Ich weiß nicht, ob er direkten persönlichen Kontakt zu mir und anderen aufnhemen wird, aber ich halte es für möglich. Vor FB hat er es eindeutig getan, wie ich auch geschrieben habe. Ich habe keinen Dunst, was sich da in ihm abspielt und ich will auch nicht darüber nachdenken, es interessiert mich nicht.
Miss_Understood:
Das sagst Du so einfach, weil Du sowas wohl noch nicht erlebt hast.Miss_Understood hat geschrieben:aber wenn ich zu jemand wirklich keinen Kontakt mehr wollte, dann gelänge es mir das in Worten SO deutlich zu machen, dass das nicht passieren würde.
Die direkte persönliche Aussprache mit klarer (damals sachlicher) Ansage, daß ich keinen Kontakt mehr möchte, hat vor ein paar Jahren bereits stattgefunden. Hat eine Zeitlang gewirkt. Dann versuchte er über Mails wieder in Kontakt zu kommen, auch da habe ich deutlich geantwortet, dass ich keinen Kontakt möchte und danach nicht mehr reagiert. Das war die Gelegenheit, wo ich beleidigend geworden bin, weil ich selber fassungslos war, daß er meine klare Ansage nimmer respektiert hat (hab ich auch schon geschrieben). Dann war wieder eine Zeitlang Ruhe. Bis vor einem halben Jahr und FB.
Glaub mir, ich war verdammt deutlich. Und ich dachte jedesmal, er hats geschnallt. Und jedesmal hats nur eine Zeitlang gewirkt.
Mittlerweile kotzt es mich nur noch an - ich bin es einfach leid, mich immer wieder damit auseinandersetzen zu müssen. Ich mag deswegen auch nicht mehr wütend werden. Ich bin nur genervt und angeödet.
Der Widerspruch, den Du zu orten meinst, liegt vermutlich daran: wenn er sich ned dauernd irgendwie in mein Leben reindrängen wollen würde, hätte ich vielleicht schon längst ein "neutrales" Verhältnis zu ihm entwickeln können. So aber drängt er mich in eine feindselige Haltung rein, die immer schlimmer wird. Ich fühl mich bedrängt, und das mag ich nicht. Das alles hat nichts mit der Beziehung zu tun, die ewig her ist (und dazwischen gab es auf beiden Seiten andere Beziehungen, sogar eine Ehe), sondern nur mit seinem Verhalten seither und jetzt.
Während ich das schreibe, merke ich, wie ich direkt wütend werde, dass ich mich jetzt schon wieder damit auseinandersetzen muss. Und das macht mich erst recht wütend. Ich will nicht wütend werden.
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Hm. Nein, in dieser anscheinend massiven Form habe ich das noch nicht erlebt. Es gab zwar eine ehemalige 'Freundin' vor Jahren, die es auch zwei oder drei (?) Mal versuchte mit dem Wieder-Kontakt, so im Jahresabstand und das mit einer SMS als wäre nie was vorgefallen und der Frage ob man am Wochenende dies oder jenes gemeinsam unternähme. Hä? Sonst NICHTS! Nichts. Sagen wir es mal so: wenn sich mir jemand wieder-annäheren wollte, mit dem es einen deutlichen Cut gab nach einer Auseinandersetzung oder vergleichbarem, bin ich durchaus unter Umständen, wenn Gras über die Sache gewachsen ist, bereit wieder anzuknüpfen, aber dann bitte mit erklärenden Worten, ggf einer Bitte um Verzeihung etc. Sowas halt. Was zwar noch nicht garantiert, dass ich dann auch wieder emotional da anknüpfen kann wo es aufgehört hat. Manchmal ist es mir in der Vergangenheit gelungen, manchmal mittelfristig dann doch nicht mehr. Was ich persönlich nicht leiden kann sind dann 'aussitzen so lange man annimmt es beim anderen noch gärt'.
An solchen Stellen finde ich es auch nicht einfach dann vielleicht bei Person X mitzubekommen, wenn etwas emotionaleres gepostet wird. 'Darf' oder gar 'sollte' ich dann Nachfragen, ob sich das auf mich bezieht? Oder gerade nicht? Ist es eher so ein Demo von wegen 'Guck mal wie ich leide!?" Das ist nicht so einfach, auch nicht mal mit dem Fingerspitzengefühl - kriegt man doch vieles nicht mit wie wenn man die Person träfe - so wie es früher in Schule und Uni vielleicht war, dann merkte man, aha sie/er geht mir aus dem Weg oder steht zwar da, guckt traurig usw. Dann bekam man eher ein Gespür dafür, ob ich das jetzt ansprechen darf oder nicht. Tja - was dann?
