Übergriffige Mütter - wer kennt sie?

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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candle
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Beitrag Sa., 31.07.2010, 17:51

Aha, das hat Dein Therapeut sicher genauer mit Dir erörtert. Egal wie es bei dir ausschaut, hätte ich mir so eine Mutter gewünscht, die mal ein wenig aufdringlich wird... Was kann ich schon aus wenigen Sätzen rückschließen.

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Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
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SamuelZ.
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Beitrag Sa., 31.07.2010, 17:57

hätte ich mir so eine Mutter gewünscht, die mal ein wenig aufdringlich wird
Das bezweifle ich:

Reicht das?

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candle
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Beitrag Sa., 31.07.2010, 18:02

Sie schlägt Dich immer noch?

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(V)
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Beitrag Sa., 31.07.2010, 18:27

SandyZ. hat geschrieben:Sie schlug vor, dass sie mich mal besuchen kommen könnte. Das hat sie mir schon Jahre vorgeschlagen, aber nie umgesetzt.
und
Einen Termin haben wir noch nicht ausgemacht. Vllt reicht es ihr ja vorerst, dass sie sich überwinden konnte, mich zu fragen und ich tatsächlich zugesagt habe...
Daraus schließe ich, dass sie dich bisher NICHT besucht hat, und du natürlich den Teufel tun würdest, die einzuladen. Und sie fragt vorher auch, was offenbar eine Überwindung ist.

UND DAS NENNST DU ÜBEGRIFFIG?! Ehrlich, du hast eine sehr bizarre Vorstellungswelt.
Sie wird vorsichtig ihre Fühler ausstrecken und ich werde gleich wieder meine Grenzen hochfahren. Totale Verkrampfung.
Mal abgesehen davon, dass Millionen ältere Leute unter Einsamkeit leiden und es durchaus üblich ist, dass Mütter und Kinder sich besuchen auch mal gegenseitig einladen... dass dies absolut ganz normal ist...

Du schreibst schon, die streckt vorsichtig ihre Fühler aus... und du blockst total. Und dann sich wundern, wenn sie dich als unnahbar darstellt.

"Vorsichtig ihre Fühler ausstrecken"... jahrelang nicht zu Besuch kommen, vorsichtig anfragen... = übergriffig?! Das ist für dich einimpfen von Schuldgefühlen? Krass!!! Ich frag mich ehrlich, wer hier gerade projiziert!

Ich glaube mittlerweile, dass du das größere Problem hast als sie. Wenn auf so etwas schon dermaßen reagierst! Wenn du dich in deinem Alter immer noch hinterfragen musst, was deine eigene Gefühle seien was ihre!

Wenn sie dir so zuwider ist, dass so eine simple Nachfrage so viel in dir auslöst... dann brech halt den Kontakt ab.

---

Weißt du, ich habe eben im Büro meines Vaters versteckt einen sehr privaten Brief gefunden, denn ich vor etwa 2 Jahren (per Einschreiben) an meine Schwiegereltern geschickt habe. Das Original. Wie kommt das bloß dahin? DAS ist übergriffig!
Man hat letzte Woche die Papiere meine Tochter vor mir "versteckt". DAS ist übergriffig. Man hat mir, obwohl ich 33 bin und eine eigene Kellerwohnung bewohne und Miete zahle den Schlüssel heimlich entwendet. Scheiß egal, dass der Zugang durch mein Schlafzimmer geht und ich die letzten Wochen öfters "Herrenbesuch" hatte.

DAS sind Beispiele für Übergriffe. Und wenn meine Mutter vorher fragen würde, ob sie mich besuchen dürfe... ich würde vor Freude in die Luft springen!!! (Nicht weil sie kommen will, sondern weil sie vorher fragt und mich solange vorher in Ruhe ließ!)

---

Ja, ich weiß, das wird dir nicht gefallen. Du bist da ganz groß drin in deinen Projektionen. Aber ehrlich: Irgendwas stimmt da hinten und vorne nicht!

*kopfschüttel*

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SamuelZ.
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Beitrag Sa., 31.07.2010, 18:53

Gothika, entspann dich mal.

