Kinder-und Jugendpsychotherapie - Eltern mit Erfahrung?
Was heißt andere Meinungen sind für 17jährige nicht leicht akzeptabel?
Deine Meinung finde ich ok, aber die Art wie du sie hier präsentierst finde ich ziemlich schroff und angreifend (es wirkt auf MICH so). Klar ist es für eine 15jährige nicht leicht wenn die Mutter depressiv ist, klar hat die Mutter Verantwortung für ihr Kind, aber ich finde sie geht dieser auch nach, soweit man das so beurteilen kan...
Deine Meinung finde ich ok, aber die Art wie du sie hier präsentierst finde ich ziemlich schroff und angreifend (es wirkt auf MICH so). Klar ist es für eine 15jährige nicht leicht wenn die Mutter depressiv ist, klar hat die Mutter Verantwortung für ihr Kind, aber ich finde sie geht dieser auch nach, soweit man das so beurteilen kan...
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Hi Rilke,
mal ein paar kritische Worte von mir (und Asche auf mein Haupt, dass ich dich zum Grübeln animiere ).
Vorweg, (hatte ich schonmal irgendwo erwähnt) ich bin kein wirklicher Freund von Therapien, jedenfalls nicht bei "relativ harmlosen" Sachen (das erkläre ich gleich).
Und - wenn deine Tochter wirklich überzeugt ist, dass sie eine machen möchte, soll sie das.
Aber: für mich klingt es insgesamt so als hätte sie - und du mit ihr - (tatsächlich) nur die "typischen" Pubertätsprobleme und die "typschen" Probleme eines Scheidungskindes.
Ist natürlich einfach gesagt (insbesondere bei deiner momentanen Verfassung), aber könnten hier nicht eher "Familiengespräche" (innerhalb der Famileie) was bringen?
Aufgrund deiner Vergangenheit kriegt sie - in meinen Augen vorgelebt - wenn Probleme auftauchen, mache ich eine Therapie (etwas vereinfacht dargestellt).
Ich habe einfach ein irgendwie ein ungutes Gefühl dabei, wenn Teenager "gleich" mit Therapien anfangen, ohne selbst (mal) an einer Problembewältigung gearbeitet zu haben. Verstehst du, was ich meine? Ich will keine Horroszenarien vormalen, aber meine Befürchtung wäre, dass sie auch im weiteren Leben "immer gleich zum Th. läuft".
Rilke, weil du im Moment eh etwas angegriffen bist, vorsorglich erwähnt, dass ich hoffe, du weißt wie ich es meine.
mal ein paar kritische Worte von mir (und Asche auf mein Haupt, dass ich dich zum Grübeln animiere ).
Vorweg, (hatte ich schonmal irgendwo erwähnt) ich bin kein wirklicher Freund von Therapien, jedenfalls nicht bei "relativ harmlosen" Sachen (das erkläre ich gleich).
Und - wenn deine Tochter wirklich überzeugt ist, dass sie eine machen möchte, soll sie das.
Aber: für mich klingt es insgesamt so als hätte sie - und du mit ihr - (tatsächlich) nur die "typischen" Pubertätsprobleme und die "typschen" Probleme eines Scheidungskindes.
Ist natürlich einfach gesagt (insbesondere bei deiner momentanen Verfassung), aber könnten hier nicht eher "Familiengespräche" (innerhalb der Famileie) was bringen?
Aufgrund deiner Vergangenheit kriegt sie - in meinen Augen vorgelebt - wenn Probleme auftauchen, mache ich eine Therapie (etwas vereinfacht dargestellt).
Ich habe einfach ein irgendwie ein ungutes Gefühl dabei, wenn Teenager "gleich" mit Therapien anfangen, ohne selbst (mal) an einer Problembewältigung gearbeitet zu haben. Verstehst du, was ich meine? Ich will keine Horroszenarien vormalen, aber meine Befürchtung wäre, dass sie auch im weiteren Leben "immer gleich zum Th. läuft".
Rilke, weil du im Moment eh etwas angegriffen bist, vorsorglich erwähnt, dass ich hoffe, du weißt wie ich es meine.
Zuletzt geändert von Milly1 am Mi., 16.06.2010, 13:09, insgesamt 1-mal geändert.
Ja SKey, das ist deine Meinung und das ist ok.
Ich sehe das ein bisserl anders und das ist halt nicht ok, oder?
Ich greife Rilke nicht an, es ist doch einzig und alleine ihre Entscheidung was sie tut oder nicht tut.
