Atheismus - wie steht ihr dazu ?
@Entwurf +Eremit:
Die Linearität oder Nicht-Linearität der Zeit hat für mich nicht allzu viel mit der Frage nach der Existenz oder Nicht-Existenz Gottes zu tun.
Ebenso halte ich es für irrelevant in diesem Zusammenhang darüber zu spekulieren, ob gerade Geraden, gebogene Strecken, zu einem Kreis verknotete Linien oder sonstwas nun eindimensional oder zweidimensional sind.
Nehmt es mir bitte nicht übel, aber ich suche hier keine Nachhilfestunde in Geometrie ! (Ich hab es in der Schule schon auf den Tod nicht ausstehen können!)
LG, Zwackel
Die Linearität oder Nicht-Linearität der Zeit hat für mich nicht allzu viel mit der Frage nach der Existenz oder Nicht-Existenz Gottes zu tun.
Ebenso halte ich es für irrelevant in diesem Zusammenhang darüber zu spekulieren, ob gerade Geraden, gebogene Strecken, zu einem Kreis verknotete Linien oder sonstwas nun eindimensional oder zweidimensional sind.
Nehmt es mir bitte nicht übel, aber ich suche hier keine Nachhilfestunde in Geometrie ! (Ich hab es in der Schule schon auf den Tod nicht ausstehen können!)
LG, Zwackel
Life is what happens to you while you're busy making other plans.
(John Lennon)
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Ich hätte nichts gegen eine atheistische Kirchensteuer.Entwurf hat geschrieben: naaaa, vorsicht. am ende steht noch eine atheistische "kirchensteuer"...
Bzw. gegen die Unmöglichkeit, sich der Kirchensteuer zu entziehen.
Wenn diesen Obolus alle Einkommenssteuerzahler zahlen müssten, und ihn z.B. "qualifizierten" Organisationen widmen könnten, z.B. "Amnesty international oder Word wildlife fund for nature, - oder so" , wäre m.E. viel gewonnen. Selbst die Kirchen würden letztlich von der Abgabepflicht profitieren.
Gottgläubige Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind, weil sie mit dem "Bodenpersonal" nicht einverstanden sind, sind in meinen Augen in aller Regel nur Kirchensteuerflüchtlinge...
Pitt
ich verstehe nicht, was du mit negation oder gar auslöschung von zeit meinst.Eremit hat geschrieben:Schwierig, aber nicht unmöglich. Und es verbleibt auch noch der Hergang. Denn eine Kreisbildung heißt nicht, daß deswegen die vorangehenden Anfangs- und Endpunkte vollkommen (in Zeit und Raum) negiert werden - also, daß Zeit Zeit auslöscht. Außerdem verbleibt immer noch der Betrachtungspunkt, dieser müßte ebenso negiert werden.
fällt mir schwer, wenn du mit geometrischen und topologischen begriffen arbeitest.Eremit hat geschrieben:Du darfst auch über die Geometrie hinausdenken, Entwurf...
@zwackel
nimm's mir nicht übel, aber ich würde doch gernen wissen, was eremit eigentlich meint.
was glaubst du, was das für verteilungskämpfe gibt - vor allem unter den nichtkirchlichen organisationen.Pitt hat geschrieben:Wenn diesen Obolus alle Einkommenssteuerzahler zahlen müssten, und ihn z.B. "qualifizierten" Organisationen widmen könnten, z.B. "Amnesty international oder Word wildlife fund for nature, - oder so" , wäre m.E. viel gewonnen.
dieses argument reduziert die "rechte" gottgläubigkeit zu einer vereinsmitgliedschaft, die mit geld bezahlt werden muss.Pitt hat geschrieben:Gottgläubige Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind, weil sie mit dem "Bodenpersonal" nicht einverstanden sind, sind in meinen Augen in aller Regel nur Kirchensteuerflüchtlinge...
Liebe Zwackel,
der Thread hat zwar schon eine leicht andere Wendung genommen und Eve....hat ja auch schon wunderbar geantwortet, trotzdem wollte ich auf Deine Frage noch eingehen...
Was ist "Gott erfahren"?