Du weißt einfach zu wenig, um dir ein Urteil über meinen Fall anzumaßen. Frag dich mal, warum du so verurteilend reagierst? Du tust gerade so, als seist du meine Mutter.
Ich will nicht auf deine Wut anspringen und mich hier für meine Gefühle auch noch rechtfertigen müssen.
lg Sandy (und jetzt lass mich in Ruh und arbeite dich bitte woanders ab. Danke)

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worst case
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Beitrag Sa., 31.07.2010, 19:05

wie alt ist denn deine mutter, sandy?
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SamuelZ.
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Beitrag Fr., 03.09.2010, 19:29

Mein Therapeut hat mir heute klipp und klar gesagt, dass keine Mutter das Recht habe, auf eine Frage nach dem Intimsleben des Kindes eine Antwort zu erhalten. Hierzu gehöre auch die Frage, ob es denn "jemanden Besonderen gebe" bzw. Beziehungen und wie sie so laufen im allgemeinen. Das ginge Eltern überhaupt nichts an.

Das hat mich wirklich sehr beruhigt und ich konnte es kaum fassen. Innerlich überschlugen sich die Stimmen, die ihm ein "Ja, aber..." entgegnen wollten. Letztlich habe ich aber nichts gesagt sondern die klaren Worte langsam in mich einsickern lassen.

Ich reagiere mit einem starken Schuldgefühl, wenn ich meiner Mutter deutlich mache, dass ich auf ihre Nachfragen nicht antworten möchte. In meiner Familie ist es üblich, dass ständig danach gefragt wird, ob da denn (endlich) jemand sei, und wenn ja, wie es denn da so laufe, ob alles in Ordnung sei, etc. Ich kenne es gar nicht anders. Irgendwie hat in meiner Familie jedes andere Familienmitglied das Recht, sich ungeniert nach meinem "Beziehungsstatus" zu erkundigen.

Meine Mutter reagiert gekränkt, wenn ich ihr keine Antwort gebe, weil sie es als Zeichen eines schlechten Mutter-Kind-Verhältnisses deutet.

Oh, bin ich froh, dass ich das Thema heute noch kurz vor Ende angesprochen habe. Bin total erleichtert.

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Phönixia
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Beitrag Fr., 03.09.2010, 19:41

Hallo,

meine Mutter hatte mich auch emotional "Missbraucht" ( ich mag dieses Wort eigentlich nicht wirklich)
Ich war auch lange sehr würtend und sauer auf sie. Aber dann habe ich ihre Lebensgeschichte verstanden. Und wie einsam sie war. Und in ihrer tiefen Einsamkeit, da griff sie nach mir als emotionale Stütze. Menschlich....finde ich das jetzt als Erwachsene.
Ich habe ihr verziehn. Jetzt geht es mir gut und unsere Beziehung ist auch gut.

Alles verstehen, heißt alles verzeihen.

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Eve35
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Beitrag Fr., 03.09.2010, 22:58

Phönixia hat geschrieben: Alles verstehen, heißt alles verzeihen.
Das ist eher ein Ideal. Denn ich z.B. kann meine Mutter schon verstehen. Ich kann ihr Verhalten wirklich nachvollziehen, mit all ihren Voraussetzungen und Schicksalsschlägen, ihrer Schwäche und dessen Verleugnung ... dennoch kann ich ihr nicht verzeihen, daß sie emotional nicht greifbar war. Ja, ich war wohl ein zu schwieriges Kind für sie, trotzdem hat sich mich emotional alleine gelassen und deshalb bin ich sauer auf sie. Und wenn sie mich gebraucht hat, hat sie meine Aufmerksamkeit geholt und wenn sie mich nicht gebraucht hat, war ich unwichtig.


Eremit
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Beitrag Mo., 06.09.2010, 11:45

Logisch verstehen ist das eine, emotional verstehen ist das andere.

Emotional verstehen heißt auch immer legitimieren, dessen muß man sich bewußt sein.

Ich verstehe meine Mutter logisch, aber ich will sie nie emotional verstehen können.

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SamuelZ.
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Beitrag Mo., 06.09.2010, 18:07

Man kann alles verstehen, muss aber nicht alles dulden.