Ich poste hier nur meine Meinung dazu und lasse Erfahrungen einfließen die ich gemacht habe.
Diese sind natürlich nicht unbedingt für Rilke anwendbar, das weiß ich, und das meine ich auch nicht so.
Aber ob es ihr tatsächlich weiterhilft wenn man hier nur schreibt dass sie alles richtig macht und der blöde Ex alles zu verantworten hat ?
Für mich sind hier viele Widersprüche aufgetaucht.
So z.B:
Die Tochter möchte eine Therapie und die Mutter ist genervt weil die Tochter nicht zackig die nötigen Vereinbarungen trifft. Hm, da klingelt es halt bei mir.
Rilke hat signalisiert dass sie ihr dabei helfen würde, aber jetzt sollte sie sich zurücklehnen und warten bis die Tochter ihre Hilfe konkret verlangt.
Für dich scheint alles schlüssig zu sein.
Ich sehe das ein bisserl anders und das ist halt nicht ok, oder?
Ich greife Rilke nicht an, es ist doch einzig und alleine ihre Entscheidung was sie tut oder nicht tut.
Ich poste hier nur meine Meinung dazu und lasse Erfahrungen einfließen die ich gemacht habe.
Diese sind natürlich nicht unbedingt für Rilke anwendbar, das weiß ich, und das meine ich auch nicht so.
Aber ob es ihr tatsächlich weiterhilft wenn man hier nur schreibt dass sie alles richtig macht und der blöde Ex alles zu verantworten hat ?
Für mich sind hier viele Widersprüche aufgetaucht.
So z.B:
Die Tochter möchte eine Therapie und die Mutter ist genervt weil die Tochter nicht zackig die nötigen Vereinbarungen trifft. Hm, da klingelt es halt bei mir.
Rilke hat signalisiert dass sie ihr dabei helfen würde, aber jetzt sollte sie sich zurücklehnen und warten bis die Tochter ihre Hilfe konkret verlangt.
Für dich scheint alles schlüssig zu sein.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
@Milly1
Du bringst das auf den Punkt was ich eigentlich sagen wollte.
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Hinweis Admin: einige nicht der Netiquette- sowie OT-Beiträge wurden aus dem Thread entfernt.
Bitte Persönliches per PM abklären bzw. austragen...
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- Beiträge: 358
Hallo Rilke,
Deine Tochter könnte bei einem Kinder-/Jugend- und Familientherapeuten auch eine Therapie alleine machen. Es ist einfach eine zusätzliche Qualifikation des Therapeuten. Nicht alle Kinder- und Jugendtherapeuten müssen gleichzeitig eine Qualifikation im Bereich der Familientherapie habe, kenne mich da jetzt nicht ganz genau aus, vielleicht ist es ja üblich, aber eben kein muss, soweit ich informiert bin. Mir sagte mal jmd., dass es ganz sinnvoll wäre, beides zu haben, erscheint mir auch logisch, Kinder und Jugendliche sind ja noch voll im Familiensystem drin und deshalb, sowie in Bezug auf das, was Du geschrieben hast (Verhältnis zum Vater,...), kam es mir in den Sinn.
Die letzten Beiträge habe ich lediglich überflogen, also falls ich was überlesen habe...
Beste Grüße
Sylvia
Deine Tochter könnte bei einem Kinder-/Jugend- und Familientherapeuten auch eine Therapie alleine machen. Es ist einfach eine zusätzliche Qualifikation des Therapeuten. Nicht alle Kinder- und Jugendtherapeuten müssen gleichzeitig eine Qualifikation im Bereich der Familientherapie habe, kenne mich da jetzt nicht ganz genau aus, vielleicht ist es ja üblich, aber eben kein muss, soweit ich informiert bin. Mir sagte mal jmd., dass es ganz sinnvoll wäre, beides zu haben, erscheint mir auch logisch, Kinder und Jugendliche sind ja noch voll im Familiensystem drin und deshalb, sowie in Bezug auf das, was Du geschrieben hast (Verhältnis zum Vater,...), kam es mir in den Sinn.
Die letzten Beiträge habe ich lediglich überflogen, also falls ich was überlesen habe...
Beste Grüße
Sylvia
Hallo!
@ Milly + Sylvia:
Ich kann mich da generell anschließen, dass man nicht wegen jedem Probem, das einem im Leben begegnet in Therapie gehen sollte, jedoch unterschätzt ihr möglicherweise den Ernst der Lage von Rilke und ihrer Tochter!
