Aggression in unserer Beziehung

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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tomart
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Beitrag Mo., 05.07.2010, 21:23

Ich spreche in den folgenden Zeilen absichtlich alle an, weil dieser thread m.E. ein Exempel für alle männlichen Beziehungstäter ist.

1111 sitzt den typischen Fehleinschätzungen auf, wie alle seine "Kollegen" mit der selben Problematik.

1.) Er hält sich selbst für "unnormal" und in gewisser Weise "verkommen" (z.B. seinem Vater gegenüber). Was vieleicht auf den ersten Blick sympatisch und selbstkritisch erscheinen könnte ist jedoch eine fatale Problematik. Denn wenn er sich selbst als unwert begreift, kann er auch seiner Umwelt keinen Wert zuweisen (was man dann in seiner Einstellung zu Frauen oder an seinem Verhalten im Straßenverkehr erkennen kann.)

2.) Er vertuscht sein Verhalten mit vorgeschobenen Argumenten.(will Freunde und Eltern nicht belasten, will nicht irgendwo aufscheinen...blablabla..) D.h. er steht nicht zu seinem Problem.(auch vor sich selbst nicht.) Wenn er es tatsächlich ernst meinen würde, würde er sein Verhalten öffentlich machen. Bleibt zu hoffen, dass das seine Frau übernimmt, wenn er sie das nächste Mal schlägt.

3.) Er hat keine Ahnung warum er zuschlägt, weil er nicht weiß, wie Gewalt entsteht. Ein Training, wo er das lernen könnte, lehnt er ab.

4.) Er gibt seiner Frau implizit eine Mitschuld an seinem Verhalten, auch wenn er immer betont, das nicht zu tun.

5.) Er betont immer sein Durchhaltevermögen (wo ist das übrigens, wenn er zuschlägt??), und dass er so viel arbeitet.
Was passiert, wenn er beispielweise seinen Job verliert??

6.) Er hat offenbar immer weniger funktionierende Sozialkontakte ausserhalb seiner Kleinfamilie. Eine bedrohliche Entwicklung, wie ich finde.

Also 1111: Du wirst irgendwann, wenn Deine Frau mit roten Flecken, verängstigt in einer Ecke kauert, und die Kinder weinend im Raum stehen, möglicherweise an die Tipps denken, die Du hier bekommen hast. Eventuell ist es dann zu spät.

Adieu, Tomart
Zuletzt geändert von tomart am Di., 06.07.2010, 13:01, insgesamt 3-mal geändert.

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Hope67
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Beitrag Di., 06.07.2010, 06:02

Ich verstehe nicht, warum Deine Frau ihre Energie aufbringt sich an Deiner Therapiesuche zu beteiligen (und anscheinend Manches als negativ zu bewerten und Dir abzuraten), anstatt ihre Kraft für sich und die Kinder zu nutzen. Was hält sie noch bei Dir? Liebe?

ist es bei geschlagenen Frauen eigentlich "echtes" Interesse an einem hoffentlich in Zukunft therapierten Partner, Hoffnung, oder einfach nur Angst und Lethargie?

1111 ich kann da ja nur von mir persönlich sprechen, aber ich würde Dich gar nicht mehr lieben können. Ist es nicht so, daß "so eine" Beziehung früher oder später zum Scheitern verurteilt ist? Mein damaliger Ehemann hat mich übrigens EINMAL gepackt und wollte mich (wegen meiner "Unartigkeit" und weil er genervt von meinen Ansichten war) verprügeln. Den hab ich in Notwehr sowas von verkloppt und aus der Wohnung geschliffen. Auch kein nettes Partnerschaftsverhalten meinerseits.. ich weiss. Da sprach aber die Angst aus mir und ich würde mir wünschen, daß alle misshandelten Menschen so reagieren könnten.

Wir würdest Du es für Dich empfinden, wenn Deine Frau - jedesmal wenn Du nicht so "funktionierst" wie sie möchte - Dir auf den Kopf hauen oder ins Gesicht schlagen würde? Wie würdest Du Dich fühlen 1111?

