Soll man Thera überhaupt sagen dass man 'verliebt' ist?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Schnuckmuck
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Beitrag Do., 28.07.2016, 16:17

Es kommt halt auch bei dir auf die Einstellung an. Bei uns beiden ist es die Einstellung zur Wurscht.

Es ist bestimmt auch ein Merkmal der Menschen die sich in ihren Thera verlieben, dass sie eher ins schwärmen für das beliebte Geschlecht geraten.

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ziegenkind
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Beitrag Do., 28.07.2016, 16:34

vielleicht ist es auch ein merkmal von wurstessern, dass sie liebesgefühle gerne als schwärmerei abtun?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Schnuckmuck
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Beitrag Do., 28.07.2016, 16:44

Das wiederum ist mir nüsse.

Schwärmerei ist die Vorstufe, für manchen zur Hölle, für andere zur Seligkeit. Das kann dann der Thera für 90 Euro mit dem vermeintlichen Opfer ausdiskutieren, auch wenn er nicht oder doch das angehimmelte Objekt ist.

Nicht erwiderte Gerfühle sind halt für die Tonne. Bio oder Restmüll

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zombie78
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Beitrag Do., 28.07.2016, 16:50

Schnuckmuck hat geschrieben:
Nicht erwiderte Gerfühle sind halt für die Tonne. Bio oder Restmüll
das sehe ihn ganz und gar nicht so, denn nicht erwiderte Gefühle können ebenfalls Befriedigung schaffen. Schöner ist natürlich immer wenn sie erwidert werden. Jedoch sind die Gefühle ja unabhängig einer Erwiderung durch die andere Person.

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Schnuckmuck
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Beitrag Do., 28.07.2016, 16:54

Wenn man gestört genug ist, geht das bestimmt. Ich hab da so eine Vermutung, auf wen die Beschreibung passen könnte


ziegenkind
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Beitrag Do., 28.07.2016, 16:57

wer lieben ohne erwiderung mit schwärmen gleichsetzt, wertet ab und wehrt ab.

wer gefühle nur dann zulassen kann, wenn sie sofort befriedigt werden, ist gleichzeitig kindlich und rigoros.

wer lieben ohne erwiderung mit opfer-sein gleichsetzt, der muss schmerzliches erfahren haben.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Schnuckmuck
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Beitrag Do., 28.07.2016, 17:05

Man kann sich als ehemaliges Opfer zum erneuten Opfer machen
Man kann sich als ehemaliges Opfer nicht mehr zum Opfer machen
Man kann siCh zum Opfer machen, ohne vorher schon Opfer gewesen zu sein.

Schwärmen kommt vorm verlieben und wer sich verliebt ohne zu sehen daß selbst Schwärmerei auf wenig Gegenliebe (es geht hier ja um therapeuten) stösst, kann daraus lernen oder immer wieder leiden.
Und man kann sich auch in der Therapie zum Opfer machen.
Und man kann sich auch jegliches Gefühl diesbezüglich einreden.

Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.


mio
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Beitrag Do., 28.07.2016, 17:17

Und wer glaubt jemanden zu lieben den er gar nicht wirklich kennt, der projiziert nur sein eigenes ideales "Liebesbild" auf den anderen. Liebt also gar nicht wirklich den Menschen, sondern nur das "Bild" (die Vorstellung) die er von diesem Menschen hat. Ob man jemanden wirklich liebt lässt sich erst dann sagen, wenn man die Person näher kennt.

In Therapien wird da wohl oft Dankbarkeit mit Liebe verwechselt. So getreu dem Motto: Du hilfst mir, deshalb liebe ich Dich. Nach der Herangehensweise würde ich aber alle Menschen lieben, die mir helfen. Das kann man zwar schon so empfinden finde ich, aber mit einer LiebesBEZIEHUNG hat es eben nichts zu tun. Es ist eine reine Hilfsbeziehung. Und im Grunde ist es wohl eher Dankbarkeit, die mit Liebe verwechselt wird. Liebe bezieht sich auf einen Menschen als Ganzes, nicht auf eine bestimmt "Leistung" oder ein bestimmtes Verhalten (also nur einen Ausschnitt aus dem Ganzen).