Ich lebe nun von Kindheit an mit der Kirchenzugehörigkeit (evangelisch) und mache trotzdem die Erfahrung von "Phasen". Ich muss mir meinen Glauben immer wieder auch "erarbeiten", er scheint mir manchmal ferne, er wird auf die Probe gestellt, und ich merke, wenn ich ihn "wiederhaben will", dann muss ich auch etwas dafür tun, mich ihm auch zuwenden.
Für mich ist das (aber da gibt es so viele Zugänge) Bibellesen und auch in den Gottesdienst gehen. Das hinterlässt Wirkung auf mich. Etwas in mir beginnt zu arbeiten. Worte aus der Bibel treffen mich plötzlich - und mir geht ein Licht auf. Die Gemeinschaft der eigentlich oft anonymen Menschen bei einem Gottesdienst gibt mir (doch) etwas, weil wir alle dieselben Worte sprechen und ein Abendmahl feiern. Eine gehörte Predigt geht mir nah.
Auch ein Zugang: Über Musik: Ein Chorstück, Orgelmusik, eine Passion von Bach...
Ja, ich gebe Dir Recht: Für mich sind diese Zugänge, diese Erfahrungen eben die Erfahrungen meines Glaubens. Bei anderen haben sie mit "Glauben" nichts zu tun und hinterlassen trotzdem tiefe Spuren.
Von der ICH-Suche sind sie trotzdem meiner Meinung nach zu unterscheiden, denn die Suche nach Gott ist eine zutiefst dialogische Angelegenheit, ich suche nach einem "DU".
"Was genau erfährt man, wenn man Gott erfährt ? ", fragst Du:
"Ist es die Erfahrung von Liebe, Mitmenschlichkeit, Glück ?"
Ja!
Aber eben unter dem Vorzeichen, dass ich GLAUBE, dass mir diese Liebe nicht OHNE GOTT geschieht.
"Liebe, Mitmenschlichkeit, Glück", das ist für mich noch erweiterbar:
Hoffnung, Sinn, Motiv, Gemeinschaft.
Meine Erfahrung mit der Kirche ist insofern speziell, als dass ich in der DDR aufwuchs und meine Gemeinde für mich doppelt ein Hort der Freiheit, des Zusammenhaltens gegen die Staatsmacht war, ein Ort des mutigen Bekennens, wo einem der Rücken gestärkt wurde. Und der weiterlebte, obwohl wir totgesagt waren und uns "Reaktionismus" vorgeworfen wurde.
Insofern ist mein Christentum nie ohne politische Dimension. Aber auch das ist nicht alles.
Dass ich z.B. die Mitmenschlichkeit einer Ordensfrau oder die von einladenden Gemeindemitgliedern einer Kirchengemeinde nicht aus purer Menschenfreundlichkeit heraus erfahre, sondern auch, weil alle aus EINEM Motiv heraus handeln. Oder dass ich nach einem Gebet ruhiger und gelassener bin, nach einer gemeinsamen Meditation in einer alten Kirche mich erfüllt und gestärkt und getröstet fühle - all das gibts auch "ohne" - aber nicht unter christlichem Vorzeichen.
Die Suche nach diesen Dingen endet - und das ist vielleicht der größte Unterschied - nicht bei mir selbst, sondern in Gott. Und erst dann komme ich als an Gott Glaubende und damit diesen Dialog Erwidernde auch wieder zu mir zurück.
Die Katholiken haben den Begriff "Geheimnis des Glaubens" in ihrer Eucharistie-Feier. Da ist vielleicht was dran. Glaube letztendlich ist ein komplexer Prozess. Und ist nicht bis in den allerletzten Winkel erhellbar.
Ohne das Wollen und Suchen kommt mal als erwachsener Mensch kaum dazu.
Danke für die Eröffnung des Threads.
Lieben Gruß
Dunkle
der Thread hat zwar schon eine leicht andere Wendung genommen und Eve....hat ja auch schon wunderbar geantwortet, trotzdem wollte ich auf Deine Frage noch eingehen...
Was ist "Gott erfahren"?