Scheidungskinder haben oft große Schwierigkeiten mit der Situation klar zu kommen und nicht selten ist da unbedingt Hilfe von außen notwendig! Schon alleine das wäre ein Problem, das gerade dann, wenn die Tochter noch zusätzlich äußert, dass sie Hilfe will, nicht verharmlost werden sollte.
Zudem glaube ich und weiß ich, wie anstrengend und belastend das Zuammenleben mit einem schwer depressiven Menschen für seine Mitmeschen sein kann. Das kostet sehr, sehr viel Energie und stellt die Betroffenen (die Mitmenschen) häufig vor große Schwierigkeiten, die sich über Jahre durchaus zu ernsthaften Problemen entwickeln können. Mit jemandem zusammenleben, der krank ist, ist immer extrem belastend und wenn es sich dabei noch um ein Kind handelt, dann ist es umso schlimmer, weil es leider allzu oft dem kranken Elternteil nicht gelingt, adäquat für das Kind da sein, einfach präsent zu sein.
Daher halte ich es in diesem speziellen Fall für sehr sinnvoll, wenn dem Wunsch der Tochter nachgekommen wird. Sollte sich herausstellen, dass eine Famiienberatung doch eher angezeigt ist, dann wird es sicher kein Problem sein, sich da umzustellen.
Ich finde es wichtig, die beschriebene Situation zwischen Rilke und ihrer Tochter nicht als pubertätsbedingte Streiterein abzutun - im Gegenteil, ich denke, man muss das sehr ernst nehmen!!!
@Rilke: Wie ging es denn weiter bei euch? Was hat sich ergeben?
LG Beanie
@ Milly + Sylvia:
Ich kann mich da generell anschließen, dass man nicht wegen jedem Probem, das einem im Leben begegnet in Therapie gehen sollte, jedoch unterschätzt ihr möglicherweise den Ernst der Lage von Rilke und ihrer Tochter!
Scheidungskinder haben oft große Schwierigkeiten mit der Situation klar zu kommen und nicht selten ist da unbedingt Hilfe von außen notwendig! Schon alleine das wäre ein Problem, das gerade dann, wenn die Tochter noch zusätzlich äußert, dass sie Hilfe will, nicht verharmlost werden sollte.
Zudem glaube ich und weiß ich, wie anstrengend und belastend das Zuammenleben mit einem schwer depressiven Menschen für seine Mitmeschen sein kann. Das kostet sehr, sehr viel Energie und stellt die Betroffenen (die Mitmenschen) häufig vor große Schwierigkeiten, die sich über Jahre durchaus zu ernsthaften Problemen entwickeln können. Mit jemandem zusammenleben, der krank ist, ist immer extrem belastend und wenn es sich dabei noch um ein Kind handelt, dann ist es umso schlimmer, weil es leider allzu oft dem kranken Elternteil nicht gelingt, adäquat für das Kind da sein, einfach präsent zu sein.
Daher halte ich es in diesem speziellen Fall für sehr sinnvoll, wenn dem Wunsch der Tochter nachgekommen wird. Sollte sich herausstellen, dass eine Famiienberatung doch eher angezeigt ist, dann wird es sicher kein Problem sein, sich da umzustellen.
Ich finde es wichtig, die beschriebene Situation zwischen Rilke und ihrer Tochter nicht als pubertätsbedingte Streiterein abzutun - im Gegenteil, ich denke, man muss das sehr ernst nehmen!!!
@Rilke: Wie ging es denn weiter bei euch? Was hat sich ergeben?
LG Beanie
So, ich bin ja dem Thread einige Tage mal absichtlich aus dem Weg gegangen, sorry. War ehrlich gesagt auch etwas erschreckt darüber, dass der Admin sich hier schon einschalten musste. Von daher war es aber wohl ganz gut, dass ich nicht mehr alle Beiträge gesehen habe
Sylvia, da hatte ich dich zuerst tatsächlich falsch verstanden, aber so gesehen hast du natürlich Recht, dass jemand mit Zusatz Familientherapie auf jeden Fall sinnvoll wäre.
Milly, ich sehe es im Grunde genau wie du - zusätzlich dazu befürchte ich, durch den Gang zum Therapeuten Kinder teils unnötig zu pathologisieren, daher war ich auch nie dafür, wenn vom bösen, bösen Ex schon im Kleinkindalter ständig der Vorschlag kam: geh doch mit ihr zum Kinderpsychologen!
Jetzt, in ihrem Alter, halte ich das aber schon für sinnvoll.