Im Grunde ist es allerdings auch Wumpe, wie man das Gefühl dann nennt, Hauptsache man macht sich keine falschen Vorstellungen und Hoffnungen, also dahingehend, dass aus der als angenehm empfundenen Hilfsbeziehung eine Liebesbeziehung wird.


isabe
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Beitrag Do., 28.07.2016, 17:21

Finde auch, dass ein Unterschied zwischen Liebe und Verliebtsein besteht. Schwärmen gehört zum Verliebtsein, und in der Tat ist ein Schwärmen, das nicht erwidert wird, zumindest mittelfristig nutzlos. Mag ganz nett sein, mal die eigene Sexualität auszugraben, falls die verschüttet war, aber ein Therapeut ist ein denkbar ungünstiges Objekt zum Schwärmen, weil das ja zwangsläufig in einer Sackgasse endet.

Liebe ist im Gegensatz zum Verliebtsein nicht auf Erwiderung angewiesen. Aber wirkliche Liebe ist auch viel seltener und kostbarer.


ziegenkind
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Beitrag Do., 28.07.2016, 17:26

wie geht das? einem anderen menschen über jahre begegnen, vielleicht mehrmals in der woche, ihn berühren, sich von ihm berühren lassen und glauben man kenne ihn nicht?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.


mio
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Beitrag Do., 28.07.2016, 17:39

ziegenkind hat geschrieben:wie geht das? einem anderen menschen über jahre begegnen, vielleicht mehrmals in der woche, ihn berühren, sich von ihm berühren lassen und glauben man kenne ihn nicht?
Indem man sich ganz bewusst klar macht (reflektiert), dass die "Privatperson" (=der Mensch) nicht 1:1 der profesionellen Person entsprechen wird. Kein Mensch verhält sich im Privaten so, wie sich ein professioneller Therapeut im Job verhält. Wenn hätte derjenige selbst ein gehöriges Problem und wäre damit ein schlechter Therapeut.

Meint: Indem man sich vor Augen führt, dass das eigene Bild nur ein "Ausschnitt" aus dem Gesamtbild ist/sein kann. Diesen "Ausschnitt" kann man ja durchaus lieben/symapthisch finden/kennen etc., aber es ist eben nur ein Ausschnitt und damit kennt man denjenigen eben auch nicht wirklich. Sprich: Man liebt die "Rolle", den "Therapeuten", nicht den "Menschen" dahinter.

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Ambiente
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Beitrag Do., 28.07.2016, 17:44

mio hat geschrieben:Es ist eine reine Hilfsbeziehung.
Nicht nur, sondern auch eine Geschäftsbeziehung. Immerhin kostet eine 50 Minuten Therapie-Einheit laut dieser Webseite ca. 66-132 Euro.
Ob es da Unterschiede bezüglich der Behandlung zwischen Privat-und Kassenpatienten gibt, kann ich nicht sagen.

LG Ambiente


mio
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Beitrag Do., 28.07.2016, 17:52

Ambiente hat geschrieben:Nicht nur, sondern auch eine Geschäftsbeziehung.
Ja, vollkommen richtig und gut dass Du es erwähnst. Ohne "Gegenleistung" (in Form von Geld von wem auch immer) keine Therapie. Es ist ein Deal. Ein "ich helfe Dir" Du gibst mir dafür "Geld" Deal. Eine Dienstleistung eben. Und keine private Beziehung.


ziegenkind
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Beitrag Do., 28.07.2016, 17:54

hat irgendjemand schon einmal ein Gesamtbild von einer anderen person gehabt?

hat irgendjemand schon einmal alles an einer anderen person geliebt?

zu meinem mensch-sein gehört meine professionelle identität. die art und weise, wie ich meinen beruf ausübe, sagt sehr viel über mich als menschen. gott sei dank, muss ich keiner entfremdeten arbeit nachgehen.

ich würde zu keinem therapeut, zu keiner therapeutin länger gehen können, der/die ihren beruf wie eine rolle ausübt.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Schnuckmuck
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Beitrag Do., 28.07.2016, 18:04

In der Regel lernt man einen Menschen auf Augenhöhe kennen und nicht in dem ungleichgewicht, Patient, Therapeut. Der eine breitet sein ich förmlich aus während der andere wohlwollend und mitfühlend der selbstheilung assistiert.

Das falsch verstehen führt dann zu dem Irrglauben das gegenüber zu kennen. Miteinander lachen heisst nicht, den selben Humor zu haben.

Im Endeffekt kann ich mich auch in den herzchirurgen verlieben der mir das leben rettet.

Ich Weissagung aber im Endeffekt nix vom Therapeuten persönlich. Nichts wesentliches von dem was ihn als Privatperson ausmacht,

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