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mitsuko
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Beitrag Di., 06.07.2010, 07:00

@Tomart
Ich denke ja, dass sehr viel dran ist an deiner Einschätzung, aber ist es nicht normal, dass ein Betroffener nicht von jetzt auf gleich sein gesamtes bisheriges Weltbild aufgeben und all diese Zusammenhänge erkennen kann? Natürlich hängt er den typischen Denkfehlern an, sonst würde er ja seine Frau gar nicht erst schlagen, und natürlich werden diese Denkfehler mehr offenbar je mehr er hier schreibt.

Um das zu erarbeiten, ist eine Therapie doch da.



Allerdings brauchst du nun wirklich keine Paartherapie 1111. Dass du sie schlägst, hat nichts zu tun mit dem Verhalten deiner Frau. Deine Frau ist nicht verpflichtet, dafür zu sorgen, dass du dich nie über sie ärgerst. Sie ist auch nicht verpflichtet, dir alles zu erzählen was du gerne wissen willst.
Welche Therapie du auch machst, es wird kein Spaziergang, wenns was bringen soll. Darum wäre es schon idiotisch sich jetzt das angenehmste aller Angebote zu suchen, denn das ist wahrscheinlich auch das unwirksamste.

Anzuraten wäre deiner Frau, eine eigene Therapie zu machen. Ein gesunder erwachsener Mensch, lässt sich nämlich nicht vom Partner schlagen.

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beanie
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Beitrag Di., 06.07.2010, 08:30

mitsuko hat geschrieben:
Allerdings brauchst du nun wirklich keine Paartherapie 1111. Dass du sie schlägst, hat nichts zu tun mit dem Verhalten deiner Frau. Deine Frau ist nicht verpflichtet, dafür zu sorgen, dass du dich nie über sie ärgerst. Sie ist auch nicht verpflichtet, dir alles zu erzählen was du gerne wissen willst.
Welche Therapie du auch machst, es wird kein Spaziergang, wenns was bringen soll. Darum wäre es schon idiotisch sich jetzt das angenehmste aller Angebote zu suchen, denn das ist wahrscheinlich auch das unwirksamste.

Anzuraten wäre deiner Frau, eine eigene Therapie zu machen. Ein gesunder erwachsener Mensch, lässt sich nämlich nicht vom Partner schlagen.
Das kann ich nur unterstreichen. Deine Frau scheint, was das Verständnis von Liebe in einer Beziehung betrifft, einige Probleme zu haben. Viele verweilen bei ihrem Partner, obwohl er sie schlägt, weil sie es mit Liebe verwechseln, es kann natürlich auch viele andere Gründe geben, warum sie bleibt. Aber grundsätzlich, wie Mistuko schon schrieb, ein gesunder Mensch, würde das niemals zulassen oder wäre nach dem ersten Vorfall gegangen.

@1111: Wie ist sonst eurer Verhältnis, außerhalb deiner Wutausbrüche? Kinder spüren verdammt viel, unter anderem auch, dass die Mutter zb sehr unter dem Vater leidet. Sie spüren und verinnerlichen eurer Verhältnis zu einander und leider kennen sie es nicht anders und sehen es irgendwann als völlig normal an. Soll heißen, die ELtern fungieren als Modell für ihre Kinder, auch was Beziehung zu einander angeht - und es sollte alles daran gesetzt werden, zu verhindern, dass sie bleibende Schäden davon tragen und später ihre Beziehungen ebenso gestalten, wie du und deine Frau!

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tomart
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Beitrag Di., 06.07.2010, 09:54

@hope64: Themenverfehlung.

@mitsuko: Natürlich kann 1111 als Betroffener nicht gleich sein gesamtes Weltbild ändern, und seine Denkfehler korrigieren. (dass er seine Frau manchmal schlägt, hat übrigens nichts mit Denkfehlern zu tun, sondern (unter anderem) mit mangelnder Impulskontrolle.