Ich lebe nun von Kindheit an mit der Kirchenzugehörigkeit (evangelisch) und mache trotzdem die Erfahrung von "Phasen". Ich muss mir meinen Glauben immer wieder auch "erarbeiten", er scheint mir manchmal ferne, er wird auf die Probe gestellt, und ich merke, wenn ich ihn "wiederhaben will", dann muss ich auch etwas dafür tun, mich ihm auch zuwenden.
Für mich ist das (aber da gibt es so viele Zugänge) Bibellesen und auch in den Gottesdienst gehen. Das hinterlässt Wirkung auf mich. Etwas in mir beginnt zu arbeiten. Worte aus der Bibel treffen mich plötzlich - und mir geht ein Licht auf. Die Gemeinschaft der eigentlich oft anonymen Menschen bei einem Gottesdienst gibt mir (doch) etwas, weil wir alle dieselben Worte sprechen und ein Abendmahl feiern. Eine gehörte Predigt geht mir nah.
Auch ein Zugang: Über Musik: Ein Chorstück, Orgelmusik, eine Passion von Bach...
Ja, ich gebe Dir Recht: Für mich sind diese Zugänge, diese Erfahrungen eben die Erfahrungen meines Glaubens. Bei anderen haben sie mit "Glauben" nichts zu tun und hinterlassen trotzdem tiefe Spuren.
Von der ICH-Suche sind sie trotzdem meiner Meinung nach zu unterscheiden, denn die Suche nach Gott ist eine zutiefst dialogische Angelegenheit, ich suche nach einem "DU".
"Was genau erfährt man, wenn man Gott erfährt ? ", fragst Du:
"Ist es die Erfahrung von Liebe, Mitmenschlichkeit, Glück ?"
Ja!
Aber eben unter dem Vorzeichen, dass ich GLAUBE, dass mir diese Liebe nicht OHNE GOTT geschieht.
"Liebe, Mitmenschlichkeit, Glück", das ist für mich noch erweiterbar:
Hoffnung, Sinn, Motiv, Gemeinschaft.
Meine Erfahrung mit der Kirche ist insofern speziell, als dass ich in der DDR aufwuchs und meine Gemeinde für mich doppelt ein Hort der Freiheit, des Zusammenhaltens gegen die Staatsmacht war, ein Ort des mutigen Bekennens, wo einem der Rücken gestärkt wurde. Und der weiterlebte, obwohl wir totgesagt waren und uns "Reaktionismus" vorgeworfen wurde.
Insofern ist mein Christentum nie ohne politische Dimension. Aber auch das ist nicht alles.
Dass ich z.B. die Mitmenschlichkeit einer Ordensfrau oder die von einladenden Gemeindemitgliedern einer Kirchengemeinde nicht aus purer Menschenfreundlichkeit heraus erfahre, sondern auch, weil alle aus EINEM Motiv heraus handeln. Oder dass ich nach einem Gebet ruhiger und gelassener bin, nach einer gemeinsamen Meditation in einer alten Kirche mich erfüllt und gestärkt und getröstet fühle - all das gibts auch "ohne" - aber nicht unter christlichem Vorzeichen.
Die Suche nach diesen Dingen endet - und das ist vielleicht der größte Unterschied - nicht bei mir selbst, sondern in Gott. Und erst dann komme ich als an Gott Glaubende und damit diesen Dialog Erwidernde auch wieder zu mir zurück.
Die Katholiken haben den Begriff "Geheimnis des Glaubens" in ihrer Eucharistie-Feier. Da ist vielleicht was dran. Glaube letztendlich ist ein komplexer Prozess. Und ist nicht bis in den allerletzten Winkel erhellbar.
Ohne das Wollen und Suchen kommt mal als erwachsener Mensch kaum dazu.
Danke für die Eröffnung des Threads.
