SandyZ. hat geschrieben:
Im Gespräch mit meinem Thera, erkannte ich, dass es meine Befürchtung ist, dass diese von mir versorgt werden wollen. In emotionaler und sexueller Hinsicht.
Lass es Dir von einem Mann sagen. Auch Frauen wollen in der von Dir angesprochenen Art und Weise "versorgt" werden. Das mag für Dich nicht zutreffen aber es gibt genug Frauen bei denen das so ist. Ich hatte und habe viele weibliche Bekannte und Freunde und bei nicht wenigen spielt Sexualität eine ziemlich zentrale Rolle.
Sieh es mal so, Männer wollen nicht von Dir sexuell "versorgt" werden. Einige (mit 100%er Sicherheit nicht alle) Männer hätten gerne Sex mit Dir. Das hat nichts mit "versorgen" zu tun. Im allgemeinen haben Frauen auch was vom Sex. Man könnte auch sagen, dass sich die allermeisten Frauen ganz gerne von Männern sexuell "versorgen" lassen bzw. das umgekehrt gerne tun. "Versorgen" ist einfach der falsche Ausdruck.
Und was das emotionale angeht. Ja, Männer wollen i.A. in einer Beziehung eine emotionale Ebene haben. Sie wollen Zuwendung und Verständnis. Sie wollen das was man eine Partnerin nennt. Das geht aber nicht nur Männern so. Es ist auch keine Frage der Versorgung. Es ist eine Frage des Gebens und des Nehmens es ist etwas beidseitiges. Es ist das was eine Beziehung ausmacht.
SandyZ. hat geschrieben:
Diese Versorgungsansprüche drängen mich in die Rolle der mütterlichen/schwesterlichen Versorgerin. Ich hasse diese Rolle. Ich will sie nicht.
Dann spiel die Rolle halt nicht. Wo ist das Problem? Wenn Du etwas nicht möchtest. Dann machst Du es nicht. Das ist Deine Entscheidung. Niemand zwingt Dich zu irgend etwas. Niemand zwingt Dich zu einem bestimmten Rollenverhalten. Niemand zwingt Dich zu Sex oder Mütterlichkeit. Du lebst Dein Leben und machst im Rahmen der Gesetze das was Du willst.
SandyZ. hat geschrieben:
Zweitens: Allein männliches "Werbungsverhalten" turnt mich ab. Ich vermisse dann die Authentizität. Sie verstellen sich (Interesse, Zuhören, Aufmerksamkeit), um etwas zu erreichen (Sex, mütterliche Zuwendung, Beziehung zum Vorzeigen).
Es gibt nicht "die Männer", genau so wie es nicht "die Frauen" gibt. Es gibt nur Männer die nicht zu Dir passen und es gibt Männer die dies tun. Da geht es Dir nicht anders als es Männern mit Frauen geht. Meistens passt es halt nicht oder meinst Du Männer finden es toll wenn z.B. Frauen auf den Geldbeutel und die Karrierechancen des potentiellen Partners schielen? Und ja, Männer UND Frauen wollen beim flirten "etwas erreichen" beide Seiten wollen das.
SandyZ. hat geschrieben:
Drittens: Wenn sich mir ein Mann werbend nähert oder ich vermute/unterstelle, dass er Absichten verfolgt, bedrückt mich plötzlich eine große Last der Verantwortung.
Ja, aber daran sind NICHT die Männer im allgemeinen "Schuld". DU empfindest diese Verantwortung. Weshalb? Wie kommst Du darauf, dass Du diese Verantwortung zu tragen hast? Wer zwingt Dich dazu ausser Du selbst? Wenn ein Mann das von Dir erwartet und Du die angebliche Verantwortung nicht tragen willst, dann ist das halt nicht der passende Mann. Auf zum nächsten. Gibt doch genug Männer. Du trägst nur für Dich allein Verantwortung. Du trägst keine Verantwortung für andere.
SandyZ. hat geschrieben:
ER will, dass ich darauf reagiere. Ich werde genötigt, zu reagieren: anerkennend/Hoffnungen machend oder abweisend. Ich empfinde dies wirklich als Nötigung.
Na ja, wie soll das denn sonst funktionieren? Männer und Frauen werben umeinander. Wie sollten sie sonst zueinander finden? Es werben i.Ü auch Frauen um Männer und dann haben Männer genau das gleiche "Problem" wie Du auch oder glaubst Du, dass Mann prinzipiell bei absolut jeder immer gleich ja sagt? Wenn Du das glaubst, dann kennst Du seltsame Männer. Es gibt mit absoluter Sicherheit wesentlich mehr Frauen die ich nicht mal in die Wohnung lassen würde als Frauen, bei denen ich "Ja" sagen würde.
SandyZ. hat geschrieben:
Ich hatte den Eindruck, es falle ihm schwer, die weibliche Perspektive nachvollziehen zu können.
Nachdem was Du hier schilderst fällt es mir erstmal schwer da überhaupt eine typisch weibliche Perspektive zu erkennen. Es ist für mich erstmal eine typisch kranke Perspektive. Nicht eine per se weibliche. Ich denke, Du solltest versuchen Deine Sicht der Dinge zu überprüfen. Du solltest DEINE Perspektive überprüfen.