Und noch ein anderer Aspekt, der glaub ich auch noch nicht so hier anklang.
Okay, betrifft jetzt nicht 'unliebsame' Personen, aber eben 'weit entfernte' Bekannte, mit denen man vielleicht befriendet ist, weil man mit dem Rest der zu dieser Gruppe zugehörigen auch befriendet ist und dann dieseN eineN nicht ausschliessen will. Man hat nichts für, aber auch nichts gegen dieseN flüchtigeN Bekannten. Und dann, dann postet er sowas wie, dass sein Vater gestorben sei. Oder sein bester Freund. ... Und dann?
An solchen Stellen finde ich es auch nicht einfach dann vielleicht bei Person X mitzubekommen, wenn etwas emotionaleres gepostet wird. 'Darf' oder gar 'sollte' ich dann Nachfragen, ob sich das auf mich bezieht? Oder gerade nicht? Ist es eher so ein Demo von wegen 'Guck mal wie ich leide!?" Das ist nicht so einfach, auch nicht mal mit dem Fingerspitzengefühl - kriegt man doch vieles nicht mit wie wenn man die Person träfe - so wie es früher in Schule und Uni vielleicht war, dann merkte man, aha sie/er geht mir aus dem Weg oder steht zwar da, guckt traurig usw. Dann bekam man eher ein Gespür dafür, ob ich das jetzt ansprechen darf oder nicht. Tja - was dann?
Und noch ein anderer Aspekt, der glaub ich auch noch nicht so hier anklang.
Okay, betrifft jetzt nicht 'unliebsame' Personen, aber eben 'weit entfernte' Bekannte, mit denen man vielleicht befriendet ist, weil man mit dem Rest der zu dieser Gruppe zugehörigen auch befriendet ist und dann dieseN eineN nicht ausschliessen will. Man hat nichts für, aber auch nichts gegen dieseN flüchtigeN Bekannten. Und dann, dann postet er sowas wie, dass sein Vater gestorben sei. Oder sein bester Freund. ... Und dann?
Eher ein Memo an mich selbst:
Wie soziale Netzwerke uns dazu bringen, Menschen auf ihre (geschrieben/geposteten) Worte zu reduzieren, und in einem fortgeschrittenen Stadium, dies auch mit ihren gesprochenen real-life-Worten zu tun. Gilt natürlich auch für dieses Forum, es ist schon eine gravierend ANDERE Art der Kommunikation, wenn man Menschen nur auf ihre stimmungsabhängigen und kontextlosen Aussagen reduziert.
Bin in den letzten Jahren bezüglich meines Ex-Mann oft auf die Tücken dieses Art der Informationsbeschaffung reingefallen, indem ich auf völlig aus dem Kontext gegriffene Kommentare in SMS-Styl als einzige Informationsquelle zu viel Wertigkeit legte. Eine sehr böse Falle. Und nebenbei: mir ging (und geht!) es dabei vor allem, abzuchecken, wann wieder mit irgendwelche unerwartete Dramen, Lügen und Wendungen seinerseits zu rechnen sind.
Jetzt, wo ich so darüber nachdenke, beschäftigt mich EIN Vorfall ganz besonders. Er zeigt, wie sehr uns die Interpretation irgendwelcher Facebook oder Twitter-Kommentare in die Irren führen kann:
Anfang 2010 teilte mein Ex-Mann unserer Tochter per SMS mit, dass er "gestern" umgezogen sei. Mal eben so, oder wie oder was. Eine kurze Internetreche ergab: über 700 km weiter nördlich des bisherigen Wohnorts. Kurzum: aus dem Süden Deutschlands ganz hoch in den Norden. Für mich war das ein letzter Tropfen auf einem eh schon übervollen Fass, ich ließ mich keine 48 h später in eine (Tages-)Klinik einweisen. Eine Online-Bekannte, hier aus dem Forum, deren ich Realnamen und Internetnick meines Ex-Mannes verraten hatte schrieb mir, sie habe ihn gegooglet und festgestellt, dass er ja schon IM NOVEMBER 2009 öffentlich auf Twitter verlauten ließ, dass er... nun ja, da fängt es schon an. Die Online-Bekannte meinte sinngemäß:... hätte man ihn gegoogelt, hätte man das schon früher ahnen können, weil ja bereits 2 bis 3 Monate bereits ein entsprechendes Kommentar sinngemäß auf Twitter gestanden hätte.
