mit Einsamkeit umgehen

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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viciente
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Beitrag So., 08.06.2014, 13:18

.. ich hab (fast) alles aufmerksam gelesen, sonst schreib ich meist gar nichts; einen anderen - wirklich zielführenden - weg sehe auch ich nicht, weil es DAS zentrale thema ist, um das es immer wieder geht. es geht um DICH und darum, was DICH ausmacht, und alle, die das nicht interessiert, sollten ohnehin besser fern bleiben; wenn sich jemand in irgend ein abziehbild verliebt, hast du gar nix davon - genau DAS möchtest du ja klarerweise auch gar nicht. genau DARAUS entsehen ja die vielen - bereits ausführlich geschilderten - schwierigkeiten.

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Ghost Rider
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Beitrag So., 08.06.2014, 13:22

viciente hat geschrieben:einen anderen - wirklich zielführenden - weg sehe auch ich nicht
Ja...meine Frage war auch an jene gerichtet, DIE anderes versucht haben...oder deren andere Wege auch geholfen haben...
"You don't kill yourself, stupid; you make revolution." hat Patch Adams zu sich selbst gesagt.
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candle.
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Beitrag So., 08.06.2014, 13:27

Ghost Rider hat geschrieben: Aber hier geht es um den Trieb, der psychischen Energie der Sexualität. Was bringt es mir, diese umzulenken?
Eben, würde ich an deiner Stelle auch nicht umlenken wollen, sondern dem freien Lauf lassen. Das ist letztlich auch der Weg dem wir ja alle irgendwo folgen, der Weg der zu einer einer Liebe und ggf. Beziehung führt.

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Eremit
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Beitrag So., 08.06.2014, 20:32

Ghost Rider hat geschrieben:...oder von einer Art der Romantik die Filme oder so vorschreiben oder darstellen. Meine Ex "Partnerin" hat sich sowas angeschaut, die war vööööllig in die Sachen verschossen.
MEIDE Frauen, die sich so einen Dreck reinziehen. Vor allem Frauen, die glauben, sowas in die Realität umsetzen zu können und zu müssen. Die sind alle plemplem.
Ghost Rider hat geschrieben:Nun, ich rede nicht von der Allgemeinheit in diesem Thema. Sondern wenn wirklich mein Sohn oder Tochter zu mir kommen würde und mir sagen, dass er/sie resigniert weil es "unmöglich" erscheint. Ich würde meinem Kind NIE versuchen die Hoffnung zu nehmen das ihn oder sie NIE eine Frau/Mann lieben könnte...beim besten Willen nicht...
Du würdest also Dein Kind ins offene Messer laufen lassen? Nur, um selbst "heile Welt" mit Add-on (Kind) spielen zu können?
Ghost Rider hat geschrieben:Ist das noch aktuell bei Dir, dass Du NIE wieder eine Frau finden wirst?
Aufgrund dessen, daß ich nach jedem Beziehungsende noch kompromissloser und anspruchsvoller wurde/werde (um mich vor entsprechenden Dingen in Zukunft zu schützen), sinkt die Chance, eine passende Partnerin zu finden, immer weiter. Theoretisch könnte ich also dem Thema Beziehung (für mich) wieder in Zukunft den Rücken kehren, allerdings wäre diese Entscheidung weitreichender begründet als damals. Allerdings wäre ich dann viel zufriedener.
Ghost Rider hat geschrieben:Hast Du nach Deiner ersten Beziehung das Hinterfragt was Du damals gedacht hast?
Ja. Ich habe den ersten Versuch bereut. War ein ziemlicher Fehlschlag.
Ghost Rider hat geschrieben:Ist denn Liebe & Partnerschaft alles nur Berechnungen und Wahrscheinlichkeiten?
ALLES, was uns durch den Kopf geht, sind nur Wahrscheinlichkeitsberechnungen.
Ghost Rider hat geschrieben:Ich denke, bei Liebe & Partnerschaft gibt es alles, nur nicht keine Garantie, weder das es für immer klappen wird, noch, dass es niemals klappen wird...
Doch, es gibt durchaus Garantien. Wenn man z.B. tot ist, dann kann man garantiert keine Liebes-Beziehungen mehr führen. Oder, wenn man an bestimmten Behinderungen leidet. Dann liegt die Wahrscheinlichkeit einer Beziehungsanbahnung bei 0%.