Zudem - ja, ich erzähle es jetzt mal hier, in Erwartung darauf, was dann alles wieder auf mich einprasselt (aber ich lese ja nicht mehr alles ):
Sie ist auch deshalb so interessiert an einer Therapie, weil sie selbst sich mit dem Gedanken trägt, später Psychologie studieren zu wollen. Es ist also auch eine gehörige Portion Neugier dabei, wie eine solche Therapie wohl abläuft.
Wir hatten ein Gespräch, in dem ich ihr auch gesagt habe, dass ich es für sinnvoll erachte, dass sie selbst sich ein bisschen kümmert, sich über verschiedene Therapieformen informiert etc. Und, oh Wunder, das hatte sie schon getan und heraus kam, dass sie am liebsten eine Gesprächstherapie hätte. Als nächsten Schritt werden wir uns gemeinsam im Internet anschauen, was wir so an Therapeutene in der Nähe finden, und dann rufe ich da an und kläre alles weitere. Soweit kam es bisher nicht, aber ab heute sind ja Ferien.
Einem Familiengespräch würde sie niemals zustimmen - sie will ja schon mit mir allein nicht über alles reden! Mit ihrem Vater redet sie grundsätzlich nicht über Persönliches, da bleibt alles an der Oberfläche (Schule etc.). Außerdem will ich nicht, dass er zuviel über meine eigenen Probleme mitkriegt, das könnte wieder fies nach hinten losgehen - auch wenn wir uns gerade gut verstehen.
Beanie, ich will es hier nicht schlimmer machen, als es ist, daher: ich bin nicht schwer depressiv.
Ich habe gerade noch mal mit ihr gesprochen, und sie sagte, ich solle nicht denken, dass es nur um mich geht bei ihren Problemen.
Was sie aber vor allem stört, ist eine gewisse Unregelmäßigkeit hier. Wir haben z. B. keine festen Essenszeiten. Die hatten wir aber auch noch nie, und ich esse auch nicht immer mit. Da sie mittlerweile alt genug ist, sage ich dann auch schon manchmal, sie möge sich bitte selbst was machen, wenn sie so total außerhalb irgendwelcher Zeiten mal Hunger bekommt... Bei ihrer besten Freundin sitzen 4 Kinder im Alter von 4 - 16 am Essenstisch, zusätzlich zur Mutter und den Großeltern. Die Mahlzeiten gibt es dort täglich zu bestimmten Uhrzeiten, und seit sie dort oft zu Gast ist, ist sie der Meinung, hier müsste es auch so sein. Das sei sonst kein harmonisches Familienleben.
Für mich sind das eher Äußerlichkeiten, die wenig über die "Harmonie" aussagen. Unsere Streitereien, sagt sie, kämen aber hauptsächlich daher, dass z. B. dieser Punkt sie stört und unzufrieden macht. Ehrlich gesagt bin ich gerade ein bisschen sprachlos darüber, also sie hat mir das gerade eben so erzählt
Sie hasst es auch, wenn sie morgens aufsteht und ich bin noch nicht wach. Also, am liebsten wäre ihr, ich stehe immer parat, idealerweise gerade den Tisch für die nächste Mahlzeit deckend.
So erlebe ich sie ja auch oft, also dass ich IMMER für sie in Bereitschaft sein und ihre Bedürfnisse befriedigen soll, das geht seit ca. etwas über einem Jahr so, dass ich sie so als an mir "ziehend" empfinde. Ich hatte darüber auch in meinem ersten Blog mal geschrieben, Milly, vielleicht erinnerst du dich an die Stelle - mir platzte bald der Kopf vor Gedanken, die ich schriftlich loswerden wollte, und sie wollte aber, dass ich mich zu ihr vor den Fernseher setze - etwas, das ich zu der Zeit nur ganz schlecht aushalten konnte, stillsitzen und mich berieseln lassen.
Daher wehre ich mich auch seit der Zeit so gegen ihr "ziehen" an mir, eben weil ich das Gefühl habe, sie nimmt mir den Atem und den Raum für mich selbst und hält es nicht aus (bzw. "erlaubt" es nicht), dass ich sowas wie eine eigenständige Existenz lebe. Wobei es natürlich eine Tatsache ist, dass ich, seit die Depri akut wurde, sehr um mich selbst kreise. Aber ist es nicht normal, dass wir mit ihrem zunehmenden Alter mal diese Symbiose langsam auflösen oder zumindest lockern?
Also, ich bezweifle gerade, dass es ihr tatsächlich um "geregelte Mahlzeiten" geht.
