Welche Therapie bei (komplexen) Traumatisierungen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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stern
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Beitrag So., 04.04.2010, 14:41

1. ich glaub es passiert oft, dass man die erkenntnis, eine klassische therapieform sei nicht für einen geeignet, als angriff versteht. bei mir war das zumindest mal so.
Ich kenne die Aussage auch von Theras--- Empfinden als Angriff war nicht das, was es bei mir auslöste, weiß gott nicht.

Da ich nun verschiedenes kennenlernte, weiß ich nun besser, was auf mich passt... und auch, wo so ein paar Dinger im Therapieprozess ein bissi nach hinten los gingen, was ich damals noch nicht verstehen konnte, was da bei mir abging... erst jetzt so allmählich (ohne dass ich meine davon größere Schädigungen davon getragen zu haben). Und so wie ich es im Moment spüre, bringen mich gerade modifizierte, auf mich abgestimmte Ansätze noch ein ganzes Stück weiter. Manche Erfahrungen davon versuche ich hin- und wieder einzubringen, wobei (mir) klar ist, dass das was für den einen gilt, nicht für den nächsten gelten muss. Meinen background und zuviele Einzelheiten lasse ich bestellfalls prophylaktisch aus Selbstschutzgründen etwas vage und abstrahierter... iss meine Grenze, die ich hier für mich setze. So ein paar Meinungen von Fachleuten (über die so halbwegs Konsenz zu bestehen scheint) wollte ich evtl. ergänzend noch einbringen. Aber vielleicht gibt der noch nicht gelesene Link von hungryheart auch entsprechendes her, so dass sich das erübrigt.
Zuletzt geändert von stern am So., 04.04.2010, 14:47, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Aditi
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Beitrag So., 04.04.2010, 14:44

ausgefuchst hat geschrieben:weil man eigentlich viel gibt und dann ständig sich rechtfertigen soll?

wo hab' ICH was lernen können?
liebe ausgefuchst,
mir würde ja schon auch was einfallen, was DU zurückbekommen hast. z.b. viel erkenntnis darüber, was du möchtest und was nicht. die erkenntnis darüber, dass sich zu rechtfertigen nix bringt.
die erkenntnis, dass du nicht alle vor einer schädigenden therapie bewahren kannst. sollte es jedoch gelungen sein, einen menschen davor zu schützen, ist viel erreicht usw.

lg
aditi
Zuletzt geändert von Aditi am So., 04.04.2010, 14:51, insgesamt 1-mal geändert.

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Jesusechse
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Beitrag So., 04.04.2010, 14:50

@ stern:

In diesem Link von hungryheart steht alles drin, was man wissen muss, und er bestätigt, was ich gesagt habe, und die, die diese Leitlinien aufgestellt haben, sind DIE führenen Traumaexperten im Lande. Und da steht ganz klar, dass nicht auf Trauma angepasste Therapien kontraindiziert sind.

ausgefuchst

@ Aditi:

Das ist wahr. Es bringt generell nichts, sich zu rechtfertigen. Und ganz besonders hier nicht.

Unterschätzt habe ich auch die Ängste der User hier.

Aber es war mehr die Frage, wo ich von einem anderen was hätte vermittet bekommen, was für mich neu ist.

Antwort:

Von DIR, von nemesis und von hungryheart, metro hat mich über HPs aufgeklärt, was ich gut finde.

Danke dafür!

ausgefuchst

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Aditi
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Beitrag So., 04.04.2010, 14:53

ausgefuchst hat geschrieben: Unterschätzt habe ich auch die Ängste der User hier.
noch etwas, das du hier gelernt hast.

alles gute dir
aditi

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gompert
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Beiträge: 493

Beitrag So., 04.04.2010, 14:55

ausgefuchst hat geschrieben: Ich bin weg und dieses Mal wirklich für immer.
Wetten nicht?
Staunend liest's der anbetroffne Chef......

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neko
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Beitrag So., 04.04.2010, 14:56

sorry stern, da muss ich mich wirklich in aller form entschuldigen. ich hab glatt deine ganzen relativierungen überlesen. habs grad noch mal angeschaut. irgendwie ist bei mir nur hängen geblieben, dass und das geht gar nicht. sorry, das hat viel mit meiner geschichte zu tun und passiert dummer weise immer mal wieder.

ein bisschen hat es aber auch damit zu tun, dass ich hier so wenig von persönlichen erfahrungen lese, gerade von dem, was geholfen hat (nicht nur bei dir stern, sondern auch bei den anderen). das finde ich irgendwie frustrierend und diesen frust hab ich dann ungerechter weise an dir abgelassen.