Schau, es ist wie Lotto. Man kann so blöd sein und über Jahrzehnte spielen, im festen Glauben, irgendwann einmal zu gewinnen. Das ist ganz einfach dumm. Verstehst Du die Metapher?
Ghost Rider hat geschrieben:Warum kann es keine Grauzone geben? Finde ich immer so schade, dass man nur zwischen 2 Optionen wählen kann...ach man, es muss doch auch anders gehen...
Es gibt schon Graustufen, allerdings niemals das perfekte Grau in der Mitte. Das jeweilige Grau wird immer eher dunkler oder heller sein.
Ghost Rider hat geschrieben:Ich meinte mit Berechnung eher, dass man her geht und sagt, "Naja laut Statistik wird das eh nichts mehr, also was sollts..." das meinte ich mit Berechnung. Man errechnet sich eine Wahrscheinlichkeit, redet sich das ein, und lebt danach.
Wenn man sich aber mit Hilfe von Zahlen etwas "einredet", dann missbraucht man die Zahlen. Es geht ja darum, daß man Zahlen als Krücke hernimmt, um einen winzig kleinen Teil der Realität erfassen zu können, um nicht blind durch die Gegend zu laufen.
Ghost Rider hat geschrieben:Naja, das Prinzip habe ich schon verstanden. Die Idee der Energiumwandlung ist ja nichts neues. Aber hier geht es um den Trieb, der psychischen Energie der Sexualität. Was bringt es mir, diese umzulenken?
Eine Möglichkeit, zu überleben.
Ghost Rider hat geschrieben:Aber ob die Sehnsucht nach Liebe dadurch ausgeglichen wird, wage ich schwer zu bezweifeln.
Doch, das geht sehr wohl. Es gibt z.B. auch Menschen, die eigentlich Kinder wollen, aber keine bekommen können, solche Menschen finden nicht selten ihr Seelenheil in der Beschäftigung mit nicht-leiblichen Kindern, oder sie legen sich Haustiere zu. Das sind auch Formen der Sublimierung.
Ghost Rider hat geschrieben:Habe ich schon früher probiert...wie kann man emotionale Bedürfnisse ausgleichen? Die sind doch immer präsent..Triebe allerdings kommen und gehen wieder...
Emotionale Bedürfnisse haben ihren Ursprung IMMER im Trieb. Wenn es etwas gibt, das bleibt, dann ist es der Trieb, das emotionale Bedürfnis kann und wird sich (schon allein durch all die Prägungen im Laufe des Lebens) ändern. Aus dem selben Trieb kann Liebe (bei Bestätigung) als auch Hass (durch Ablehnung) erwachsen, zwei völlig unterschiedliche emotionale Zustände.

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Fouché
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Beitrag Mo., 09.06.2014, 07:57