In einer Therapie kann er sicher die Hintergründe und die Ursachen für sein Verhalten erarbeiten. Das kann dann ein erster Schritt Richtung Problemlösung sein. Das dauert aber Jahre, und bis dahin wird es viele heikle Situationen geben, die 1111 dann überstehen muss, ohne gewalttätig zu sein. Und dafür müsste er meiner Meinung nach einige Dinge auf den Weg bringen. (Teilnahme an einem Anti-Gewalt-Training, teilweise öffentlichmachung seines Verhaltens, mit seiner Frau gewisse Exit-Strategien entwickeln, (vorübergehend) evtl. eine gewisse räumliche Distanz schaffen...) Das tut er aber offenbar nicht, und deswegen bin ich skeptisch.

lG, Tomart

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tomart
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Beitrag Di., 06.07.2010, 10:04

beanie hat geschrieben: Aber grundsätzlich, wie Mistuko schon schrieb, ein gesunder Mensch, würde das niemals zulassen oder wäre nach dem ersten Vorfall gegangen.
Das ist, entschuldige bitte, ein kompletter Blödsinn. Woher willst Du wissen, was ein "gesunder" Mensch tut oder nicht tut.
Dass 1111 in manchen Fällen gewalttätig ist, ist ein Fehler. Seine Frau liebt Ihn und will Ihm den Fehler verzeihen. Sie sieht dass es Ihm leid tut, er gelobt Besserung, sie gibt ihm eine weitere Chance weil sie auch die schönen Dinge in der Beziehung sieht. Sie kennt auch die anderen Seiten von 1111, die sie mag und schätzt. Die Person 1111 definiert sich nicht ausschließlich über sein zeitweises gewalttätiges Verhalten.

mit kopfschüttelnden Grüßen,
Tomart

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sainkho
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Beitrag Di., 06.07.2010, 12:52

Lieber 1111,

auch noch mal ganz grundsätzlich: ich halte es für sehr wichtig und gut, dass du jetzt diesen Weg einschlägst. Und ich würd echt Fragen der "Normalität" und "Anormalität" außen vor halten, denn die bringen niemandem was. Sie führen in dieser Situation nur dazu, dass du dich für unmenschlich hältst. Das ist aber ein Blödsinn. Klar bist du ein Mensch und reagierst wie jeder Mensch jetzt mit Angst und Verunsicherung. Und ganz klar reagierst du auch mit Widerwillen und Abwehr, wenn du alles bisherige in Frage stellen sollst. Aber der Gewinn, der vor dir steht, stellt auch alles Bisherige in den Schatten: du hast, wenn du das konsequent durchziehst, endlich die Chance, eine wahrhaftige und liebevolle Beziehung mit deiner Frau zu führen, ohne Angst vor dir selbst haben zu müssen.

Ich versteh auch, dass du Angst davor hast, deine Freunde zu involvieren. Und ja, es besteht die Möglichkeit, dass sich herausstellt, dass sie nicht die sind, für die du sie gehalten hast. Aber ich würde jetzt wirklich alles, was du machst, im Kontext deines großen Zieles betrachten. Deine Freunde zu verlieren, so schlimm das ist, scheint mir noch immer ein geringeres Risiko als so weiterzumachen als bisher.

Ich wünsch dir viel Durchhaltevermögen und Ehrlichkeit, denn beides brauchst du jetzt.

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Nico
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Beitrag Di., 06.07.2010, 14:09

Hm, entweder sind hier einige ebenso gewalttätige Menschen inkognito unterwegs oder einige überschätzen sich hier gewaltig. Wie kann es sonst sein, dass hier in Beiträgen mit derartiger Überzeugung geschrieben wird wie, was,warum der TE Chancen hat oder nicht, richtig handelt oder nicht, es ernst meint oder eben nicht, usw.usw ?

Ich selbst bin ein sehr friedfertiger Mensch und Agressionen sind mir nahezu völlig fremd, daher kann ich zu diesem Thema nicht viel beitragen. Ich weiß nur, dass es sehr wohl möglich ist, dass ein Mensch erkennt, dass es so nicht weitergehen kann und Handlungsbedarf besteht. Bei mir war es der Alkohol, beim TE ist es Gewalt. Die Einsicht ist der Beginn und der Weg ist ein sehr langer, der nur mit viel Ausdauer, wachsender Ehrlichkeit und großem Durchhaltevermögen zum Erfolg führen kann.
Einige hier scheinen zu wissen ob es der TE schafft oder nicht, ich kann ihm nur alles Gute wünschen und seine Bemühungen als einen ersten Schritt in die richtige Richtung anerkennen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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mitsuko
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Beitrag Di., 06.07.2010, 15:02

tomart hat geschrieben: Natürlich kann 1111 als Betroffener nicht gleich sein gesamtes Weltbild ändern, und seine Denkfehler korrigieren. (dass er seine Frau manchmal schlägt, hat übrigens nichts mit Denkfehlern zu tun, sondern (unter anderem) mit mangelnder Impulskontrolle.