Vielleicht fällt euch was dazu ein?
lg, Rilke
Sylvia, da hatte ich dich zuerst tatsächlich falsch verstanden, aber so gesehen hast du natürlich Recht, dass jemand mit Zusatz Familientherapie auf jeden Fall sinnvoll wäre.
Milly, ich sehe es im Grunde genau wie du - zusätzlich dazu befürchte ich, durch den Gang zum Therapeuten Kinder teils unnötig zu pathologisieren, daher war ich auch nie dafür, wenn vom bösen, bösen Ex schon im Kleinkindalter ständig der Vorschlag kam: geh doch mit ihr zum Kinderpsychologen!
Jetzt, in ihrem Alter, halte ich das aber schon für sinnvoll.
Zudem - ja, ich erzähle es jetzt mal hier, in Erwartung darauf, was dann alles wieder auf mich einprasselt (aber ich lese ja nicht mehr alles ):
Sie ist auch deshalb so interessiert an einer Therapie, weil sie selbst sich mit dem Gedanken trägt, später Psychologie studieren zu wollen. Es ist also auch eine gehörige Portion Neugier dabei, wie eine solche Therapie wohl abläuft.
Wir hatten ein Gespräch, in dem ich ihr auch gesagt habe, dass ich es für sinnvoll erachte, dass sie selbst sich ein bisschen kümmert, sich über verschiedene Therapieformen informiert etc. Und, oh Wunder, das hatte sie schon getan und heraus kam, dass sie am liebsten eine Gesprächstherapie hätte. Als nächsten Schritt werden wir uns gemeinsam im Internet anschauen, was wir so an Therapeutene in der Nähe finden, und dann rufe ich da an und kläre alles weitere. Soweit kam es bisher nicht, aber ab heute sind ja Ferien.
Einem Familiengespräch würde sie niemals zustimmen - sie will ja schon mit mir allein nicht über alles reden! Mit ihrem Vater redet sie grundsätzlich nicht über Persönliches, da bleibt alles an der Oberfläche (Schule etc.). Außerdem will ich nicht, dass er zuviel über meine eigenen Probleme mitkriegt, das könnte wieder fies nach hinten losgehen - auch wenn wir uns gerade gut verstehen.
Beanie, ich will es hier nicht schlimmer machen, als es ist, daher: ich bin nicht schwer depressiv.
Ich habe gerade noch mal mit ihr gesprochen, und sie sagte, ich solle nicht denken, dass es nur um mich geht bei ihren Problemen.
Was sie aber vor allem stört, ist eine gewisse Unregelmäßigkeit hier. Wir haben z. B. keine festen Essenszeiten. Die hatten wir aber auch noch nie, und ich esse auch nicht immer mit. Da sie mittlerweile alt genug ist, sage ich dann auch schon manchmal, sie möge sich bitte selbst was machen, wenn sie so total außerhalb irgendwelcher Zeiten mal Hunger bekommt... Bei ihrer besten Freundin sitzen 4 Kinder im Alter von 4 - 16 am Essenstisch, zusätzlich zur Mutter und den Großeltern. Die Mahlzeiten gibt es dort täglich zu bestimmten Uhrzeiten, und seit sie dort oft zu Gast ist, ist sie der Meinung, hier müsste es auch so sein. Das sei sonst kein harmonisches Familienleben.
Für mich sind das eher Äußerlichkeiten, die wenig über die "Harmonie" aussagen. Unsere Streitereien, sagt sie, kämen aber hauptsächlich daher, dass z. B. dieser Punkt sie stört und unzufrieden macht. Ehrlich gesagt bin ich gerade ein bisschen sprachlos darüber, also sie hat mir das gerade eben so erzählt
Sie hasst es auch, wenn sie morgens aufsteht und ich bin noch nicht wach. Also, am liebsten wäre ihr, ich stehe immer parat, idealerweise gerade den Tisch für die nächste Mahlzeit deckend.
So erlebe ich sie ja auch oft, also dass ich IMMER für sie in Bereitschaft sein und ihre Bedürfnisse befriedigen soll, das geht seit ca. etwas über einem Jahr so, dass ich sie so als an mir "ziehend" empfinde. Ich hatte darüber auch in meinem ersten Blog mal geschrieben, Milly, vielleicht erinnerst du dich an die Stelle - mir platzte bald der Kopf vor Gedanken, die ich schriftlich loswerden wollte, und sie wollte aber, dass ich mich zu ihr vor den Fernseher setze - etwas, das ich zu der Zeit nur ganz schlecht aushalten konnte, stillsitzen und mich berieseln lassen.