Eremit hat geschrieben: Ghost Rider schrieb:...oder von einer Art der Romantik die Filme oder so vorschreiben oder darstellen. Meine Ex "Partnerin" hat sich sowas angeschaut, die war vööööllig in die Sachen verschossen.MEIDE Frauen, die sich so einen Dreck reinziehen. Vor allem Frauen, die glauben, sowas in die Realität umsetzen zu können und zu müssen. Die sind alle plemplem.
Ja, aber es ist nicht verboten plemplem zu sein - und wenns einem Spaß macht, was spricht dagegen?
Eremit hat geschrieben: Ghost Rider schrieb:Nun, ich rede nicht von der Allgemeinheit in diesem Thema. Sondern wenn wirklich mein Sohn oder Tochter zu mir kommen würde und mir sagen, dass er/sie resigniert weil es "unmöglich" erscheint. Ich würde meinem Kind NIE versuchen die Hoffnung zu nehmen das ihn oder sie NIE eine Frau/Mann lieben könnte...beim besten Willen nicht...Du würdest also Dein Kind ins offene Messer laufen lassen? Nur, um selbst "heile Welt" mit Add-on (Kind) spielen zu können?
Kinder dürfen "ins offenen Messer" laufen, d.h. ihre eigenen Erfahrungen machen und ihre eigenen Erkenntnisse gewinnen. Das sollte man ihnen nun wirklich nicht nehmen. Deine Erfahrungen gehen die Kinder gar nix an, die sind Dein Bier.
Eremit hat geschrieben:Schau, es ist wie Lotto. Man kann so blöd sein und über Jahrzehnte spielen, im festen Glauben, irgendwann einmal zu gewinnen. Das ist ganz einfach dumm. Verstehst Du die Metapher?
Und trotzdem gibt's immer wieder Leute, die gewinnen. Es geht doch nicht um das rationale Durchrechnen, es geht um das kleine Bisschen Irrationalität, das das Leben schön macht! Es geht nicht ums Resultat sondern um die Hoffnungen und Träume, die jeder einzelne für sich züchten und hätscheln darf!
Eremit hat geschrieben:Wenn man sich aber mit Hilfe von Zahlen etwas "einredet", dann missbraucht man die Zahlen. Es geht ja darum, daß man Zahlen als Krücke hernimmt, um einen winzig kleinen Teil der Realität erfassen zu können, um nicht blind durch die Gegend zu laufen.

Ja, das ist natürlich das Allerschlimmste: "Blind", heißt ohne Kontrolle und Sicherheit durch die Welt laufen. Das MUSS ja in Katastrophen enden!

Sorry, aber das Leben wird gelebt, nicht berechnet.

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Rezna
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Beitrag Mo., 09.06.2014, 08:27

Fouché hat geschrieben:Und trotzdem gibt's immer wieder Leute, die gewinnen. Es geht doch nicht um das rationale Durchrechnen, es geht um das kleine Bisschen Irrationalität, das das Leben schön macht! Es geht nicht ums Resultat sondern um die Hoffnungen und Träume, die jeder einzelne für sich züchten und hätscheln darf!
Solange man nicht sein ganzes Leben darauf aufbaut und sie zu einem Das-ist-mein-Recht macht oder noch schimmer, zu einem So-sollte-es-sein, und darüber nicht nur unfähig wird, Taten zu setzen, sondern es dazu führt, sich selbst zu verletzen, weil die Diskrepanz zwischen den Träumen und der Realität unterträglich wird ...

Ich träume auch gerne und es ist auch notwendig, dass ich das kann. Aber dabei muss einem immer Bewusst bleiben: Das ist ein Traum, nicht die Realität. Und mit Irrationalität wird das Leben vielleicht schöner, aber nicht planbar. Wenn man aber auf die Irrationalität der Ereignisse baut, in der Hoffnung, sie retten einem das Leben, sie ändern, was man nicht selbst zu ändern vermag, rennt man in eine Sackgasse.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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Fouché
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Beitrag Mo., 09.06.2014, 17:07

Sobald man Rechte ableitet und aus Träumen Zielvorgaben macht wird's schon wieder rational und macht einen garantiert unglücklich.
Rezna hat geschrieben:Und mit Irrationalität wird das Leben vielleicht schöner, aber nicht planbar.
Vielleicht liegts am Alter, aber ich bin inzwischen so weit, dass ich ein schönes Leben einem planbaren vorziehe. Tausendmal.