In einer Therapie kann er sicher die Hintergründe und die Ursachen für sein Verhalten erarbeiten. Das kann dann ein erster Schritt Richtung Problemlösung sein. Das dauert aber Jahre, und bis dahin wird es viele heikle Situationen geben, die 1111 dann überstehen muss, ohne gewalttätig zu sein. Und dafür müsste er meiner Meinung nach einige Dinge auf den Weg bringen. (Teilnahme an einem Anti-Gewalt-Training, teilweise öffentlichmachung seines Verhaltens, mit seiner Frau gewisse Exit-Strategien entwickeln, (vorübergehend) evtl. eine gewisse räumliche Distanz schaffen...) Das tut er aber offenbar nicht, und deswegen bin ich skeptisch.
Vielleicht tut er es ja noch. Manchmal brauchts ein bisschen Zeit um das ein oder andere auch mal sacken zu lassen.

Wenn jemand latent das Handeln des Opfer seiner Gewalt als Grund für die Gewaltausübung darstellt, dann betrachte ich das durchaus als einen Denkfehler. Das schließt einen Mangel an Impulskontolle wohl kaum aus. Wenn jemand meint, ob er zu etwas auch außerhalb der Familie stehen kann oder nicht, habe nichts damit zu tun, wie sehr er letztentlich auch für sich selbst dazu steht, dann ist da ebenfalls das Denken involviert und er sitzt einem Trugschluss auf.
Das sind aber alles Dinge, die man nicht einmal hören oder lesen und dann sofort verinnerlichen kann.

Dass es auf einen geringen Selbstwert hinweist, wenn man sich (und seine Kinder) nicht soweit schützt, dass man körperlich unversehrt bleibt, obwohl man es tun könnte, sehe ich als eindeutig. Natürlich sagt seine Frau, sie liebt ihn, wahrscheinlich empfindet das ein Teil von ihr so, aber das zeigt eben auch schon wieder, dass sie einen anderen Teil ihrer Gefühle entweder nicht wahrnimmt oder nicht preisgibt, ihm jedenfalls keinen Raum zugesteht. Und so viel Vorzüge ein Mensch ansonsten haben mag, jeder einzelne Schlag lässt bei seinem Opfer ihm gegenüber Gefühle wie Liebe und Vertrauen drastisch schwinden. Das bleibt einfach nicht unversehrt davon, was nicht heißen soll, dass im Nu gar nichts mehr übrig bleibt oder Gefühle nicht wieder aufbaufähig sein können.

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beanie
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Beitrag Di., 06.07.2010, 17:21

tomart hat geschrieben: Das ist, entschuldige bitte, ein kompletter Blödsinn. Woher willst Du wissen, was ein "gesunder" Mensch tut oder nicht tut.
Dass 1111 in manchen Fällen gewalttätig ist, ist ein Fehler. Seine Frau liebt Ihn und will Ihm den Fehler verzeihen. Sie sieht dass es Ihm leid tut, er gelobt Besserung, sie gibt ihm eine weitere Chance weil sie auch die schönen Dinge in der Beziehung sieht. Sie kennt auch die anderen Seiten von 1111, die sie mag und schätzt. Die Person 1111 definiert sich nicht ausschließlich über sein zeitweises gewalttätiges Verhalten.
Bitte nicht gleich so aufbrausend!