Erstens, seit dem habe ich immer ein Auge auf dessen Twitter-Account um vor unangenehmen Überraschungen gefeit zu sein, und es gab oder gibt Zeiten, da mir das ziemlich schlecht bekommt. Ist mittlerweile zu einer schlechten Gewohnheit geworden.
Zweitens, der Schock, als ich sage und schreibe 3 Jahre SPÄTER erkannte, dass wir (die Bekannte und ich) diesen Tweet VÖLLIG FALSCH interpretiert haben!!! Und wie sehr ich mich deswegen mit ihm gestritten habe, er verstand nicht, was ich meinte, und wie sehr es mich gequält hatte, weil es keinen Sinn für mich ergab:
Ja, er hatte bereits Monate vor seinem Umzug geschrieben "Auf in den Norden", 2 Tage vor unserer Scheidung. Aber worauf ich DREI JAHRE lang nicht kam: mit "Auf in den Norden!" meinte er nicht seinen späteren angeblich spontanen Umzug, sondern: ... unsere Amtsgericht lag NÖRDLICH von ihm. Er meinte schlicht und einfach die Fahrt zum Scheidungstermin. Ich hingegen war (angeregt durch die Online-Bekannte)rückwirkend absolut (!) davon überzeugt, dass er damit seinen späteren Umzug andeutete, der ANGEBLICH spontan gewesen sei. Was ich ihm NIE glaubte, schließlich konnte man doch auf Twitter seine Absicht, in den Norden aufzubrechen mega-deutlich nachlesen?! Was mich total verrückt gemacht hatte. Wie kann jemand so derart deprimiert wirken, wenn er 24 h zuvor stolz auf Twitter sein Zusammenziehen mit der Neuen verkündete?! Hä???! Und hinterher TROTZ des im Internet gespeicherten Tweet steif und fest behaupten, er sei SPONTAN umgezogen, wo doch jeder... (sogar Online-Bekannte, die nur seinen Nick kennen) NACHWEISLICH auf Twitter nachlesen können, dass es lange geplant sei???! Drei Jahre hat es gedauert. Drei ganze Jahre. Bis ich mir völlig zusammenhangslos der Gedanke kam, dass er mit "ab in den Norden" nicht etwa den späteren Umzug gemeint hat, sondern dass er die Fahrt zu seinen Eltern und zum Gericht meinte!!!
Seitdem bin ich kuriert. Einzelne aus dem Zusammenhang gerissene Tweets oder Kommentare zu deuten, ist völliger Nonsens. Es sagt nichts aus. Nullkommanull. Vor allem nicht, wie derjenige zu dem "heimlichen Mitleser" steht. Man quält sich nur selbst damit.
---
Übrigens mag ich die Aussagen von Fouche sehr: In FB gibt es kein einfaches sich still zurückziehen oder höflich aus der Affäre manövieren: entweder man addet jemanden ob man will oder nicht ODER spricht eine KONKLUDENTE Kriegserklärung aus, wenn man sich verweigert. Dazwischen gibt es nichts.
Wie soziale Netzwerke uns dazu bringen, Menschen auf ihre (geschrieben/geposteten) Worte zu reduzieren, und in einem fortgeschrittenen Stadium, dies auch mit ihren gesprochenen real-life-Worten zu tun. Gilt natürlich auch für dieses Forum, es ist schon eine gravierend ANDERE Art der Kommunikation, wenn man Menschen nur auf ihre stimmungsabhängigen und kontextlosen Aussagen reduziert.
Bin in den letzten Jahren bezüglich meines Ex-Mann oft auf die Tücken dieses Art der Informationsbeschaffung reingefallen, indem ich auf völlig aus dem Kontext gegriffene Kommentare in SMS-Styl als einzige Informationsquelle zu viel Wertigkeit legte. Eine sehr böse Falle. Und nebenbei: mir ging (und geht!) es dabei vor allem, abzuchecken, wann wieder mit irgendwelche unerwartete Dramen, Lügen und Wendungen seinerseits zu rechnen sind.
Jetzt, wo ich so darüber nachdenke, beschäftigt mich EIN Vorfall ganz besonders. Er zeigt, wie sehr uns die Interpretation irgendwelcher Facebook oder Twitter-Kommentare in die Irren führen kann:
Anfang 2010 teilte mein Ex-Mann unserer Tochter per SMS mit, dass er "gestern" umgezogen sei. Mal eben so, oder wie oder was. Eine kurze Internetreche ergab: über 700 km weiter nördlich des bisherigen Wohnorts. Kurzum: aus dem Süden Deutschlands ganz hoch in den Norden. Für mich war das ein letzter Tropfen auf einem eh schon übervollen Fass, ich ließ mich keine 48 h später in eine (Tages-)Klinik einweisen. Eine Online-Bekannte, hier aus dem Forum, deren ich Realnamen und Internetnick meines Ex-Mannes verraten hatte schrieb mir, sie habe ihn gegooglet und festgestellt, dass er ja schon IM NOVEMBER 2009 öffentlich auf Twitter verlauten ließ, dass er... nun ja, da fängt es schon an. Die Online-Bekannte meinte sinngemäß:... hätte man ihn gegoogelt, hätte man das schon früher ahnen können, weil ja bereits 2 bis 3 Monate bereits ein entsprechendes Kommentar sinngemäß auf Twitter gestanden hätte.