Lieben Gruß
Dunkle
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So kreativ und heterogen wie die vielfältige Glaubenswelt kann Atheismus gar nicht sein. Und was willst Du grundgesetzlich schützen?Pitt hat geschrieben: Ich finde es bedauerlich, dass atheistisches Gedankengut derart heterogen ist und Atheismus in unserer Verfassung nicht den schützenswerten Stellenwert einer Glaubensgemeinschaft hat.
nothing rien nichts niente nada ничего
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 36
- Beiträge: 1969
Sorry fürs Klugscheißen, aber Atheismus ist nicht das gleiche wie Nihilismus.Sir hat geschrieben:So kreativ und heterogen wie die vielfältige Glaubenswelt kann Atheismus gar nicht sein. Und was willst Du grundgesetzlich schützen?
nothing rien nichts niente nada ничего
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"
Theodor Storm
Theodor Storm
Obwohl im Grundgesetz anders formuliert, habe ich den Eindruck, dass dort ein großer Respekt gegenüber religiösen Gefühlen zum Ausdruck kommt.Sir hat geschrieben: Und was willst Du grundgesetzlich schützen?
"Weltanschauliche Gefühle" scheinen mir da keinen gleichberechtigten Stellenwert zu haben. Eine "religiöse Überzeugung" zählt irgendwie mehr...
Lg
Pitt
@ metro
Ist doch klar. Mit Nihilismus in Reinkultur kann ich nichts anfangen. Er leugnet ja jegliche Erkenntnis. Woher aber hat er dann diese Erkenntnis?
@ Pitt
Im GG geht es auch nicht sinngemäß um Gefühle, sondern um konkrete Rechte. Schon aus unserer Geschichte betrachtet, mußten im GG die Rechte religiöser Minderheiten besonders berücksichtigt werden. Im übrigen meine ich, daß im GG schon viel zu viel Verfassungslyrik enthalten ist, z. B. Artikel 20a - Tierschutz als Staatsziel.
Ist doch klar. Mit Nihilismus in Reinkultur kann ich nichts anfangen. Er leugnet ja jegliche Erkenntnis. Woher aber hat er dann diese Erkenntnis?
@ Pitt
Im GG geht es auch nicht sinngemäß um Gefühle, sondern um konkrete Rechte. Schon aus unserer Geschichte betrachtet, mußten im GG die Rechte religiöser Minderheiten besonders berücksichtigt werden. Im übrigen meine ich, daß im GG schon viel zu viel Verfassungslyrik enthalten ist, z. B. Artikel 20a - Tierschutz als Staatsziel.
Liebe Dunkle,
schön, wie Du Dein Glaubenserleben beschreibst; hat mir auch nochmal einige dankbare Gedanken dazu vermittelt.
Herzlich, Eve
P.S. Was mich am Atheismus am meisten störte, war das kalte Unaufgehobensein in dieser Welt. Da der Atheismus sich aus dem Intellekt speist, der wissen, nicht glauben will, wundert mich das heute nicht. Gott erfährt man wohl am wenigstens über DIESEN Teil des Menschseins.
schön, wie Du Dein Glaubenserleben beschreibst; hat mir auch nochmal einige dankbare Gedanken dazu vermittelt.
Herzlich, Eve
P.S. Was mich am Atheismus am meisten störte, war das kalte Unaufgehobensein in dieser Welt. Da der Atheismus sich aus dem Intellekt speist, der wissen, nicht glauben will, wundert mich das heute nicht. Gott erfährt man wohl am wenigstens über DIESEN Teil des Menschseins.
@Dunkle:
Ich muss Eve... zustimmen. Du hast das sehr schön beschrieben !
Einiges davon kann ich sogar ganz gut nachvollziehen.
Auch ich war in meiner Jugend öfter mal in der Kirche und habe den Gottesdienst mitgefeiert. Das Gemeinschaftserlebnis und die feierlichen Rituale haben mich nicht kalt gelassen.
Leider hat das angenehme Gefühl der Zugehörigkeit bei mir schnell nachgelassen, da mir bewusst wurde, dass mir das Wesentliche fehlt, das diese Gruppe von Menschen in der Kirche erst zu einer Gemeinschaft verbindet: der Glaube an Gott. An einen Gott, der, wie du sagst, als Dialogpartner zu Verfügung steht, der mich so annimmt, wie ich bin, der meine Sorgen versteht und mir eben wie ein "Vater" den richtigen Weg zeigen könnte.