Ich habe es so verstanden, dass seine Frau seit Jahren die Gewaltausbrüche über sich ergehen lässt.
Es hat mich sehr an das typische Bild einer gewaltdurchwachsenen Beziehung erinnert: die Frau leidet sehr unter der Gewalt, liebt aber gleichzeit ihren Mann sehr und möchte ihn nicht verlieren und kurz danach tut es ihm ja auch immer so leid und er entschuldigt sich mehrmals und beteuert, dass es nie wieder vorkommen werden. Jahre vergehen in denen es immer und immer und immer wieder geschieht und man redet sich selbst ein, dass es bald besser wird und auch niemals wieder passieren wird "das war aber jetzt wirklich das aller letzte Mal"..... Außenstehende fragen sich dann oft, wieso die Partnerin nicht längst von dannen gezogen ist, warum sie sich weiterhin dem ganzen aussetzt...? Und sehr häufig scheint hier auch eine nicht unwesentliche Pathologie seitens der Partnerin vorhanden zu sein, sonst könnte eine solch leidvolle Beziehung nicht über Jahre andauern.

Und für mein Empfinden hat es etwas Pathologisches, sich und seine Kidner über Jahre hinweg einer solchen
Gefahr auszusetzen - bei aller Liebe. Dass seine Frau 1111 liebt habe ich ja nicht bestritten und sie hat im sicherlich schon öfters Chancen zur Veränderung gegeben oder zumindest vertraut, dass er es nie wieder tun wird. Viel zu oft. Nur es sollte doch sehr bald eine völlig realistische Einschätzung der Tatsachen dazu führen, dass man sich der Gefahr nicht länger aussetzt. Wenn man es über so lange Zeit doch tut, sehe ich das als problematisch an!

Lg

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candle
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Beitrag Di., 06.07.2010, 17:35

Aus meiner Erfahrung kann ich wirklich nicht von Liebe reden ab einen Zeitpunkt wo Gewalt das erste Mal vorfällt. Und ich habe erleben dürfen, dass Schläge die Liebe töten nach kurzer Zeit. Es sind andere Dinge, die einen an einen Mann binden.

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Hope67
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Beitrag Di., 06.07.2010, 22:29

Ich denke da wie candle. Jeder "Schlag" lässt Liebe wohl mehr und mehr schwinden. Beanie hat es auch sehr gut beschrieben. Jetzt mal Klartext ohne jegliche Schonung: Ich finde es zum Kotzen, daß sich die geschlagenen Partner meist mehr schämen als der Verursacher. Nur deswegen (und wegen der Hoffnung auf Liebe) ist es überhaupt möglich über Jahre hinweg Misshandlungen in Partnerschaften zu tätigen. Und dann noch diese Ätz-Versprechungen, daß es nie wieder vorkommt und sich alles ändern würde. Von mir aus dürfte es gern so sein, daß Beziehungsgewalttäter gleichwertig mit "Strassengewalttätern" behandelt würden, sobald es an die Öffentlichkeit dringt. Es gibt viel zu viele Täter die sich nie verantworten müssen für ihr Verhalten.
Sich auch noch hinter einer tapferen und einsichtigen Frau (die sowieso selbst Schuld hat) verstecken und auf Ihr Verständnis und ihre Liebe bauen ist feige, schwach und uneinsichtig. PUNKT

Ich für meinen Teil verabschiede mich jetzt aus diesem Thread, weil ich da gar nicht mehr mitlesen kann und ich es einfach nicht hinbekomme, in irgendeiner Art und Weise Bedauern oder Verständnis für den TE aufzubringen. Ich habs versucht und es ist nicht gelungen.

@Tomart: ... (ohne Worte)

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candle
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Beitrag Mi., 07.07.2010, 15:36

Das Problem ist ja, dass der Prozess auch nochmal Jahre dauern kann bis der Drang zur Gewalt in den Griff bekommen werden kann, wenn überhaupt. Ich kenne leider niemanden, der es geschafft hätte.

Mich stört auch, dass sich 1111 auf Zickzackkurs befindet. Er geht nicht straigt und dierekt an Therapeuten ran, sondern sucht drumherum, dann die Wankelmütigkeit seine Frau noch mit reinzuziehen und wieder nicht. Sieht mir nach Schuldverladung aus, aber das kenne ich auch aus Paargesprächen. Mann wollte nur hören was Frau falsch macht um letztlich wieder Bestätigung für seine Gewaltausbrüche zu bekommen. Dazu tun sich Männer eh schwerer in Therapie.

Das mit dem Freund habe ich auch nicht verstanden. Ich kenne schon dicke Männerfreundschaften wo man sich alles sagen kann, aber vielleicht sind seine Freunde die gleichen Kaliber? Oder er will da irgendwie seinen Kopf retten und hat Angst vor Gegenwind?

