Älterwerden - Zufriedenheit versus Glück? Oder Unglück?

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Gast
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Beitrag Di., 23.02.2010, 15:58

Ich möchte das Thema Tod von meiner Seite nicht noch mehr ausweiten. Doch noch ein Link dazu. Ich finde den Vortrag (Ernst Tugendhat: Unsere Angst vor dem Tod) sehr gut.

http://books.google.de/books?id=bUiy8sb ... q=&f=false

Gruß
Anastasius

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Marja
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Beitrag Di., 23.02.2010, 16:03

Eve... hat geschrieben:
Mein 1. Mann, mein Bruder, meine Schwester, ganz zu schweigen von den älteren Verwandten - alle schon gegangen.
Phu, das ist schon heftig. Kommt hier richtig intensiv an, wenn Du das schreibst. Tut mir leid, Eve.

Die Momente, wo uns Vergänglichkeit bewußt wird, sind immer ganz intensive Momente. Ich erlebte es einmal, als eine sehr gute Freundin ums Leben kam, mitten aus dem Puls der Zeit herausgerissen, aus unserer Runde, in unseren lebendigsten Jahren, und dann gleich draufhin eine Exschulkollegin. Das war schon eine Zeit, wo sogar in jungen Jahren der Tod ganz nah war, gefühltermaßen. Aber natürlich, als junger Mensch gelangt das dann doch irgendwie immer wieder in die Verdrängnis. Es ist so.
Und dennoch, das Thema kommt wieder, so oder so.

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Eve...
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Beitrag Di., 23.02.2010, 16:33

Hm, tja - Anastasius, schade ... Aber danke für den Link.

Danke auch Dir, heart. Irgendwie schweigen vor dem Tod die Worte. Auch Dein Kummer, den Du hattest tut mir leid.

Ja, je jünger, desto leichter zu verdrängen.

Gruß, Eve

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Beitrag Di., 23.02.2010, 17:42

Hallo Eve,

der Vortrag ist, wie der Link schon besagte, aus dem Buch "Anthropologie statt Metaphysik". Dort sind diverse Vorträge enthalten, u. a. auch über Religion, Mystik etc. Könnte mir vorstellen, das könnte dich interessieren. Auch für nicht philosophisch aber am Leben Interessierte (falls das nicht dasselbe ist *g*) verständlich lesbar.

Gruß
Anastasius

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Marja
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Beitrag Di., 23.02.2010, 17:43

Eve... hat geschrieben:
Irgendwie schweigen vor dem Tod die Worte.
Vielleicht, weil wir alle wissen, daß der Tod das einzige Thema ist, welches tatsächlich unumgänglich ist und dann kommen wird, wenn es sein muß, und als ungelegtes Ei nicht diskutiert werden muss oder möchte.

Wie auch immer, es gab hier ja nun doch auch noch andere interessante Aspekte des älter werdens. Irgendwie ist mir für den Moment allerdings die Neugierde auf diese Thematik vergangen.
Werd mal Zeit verstreichen lassen und mich später wieder einklicken.

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Beitrag Di., 23.02.2010, 17:46

heart hat geschrieben:Irgendwie ist mir für den Moment allerdings die Neugierde auf diese Thematik vergangen.
Aber heart, du weißt doch, wie schön das Leben sein kann, NACHDEM man begriffen hat, dass man noch nicht tot ist.

Gruß
Anastasius

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Nico
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Beitrag Di., 23.02.2010, 17:48

Also ich lebe saumäßig gerne aber das Thema sterben und Tod interessiert mich schon sehr.
Hab ziemlich viele Bücher dazu gelesen und für mich hat dieses Thema nix schreckliches.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Marja
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Beitrag Di., 23.02.2010, 17:57

Anastasius hat geschrieben:
heart hat geschrieben:Irgendwie ist mir für den Moment allerdings die Neugierde auf diese Thematik vergangen.
Aber heart, du weißt doch, wie schön das Leben sein kann, NACHDEM man begriffen hat, dass man noch nicht tot ist.
Tja, Du wirst lachen, Anastasius, aber die ersten Sonnenstunden nach meinem Kollaps vor einigen Wochen hatten tatsächlich diesen Charakter.

@Nico

Ich finde das spannend, was Du schreibst. Du lebst irrsinnig gerne, und findest den Tod, obwohl Du Dich schon viel damit auseinandergesetzt hast, nicht schrecklich.
Ich münze mal auf mich um.
Ich lebe seit vielen Monaten (oder Jahren?) nicht mehr so gerne, weil vieles zur Qual wurde (durch Aufchlüsselungen meines Dilemmas im Zuge meiner Therapie u.v.m.) und finde seither den Tod als etwas ganz schreckliches sogar. Bekomme Unbehagen bei dem Gedanken zu sterben.
Hatte ich früher im Übrigen nicht, als ich noch saugerne lebte!

