Guten Morgen Ihr Lieben,
vielen vielen Dank, dass Ihr Euch so um mich kümmert und mir immer wieder (trotz meiner ständigen Bedenken und Gedankenkarussels) so aufbaut, tröstet und mir das Gefühl gebt verstanden zu werden. Tut mir wirklich gut !
Rabe hat geschrieben:Hallo Tröte,
irgendwie habe ich Dein Posting fürchterlich zerhackstückt. Mir gefällt das vom Lay-out her gar nicht, aber ich habe nicht mehr viel Zeit, um die Formatierung zu ändern. Ich bitte um Nachsicht.
Medusa hat ja geschildert, dass "therapeutisch" und "echt" sich nicht ausschließen, im Gegenteil. Wenn Deine Therapeutin Dich umarmt, ist es echt+therapeutisch. Das ist nicht das Gleiche wie echt+freundschaftlich oder echt+verliebt, aber eben echt.
das macht nichts, wichtig ist, was du meinst und wie es rüber kommt und das ist für mich hilfreich und tut mir gut
ich werde versuchen es zu verinnerlichen, dass echt+therapie=hilfe für die kleine tröte bedeutet und gut ist.
vielleicht liegt es auch daran, dass ich mir das für mich nicht vorstellen könnte, jemand "fremden" zu umarmen, nur weil er gerade den wunsch danach hat. ich kann nähe nämlich nur dann zulassen, wenn ich sie auch wirklich so empfinde und möchte. ansonsten fühle ich mich bedrängt und reagiere entsprechend panisch.
Rabe hat geschrieben:
Wenn eine Frau eine andere fürsorglich, tröstend, freundlich umarmt sieht das anrührend und schön aus, weil ich sehe, dass die eine gerade nicht glücklich ist und die andere sich um sie kümmert, und ich wünsche beiden, dass es gut geht.
Ist Deine Freundin eifersüchtig? Oder unglücklich, weil sie Dir nicht so beistehen kann wie Deine Therapeutin? Was sagt sie, wenn eine gute Freundin Dich umarmt?
Ich würde an ihrer Stelle denken, dass es zur Therapie gehört, also zuzusagen Medizin ist, mir nichts wegnimmt; und da ich wollen würde, dass es meiner Liebsten gut geht, fände ich es gut und richtig.
ja dies wäre eine möglichkeit die situation zu beschreiben. ich (als negativ denkender mensch) würde es wieder als abwertend und negativ beschreiben
aufgrund meiner probleme aus der vergangenheit (wo immer der eindruck entstand, dass ich aus der beziehung ausbrechen wollte, weil ich gefühle für frauen entwickelte, die sich um mich "kümmerten") reagiert meine freundin in gewissen momenten sehr sensibel und auch eifersüchtig. so kommen witzig gemeinte kommentare zum thema "tröte und die frauen" sehr schlecht an (selbst wenn sie nicht von mir (was ich mir zwischenzeitlich abgewöhnt habe) sind) und im moment ist für uns auch mal wieder eine sehr schwere zeit angebrochen.
ich kann die nähe meiner freundin gerade nicht so zulassen/genießen, wie es sonst der fall war und ist. ich lasse sie emotional nicht richtig an mich ran und das merkt meine freundin natürlich total. wir befinden uns damit in einem teufelskreis, denn dadurch, dass ich ihr nicht so nah bin (gestern sagte sie zu mir, dass ich meilenweit weg wäre) hat sie wieder die befürchtung, dass es wieder mal ein ausbrechversuch ist und "kontrolliert" mich, aus angst mich zu verlieren (liest sms, etc.) bzw. fordert von mir gerade extremst viel aufmerksamkeit und nähe. worauf ich mich gerade nicht einlassen kann und mich genervt fühle, was dann wieder zu konflikten und kontrollverhalten führt.
ich wiederrum habe ein schlechtes gewissen, dass ich meiner thera gegenüber solche gefühle entwickelt habe und meiner freundin darüber nichts sagen kann. gleichzeitig "jubiliert" mein inneres kind aber aufgrund der umarmmöglichkeit und malt sich andauernd aus, wie dies wohl sein würde.......