Es ist nicht so, dass ich es nie versucht hätte, mit diesem Gott in Kontakt zutreten, aber ich habe eben niemals die Erfahrung gemacht, dass meine "Gebete erhört" worden wären, in dem Sinne, dass ich irgendeine Art von innerer Verbindung verspürt hätte (ich meine nicht, dass ich um etwas konkretes gebeten hätte und dann enttäuscht war, dass meine Bestellung nicht prompt bearbeitet wurde !!)
Sie verhallten einfach im Nichts...
So wurde ich eben bei meiner Suche nach einem DU immer wieder nur auf mich selbst zurückgeworfen.
LG, Zwackel
Ich muss Eve... zustimmen. Du hast das sehr schön beschrieben !
Einiges davon kann ich sogar ganz gut nachvollziehen.
Auch ich war in meiner Jugend öfter mal in der Kirche und habe den Gottesdienst mitgefeiert. Das Gemeinschaftserlebnis und die feierlichen Rituale haben mich nicht kalt gelassen.
Leider hat das angenehme Gefühl der Zugehörigkeit bei mir schnell nachgelassen, da mir bewusst wurde, dass mir das Wesentliche fehlt, das diese Gruppe von Menschen in der Kirche erst zu einer Gemeinschaft verbindet: der Glaube an Gott. An einen Gott, der, wie du sagst, als Dialogpartner zu Verfügung steht, der mich so annimmt, wie ich bin, der meine Sorgen versteht und mir eben wie ein "Vater" den richtigen Weg zeigen könnte.
Es ist nicht so, dass ich es nie versucht hätte, mit diesem Gott in Kontakt zutreten, aber ich habe eben niemals die Erfahrung gemacht, dass meine "Gebete erhört" worden wären, in dem Sinne, dass ich irgendeine Art von innerer Verbindung verspürt hätte (ich meine nicht, dass ich um etwas konkretes gebeten hätte und dann enttäuscht war, dass meine Bestellung nicht prompt bearbeitet wurde !!)
Sie verhallten einfach im Nichts...
So wurde ich eben bei meiner Suche nach einem DU immer wieder nur auf mich selbst zurückgeworfen.
LG, Zwackel
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(John Lennon)
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An der Stelle nur den kurzen Einwurf, dass das juristisch nicht richtig ist.Pitt hat geschrieben:Ich finde es bedauerlich, dass atheistisches Gedankengut derart heterogen ist und Atheismus in unserer Verfassung nicht den schützenswerten Stellenwert einer Glaubensgemeinschaft hat.
Die maßgebliche Vorschrift des Grundgesetzes - Art. 4 GG, die Glaubensfreiheit - schützt gleichrangig auch die Freiheit, einen Glauben nicht zu haben, nicht zu äußern und nicht mit ihm konfrontiert zu werden. Gerade diese sog. negative Religionsfreiheit hat in der Vergangenheit für einige sehr umstrittene Urteile gesorgt, wie z. B. das Kruzifix-Urteil (Abhängen von Kreuzen in Klassenzimmern) oder das Urteil zur Frage, ob Lehrerinnen ein muslimisches Kopftuch tragen dürfen. Dabei schützt Art. 4 GG den Glauben bzw. Nicht-Glauben sowohl in der individuellen als auch in der kollektiven Dimension. So paradox es klingt: Auch eine "Atheisten-Gemeinschaft" könnte sich - juristisch gesehen - auf die Glaubensfreiheit berufen.
Etwas anderes ist die Frage nach der Kirchensteuer: Auch hierin liegt primär noch keine Privilegierung der öffentlichen Glaubensgemeinschaften - es hindert Dich ja niemand, als "Atheist" dieselbe Summe einer Organisation zu spenden, die Du für günstig hältst. Eine gewisse Privilegierung der öffentlich anerkannten Religionsgemeinschaften liegt hier aber in der Tat darin, dass der Staat für die Kirchen die Kosten des Einzugs der Abgabe übernimmt. Wobei das natürlich auch wieder ein Pfund ist, mit dem politisch hinter den Kulissen gewuchert werden kann, wenn sich die Kirche mal wieder nicht kooperationsbereit zeigt (Schwangerschaftsabbruch, Aufdeckung von Missbrauchsfällen etc.).
The whole man must move at once!