Wie kommts, würd mich interessieren....

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Nico
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Beitrag Di., 23.02.2010, 18:16

Weiß nicht wie das kommt heart.
Bedingt durch meine Alkoholsucht hatte ich eigentlich von meinem Leben bis zu meinem 28. Lebensjahr nix und danach hab ich halt mühsam zu leben gelernt. Naja und jetzt lebe ich eigentlich mit dem Bewußtsein dass ich wohl schon lange tot wäre wenn ich weitergesoffen hätte. Also ist alles was ich jetzt erlebe sowas wie eine Draufgabe und das gibt mir sehr viel Gelassenheit. Ich war auch mit 28 viel viel schlechter gesundheitlich beisammen als ich es jetzt bin und darum empfinde ich das älter werden ganz anders als andere Menschen. Und all diese Einsichten haben mir auch die Angst vorm Tod genommen. Ich lasse es auf mich zu kommen weil ich es eh nicht ändern kann und schau mir dann halt an wie es ist tot zu sein. Ausserdem fasziniert es mich dass in der allerletzten Lebensphase fast bei allen Sterbenden eine große Ehrlichkeit und Ruhe einsetzt. Alles was ein Leben lang wichtig war verliert seine Bedeutung und es zählen plötzlich ganz andere Dinge. Ich hab auch viel über Hospizarbeit, Sterbebegleitung usw. gelesen. Wenn ich nicht so viele Hobbys und Interessen hätte würde ich gerne in diesem Bereich arbeiten. Vielleicht im nächsten Leben ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Eve...
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Beitrag Di., 23.02.2010, 18:21

Hospizarbeit fasziniert mich auch, ich unterstütze diese bereits finanziell, weil ich sie überaus wichtig finde in der heutigen Zeit.

Ich überlege, ob ich stark genug bin, mich dort zu engagieren.

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Marja
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Beitrag Di., 23.02.2010, 18:22

Nico hat geschrieben:Ausserdem fasziniert es mich dass in der allerletzten Lebensphase fast bei allen Sterbenden eine große Ehrlichkeit und Ruhe einsetzt.
Na das erzähl mal meinem Großvater, dem alten Hundianer. Auch die Großmutter... weit weg von Ehrlichkeit und Ruhe. Wenn die nur irgendwo irgendetwas anzetteln können, sind sie live dabei. Abgedrehte Ludern.

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Nico
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Beitrag Di., 23.02.2010, 18:27

hab ja auch geschrieben "bei fast allen"
ausserdem ist es ja vielleicht ein Zeichen dass deine Großeltern doch noch ein Weilchen leben.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Eve...
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Beitrag Di., 23.02.2010, 18:29

von heart: Hundianer



Leider kenne bzw. kannte ich mehrere alte Leute, die weder weise noch ruhig waren vor ihrem Tod. Eher böse und quengelig.

Es muss etwas mit der "Essenz" zu tun haben - mit dem innersten Wesen, dass sich zum Ende hin herauskristallisiert ... Und nun das Allerunangenehmste, worüber niemand gern spricht: Auch das Sterben hat damit zu tun, das: WIE ein Mensch sterben kann.
von heart: Irgendwie ist mir für den Moment allerdings die Neugierde auf diese Thematik vergangen.
Siehst Du? Das meine ich. Es ist eine harte Thematik.

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TimpeTe
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Beitrag Di., 23.02.2010, 18:40

Guten abend Eve.....

Es tut mir leid, dass du schon so viele Menschen verlieren musstest. Ehrlich gesagt, konnte ich dich -gerade in diesem Beitrag am besten spüren . In meinem Alter ist es natürlich, dass auch ich schon Menschen sterben sehen musste, die mir lieb sind. Eigenartigerweise hat mir der Gedanke, selber sterben zu müssen - bis kürzlich -nie viel anhaben können. Seit ich das Gefühl habe, frei von meiner Vergangenheit zu sein, fürchte ich den Tod. Mein Leben hat heute eine Qualität, wie ich nie zu hoffen wagte. Ich möchte so gerne noch eine Weile bleiben...leben....das Leben geniessen...
Eve...es lebe das Leben!!!!!
ein ganz lieber Gruss zu dir...medusa
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. (Mark Twain 1835-1910)

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Marja
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Beitrag Di., 23.02.2010, 18:48

Nico hat geschrieben: ausserdem ist es ja vielleicht ein Zeichen dass deine Großeltern doch noch ein Weilchen leben.
OHjaa! Das wünsch ich ihnen auch! Bild

Hab nämlich grad keine Zeit für ein Begräbnis. Bild

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