hallo ihr lieben, ich bin neu hier und habe mich etwas eingelesen. ich bin betroffene eines angehörigen als auch betroffene der erkrankung.
meinen vater habe ich leider nicht kennengelernt, er war bipolar und wurde nur 30 jahre alt und hat am 27. juli seinen todestag. er soll ein sehr beliebter engagierter lehrer gewesen sein, mittelpunkt/unterhalter jeder party und doch kam der abstruz in die depri, die trennung meiner eltern (im 6 mon.) und dann der suizid.
ich selbst habe ab ca. meinem 8 lebensjahr bemerkt, dass ich anders bin. sehr ruhiges trauriges kind, meist allein. dann ab der pubertät hat sich das geändert, beliebt, erfolgreich, sozial engagiert - mit heutigem wissensstand würde ich sage "dauerhypomanisch" mit damals kurzfristigen extremen schwankungen in die depression und todessehnsucht "der weinende clown auf jeder party". ein endloses gefühl der einsamkeit unter menschen.
ich habe mich bis vor 6 jahren durch diese schwankungen gequält, ich hab nicht gewußt was es ist, bis zum burn out vor 7 jahren. nach einer langen manischen phase, kam der zusammenbruch, mehrere klinikaufenthalte und dann vor 5 jahren die erstmalige diagnose: bipolar II
(bei meinem krankheitsbild - da es häufig wechselt, manchmal auch pro tag, ist es sehr schwer ein passendes medikament zu finden. auf grund von nebenerkrankungen wurde noch kein phasenmedi gefunden, wo die nebenwirkungen nicht größer wären als der nutzen. kann nicht mehr sagen, wieviel schon probiert wurde.)
auch ist es sehr schwierig einen therapieplatz bzw. therapeuten zu finden, der sich damit wirklich auskennt oder sie sind unbezahlbar auf dauer.
frage an alle, von welcher diagnose redet ihr? I od. II od. mischphase
ein freund hat mir nachstehendem link empfohlen.
http://www.bi-happy.at/pdf/Bipolar_Stim ... lender.pdf
denke, dieses protokoll zu führen, könnte hilfreich sein, egal ob in D od A
möchte nur zu bedenken geben, dass das risiko, das leiden zu beenden, bei bipolaren menschen sehr hoch ist, es sollte nicht unterschätzt werden. der betroffende sollte aber unbedingt seine krankheit anerkennen - bei mir war es erst nach längeren stationären aufenthalten - um an sich zu arbeiten und die anzeichen der hypomanie (wie gewitter im kopf) zu erkennen und rechtzeitig gegensteuern zu können.
alle guten wünsche euch allen