auch auf die gefahr hin, dass ich damit wieder jemandem auf den schlipps trete: aber das, was man im allgemeinen über den umgang mit trauma weiß und liest, klingt für mich immer so unendlich wahr und banal zugleich, dass ich da für mich wenig draus lernen kann. z.B.: ja klar, stabilisierung ist ganz, ganz wichtig. aber wie kommt man in den nächsten schritt der verarbeitung und integration? wie merkt man, dass man jetzt vorsichtig einen schritt weitergehen kann? und lassen sich die phasen wirklich so voneinander abgrenzen? bei mir hab ich oft das gefühl von ziemlich verwirrendem zick-zack. ich fände es so schön, wenn wir voneinander und von unseren geschichten lernen könnten. zumal das hier ja ein interaktives medium ist, wo man immer noch mal nachfragen kann. aber genau das passiert irgendwie so selten. mir ist auch klar, dass das sehr schwer ist und auch riskant sein kann. aber drolliger oder absurder weise kommen hier persönliche erfahrungen meist dann ins spiel, wenn es katastrophal schief gelaufen ist und selten da, wo jemand hilfreiches erlebt hat. keine ahnung, woran das liegt.

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Aditi
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Beitrag So., 04.04.2010, 14:57

Aditi hat geschrieben:
aber die Angst geht bei manchen Dingen einfach nicht zurück, trotz dessen, dass ich mich da immer wieder vorwage. Beim nächsten Versuch ist sie wieder da und zwar wie vorher. 'ne Idee?
wovor schützt dich die angst? oder anders gefragt: was wäre, wenn die angst nicht mehr da wäre?

mlg
aditi
nun ja, wenn du die antwort auf meine fragen findest, dann war auch für dich etwas neues dabei.

mlg
aditi

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candle
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Beiträge: 6137

Beitrag So., 04.04.2010, 14:58

Ich habe gelernt, dass ich diesmal nicht "Schuld" bin am Abgang von ausgefuchst.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Offy
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Beiträge: 470

Beitrag So., 04.04.2010, 15:08

neko hat geschrieben:aber wie kommt man in den nächsten schritt der verarbeitung und integration? wie merkt man, dass man jetzt vorsichtig einen schritt weitergehen kann? und lassen sich die phasen wirklich so voneinander abgrenzen? bei mir hab ich oft das gefühl von ziemlich verwirrendem zick-zack.
Ich glaube, dieses "zick-zack" ist irgendwie normal. Selbst während der Traumakonfrontation und/oder Verarbeitung gibt es immer wieder Stabilisierungsphasen. Ist es das, was bei dir das Gefühl des "zick-zack" auslöst?
Ganz genau abgrenzen lassen sich die verschiedenen Phasen nicht voneinander. Zumindest nicht nach meiner Erfahrung. Mir kommt es manchmal so vor, als würde ich von einer in die nächste hüpfen und wieder zurück, ein anderes Mal merke ich gar nicht, wie wir quasi übergangslos in eine neue Phase rutschen.
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?

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carö
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Beitrag So., 04.04.2010, 15:30

hallo,

wenn es um "traumakonfroatation" geht... was bedeutet das dann? wer bestimmt, wann es zu einer konfrontation kommt?

ich frag deshalb, weil es sich so geplant anhört. ich kann mich zB nicht erinnern, dass sowas je bei mir stattgefunden hat. traumatische erfahrungen haben sich bei mir sehr stark im körper "festgesetzt" ... mit zunehmendem vertrauen.. und ja.. auf und ab.. zick-zack und hin und her waren die ständigen begleiter ... kamen auch bilder, träume, erinnerungen... sagen wir: konkreteres "material" auf mich zu. ich habe es eingebracht, weil es da war und mich beschäftigt hat.. manchmal - v.a. früher war es so, dass ich sofort wieder ausgestiegen bin. mein gefühl hat hier ein stopp gesetzt und wenn ich das nicht konnte ode rnicht gemerkt habe, dann war es mein thera. es war eher so, dass ich manchmal dachte, hey wieso fragt der nicht nach...? nun ja, vermutlich weil es zu viel geworden wäre... den therapieprozess habe ich als spiralbewegung erlebt, wo ich mich vom äußeren "ring" zum inneren hin bewegt habe.. die themen kamen wieder, aber mit einer größeren dichte und mehr möglichkeiten auf meiner seite, dinge auch anzuschauen, ohne unterzugehen, um sie letzlich besser zu verarbeiten.. aber eben step by step und auch mit vielen widerständen und auf und abs verbunden. ich denke, dass es immer darum ging und geht, wieviel man selbst zulassen kann. für mich kann nur das der maßstab sein. was mir geholfen hat z.B. (u.v.a.) war ein bestimmter satz an dem ich mich orientiert habe... "alles, was wichtig ist, kommt wieder". d.h. man/ich muss nicht graben und graben, bis zum zusammenbruch, sondern die eigenen fragestellungen, bilder, interesse, neugier leiten einen doch ganz gut... und die eigenen gefühle bremsen auch, wenn es zuviel wird. als hilfreich habe ich erlebt, auf meinen gefühlen stärker zu vertrauen zu lernen, um mich nicht selbst zu überfordern.

