foobar hat geschrieben:
Ich hab mit einigen gesprochen die sich die Mauer wieder wünschen. Mein Eindruck ist, dass die sich nicht einmal im Ansatz die Stasi, den Schiessbefehl o.ä wieder herbeiwünschen sondern das es eher um die Staatlichkeit geht. Um den Staat DDR, nicht um das System DDR. Vielleicht geht es auch noch um den sozialstaatlichen Aspekt.
Die Ossis, die sich die DDR zurückwünschen, sind keine Intellektuellen, denen die Verlogenheit und Untertanenmentalität arg zugesetzt hat. Ich sage dazu: "sowjetzonales Spießerpack". Außerdem verkennen die, daß die DDR völlig über ihre Verhältnisse gelebt hat und defacto Pleite war.
foobar hat geschrieben: Für mich als Nachkriegsgeneration war die DDR einfach ein Staat wie jeder andere auch. Wie Österreich oder die Schweiz.
Ein typischer Vertreter dieser Art ist für mich Lafontaine, dem die Toscana näher stand als Mitteldeutschland.
foobar hat geschrieben: Es muss einfach einen besseren Weg gegeben haben und das sehe ich ja nicht allein so.
Hat es nicht. Abgesehen von den weltpolitischen Gegebenheiten (Stichwort: Putsch gegen Gorbatschow), die nur ein kleines Zeitfenster offenließen, erinnere ich an den Ruf: "Kommt die D-Mark nicht zu uns, gehen wir zu ihr."
foobar hat geschrieben: Ich hab mal einen Bericht aus Südkorea gesehen in dem sich Politiker dahingehend geäussert haben, dass bei einer evtl. Vereinigung mit Nordkorea das deutsche Beispiel dazu dient wie man es NICHT machen sollte.
Das ist klar. Vor dem Zusammenbruch des Staats Nordkorea mit einer bettelarmen und gehirngewaschenen Bevölkerung hat Südkorea gehörig Dampf.
foobar hat geschrieben: IMHO könnte man dieses Amt komplett zur Disposition stellen. Es ist überflüssig. Ein Grüßaugust der uns ziemlich teuer kommt. Wenn man sich dann noch anschaut wie viele verfassungswidrige Gesetze trotz Prüfung durch den Bundespräsidenten von der allerletzten Verteidigungslinie des Verfassungsstaates, dem Bundesverfassungsgericht, einkassiert werden müssen, dann kommt in mir schon die Frage auf: Wofür?
Auf die Spitze getrieben wird der Klamauk in Großbritannien, wo die Queen die Rede des Premierministers verlesen darf. Aber da fallen wenigstens solche unapetitlichen Wahlen weg. Dafür muß dort aber auch der Steuerzahler für die Royals kräftig blechen - und wird zunehmend mit Skandalen konfrontiert.
foobar hat geschrieben:Das Konzepte fehlen ist so aber nicht wahr.
Die haben noch nicht mal ein Parteiprogramm.
foobar hat geschrieben:Gauck ist IMHO ein Neoliberaler. Er ist keine Person die versöhnt. Er spaltet.
Wenn man schon ein 'Neoliberaler' (was ist das?) ist, wenn man davor warnt, die Marktwirtschaft zu verteufeln, dann ist Gauck einer. Er spaltet nicht, sondern er trennt nur exakt, z. B. die angeblich vorhandene Politikverdrossenheit von der tasächlich vorhandenen Politikerverdrossenheit.
foobar hat geschrieben:Er trennt z.B. das Kreuze machen von sozialen Aspekten.
Das hätte ich gern belegt.
foobar hat geschrieben:Ich persönlich halte Ihn einfach nicht für neutral genug für dieses Amt.
Hier müßte man den Begriff 'neutral' definieren. Ein BP sollte jedenfalls Klartext reden. Ob Wulff das machen wird, wage ich zu bezweifeln. Aber gut, da ich mich auch als liberaler Konservativer verstehe, ist mir Gauck schon sehr sympathisch