Daher wehre ich mich auch seit der Zeit so gegen ihr "ziehen" an mir, eben weil ich das Gefühl habe, sie nimmt mir den Atem und den Raum für mich selbst und hält es nicht aus (bzw. "erlaubt" es nicht), dass ich sowas wie eine eigenständige Existenz lebe. Wobei es natürlich eine Tatsache ist, dass ich, seit die Depri akut wurde, sehr um mich selbst kreise. Aber ist es nicht normal, dass wir mit ihrem zunehmenden Alter mal diese Symbiose langsam auflösen oder zumindest lockern?
Also, ich bezweifle gerade, dass es ihr tatsächlich um "geregelte Mahlzeiten" geht.
Vielleicht fällt euch was dazu ein?
lg, Rilke
Hi Rilke, wäre es so absurd, dass es ihr um die regelmäßigen mahlzeiten geht? Da hängt doch so viel dran. Gesunde Ernährungsweise, eine Zeit der Ruhe und Selbstbeschränkung, in der nicht gearbeitet, gelernt, telefoniert, gesurft wird. Und vor allem eine Zeit, in der jeder, sie (!) Raum hätte mit dir zu sprechen. Man kann doch oft nicht auf Kommando sprechen. Es ist verdammt gut regelmäßige Termine zu haben, an denen man eine Gelegenheit hat, die man mal nutzt und mal eben auch schweigt oder smalltalkt. Und mal ergibt sich aus Smalltalk über Schule etwas tieferes. Das hat was mit Verlässlichkeit zu tun. Essen, Versorgung ist verlässlich da und vor allem Ansprechbarkeit! dann kann sie sich auch trauen..mit dir tiefer zu sprechen.
Das ein Teenager auch regelmäßig mitwirken kann, für den gedeckten Tisch zu sorgen, klar, da kann man sich Systeme überlegen. Aber die Ansprechbarkeit, ja da bist du gefragt Rilke.
Also ich finde das tatsächlich wichtig für jeden und besonders für Kinder und Jugendliche. Okay, das ist meine Meinung. Ich esse mit meinem Partner aber auch immer Frühstück und Abendessen zusammen, auch wenn das heißt das mal er, mal ich extra deshalb eine Stunde früher aufstehen, wir insgesamt früher aufstehen, um die Zeit eben zu haben zusammen am Frühstückstisch zu sitzen. Nicht nur schweigend das Brot und den Kaffee schlucken, sondern im Austausch sind. Ich hatte das als Kind und Jugendliche auch oft nicht und hätte es aber wohl sehr gerne gehabt. Daher wohl meine Meinung.
Ehrlich, ich glaube Kinder sind kleine Spießer, sie wollen am Tisch sitzen, mit Mutti und Papi und einer großen Schüssel Essen auf dem Tisch und Tee und viel rede. Und wenn das nicht geht muss auch mal die Nachhilfelehrerin oder die Frau von der Caritas ran. Ich sprech da aus Erfahrung.
Das ein Teenager auch regelmäßig mitwirken kann, für den gedeckten Tisch zu sorgen, klar, da kann man sich Systeme überlegen. Aber die Ansprechbarkeit, ja da bist du gefragt Rilke.
Also ich finde das tatsächlich wichtig für jeden und besonders für Kinder und Jugendliche. Okay, das ist meine Meinung. Ich esse mit meinem Partner aber auch immer Frühstück und Abendessen zusammen, auch wenn das heißt das mal er, mal ich extra deshalb eine Stunde früher aufstehen, wir insgesamt früher aufstehen, um die Zeit eben zu haben zusammen am Frühstückstisch zu sitzen. Nicht nur schweigend das Brot und den Kaffee schlucken, sondern im Austausch sind. Ich hatte das als Kind und Jugendliche auch oft nicht und hätte es aber wohl sehr gerne gehabt. Daher wohl meine Meinung.
Ehrlich, ich glaube Kinder sind kleine Spießer, sie wollen am Tisch sitzen, mit Mutti und Papi und einer großen Schüssel Essen auf dem Tisch und Tee und viel rede. Und wenn das nicht geht muss auch mal die Nachhilfelehrerin oder die Frau von der Caritas ran. Ich sprech da aus Erfahrung.
amor fati
Hallo Rilki ,
du weißt ja, dass ich deinen Beschreibungen nach deine Tochter erschreckend gut erzogen finde und auch deine jetzigen Schilderungen klingen nach "normalem, pubertierendem (Scheidungs)kind". Sicherlich mit Problemen, aber um es (erstmal) lapidar zu formulieren, welcher Teenie hat die nicht.