LG
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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neko
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Beitrag So., 04.04.2010, 15:43

liebe offy,
danke, ja genau das meine ich. ich hab so oft gedacht, boah jetzt stürze ich nicht mehr ab, das kann ich schon aushalten und dann passiert es halt doch wieder. ich finde das manchmal ganz verzweiflungswürdig und krieg dann ab und zu das gefühl, das wird sich NIE ändern. was mir da dann (meistens) hilft, ist erst mal wieder viele schritte zurück zu gehen und so detailliert wie möglich zu beschreiben, WIE sich so eine krise bei mir auch körperlich äußert. keine ahung, ich glaub das hat für mich zwei effekte. einmal ist das eine rückkehr ins hier und jetzt. und zweitens merke ich dabei (meistens), dass das, was wie eine wiederholung des ewig gleichen aussieht, doch eine veränderung bedeutet. weil die schmerzen nicht mehr so lange dauern, weil es irgendwo doch das wissen gibt, das geht vorbei, und weil ich besser beschreiben kann, was passiert als früher ohne aussteigen zu müssen. aber noch mal: das sind wirklich sehr mühsam errungene erkentnisse, die ich mir oft immer wieder neu erarbeitenn muss. wie geht ihr mit so was um? kann man da irgendwann auch auf so etwas wie ein "institutionalisiertes" gedächtnis zurückgreifen?

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Aditi
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Beiträge: 1089

Beitrag So., 04.04.2010, 15:44

gerne schließe ich mich carö´s aussagen an. auch bei mir gab es viele schritte vor und zurück und seitlich usw.
eine der einschneidendsten erkenntnisse durch die therapie war für mich: ich verletze mich selber am meisten, indem ich mich mich selber in frage stelle. das ist die größte selbstverletzung überhaupt: sich selber als person in frage zu stellen. diese erkenntnis hatte zur folge, dass sich meine leichte kränkbarkeit aufgelöst hat. ein wunderbares gefühl.

mlg
aditi,
die durch ihre therapie ganz ganz wunderbare schritte machen konnte.

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neko
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Beiträge: 599

Beitrag So., 04.04.2010, 16:00

ja carö, den satz mit dem was wichtig ist, kommt wieder, kenne ich auch. hab ich zu erst nicht glauben wollen, aber dann als sehr richtig erlebt. mittlerweile kann ich sogar selber manchmal sagen, ne ist mir jetzt zu viel, ich brauch eine pause. klingt albern, aber ich fand es schön, dafür "gelobt" zu werden. manchmal bin ich auch vor ende einer stunde gegangen, hatte dann schiss, dass das ärger gibt und hab dann zu hören bekommen, gut, dass sie für sich sorgen können. langsam ändert sich das aber. jetzt krieg ich manchmal zu hören "ich weiß, sie hören das nicht gerne, aber..." und dann kommt sie auf sachen zurück, bei denen ich vorher aus den schuhen gekippt bin. ich weiß nicht, manchmal macht mich das unruhig, manchmal weiß ich aber auch einfach, das ich das jetzt kann.

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metropolis
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Beitrag So., 04.04.2010, 16:21

ausgefuchst hat geschrieben:
Aber es war mehr die Frage, wo ich von einem anderen was hätte vermittet bekommen, was für mich neu ist.
Warum setzt du deine Ansprüche so immens hoch? Nach einigen Monaten in diesem Forum müsstest du aber nun mal verstanden haben, dass ein Selbsthilfe-Forum mit Laien und Halb-Laien kein Fachwissen in der Form zu bieten hat, sondern "nur" persönliche Erfahrungen. Dies ist auch in normalen Selbsthilfe-Gruppen nicht anders: Betroffene tauschen sich über ihr Leiden/ ihr Problem mithilfe von subjektiven Erfahrungswerten aus, Fachleute und Therapeuten gibt es dort nicht. Im Forum im übrigen auch nicht. Das wertet das Forum aber keineswegs ab. Im Gegenteil. Viele haben Angst vor Therapie und Therapeuten, und sind froh, hier "nur" Laien und persönliche Erfahrungsberichte zu finden.

