Suizidgedanken.. macht Therapie in meiner Lage Sinn?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.

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Widow
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Beitrag Mi., 13.04.2011, 15:25

Liebe Dunkle,

ich danke Dir sehr für Deine Antwort!

Ja, die "doofe Sinnfrage", sie ist wieder verbannt (so gut es geht - kriecht manchmal halt wieder aus der Tonne).

Dass es dem Analytiker doch reichlich egal ist, wann wir anfangen, wage ich mal weiterhin zu behaupten: Sehr engagiert jedenfalls klang er beim letzten Telephonat zur leidigen Krankenkassenangelegenheit nicht gerade. (Wie er mir generell ja recht "analytisch" erschienen ist bislang, also eher auf Distanz bedacht. - Manchmal frage ich mich schon, wie ich vor lauter Regeln, mit denen das Zimmer vollgestellt ist, überhaupt seine Couch sehen soll ... Naja, mir geht's grad nicht wirklich blendend, da neige ich zum Sarkasmus. - Was dann ja andererseits zu seiner kühlen Art wieder passen könnte. Hm, na das wird noch was ... Mittlerweile habe ich schon Bedenken, dem auch nur andeutungsweise zu sagen, dass es mir nicht gut geht, schon länger nicht. Vielleicht findet er dann ja wieder, dass ich nach wie vor nicht "stabil" genug sei für unser Vorhaben, und dann wäre wieder Pustekuchen. Zwischen nicht-gut-Gehen und nicht-stabil-Sein besteht aber aus meiner Sicht ein Unterschied. - Ich schweife ab, sorry.)

Was Du, liebe Dunkle (schöner Nick!) über Deine Therapie-Wünsche geschrieben hast, das hat mich ziemlich berührt, sofern ich es richtig verstanden habe (ein wenig "dunkel" schien es mir ja formuliert ).
Dunkle hat geschrieben:Und ratlos war ich. Brauchte jemannd, der mir beim Nachdenken zuhört und mich ein wenig in die Spur bringt.
Wenn ich es recht bedenke, war es vor allem das, dass ich jemanden an meiner Seite wollte. Jemand, mit dessen Hilfe ich mich meiner selbst vergewissern konnte.
[...]
Insofern war mein "Ziel" der Analytiker selbst.
Das hat auch genau so geklappt.
Er war in den Folgejahren an meiner Seite. Und dadurch habe ich mich verändert.


Jemand, der einem beim Nachdenken zuhört und auch mitnachdenkt (meintest Du das mit "in die Spur bringen"?), jemand, der hilft, mich meiner selbst zu vergewissen, mir über mich selbst klarer zu werden --- ja, das klingt sehr gut! (Es freut mich, dass es Euch gelungen ist!)

Mir macht dabei nur eines Angst: All dies (und noch viel mehr) hat mein Liebster bislang getan, all dies (und noch viel mehr) war mein Liebster für mich. Doch er ist nicht mehr "an meiner Seite", er ist tot.
Ich weiß nicht, ob ich einem völlig Fremden "gestatten" kann, solche Rollen und Aufgaben (und vermutlich noch viel mehr, das ich mir nicht vorzustellen vermag, weil ich der Laie bin und er der Profi) zu übernehmen; andersherum: ich weiß nicht, ob ich es schaffen werde, solche Angebote, solche "Dienste" von einem vollkommen Fremden anzunehmen und mich dafür in ausreichendem Ausmaße zu öffnen.
Und noch eine Angst: Diese unendliche Leere, die sein Tod in mir hinterlassen hat, - ich mag sie nicht "besinnungslos" ausfüllen, auch nicht mit einer therapeutischen Beziehung, doch manchmal habe ich Furcht davor, dass ich die Analyse genauso, als Ausweichmanöver, als "billige Ablenkung" nutzen könnte. - Dann frage ich mich, ob ich eine Therapie überhaupt angehen sollte. (Dumm ist nur: Ohne werde ich vermutlich jene Aufgaben nicht erfüllen können, die ich mir vorgenommen habe vor meinem eigenen Tod. Es hapert damit ja auch jetzt recht heftig: Kopfarbeit mit depressivem Hirnstoffwechsel is irgendwie nicht so meins, naja. Es war ja schon ein bissl besser vor ein paar Wochen!)