Zu dem Kommentar deines Ex-Mannes muss ich nichts mehr schreiben, da weißt du, wie ich drüber denke, wenn du über sowas nachgrübelst
Das wirst du jetzt nicht hören wollen, aber weißt du, dass ich den Wunsch deiner Tochter (gemeinsames Essen, du stehst vor ihr auf) durchaus verstehen kann?
Sie sieht das woanders und weil sie es zu Hause nicht hat, hat sie jetzt diesen Wunsch (die Kinder aus der anderen Familie wären vielleicht wiederum froh, wenn sie alleine essen könnten wann sie wollten).
Ich denke, irgendwie hat jedes Kind (oder Teenie) so eine Vorstellung von "perfekter Familie" - nur, dass es meist eine andere Familie ist, die eben so perfekt ist.
Würdest du dir zutrauen, das mal zu versuchen? Sie also nochmal genau fragen, wie sie es sich vorstellt und das dann eine Weile so zu machen?
Macht morgens (oder je nach dem wie eure Tagesplanung so aussieht) eine Zeit ab, wann es Essen gibt. Die Zeit kannst du dann auch nutzen, dich mit ihr über alles mögliche zu unterhalten. Reagiere "entsprechend", wenn sie euer Essen vergisst, verschiebt o.ä.
Nicht mit Vorwürfen, sondern einem "innerlichen Grinsen", denn ich würde fast wetten, nach einiger Zeit findet sie es gar nicht mehr so toll (sagt mir meine Glaskugel oder auch weil mir der Wunsch doch so bekannt vorkam , ).
(OK, wenn es "schief geht" musst du das durchziehen, bis sie endlich ausgezogen ist , aber du darfst mir dann gerne die Schuld geben ).
Hm, und Therapie aus Neugier? Mit 15? Ich habe da (für mich) immer noch kein gutes Gefühl, aber weißt du was? Das muss ich auch nicht. Denn ich weiß, dass du das richtige für deine Tochter tun wirst, denn nur ihr beide könnt das entscheiden.
"Wie richtig" die Entscheidung ist, wirst du eh erst rückblickend feststellen können.
du weißt ja, dass ich deinen Beschreibungen nach deine Tochter erschreckend gut erzogen finde und auch deine jetzigen Schilderungen klingen nach "normalem, pubertierendem (Scheidungs)kind". Sicherlich mit Problemen, aber um es (erstmal) lapidar zu formulieren, welcher Teenie hat die nicht.
Zu dem Kommentar deines Ex-Mannes muss ich nichts mehr schreiben, da weißt du, wie ich drüber denke, wenn du über sowas nachgrübelst
Das wirst du jetzt nicht hören wollen, aber weißt du, dass ich den Wunsch deiner Tochter (gemeinsames Essen, du stehst vor ihr auf) durchaus verstehen kann?
Sie sieht das woanders und weil sie es zu Hause nicht hat, hat sie jetzt diesen Wunsch (die Kinder aus der anderen Familie wären vielleicht wiederum froh, wenn sie alleine essen könnten wann sie wollten).
Ich denke, irgendwie hat jedes Kind (oder Teenie) so eine Vorstellung von "perfekter Familie" - nur, dass es meist eine andere Familie ist, die eben so perfekt ist.
Würdest du dir zutrauen, das mal zu versuchen? Sie also nochmal genau fragen, wie sie es sich vorstellt und das dann eine Weile so zu machen?
Macht morgens (oder je nach dem wie eure Tagesplanung so aussieht) eine Zeit ab, wann es Essen gibt. Die Zeit kannst du dann auch nutzen, dich mit ihr über alles mögliche zu unterhalten. Reagiere "entsprechend", wenn sie euer Essen vergisst, verschiebt o.ä.
Nicht mit Vorwürfen, sondern einem "innerlichen Grinsen", denn ich würde fast wetten, nach einiger Zeit findet sie es gar nicht mehr so toll (sagt mir meine Glaskugel oder auch weil mir der Wunsch doch so bekannt vorkam , ).
(OK, wenn es "schief geht" musst du das durchziehen, bis sie endlich ausgezogen ist , aber du darfst mir dann gerne die Schuld geben ).