Das ist mehr als schade, und wenns nicht ein bisschen seltsam rüberkäme, würde ich Dich jetzt fragen, ob ich für Dich beten darf.ich habe eben niemals die Erfahrung gemacht, dass meine "Gebete erhört" worden wären, in dem Sinne, dass ich irgendeine Art von innerer Verbindung verspürt hätte (ich meine nicht, dass ich um etwas konkretes gebeten hätte und dann enttäuscht war, dass meine Bestellung nicht prompt bearbeitet wurde !!)
Sie verhallten einfach im Nichts...
So wurde ich eben bei meiner Suche nach einem DU immer wieder nur auf mich selbst zurückgeworfen.
Gott antwortet aber auch manchmal mit einer feinen, leisen, fast unhörbaren Stimme, z. B. indem er Dir bestimmte Menschen in den Weg führt. Sehen kann man das oft nur in der Rückschau.
Zuletzt geändert von Eve... am Sa., 20.03.2010, 11:08, insgesamt 1-mal geändert.
Das ist mehr als schade, und wenns nicht ein bisschen seltsam rüberkäme, würde ich Dich jetzt fragen, ob ich für Dich beten darf.
p.s. das ist jetzt kein böses Lachen Eve- ich find´s pointiert witzig, aber auch echt aufrichtig lieb
"Die Theorie bestimmt, was wir beobachten können." (Einstein)
Genau, Tara, darüber lachen Atheisten. Macht aber nix ... Upps, Edit: Hab Deinen Nachsatz gerade gesehen: Alles klar. Lieb von DIR.
Liebe Eve...
dein Angebot, für mich zu beten finde ich wirklich sehr nett, auch wenn ich doch stark daran zweifle, dass es "etwas bringen" würde.
Ich habe auch ein weiteres Problem, über das sich schon seit Jahrhunderten viele den Kopf zerbrochen haben, nämlich die altbekannte aber immer noch aktuelle Frage, wie es sein kann, dass ein guter und allmächtiger Gott zulassen kann, dass unsägliche Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten an der Tagesordnung sind.
Da ich natürlich nicht an einen "Teufel" glaube, kann ich es mir nur so erklären, dass Gott entweder nicht existiert, oder eben weder "gut" noch "allmächtig" ist.
Bisher hat mir darauf noch niemand eine befriedigerende Antwort geben können, als den Hinweis darauf, dass "Gottes Wege eben unergründlich seien" und wir Menschen nur den guten göttlichen Plan, der dahinter steckt, wenn zum Beispiel bei Naturkatastrophen tausende von Unschuldigen erbärmlich zu Tode kommen, nicht erkennen können.
Wie gehst du als gläubige Christin mit diesem Problem um ?
LG, Zwackel
dein Angebot, für mich zu beten finde ich wirklich sehr nett, auch wenn ich doch stark daran zweifle, dass es "etwas bringen" würde.
Woran erkennst du, dass es die Stimme Gottes war, und nicht etwa einfach die Stimme ebendieser Menschen, die dir über den Weg liefen ?Eve... hat geschrieben:Gott antwortet aber auch manchmal mit einer feinen, leisen, fast unhörbaren Stimme, z. B. indem er Dir bestimmte Menschen in den Weg führt.
Ich habe auch ein weiteres Problem, über das sich schon seit Jahrhunderten viele den Kopf zerbrochen haben, nämlich die altbekannte aber immer noch aktuelle Frage, wie es sein kann, dass ein guter und allmächtiger Gott zulassen kann, dass unsägliche Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten an der Tagesordnung sind.
Da ich natürlich nicht an einen "Teufel" glaube, kann ich es mir nur so erklären, dass Gott entweder nicht existiert, oder eben weder "gut" noch "allmächtig" ist.
Bisher hat mir darauf noch niemand eine befriedigerende Antwort geben können, als den Hinweis darauf, dass "Gottes Wege eben unergründlich seien" und wir Menschen nur den guten göttlichen Plan, der dahinter steckt, wenn zum Beispiel bei Naturkatastrophen tausende von Unschuldigen erbärmlich zu Tode kommen, nicht erkennen können.
Wie gehst du als gläubige Christin mit diesem Problem um ?
LG, Zwackel
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