Liebe Dunkle, darf ich noch eine Frage stellen? Du schriebst von Veränderung: Schaffst Du es jetzt selbst, die Aufgaben zu übernehmen, die Dein Analytiker während der Analyse für Dich erfüllt hat?

Vielleicht lassen andere hier uns ja auch noch ein wenig teilhaben an ihren Therapie-Zielen (oder -Wünschen), ich würde mich freuen!

Einen herzlichen Gruß
Widow

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carö
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Beitrag Mi., 13.04.2011, 16:37

liebe widow,

ich habe meine analyse damals begonnen, weil ich im grunde nicht wusste, wer ich eigentlich bin. ein nach aussen gut funktionierendes erfolgreiches mitglied der gesellschaft. aber erkauft mit ganz großen anstrengungen und ängsten.. auch davor, dass meine "kunst" mich nach aussen hin zu verkaufen, auffliegen würde... irgendwann.. und dann NICHTS von mir übrig bleiben würde. nach innen hin voller selbstzweifel und lähmender angst und ganz großem auch somatischen leidensdruck. ich MUSSte etwas für mich tun, weil ich einfach fast gar nicht mehr schlafen konnte zeitweilig. auch andere psychosomatische beschwerden, wie starke rückenprobleme, so stark, dass ich befürchtete, nie meinen erlernten beruf ausüben zu können... und chronische suizidalität.

ich wollte eine ANDERE werden. habe die analyse als meine letzte chance angesehen. habe dann lange gebraucht um dahin zu kommen, das eben NICHT mehr so zu sehen, sondern die analyse als EINEN möglichen weg... der nicht zu ende ist, auch wenn dieser weg scheitern sollte. ein weg, der viele möglichkeiten bietet.. ein weg, der mich weg von meinem absolut destruktivem schwarz-weiss denken geführt hat hinein ins bunte grau.
ich war eigentlich so stark von erwartungen anderer gesteuert, dass ich nicht mehr spüren konnte, was ICH eigentlich wollte.. wohin ICH eigentlich gehen will. ja immer wieder die frage nach dem "wer bin ich?"

es war eine lange und schwierige reise. aber ich denke, dass ich einen wichtigen teil von mir kennen gelernt habe in dieser zeit. ziele haben sich bei mir immer aus der situation heraus entwickelt. im großen und ganzen würde ich sagen, dass ich dahin kommen wollte herauszufinden, wer ich bin und was ich will und dass mein körper.. mein lange so leidenschaftlich verhasster körper ... mich dabei nicht mehr behindern würde. die aussöhnung und die akzeptanz meines körpers war eine der schwierigsten übungen.. und ich bin damit sicher noch nicht fertig.

mein analytiker war mir ein sehr engagierter, leidenschaftlicher, sensibler und kluger begleiter... ich möchte die zeit nicht missen.

soviel von mir.. ich möchte das jetzt mal so stehen lassen...

ich denke, dass so eine reise höchst individuell ist. jeder hat seine eigenen ziele, seinen eigenen weg. ich wünsche dir, dass du deine eigenen finden wirst können.

liebe grüße
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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Dunkle
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Beitrag Mi., 13.04.2011, 20:03

Liebe Widow,

danke Dir auch für Deine lieben Worte!

Widow hat geschrieben:Mir macht dabei nur eines Angst: All dies (und noch viel mehr) hat mein Liebster bislang getan, all dies (und noch viel mehr) war mein Liebster für mich. Doch er ist nicht mehr "an meiner Seite", er ist tot.
Ich weiß nicht, ob ich einem völlig Fremden "gestatten" kann, solche Rollen und Aufgaben (und vermutlich noch viel mehr, das ich mir nicht vorzustellen vermag, weil ich der Laie bin und er der Profi) zu übernehmen; andersherum: ich weiß nicht, ob ich es schaffen werde, solche Angebote, solche "Dienste" von einem vollkommen Fremden anzunehmen und mich dafür in ausreichendem Ausmaße zu öffnen.
Das konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass jemand Fremdes so eine Rolle für mich spielen sollte - auch wenn ich eine weniger traurige und andere Voraussetzung hatte als Du, als ich zur Analyse kam.
Aber vielleicht - trotz vieler Bedenken - die gewisse Naivität gegenüber dem, was da auf mich zukam und die innere sorgsame Prüfung meines Gefühls für ihn während der Probe-Sitzungen haben mich einfach dahin geführt, dass ich das Stück für Stück konnte, ihm zu vertrauen und mich ihm anzuvertrauen.
Ich glaube nicht, dass Dein zukünftiger Analytiker den Platz Deines Ehemannes einnehmen möchte oder das beansprucht.
Natürlich ist das - wenn die Analyse in gute Bahnen kommt - eine sehr vertraute innerliche Bindung - aber doch anders, als eine private Beziehung.
Am besten ging es bei mir, ihn als "Helfer" zu akzeptieren, bei dem ich das ehrliche Bemühen um Verstehen und Helfen und Mit-Mir-Sein spürte.
Widow hat geschrieben:Du schriebst von Veränderung: Schaffst Du es jetzt selbst, die Aufgaben zu übernehmen, die Dein Analytiker während der Analyse für Dich erfüllt hat?
Das geht zunehmend besser, würde ich sagen. Es ist ein Prozess, der die eigentliche Therapie überdauert.
Ich lerne ständig. Die Analyse selbst war für mich wie ein Auftakt, den großen Rest muss ich nun selbst lernen. Es ist aber nicht mehr so verschlungen, so verborgen, sondern ich kann Wege gehen, die ich auf meiner Couch durch Erfahrung gelernt habe.