Hm, und Therapie aus Neugier? Mit 15? Ich habe da (für mich) immer noch kein gutes Gefühl, aber weißt du was? Das muss ich auch nicht. Denn ich weiß, dass du das richtige für deine Tochter tun wirst, denn nur ihr beide könnt das entscheiden.
"Wie richtig" die Entscheidung ist, wirst du eh erst rückblickend feststellen können.
Ich kann dir da nur zustimmen, denn das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen.vallée hat geschrieben:
Ehrlich, ich glaube Kinder sind kleine Spießer, sie wollen am Tisch sitzen, mit Mutti und Papi und einer großen Schüssel Essen auf dem Tisch und Tee und viel rede. Und wenn das nicht geht muss auch mal die Nachhilfelehrerin oder die Frau von der Caritas ran. Ich sprech da aus Erfahrung.
Voraussetzung ist halt, dass die Chemie zwischen Eltern und Kindern soweit stimmt, dass eine "normale Kommunikation" unter gegenseitigem Respekt, möglich ist.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Nun ja, ich hatte irgendwie das Gefühl, dass dieser "äußere Rahmen" eher für etwas anderes stünde. Aber so wie du es beschreibst, leuchtet es mir schon ein. Und was das Sprechen miteinander angeht, beklage ich ja auch oft genug, dass sie für mich nicht ansprechbar ist, weil außer Haus, im Chat, am Telefon etc. Daher wäre es tatsächlich eine Win-Win-Situation, gemeinsame regelmäßige Mahlzeiten einzuführen.vallée hat geschrieben:Hi Rilke, wäre es so absurd, dass es ihr um die regelmäßigen mahlzeiten geht?
Ja, ist zwar eine ziemlich große Umstellung, aber ich traue mir das schon zu, und wenn ihr soviel daran liegt, klar, dann machen wir es jetzt mal so.Milly1 hat geschrieben:Würdest du dir zutrauen, das mal zu versuchen? Sie also nochmal genau fragen, wie sie es sich vorstellt und das dann eine Weile so zu machen?
Naja, eben AUCH aus Neugier.Milly1 hat geschrieben:Hm, und Therapie aus Neugier? Mit 15?
Nico, dich habe ich auf Ignorierliste, wie du ja schon weißt. Ist nichts persönliches, aber deine Beiträge haben mir nunmal in der jüngsten Vergangenheit absolut nicht gutgetan - selbst in Threads von anderen Usern. Also, ich lese dich nicht mehr, du kannst dich hier aber gern weiter - von mir unbeachtet - mit den anderen austauschen.
"Nun ja, ich hatte irgendwie das Gefühl, dass dieser "äußere Rahmen" eher für etwas anderes stünde."
Du kennst sie natürlich besser, aber manchmal sieht man auch vor lauter Grübelei das Naheliegende nicht
Bestensfalls wird es ein neues schönes "Mutter - Tochter - Ritual", schlimmstenfalls findet sie irgendwann keine Zeit mehr dafür und will lieber "schnell was nebenbei essen", weil Freund, Freundin o.ä. warten, was natürlich viiielll wichtiger ist als der (vormals) Wunsch, mit Mutti gemeinsam zu essen... .
Na, da bin ich ja mal gespannt!
Du kennst sie natürlich besser, aber manchmal sieht man auch vor lauter Grübelei das Naheliegende nicht
Bestensfalls wird es ein neues schönes "Mutter - Tochter - Ritual", schlimmstenfalls findet sie irgendwann keine Zeit mehr dafür und will lieber "schnell was nebenbei essen", weil Freund, Freundin o.ä. warten, was natürlich viiielll wichtiger ist als der (vormals) Wunsch, mit Mutti gemeinsam zu essen... .
Na, da bin ich ja mal gespannt!
Rilke ich schreibe hier nur meine Meinung und es ist natürlich die eigene Entscheidung jedes Users ob meine Beiträge gelesen werden oder nicht. Ich schreibe auch nicht um mich bei irgendwem einzuschleimen oder beliebt zu machen.
Ich brauche aber auch keine Genehmigung um in einem Thread zu schreiben, ich habe hier die gleichen Rechte wie alle.
Oder ?
Ich brauche aber auch keine Genehmigung um in einem Thread zu schreiben, ich habe hier die gleichen Rechte wie alle.
Oder ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Rilki, wir beide wissen, dass wir beide , deswegen darf ich mal kurz, zwischendurch:
Nico,
"ich habe hier die gleichen Rechte wie alle."
Nein!
Nico,
"ich habe hier die gleichen Rechte wie alle."
Nein!
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