hmm naja die hören das öfter als man denkt...wie war es denn früher als du deine ES bekamst? hast du da keine thera gemacht? wurdest du von deinen eltern eingewiesen oder so? die haben ja bis man 18 ist noch das recht das zu tun...Mir wird ganz anders bei dem Gedanken, zu meiner jetzigen Hausärztin laufen und mich outen zu müssen um eine Überweisung zu bekommen.
ich hab mich aber auch nciht zum arzt getraut, sondern meine mutter hat das für mich gemacht. da war ich 16. es hat sie ganz schön angekotzt dass sie das für mich machen muss, aber ich hätte mit der ärztin, die ich schon mein leben lang kenne auf keinen fall darüber sprechen können. dann war ich erstmal bei einem jugendpsyschologen, der war furchtbar und dann bei einer frau, bei der hatte ich erstmal ambulante thera bis ich 18 war. dann hab ich 8 wochen stationäre thera gemacht, ein halbes jahr später noch ein paar wochen ambulante thera. aber das hab ich abgebrochen, weil es mich zu sehr aufgewühlt hat und ich dadurch depressiv wurde. jetzt gehts mir ohne thera gut, hoffe es bleibt so.das ganze , was man in der thera lernt und durchmacht mit sich selber, wirkt auch immer erst nach einiger zeit...es ist ja schon verletzend über seine ganz persönlichen probleme zu sprechen, das muss man erstmal verarbeiten.
gerade solche dinge über meine mutter und über mein körperbild haben mich immer mitgenommen. ist eben schon krass, zu wissen, dass man mit manchen dingen ganz allein ist und dass die familie einen nicht versteht und auch nciht einfühlsam ist.
ich finde es nicht schlimm hilfe anzunehmen...du musst da mehr dein ziel sehen, als das was die leute über dich denken.
hast du jemanden, den du mitnehmen würdest zum arzt? du könntest auch erstmal zu einer beratungsstelle gehen, sowas gibt es in größeren städten. also meine freundin war bei eienr ES-klinik hier in der nähe und sie hat gleich ein beratungsgespräch angeboten bekommen und ist nicht zum hausarzt gegangen. so kann man es auch machen.
wie die anderen reagieren...hmm meine familie reagiert gar nicht, die ignorieren das völlig. unterstützen mich auch beim essen nicht, meine mutter fragt mich manchmal ob ich was von mcD will, obwohls grad n schlechter tag ist...aber daran denkt sie gar nicht, ob ich in FA-gefahr bin...aber ist auch ein gutes gefühl sich vieles selbst erarbeitet zu haben, das kann einem niemand mehr nehmen.
meine freunde machen das thema auch nciht zu einer großen sache, ich glaube sie denken da auch nicht dran, weil ich meistens normal esse und auch nicht dürr bin. 2 meiner Freundinnen haben auch eine ES, mit denen kann ich dann etwas freier über die ganze sache reden, das ist schon gut. es haben mehr leute probleme mit dem essen, als man denkt, das fällt mir immer wieder auf...
mit der therapie habe ich eigentlich fast nur gute erfahrungen. auch wenn es hart ist, sich bestimmten dingen zu stellen, lernt man soviel über sich selbst und kann einfach mit frustrationen besser umgehen. das hab ich für mich gelernt. nichts ist umsonst, man muss es nur echt wollen.
am anfang war es peinlich und unangenehm einem mann zu erzählen, dass ich mein essen wieder auskotze aber je öfter man drüber spricht, desto einfacher wird es. und man lernt auch, sich zu schützen vor leuten, die es besser nciht wissen sollten. man ist dann nicht mehr so angreifbar.
ganz ehrlich: es braucht dir gar nichts peinlich zu sein, denn warum sollst du dich für etwas rechtfertigen, wofür du nichts kannst? hast du dir deine ES ausgesucht? nein, also sollen mal leute, die nichts davon verstehen, sich zurückhalten. du musst duich nciht rechtfertigen für deine probleme und du hast genauso hilfe verdient, wie ein alkoholiker oder ein depressiver etc.
alles klar?
achso ich hab meine ES seit ich 12 bin, es fing mit einer art esssucht an (durch probleme mit der familie und freunden), gefolgt davon dass ich dick wurde, dann versucht habe abzunehmen, durch diäten und hungern, hat alles nichts gebracht, so wurde es zur bulimie. es war halt ein schleichender prozess, aber da es mir nicht einmal gut ging, während dieser zeit, war das bedürfniss, die sache loszuwerden, nur noch verstärkt.
für mich war und ist die ES wie ein alter schuh, denman nicht mehr braucht...aber ih nloszuwerden ist auch nciht ganz einfach..irgendwas in mir hängt noch ein bisschen dran.
lg kathi