Na gut- meine Erfahrungen eben, die wahrlich nicht gleich sein müssen.

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Goldbeere
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Beitrag Mi., 07.07.2010, 15:54

Liebe Schreibende,

ich moechte gerne daran erinnern, dass in diesem Thread Menschen mitschreiben, die haeusliche Gewalt selbst erlebt haben, und bitte darum, dass dies im Ton der Postings beruecksichtigt wird, bevor hier haertere Bandagen angelegt werden. Kritik kann, wie erfolgreich hier zu lesen, ja auch konstruktiv ausgedrueckt werden

Viele Gruesse
Goldbeere
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1111
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Beiträge: 14

Beitrag Mi., 07.07.2010, 17:38

Hallo zusammen,

@candle: Ich finde es sehr anmaßend, dass Du meine Freunde der gleichen Straftaten oder Verhaltensweisen beschuldigst, wie ich sie an den Tag lege. Weder kennst Du sie, noch habe ich hier Äußerungen sie betreffend gemacht, die Dir einen solchen Schluß ermöglichen würden. Ich habe drei wirklich gute Freunde und kein einziger von Ihnen würde seine Frau schlagen, dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Möglich, dass sie das in Bezug auf mich auch täten, aber das steht auf einem anderen Blatt. Ich weiß nicht, was Du für ein Bild von mir hast, aber ich kann Dir versichern: Wäre ich in Deinem Freundeskreis, würdest Du sicherlich nicht vermuten, was ich in meinem Leben getan habe. Ich wohne nicht in der Gosse und ich umgebe mich nicht mit Schlägern. Ich führe ein "normales" Leben und habe Freunde wie jeder andere auch.

Ob ich es Ihnen sagen kann, liegt wohl eher an mir als an ihnen. Und im Moment fühle ich mich dazu in keinster Weise bereit.

Auch weiß ich nicht, ob es noch zum Thema gehört, ob meine Frau mich liebt, oder nicht doch lieber gleich gehen sollte. Im Ursprung wollte ich Therapiemethoden besprechen.

Ich habe nächste Woche Donnerstag einen Therapietermin. Gestern waren meine Frau und ich in der psychologischen Beratungsstelle (ich habe mich die ganze Zeit vertan, ich dachte es hiesse psychotherapeutische Beratungsstelle). Die Dame hat uns sehr eingehend informiert und mir dann eine Therapeutin in einer Nachbarstadt empfohlen. Sie ist auf mein Verhaltensbild spezialisiert und ich habe bereits einen Termin (wie gesagt, nächste Woche Donnerstag).

Entschuldigt bitte, wenn ich jetzt unverschämt erscheine, aber es ist nicht so gemeint, wie es klingen mag: Ihr wisst nicht genug von mir und meiner Situation, um wirklich abschließend die richtigen Vorschläge machen zu können, auch wenn Ihr Therapeuten sein solltet. Nächsten Donnerstag werde ich mich mit der Dame unterhalten und offenbar sehen meine Chancen über die Sommerferien gut aus, weitere Termine zu bekommen. Ich werde mit ihr sicherlich auch das Thema Gruppentherapie besprechen und mir ihre Empfehlung dazu anhören.

Ich persönlich fühle mich mit dieser Art der Therapie aber nicht wohl, und wenn ich Euch richtig verstanden habe, dann ist das eine der Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie. Dazu kommt auch noch, und ich weiß dass das traurig ist, dass es alles Zeit kostet. Ich bin beruflich sehr stark eingespannt und ich muss es alles unter einen Hut bekommen. Ihr werdet jetzt sicher argumentieren, dass man nunmal Prioritäten setzen muss, das befürworte ich auch. Aber wenn ich über die Therapien meinen Job verliere, nutzt das auch niemandem.

@Hope67: Ich habe volles Verständnis für deine Äußerungen und ich respektiere, dass Du Dich nun zurückziehen möchtest. Ich danke Dir trotzdem, dass Du an dem Thread teilgenommen hast.

@tomart: War wohl doch nicht der letzte Beitrag

Ich wünsche Euch was
1111

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