Nochmal zum "Analytiker, dem es egal ist"...
Ich denke, wenn Du seine Patientin wirst, dann hat er sich auch schon für Dich entschieden und so ganz "egal" ist es ihm dann nicht, wann Du anfängst... Er muss natürlich auch die Formalia abwarten, da hat er keine andere Chance... Aber innerlich hat er schon begonnen, sich auf Dich einzustellen...darum ja meine Überlegung, ob Ihr Euch schon vor dem eigentlichen Beginn ein paar Mal sehen könnt? Ich habe von so etwas schon gehört....

Dir alles Liebe!
Dunkle


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Widow
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Beitrag Mi., 13.04.2011, 20:18

Liebe Carö, liebe Dunkle,

seid vielmals bedankt für Eure Antworten, die mir einiges aufgeben an Denkarbeit! Gute Antworten, sie machen Mut (und, verzagt, wie ich bin, kann ich den momentan gut gebrauchen). - Danke, Ihr Lieben!
Für eine ausführlichere Antwort meinerseits reicht es heut nicht mehr, bin zu fertig, seid nicht bös.

Auf bald und an Euch und alle hier einen lieben Gruß
von Widow

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Dunkle
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Beitrag Fr., 15.04.2011, 09:03

Liebe Widow,

das habe ich gelesen und musste an Dich denken:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 55,00.html

Das stellt nur Fragen und gibt - vielleicht wohltuend - keine klugen Antworten.

Lieben Gruß von D.


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Beitrag Fr., 15.04.2011, 15:59

Touché!

("Altwerden" ohne ihn ist aber nicht, allenfalls so alt wie er.)

Danke, Dunkle!


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Beitrag Mi., 20.04.2011, 02:47

Wenn wieder mal der Schlaf mich verschont ... (sorry, es folgt garantiert Krauses! Und es tut mir leid, liebe Dunkle, liebe carö, dass ich auf Eure lieben, langen Nachrichten hier nicht geantwortet habe - es ist alles etwas kraus bei mir. Wenn's geht, entschuldigt bitte - Eure mitgeteilten Erfahrungen mit der Analyse haben mir Mut gemacht, wenigstens das möchte ich hier doch noch dazu schreiben)

Hab heut, nein gestern - egal, kürzlich hier im Forum viel gelesen, über allerhand. Habe eine Antwort, die ich schon eingestellt hatte, wieder rausgenommen, weil sie so schroff schwarz war und dem zukunftsorientierten (wenn auch angstvollen) posting völlig unangemessen.
Unangemessen, jenseits der Maßstäbe.
Das ist das, was ist. Ich sollte gar nichts mehr schreiben, auch hier.

Aberverdammtnochmal, ich hab noch zwei Dinge zu tun! (Lebens-Lügen-Alarm schrillt schon seit langem. Hab schon fast Tinitus davon und lern's doch noch nicht.)

Gibt's, um dann mal wieder forumskompatibel zu werden, hier noch jemanden, der/die meint, unbedingt noch ein, zwei, drei Dinge tun zu müssen, bevor man von der Bühne abtritt? (Ich meine nicht: Testamente-und-Patientenverfügungen-Aufsetzen, ich meine längerfristige, ja, sogar schöne Dinge glauben tun zu müssen, für andere und auch für sich.)