Eremit
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Beitrag Di., 07.09.2010, 02:16

SandyZ. hat geschrieben:Man kann alles verstehen, muss aber nicht alles dulden.
Meinst Du logisch oder emotional?

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Levana
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Beitrag Di., 07.09.2010, 02:19

@Gothika & @Sandy: Sandy hat Recht, man darf über ihre subjektiven Gefühle ihrer Mutter gegenüber nicht urteilen; abgesehen davon, dass sie so sind wie sie sind, haben sie auch eine Geschichte....

zum Thema Verzeihen: ja verzeihen kann man alles, aber wir sollten uns erstmal selber verzeihen und aufhören, diese verdammten Schuldgefühle unseren Müttern gegenüber zu haben und zu hegen... (sie wurden uns zu dem Zwecke eingepflanzt, damit wir uns NICHT LÖSEN).
Wir schulden ihnen Nichts! Sie haben getan, was sie konnten, OKAY.
Aber das bedeutet nicht, das wir ein Leben lang in dieser Umkrallung der (psychischen) Bedürftigkeiten unserer Mutter hängenbleiben müssen.
Wir müssen + mussten doch auch mit unseren ganzen Problemen klarkommen! Warum sollte man unseren Müttern nicht zutrauen, mit ihren Problemen klarzukommen?
Ich bin im Laufe meiner Therapie sogar zu dem Schluss gekommen, dass ich sie in ihrer Bedürftigkeit unterstütze, wenn ich mich nicht abgrenze. Gerade diese "übergriffigen" Mütter haben eine Menge Power! Warum nutzen sie die nicht dazu, sich selbst zu helfen oder sich helfen zu lassen (zb selber eine Therapie oder Selbsthilfegruppe o.ä. zu machen), um mit ihren Einsamkeitsgefühlen und sonstigen Problemen fertig zu werden?
Warum machen nur wir eine Therapie und nicht sie? Weil es doch viel bequemer ist, uns anzuzapfen...
Meine Mutter zB "steht über den Dingen", Therapie? "braucht SIE doch nicht..." Aber meine Energie nimmt und klaut sie immer wieder gerne, auf 1000erlei Arten und mit immer neuen Tricks. Darin ist sie Meisterin. Sie ist 77.
Und ihr subtiles mir Schuldgefühle machen funktioniert bis heute.
Ich kann sie nicht glücklich machen. Und es ist auch nicht meine Aufgabe!
ich finde den Ausdruck Vampirismus passend. Trotz allen Mitleids, das ich auch immer wieder für sie empfinde.
Sie hat sich NIE für meine Probleme interessiert als Kind/Jugendliche/junge Erwachsene. Ich war 9 Jahre bulemisch und mind. 10 Jahre depressiv. Davon hat sie angeblich nichts mitgekriegt und will auch nichts davon hören. War doch alles nicht so, "nun tu man nicht so, mach mir doch nicht solche Schuldgefühle"...
Aber für ihre Probleme bzw. pychischen Bedürfnisse soll ich mein Leben lang zuständig sein? Hallo?


Eremit
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Beitrag Di., 07.09.2010, 05:58

Levana hat geschrieben:Ich kann sie nicht glücklich machen. Und es ist auch nicht meine Aufgabe!
Du sagst bzw. schreibst es.

Interessanterweise heißt es im Nachhinein von Seiten der Kinder: "Meine Aufgabe ist nicht, meine Mutter glücklich zu machen."

Aber VOR der Geburt ist das Argument von Seiten der Mütter "Ein Kind würde mich glücklich machen" ABSOLUT LEGITIM.

Schlußfolgernd kann man sagen, daß eine Mutter schon VOR der Geburt übergriffig wird, weil sie das Kind eben bekommt, damit es sie glücklich macht. Dieser energetische Vampirismus setzt sich dann schließlich über die Jahre fort, ändert unter Umständen seine Form, aber bleibt weiterhin bestehen. Eine vollendete Form des Missbrauchs, juristisch vollkommen legal und sogar gesellschaftlich weitgehend akzeptiert...

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SamuelZ.
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Beitrag Di., 07.09.2010, 07:51

Eremit hat geschrieben:
SandyZ. hat geschrieben:Man kann alles verstehen, muss aber nicht alles dulden.
Meinst Du logisch oder emotional?
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