Eremit
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Beitrag Di., 10.06.2014, 16:29

Fouché hat geschrieben:Ja, aber es ist nicht verboten plemplem zu sein - und wenns einem Spaß macht, was spricht dagegen?
Deine Ignoranz spricht Bände. Du machst Dir nicht einmal die Mühe, den Thread zu lesen.

Wirkt Ghost Rider, als ob ihm diese unrealistischen Vorstellungen und Sehnsüchte Spaß machen würden?
Fouché hat geschrieben:Kinder dürfen "ins offenen Messer" laufen, d.h. ihre eigenen Erfahrungen machen und ihre eigenen Erkenntnisse gewinnen. Das sollte man ihnen nun wirklich nicht nehmen.
Mit dem Argument kann man dann auch sämtliche Kindersicherungen abschaffen. Ist ihr Bier, wenn sie mit der Gabel in der Steckdose herumstochern...
Fouché hat geschrieben:Es geht doch nicht um das rationale Durchrechnen, es geht um das kleine Bisschen Irrationalität, das das Leben schön macht!
Ja, das Argument kenne ich auch zur Genüge. Von Menschen, die von einem Problem ins andere rutschen und ständig darauf angewiesen sind, daß Andere die Kastanien aus dem Feuer holen. Das sind sehr unmündige und unreife Menschen, verantwortungslos, egoistisch, unfähig, Vorsicht und Nachsicht walten zu lassen, eben infantil...

Ein anderes Wort für Irrationalität ist Unvernunft. Und was Unvernunft anrichtet, sieht man ja tagtäglich auf der Welt...
Fouché hat geschrieben:Es geht nicht ums Resultat sondern um die Hoffnungen und Träume, die jeder einzelne für sich züchten und hätscheln darf!
Also hast Du zwar die Sehnsucht nach (partnerschaftlicher) Liebe und Sex, bist allerdings noch nie damit selbst in Berührung gekommen, ziehst allerdings die Vorstellung davon der Realität vor, richtig? Alles andere wäre nur Wasser zu predigen, Wein zu trinken...

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Fouché
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Beitrag Di., 10.06.2014, 19:16

Eremit hat geschrieben:Wirkt Ghost Rider, als ob ihm diese unrealistischen Vorstellungen und Sehnsüchte Spaß machen würden?
Er wirkt eher so, als würde er von Dir geradewegs in die totale Verzweiflung getrieben.

Wenn Du für Dich entschieden hast, dass Kontrollzwang, kalte Vernunft und Pessimismus das einzig Wahre ist - soll mir recht sein. Ich will nicht Dich "bekehren" (aussichtlos) sondern eine Gegensicht zu Deiner Verbitterung einbringen.

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Ghost Rider
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Beitrag Do., 12.06.2014, 10:07

@Eremit:
Eremit hat geschrieben:Deine Ignoranz spricht Bände. Du machst Dir nicht einmal die Mühe, den Thread zu lesen.
Ich habe Deine Meinung respektiert, und auch die von Rezna. Aber ich würde Dich bitten, in meinem Thread nicht so über eine andere Userin herzuziehen. Sie hat mir mit ihrer Art sehr geholfen, spricht aus viel Erfahrung und ich finde das unfair das einer die Meinung anderer nicht ganz toleriert. Jeder darf hierzu etwas schreiben und eigene Erfahrungen miteinbringen.

@Fouché :

Ich danke Dir noch einmal liebe Fouché für Deinen Beitrag
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Eremit
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Beitrag Do., 12.06.2014, 15:24

Fouché hat geschrieben:Er wirkt eher so, als würde er von Dir geradewegs in die totale Verzweiflung getrieben.
Ganz im Gegenteil, ich versuche, darauf hinzuweisen, daß selbst nach Resignation in diesem Bereich des Leben sehr wohl weitergeht und erfüllend sein kann. Es ist eben kein Weltuntergang.

