Da hättest du ein sehr positives Menschenbild. Die, die es können, tun es, und die andern sind aufgrund von mangelnder Zu-Rechnungsfähigkeit entschuldigt.Eremit hat geschrieben:Unter diesen Gesichtspunkten . . .
Gruß
Anastasius
Da hättest du ein sehr positives Menschenbild. Die, die es können, tun es, und die andern sind aufgrund von mangelnder Zu-Rechnungsfähigkeit entschuldigt.Eremit hat geschrieben:Unter diesen Gesichtspunkten . . .
Hm, finde ich eine intessante Frage, ob Reue (und ggf. zusätzlich greifbare Zeichen von Reue) Vorausetzung von "gesundem Verzeihen" ist. Spontan würde ich in schweren Fällen zustimmen. In leichteren Fällen würde ich meinen, dass sonstige positive Seiten Verfehlungen aufwiegen können.lingaroni hat geschrieben:habe mich da informiert, unter welchen voraussetzungen es gesund und moralisch richtig ist, zu verzeihen. dabei habe ich folgendes gefunden. in der psychologie geht man davon aus, dass verzeihen nur dann gehabe mich da informiert, unter welchen voraussetzungen es gesund und moralisch richtig ist, zu verzeihen. dabei habe ich folgendes gefunden. in der psychologie geht man davon aus, dass verzeihen nur dann gesund ist . . . , wenn der verursacher des schadens/der verletzung durch tätige reue eine wiedergutmachung leistet.
Du hast schon recht, wenn einer wirklich innerlich verzeiht einfach so, und auch ohne Reue des Gegenübers, dann ist da wahrscheinlich nichts ungesundes daran. Bringt aber wahrscheinlich aber in schwären Fällen nur der Papst fertig, und er muss ja berufsbedingt verzeihen können.Und: Wie wäre "ungesundes Verzeihen" zu bestimmen? Warum wäre es ungesund?
Wieso denn?kamikatze hat geschrieben:ein abschied von der opferrolle dünkte mich in allen fällen ein sehr anstrebenswerter zustand!
psychische störungen sind keine ausrede mehr, seit psychotherapie existiert. es steht jedem frei sich mit einer psychischen störung in entsprechende behandlung zu geben ... oder eben nicht. aber niemand kann erwarten, dass seine spinnereien einfach so geschluckt werden.alle anderen involvierten Personen sind aufgrund psychischer Störungen nicht mehr in der Lage, Reue zu empfinden.
"Opfer" finde ich da allgemein postuliert zu hoch gegriffen. Für mich ist (emotionsträchtige) Unversöhnlichkeit (Alternative: interessiert mich nicht mehr) etwas, wo in der Distanzierung noch die Abhängigkeit stark mit drin steckt. Gleichzeitig aber ein möglicher (und vielleicht notwendiger) Zwischenschritt zur Autonomie. Am Ende kann wieder eine Hinbewegung (Vergebung) stehen, muss aber nicht.Kamikatze hat geschrieben:die aussage von kast: "nur so lange ich unversöhnlich bin, bleibe ich auch ein opfer des anderen", . . .
Ein mich ansprechender Titel. Werde mal hineinschauen. Danke für den Tipp.Phönixia hat geschrieben:Aber diese Forderung erinnert mich stark an das Buch: "Positives Denken macht krank."
mein positives menschenbild wäre sicher nicht der grund...Anastasius hat geschrieben:@ kamikatze,
kamikatze schrieb:ein abschied von der opferrolle dünkte mich in allen fällen ein sehr anstrebenswerter zustand!
Wieso denn?
gesundes verzeihen ist, wenn ich dadurch gestärkt (das soll jetzt nicht trotz der erfolgten verletzungen zynisch sein!!!) heraus gehe. da ist das goethe'sche zitat "allen gewalten zum trotz sich erhalten" mein credo.Eremit hat geschrieben:Ich denke, es gibt kein "ungesundes Verzeihen".
ja da freue ich mich sehr drauf!!!!Eve... hat geschrieben: @ KaKa
Sehr interessant, bringt wieder neue Aspekte ins Spiel. Ich schreibe später noch dazu.
verstehe ich das richtig, dass für dich ein mögliches motiv für die versöhnung ein zugewinn (oder wiedererlangen?) von autonomie wäre?Anastasius hat geschrieben:Am Ende kann wieder eine Hinbewegung (Vergebung) stehen, muss aber nicht.
Frage: Gibt es im Hinblick an die oder den Ex wirklich nur die beiden Optionen "Gleichgültigkeit" und "Wut"???Anastasius hat geschrieben: Für mich ist (emotionsträchtige) Unversöhnlichkeit (Alternative: interessiert mich nicht mehr)
ist vielleicht eine frage der oberflächigen begrifflichkeiten...Anastasius hat geschrieben:"Opfer" finde ich da allgemein postuliert zu hoch gegriffen.
das habe ich auch so erlebt! in der nachschau denke ich schon, dass der schritt weg vom opfer der quantensprung war.Ayla hat geschrieben:bis ich endlich verzeihen/loslassen konnte, hab ich mich tatsächlich als opfer wahrgenommen, fühlte mich quasi meinen gefühlen ausgeliefert.
Das ist GUUUUT! Ja, so empfinde ich meine, haargenau!dann ist also die verletzung im grunde die wut auf den autonomieverlust
Ich finde es nicht treffend. Es ist wohl eine Frage der jeweiligen Bedeutung. Für mich ist "Opfer" mit Machtverhältnissen (Handlungsunfähigkeit) verbunden, wie sie beispielsweise bei Gewalttaten, psychischer Mißhandlung von Abhängigen (z. B. Kindern) etc. vorliegen. Opfer würde ich sonst nur in Anführungszeichen benutzen. Ich habe mich so auch nie in meinem Leben als Opfer empfunden. Als unter schriegen Verhältnissen Aufwachsender, ungerecht oder unverschämt Behandelter, Betrogener schon. Mit dem Gefühl, von zunächst ausweglos erscheinender Hilflosigkeit. Mit Ärger, Traurigkeit oder Wut und allem was dazu gehört, aber nie als Opfer.kamikatze hat geschrieben:@Anastasius: warum stösst dieses wort bei dir auf abneigung? (s. unten)
Nein, so meinte ich das nicht. Ich meine, Hinbewegung kann eine Begleiterscheinug erlangter Autonomie sein.kamikatze hat geschrieben:verstehe ich das richtig, dass für dich ein mögliches motiv für die versöhnung ein zugewinn (oder wiedererlangen?) von autonomie wäre?
So eingleisig, wie es sich für mich anhört, dass du meinst ist es für mich nicht. Es gibt auch das, was du aufzählst, und wie sicher bei dir auch, noch mehr, etwa eine Erinnerung an ein Lachen etc. Für mich stehen zwei Hürden da, und ich frage mich, wie ich damit umgehe. Das andere fällt dadurch natürlich nicht weg. Es ist aber eine Frage der Gewichtung.kamikatze hat geschrieben:Frage: Gibt es im Hinblick an die oder den Ex wirklich nur die beiden Optionen "Gleichgültigkeit" und "Wut"???
bei mir ist das nicht so einfach zu sagen. dankbarkeit hat bei mir trotz allem auch noch platz. oder eine art verbundenheit. nachsicht vielleicht auch.
Da unterscheiden wir uns keinen Millimeter.kamikatze hat geschrieben:für mich heisst leben, dass man trotz der Verletzungen und Ungerechtigkeiten gut existieren kann
Wenn ich etwas unerträglich finde, dann das.kamikatze hat geschrieben:geht also nicht um friede-freude-eierkuchen.