VON WEM also erwartest du neues aus der Forschung und Wissenschaft. Fachleute, die dir auf diesem Gebiet etwas Neues lehren könnten, halten sich hier nicht auf.
Anscheinend gibt es auch keine User, die eine ähnlich lange Therapiekarriere mit so vielen Misserfolgen hinter sich haben, oder User, die sich in das Thema Traumatherapie so intensiv eingearbeitet haben. ES IST HIER NIEMAND EXAKT SO WIE DU. Und trotzdem kannst du profitieren.

Wenn du deine Erwartungen nicht zu hoch ansetzt, wirst du auch nicht ständig enttäuscht. Halte einfach die Augen offen, was das Forum dir geben könnte, ohne Dinge zu erwarten, die es nicht leisten KANN.

Dein Anliegen geht irgendwie an die falsche Adresse. Die Therapeuten, die du persönlich kennst oder ein Therapeutenforum (in das du aber wahrscheinlich nicht reinkommst) wären für Fachdiskussionen und neue Entwicklungen geeigneter. Du suchst Leute, die dir in Kompetenz und Wissen überlegen sind: damit können nur Fachleute gemeint sein. Laien können diese Erwartungen nicht erfüllen.

Viel Glück auf der Suche nach fruchtbaren Fachdiskussionen im RL oder nach unerkannten Vorzügen des Forums.

LG

metro
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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TimpeTe
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Beiträge: 467

Beitrag So., 04.04.2010, 16:33

Guten Abend @ all

Ich gehöre zu den Menschen die 12 Jahre Analyse gemacht haben. (kompl.Traum.) Und ich wage zu behaupten, dass ich der Abhängigkeit entwachsen bin und die Therapie "erfolgreich" abgeschlossen habe. Ausgefuchst hat nicht mit all ihren Argumentationen unrecht. Nur dieses "Absolute" in ihrer Denkweise scheint mir etwas provokativ. Es gab währen dieser langen Jahre bei mir immer wieder ganz "heikle" Phasen. Und wenn mein Therapeut ein strikte klassisch arbeitender Analytiker gewesen wäre, so hätte dies fatale Folgen haben können. Ich habe ihn darauf angesprochen und er hat ganz klar ausgesagt, dass die klassische Analyse für traumatisierte Menschen nicht geeignet ist. Traumapatienten bedürfen einer anderen Arbeitsweise. Dies wurde hier ja auch schon mehrfach erwähnt. Und da mein Arzt auch Neurologe ist, wage ich zu behaupten, dass er auch über die biochemischen Hirnfunktionen bescheid weiss. Und wie verm. viele hier habe auch ich Fachliteratur zu diesem Thema "verschlungen", weil ich begreifen wollte, was da mit mir passiert. Rückblickend sind mir meine Versuche meinen Arzt in solche Fachsimpelei-Gespräche zu verwickeln ziemlich peinlich. Selbst wenn man versucht, sich Wissen anzueignen--das Wissen bleibt lückenhaft--laienhaft. Das Gehirn ist so komplex und die Auswirkungen auf dieses so schwer in all seinen Bereichen zu ergründen... Die Forschung ist noch in den Anfängen. Das Gehirn erst seit kurzem so "aufschlüsselbar"...Und sie birgt auch wieder neue Gefahren. Zum Beispiel geistert in der Fachwelt der Gedanke herum, dass man diese Hirnfunktionsmessungen als Instrument zur Identifizierung möglicher Betrüger von Behindertenrentenbezüger einsetzen könnte. Das lässt aufhorchen...
Meine Seele konnte erst "gesunden", als ich aufhörte "wissen zu wollen" und anfing "fühlen zu wagen"
Ich musste mir sicher sein, dass mein Arzt mich mag, genau so wie ich bin..mit all meinen guten,- aber auch mit meinen dunklen Seiten. Erst als ich begann, meinen Schutzpanzer abzulegen, wurde mir bewusst, wie sehr ich mich zeitlebens schützen musste. Wieviel Farbe und Leben mir damit genommen wurde. Ich will ihn nie zurück...diesen Panzer. Mein Analytiker war ein ungeheuer liebesfähiger Mensch. Ich schreibe diese Zeilen, weil ich unserer gemeinsamen schwierigen, anstrengenden Zeit eine Berechtigung geben will.
Dass dies nicht bei allen klappt ist traurig--tragisch...aber es gibt Fälle...da gelingts...Und warum soll ein persönlicher Bericht kein "Gewicht" haben. Auch die Wissenschaft ist nicht unfehlbar..ist in stetem Wandel.

Ich wünsche euch allen einen schönen abend....medusa
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. (Mark Twain 1835-1910)

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