Erstens, seit dem habe ich immer ein Auge auf dessen Twitter-Account um vor unangenehmen Überraschungen gefeit zu sein, und es gab oder gibt Zeiten, da mir das ziemlich schlecht bekommt. Ist mittlerweile zu einer schlechten Gewohnheit geworden.
Zweitens, der Schock, als ich sage und schreibe 3 Jahre SPÄTER erkannte, dass wir (die Bekannte und ich) diesen Tweet VÖLLIG FALSCH interpretiert haben!!! Und wie sehr ich mich deswegen mit ihm gestritten habe, er verstand nicht, was ich meinte, und wie sehr es mich gequält hatte, weil es keinen Sinn für mich ergab:
Ja, er hatte bereits Monate vor seinem Umzug geschrieben "Auf in den Norden", 2 Tage vor unserer Scheidung. Aber worauf ich DREI JAHRE lang nicht kam: mit "Auf in den Norden!" meinte er nicht seinen späteren angeblich spontanen Umzug, sondern: ... unsere Amtsgericht lag NÖRDLICH von ihm. Er meinte schlicht und einfach die Fahrt zum Scheidungstermin. Ich hingegen war (angeregt durch die Online-Bekannte)rückwirkend absolut (!) davon überzeugt, dass er damit seinen späteren Umzug andeutete, der ANGEBLICH spontan gewesen sei. Was ich ihm NIE glaubte, schließlich konnte man doch auf Twitter seine Absicht, in den Norden aufzubrechen mega-deutlich nachlesen?! Was mich total verrückt gemacht hatte. Wie kann jemand so derart deprimiert wirken, wenn er 24 h zuvor stolz auf Twitter sein Zusammenziehen mit der Neuen verkündete?! Hä???! Und hinterher TROTZ des im Internet gespeicherten Tweet steif und fest behaupten, er sei SPONTAN umgezogen, wo doch jeder... (sogar Online-Bekannte, die nur seinen Nick kennen) NACHWEISLICH auf Twitter nachlesen können, dass es lange geplant sei???! Drei Jahre hat es gedauert. Drei ganze Jahre. Bis ich mir völlig zusammenhangslos der Gedanke kam, dass er mit "ab in den Norden" nicht etwa den späteren Umzug gemeint hat, sondern dass er die Fahrt zu seinen Eltern und zum Gericht meinte!!!
Seitdem bin ich kuriert. Einzelne aus dem Zusammenhang gerissene Tweets oder Kommentare zu deuten, ist völliger Nonsens. Es sagt nichts aus. Nullkommanull. Vor allem nicht, wie derjenige zu dem "heimlichen Mitleser" steht. Man quält sich nur selbst damit.
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Übrigens mag ich die Aussagen von Fouche sehr: In FB gibt es kein einfaches sich still zurückziehen oder höflich aus der Affäre manövieren: entweder man addet jemanden ob man will oder nicht ODER spricht eine KONKLUDENTE Kriegserklärung aus, wenn man sich verweigert. Dazwischen gibt es nichts.
@(V)
Abgesehen von diesem einen Fall, dem Ex, komme ich übrigens gut mit FB klar und sehe es als praktisches Medium an, um mit entfernt lebenden Leuten in lockerem Kontakt zu bleiben. Ich poste übrigens nie persönliches und habe ein ausgeklügeltes "Kastensystem", wer was lesen kann. Persönliche Infos werden nach wie vor per Telefon/Mail/persönlich nur denen übermittelt, die es auch was angeht.
Abgesehen von diesem einen Fall, dem Ex, komme ich übrigens gut mit FB klar und sehe es als praktisches Medium an, um mit entfernt lebenden Leuten in lockerem Kontakt zu bleiben. Ich poste übrigens nie persönliches und habe ein ausgeklügeltes "Kastensystem", wer was lesen kann. Persönliche Infos werden nach wie vor per Telefon/Mail/persönlich nur denen übermittelt, die es auch was angeht.
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