In die totale Verzweiflung treibt sich Ghost Rider selbst, wenn er seinen Selbstwert, ja, sein gesamtes Lebensglück nur daran aufhängt, ob er eine Beziehung hat oder nicht. Mit dieser Einstellung fällt man dann auch in jeder Beziehung gehörig auf die Schnauze - wenn es überhaupt zu einer solchen kommt, denn mit so einer Einstellung wird man nur ausgenommen wie eine Weihnachtsgans. Diesbezüglich hat Ghost Rider ja schon Erfahrungen gemacht (wobei er daraus leider [noch] nichts gelernt hat).
Fouché hat geschrieben:Wenn Du für Dich entschieden hast, dass Kontrollzwang, kalte Vernunft und Pessimismus das einzig Wahre ist - soll mir recht sein. Ich will nicht Dich "bekehren" (aussichtlos) sondern eine Gegensicht zu Deiner Verbitterung einbringen.
Wo liest Du Kontrollzwang heraus? Sogar das Gegenteil ist der Fall. Der Kernaspekt meiner Resignation war sogar, daß ich eben NICHT die Kontrolle darüber habe, ob eine kompatible Partnerin des Weges kommt. Ganz und gar nicht. Also habe ich mich in Demut auf Bereiche reduziert, in denen ich etwas ausrichten kann, also vor allem auf mich selbst konzentriert. Statt mein Seelenheil im Außen zu suchen (über eine Partnerschaft), habe ich mich vermehrt meinem Innenleben gewidmet. Allerdings waren das keine freiwilligen Entscheidungen, ich wehrte mich, genauso wie Ghost Rider, mit Händen und Füßen, habe sogar mit einer ähnlichen "Beinahe-Beziehung" meine (negativen) Erfahrungen machen müssen. Es war an einem bestimmten Punkt ganz einfach überlebensnotwendig, zu resignieren, loszulassen. Die einzige Alternative wäre Wahn und Selbstzerstörung gewesen.

Ghost Rider ist bereits auf dem Pfad der Selbstzerstörung, denn sich selbst zu verletzten, nur, weil er keine partnerschaftliche Liebe und Sexualität erhält/leben kann, ist nichts anderes als Selbstmord auf Raten. Je länger der Zustand andauert, je höher der Druck wird, desto weiter muß er gehen, desto mehr muß er die "Dosis" erhöhen, um Druck abzulassen. Irgendwann wird dann nur noch die höchste Dosis als ausreichend erachtet werden. Habe ich schon mehrmals erlebt.

Und alles nur wegen einem Phantasiegebilde in seinem Kopf, das keine Entsprechung in der Realität hat. Wegen einem Märchen.

Und Vernunft ist nicht "kalt", sondern nur Vernunft. Ich finde es ja sehr bezeichnend, wie welche negative Kodierung heutzutage das Wort "Vernunft" für die meisten Menschen hat. Daß Kopf und Herz auch Hand in Hand gehen können, ist für die meisten Menschen vollkommen ausgeschlossen, was vielleicht damit zusammenhängen mag, daß es oft an Kopf-Ressourcen fehlt, das zu begreifen.

Es gibt zudem einen sehr deutlichen Unterschied zwischen Realismus und Pessimismus. Wäre ich ein Pessimist, hätte ich, nur, um Recht zu behalten, alle Beziehungsangebote, die mir unterbreitet wurden, abgeleht, nur, um Recht zu behalten, was allerdings nicht der Fall war.

Übrigens bin ich weiterhin gespannt darauf, was Du darauf zu antworten gedenkst (falls die Antwort überhaupt je kommt):
Eremit hat geschrieben:Also hast Du zwar die Sehnsucht nach (partnerschaftlicher) Liebe und Sex, bist allerdings noch nie damit selbst in Berührung gekommen, ziehst allerdings die Vorstellung davon der Realität vor, richtig?
Ich muß nämlich erstmal davon ausgehen, daß Du keine AB warst wie ich, Rezna oder Ghost Rider, sondern SEHR priviligiert warst. Eben Wasser predigen, Wein trinken. Es ist leicht, als Priviligierte jovial seine "Weisheiten" zum Besten zu geben...
Ghost Rider hat geschrieben:Sie hat mir mit ihrer Art sehr geholfen, spricht aus viel Erfahrung (...)
Von ihren Erfahrungen hat sie bis jetzt hier ja nicht gerade viel hier geschrieben, im Gegensatz zu mir und Rezna...