Einen Gruß in den kühlen Morgen,
Widow


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Beitrag Mi., 18.05.2011, 16:20

Sozusagen der Vollständigkeit halber möchte ich hier kurz festhalten, dass der Antrag auf eine analytische Psychotherapie nun an die Krankenkasse unterwegs ist: Wir haben uns kürzlich nach über zwei Monaten wiedergesehen, der Analytiker und ich, und beschlossen, dass es jetzt losgehen kann (zunächst auf Kurzzeittherapie-Basis, während derer dann der Analyse-Antrag gestellt und begutachtet werden kann).

Meine beiden "Therapie-Ziele" - einen besseren Umgang mit dem Schmerz finden und einige Dinge, die während der Krankheit gewesen und mir so fremd an mir gewesen sind, besser verstehen - fand er völlig in Ordnung. Über die latente Suizidalität bzw. darüber, was nach Erfüllen meiner selbstgewählten "Aufgaben" in ein paar Jahren anstünde, haben wir noch nicht gesprochen. Doch das wäre für ein erstes Wiedersehen nach jenen turbulenten Wochen damals wohl auch ein wenig viel gewesen.

Es hat sich gut angefühlt, wieder in diesem Zimmer zu sein. Und seine klare, humorvolle und offene Ausstrahlung (samt warmer Augen) hat sich auch gut angefühlt.

Und es wird Zeit: Der Schmerz, den das Fehlen meines Liebsten bedeutet, wird intensiver von Woche zu Woche und das Sichdagegenstemmen wird immer anstrengender (jetzt krieg ich schon Fieberanfälle ... - ohne jemals psychosomatische Beschwerden gehabt zu haben und vor allem: nachdem das letzte Fieber ca. 15 Jahre zurückliegt und damals immer nur in Begleitung einer "anständigen" Erkältung auftrat; mir reicht's, denn so wird das mit den Aufgaben nix).

Ob ich von der Analyse berichten werde (was lt. Regel eigentlich ausgeschlossen ist), weiß ich nicht. Gewiss aber werde ich mich bei Euch wieder melden, wenn ich ein Frage dazu habe.

Allen hier im Forum einen herzlichen Gruß,
Widow

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Dunkle
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Beitrag Mi., 18.05.2011, 16:24

Liebe Widow,
da bin ich sehr erleichtert!

Ich wünsche Dir einen guten Beginn!
Und dass Dir etwas von der Last genommen wird!

Herzlich
Dunkle


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Widow
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Beitrag Mi., 25.05.2011, 23:01

(Liebe Dunkle, andernorts habe ich Dir gedankt. Jetzt ist mir einfach nur irre, muss hier mal her, hat nichts mit Deiner lieben Antwort zu tun.)

Heut hat eine Freundin seine Sachen aus dem Kleiderschrank geräumt und entsorgt.
Der Platz ist von Nöten, jetzt, da ich die Wohnung halbieren muss und die eine davon vermieten.
Unser beider Arbeitszimmer. Aus dem vergangenen Leben.
Jetzt sind sie leer, bis auf ein paar Dinge noch für den Müll. Meinen Krempel zu entsorgen, fiel mir so leicht. Den des Liebsten, des Toten (und ich habe noch nicht im Ansatz begriffen, was das heißt, und weiß es so genau), war jedesmal ein Apnoetauchgang ganz tief ins luftlose Schwarze hinab.

Nun müssen fast nur noch die Handwerker kommen, um die Anschlüsse für die Spüle wieder herzurichten, den Durchbruch zuzumauern. Den Durchbruch zu unserm Leben. Wenn er vermauert ist - was wird dann sein, wie sich das anfühlen?
Ich möchte so gern diese absurde (nach ein paar Sui-Versuchen ist das Leben absurd: ein Missklang im ursprünglichen Wortsinne) Existenz bleiben lassen, doch ich habe noch meine "Aufgaben" vor mir.
(Wie immer die finanzierbar sein sollen, doch das ist witwenlebensweltliche Trivialität, lassen wir das also!)

Ich habe zwei T-Shirts, einen Pulli, seine Jogginghose und den Bademantel ausgewählt. Darin ist immer noch sein Duft.