Rabe hat geschrieben:
Das Befürchten und Entwerten hast Du ja echt gut gelernt. Aber all das ist - wenn überhaupt - das Problem Deiner Therapeutin.
eine expertin mit 37 jähriger erfahrung
natürlich ist es ein problem meiner therapeutin, ABER ich denke dann, dass sie schlecht über mich denken könnte und das will ich (natürlich) nicht....
Rabe hat geschrieben:
Da hast Du Recht. Aber dann ist das Problem nicht das Geld, sondern die Intimität. Hättest Du beim Brötchenklauen ein besseres Gefühl? Oder wenn Du sie immer geschenkt bekämest.
das beispiel mit dem brötchenklau versteh ich jetzt nicht.
das mit dem schenken wäre ja dann so, wie ich es mir "wünschen" würde. sie gibt mir die brötchen freiwillig, weil sie es (vonsich aus) möchte
Rabe hat geschrieben:
Aber wolltest Du nicht genau das - den therapeutischen Rahmen, d.h. die Therapie? Was hindert dich daran, eine Umarmung genau wie eine verbale Äußerung als therapeutische Maßnahme anzunehmen?
wie oben schon gesagt, dass es zum einen nicht "echt" (weil von beiden gewollt) ist und meine therapeutin schlecht über mich denken könnte.
Rabe hat geschrieben:
Seufz, kenn ich irgendwie. Ich hatte jahrelang Probleme mit Umarmungen zur Begrüßung etc., weil eine bösartige Stimme in mir bei wirklich jeder Berührung sofort den Verdacht geäußert hat, es könnte sich möglicherweise etwas Pfui-Sexuelles eingeschlichen haben. Ich war immer neidisch auf Freundinnen, die das allgemeine feministische Rumgekuschel genießen konnten. Man kann sich den Spaß am Leben echt verderben. Für mich war es wichtig zu lernen, dass diese Stimme Unrecht hatte - und dass eine Überganszone von kindlich/zärtlich zu sexuell auch normal ist.
ich kann erst seitdem ich mit meiner jetztigen frau zusammen bin menschen bei begrüßungen in den arm nehmen.
jemanden "fremden" zu trösten fällt mir immer noch sehr sehr sehr schwer....stell mich dann auch oft stoffelig an.
wie hast du dieses "problem" lösen können ?
Rabe hat geschrieben:
Naja, "sollen" klingt als müsstest Du die Fünf in Englisch beichten. Aber da das Thema an Dir nagt, wäre es wohl den Versuch wert.
nun ja, ich müsste dann meiner therapeutin erzählen, dass ich den eindruck habe, dass sie ein problem damit hätte (damit nicht umgehen könnte), wenn ich in sie verliebt wäre......
Rabe hat geschrieben:
Du bist in der Übertragung schon drin, vielleicht auch tief, aber zur Zeit erlebst Du vor allem ihre schmerzvollen Seiten und gönnst Dir die schönen nicht.
Klar ist es irgendwann wieder vorbei. Aber gehst Du ins Kino und machst während der Vorstellung die Augen zu, weil der Film irgendwann zu Ende sein wird?
ich stecke sehr tief drin und kann es nicht genießen, weil ich zum einen ein schlechtes gewissen meiner freundin habe und zum anderen weiss, dass es irgendwann zu ende sein wird (in max. 42 stunden).....
Rabe hat geschrieben:
Ich wünsche Dir einen hübsch geschlängelten Weg durch all die widerstreitenden Gefühle.
vielen vielen dank, du gibst dir wirklich sehr viel mühe mir mit sehr viel geduld zu erklären, dass ich kein hoffnungsloser fall bin. es hilft mir sehr und ich fühle mich verstanden. ein schönes gefühl !
liebe grüße
tröte