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Ghost Rider
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Beitrag Do., 12.06.2014, 15:35

Mit solchen Sprüchen wie: "Deine Ignoranz spricht Bände." ermutigst Du sie ja nicht gerade dazu, sich wirklich einzubringen. Deine Tonart gefällt mir nicht unbedingt Eremit...
Eremit hat geschrieben:Von ihren Erfahrungen hat sie bis jetzt hier ja nicht gerade viel hier geschrieben, im Gegensatz zu mir und Rezna...
Im Thread vielleicht nicht...
"You don't kill yourself, stupid; you make revolution." hat Patch Adams zu sich selbst gesagt.
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Fouché
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Beitrag Do., 12.06.2014, 20:14

Na da geht's ja zu...

Eremit, ich werde nicht auf Deine Provokationen eingehen bezüglich meiner "Ignoranz", meiner "mangelnden Kopf-Ressourcen", meiner "mangelnden Erfahrung" oder vermeindlichen "Privilegien"- solche Meldungen und die Tatsache, dass Du glaubst so vehement auf Angriff gehen zu müssen - das sagt mehr über Dich aus als über mich.
Ich will noch mal zum eigentlichen Thema zurück.

Nichts ist endgültig, nichts ist für immer und ewig entschieden, nichts dauert ewig. Weder wird man in dauerhaftem Glücksrausch verharren können (dabei würde man mit Sicherheit verblöden), noch ist man mit 24, 28, 35 oder auch 53 Jahren zu absoluter Aussichtslosigkeit und Resignation verurteilt.
Der Wechsel machts. Es gibt Zeiten, wos gut läuft, man trifft seine große Liebe und FÜHLT SICH GLÜCKLICH. 2 Monate später stellt sich heraus, die große Liebe ist ein Miststück und alles war Illusion und Beschiss. Man fällt in ein tiefes Loch und denkt, sowas wie Liebe und Glück gibt's ja gar nicht.

So what? ich meine, das ist nun wirklich kein aussergewöhnlicher Lebenslauf, das hat jeder erlebt. Das ist das Banalste überhaupt.

Das was wirklich zählt, ist, dass Du dazwischen 2 Monate lang Glück empfunden hast. Nichts anderes. Und da kann die hochgepriesene Vernunft Dir 1000 Mal sagen, dass Du nur ein armer Idiot bist, der reingefallen ist - Fakt ist, DU WARST GLÜCKLICH.
Und die Chance auf diese Gefühle von Haus aus auszuschließen zugunsten der Vernunft, die anders tönt, das kann man zwar tun - aber WILL MAN DAS AUCH?

Es ist eine Entscheidung: Bleibe ich bewusst offen für das Glück, auch auf die Gefahr hin mich zum absoluten Idioten zu machen, naiv und leichtgläubig, auch wenn meine Träume niemals in Erfüllung gehen werden? Oder rechne ich mir im vorhinein genau aus, dass meine Chancen auf die Schnauze zu fallen so überwältigend groß sind, dass sich es sich gar nicht lohnt da etwas zu investieren? Im zweiten Fall habe ich vielleicht RECHT und kann stolz auf meinen Intellekt, meine Abgebrühtheit und meinen Durchblick sein. Kann anderen selbstgefällig Ignoranz vorwerfen. Aber Glücksgefühle habe ich dann halt nicht. Ist ja auch OK.
Ich für meinen Teil habe mich bewusst gegen das intellektuelle Rechthaben entschieden, zumindest wenn es um Gefühle geht. Auch wenn ich es nie wieder erleben werde, ich habe es mal erlebt und ich weiß, dass es das gibt und immer geben wird.