Wenn dieser Schmerz nicht seltener kommt (weniger wird er nicht, soviel weiß ich nach einem halben Jahr), wenn er nicht seltener kommt, wird das mit den Aufgaben nichts, verdammt. Aber die schulde ich ihm zum Teil. Und uns. Und die eine gönne ich mir.

Entschuldigung, das kommt jetzt aus einem Apnoetauchgang aus schwarzer Tiefe. Und ich schick das jetzt ab, weil ich in dieser schwarzen Tiefe nicht allein sein will (wohl wissend, dass ich es bin).

Widow, heute wieder nicht forumkompatibel, entschuldigt und seid herzlich gegrüßt

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Dunkle
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Beitrag Mi., 25.05.2011, 23:09

Ich bin da und lese Dich....


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Beitrag Mi., 25.05.2011, 23:25

Danke, liebe Dunkle, danke.

Aber er ist nicht mehr da - und sein Fehlen ist ein Loch in allem Raum, im "Leben" (welchem?!), ein Strudel, ein Sog in Raum und Zeit.
Wir sind nicht mehr da.
Nichts ist noch da.
Von dem, was war.
(Und was jetzt "ist", verdient dieses Wort nicht.)

Doch, übrig aus jenem Damals sind noch: Fragen und Zweifel und Schuld. Die sind übrig geblieben von jenen 15 Monaten des Krankheitsirrsinns, der am Ende vermutlich nur noch arztgeschuldeter Irrsinn, keine physische Krankheit mehr war.

Aber, gottshit, das gehört jetzt wirklich nicht hierher. Es tut mir leid.
(Es ist nur grad so ganz tief und schwarz und ohne Luft.)
Gleich ist's wieder besser. Sorry. (Und die nächsten Sauerstoffpausen werde ich wieder allein bewältigen! Ohne jemanden zu belästigen.)

Und einen lieben Gruß an alle hier, die Ihr Euer Päckchen tragt!
Widow

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hungryheart
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Beitrag Do., 26.05.2011, 07:06

Widow hat geschrieben: Mein Therapieziel ist also vor allem Selbsterkenntnis (damit ich nach ihrem Ende mich kennend klar entscheiden kann, was ich nun will, und weiß, warum ich das will
ich finde, das ist doch ein sehr gutes ziel .
Nimm was du willst und zahl dafür.

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hungryheart
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Beitrag Do., 26.05.2011, 07:10

Widow hat geschrieben: Aber, gottshit, das gehört jetzt wirklich nicht hierher. Es tut mir leid.
(Es ist nur grad so ganz tief und schwarz und ohne Luft.)
Gleich ist's wieder besser. Sorry. (Und die nächsten Sauerstoffpausen werde ich wieder allein bewältigen! Ohne jemanden zu belästigen.)
hey du.....mir fällt auf, dass du dich so oft "passend" fürs forum machst, das gefühl zu haben scheinst, die wucht deiner gefühle ist für andere nicht zumutbar und nicht aushaltbar.



das ist so ein irrtum, dem so viele von uns aufsitzen (oder früher aufgesessen sind):
dass wir nicht aushaltbar sind, wenn wir das zeigen, was wirklich in uns ist.....

ist aber nicht so.
wir halten schon ein bisschen was aus
(und dein therapeut natürlich erst recht)
Nimm was du willst und zahl dafür.


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Widow
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Beitrag Do., 26.05.2011, 15:29

Liebe Hungryheart,

danke für die Versicherung, dass Ihr hier Gefühle aushalten könnt!

Ich habe vermutlich einfach deshalb meine Zweifel daran, ob ich meine Gefühle hier beschreiben (und damit auch ein Stückweit hierlassen) kann, weil sie erstens für mich selber oft nicht auszuhalten sind, und zweitens, weil es ja unter anderem auch Trauergefühle sind und ich es niemandem verdenken könnte, wenn er oder sie (mehr oder minder entnervt?) meint, dass die besser in ein Trauerforum oder eine entsprechende Gruppe gehörten. (Mir sind mittlerweile auch schon Leute begegnet, die meinten, dass es nun, nach einem halben Jahr, doch mal langsam "gut" sein müsse, weil "das Leben ja weiterginge" und "die Zeit alle Wunden heile" - und dergleichen Sprüchlein mehr ... Allein schon, um die nicht auch noch aushalten zu müssen, versteinere oder eher noch: verpanzere ich mitunter.)

Einen lieben Gruß an alle hier,
Widow

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