Ich wollte diese andere Sichtweise aufzeigen und sagen, dass man damit auch gut leben kann, besonders da Du hier den anderen Weg, den Weg der Vernunft, so ausführlich beschrieben und brillant argumentiert hast.
Ich nehme es gerne in Kauf dafür als naiv angesehen zu werden. Glücklichsein hat nämlich mit Intelligenz genau nichts zu tun.

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lovelove
sporadischer Gast
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Beitrag Sa., 14.06.2014, 23:31

Mit wirklicher Einsamkeit gut umzugehen ist alles andere als einfach, wirkliche Einsamkeit macht einen auf Dauer kaputt. Damit meine ich aber wirkliche Isolation und nicht bloß Beziehungslosigkeit - wie lange viele, viele Menschen ein Leben lang beziehungslos bleiben und ansonsten ein ganz normales Leben führen, ohne irgendwie auffällig zu werden, grenzt meines Erachtens sogar nahezu an ein Wunder. Erfüllende Freundschaften, eine Zukunftsvision, Wünsche, Hoffnung, Glaube, Interessen, Hobbies, eine erfüllende Aufgabe...das alles kann ein Leben wertvoller und lebenswerter machen, als es im Programm vorgesehen ist. Generell würde ich vielleicht sogar so weit gehen zu sagen, dass die Fähigkeit alleine zu Leben als Indikator dafür herhalten kann, wie gut oder schlecht man sein Leben anderweitig führt. Aber leider kann auch ich mich sehr gut mit deiner Thematik identifizieren. Heute war wieder so ein Tag, wo ich das Gefühl hatte, beinah den Verstand zu verlieren. Vor allem in der Öffentlichkeit ist es oftmals die Hölle, da ich leider Gottes in einer urbanen, sehr studentisch geprägten Umgebung lebe. Diese penetrante Schönheit überall und das offen zur Schau gestellte Glück machen mich täglich aus Neue wahnsinnig; ich bekomme da oftmals eine richtige Wut und einen unsäglichen Hass. Natürlich bloß aus Neid, aber das macht es nicht gerade einfacher. Dass du noch an dieses Phantasma der dich rettenden Liebesbeziehung glaubst finde ich dabei allerdings sehr gesund muss ich sagen, ganz gleich was dir Eremit einzureden versucht. Denn das dies in der Praxis funktionieren würde, wenn auch höchstwahrscheinlich bloß vorrübergehend, steht wohl außer Frage..

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Fouché
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Beiträge: 263

Beitrag So., 15.06.2014, 07:34

lovelove, ich verstehe was Du meinst.

Aber was ist WIRKLICHE Einsamkeit?

Ich glaube ja, das spielt sich im Kopf ab. Ich war in Beziehungen oft einsamer als als Single. Ich war unter Menschen oft einsamer als allein zu hause. Ich war immer dann einsam, wenn ich glaubte, dass ich nicht verstanden werde, dass ich überflüssig, nutzlos und allen total gleichgültig sei. Nun, das habe ich GEGLAUBT. Aber war es wirklich so? Blieb es immer so? NEIN.

Diese Gefühle (auch den Neid) kennt, glaub ich, jeder von Zeit zu Zeit.
Aber es geht vorbei, entweder weil etwas passiert (und das kann etwas Banales, Schönes oder Schreckliches sein) oder weil man selber genug davon hat und sich anderen Dingen zuwendet.
lovelove hat geschrieben:Dass du noch an dieses Phantasma der dich rettenden Liebesbeziehung glaubst
Richtigstellung: Daran glaube ich ganz und gar nicht! Keine Liebesbeziehung kann einen "retten". Ich sagte immer nur, dass die damit verbundenen positiven Gefühle das Leben schöner machen. Vielleicht nur kurzfristig, aber trotzdem sehr effektiv.

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