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stern
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Beitrag Sa., 14.04.2018, 22:26

12.04.2018 | 11:39 Uhr
12.04.2018 um 12:07 Uhr
„Wir Männer sind wirklich ein verdammt spannendes Geschlecht“: Bernd Ulrich kontert in der Zeit auf Jens Jessens „Wutausbruch“

In der vergangenen Woche veröffentlichte die Wochenzeitung Die Zeit eine umstrittene "Wutrede" des Journalisten Jens Jessen, in der er mit einem, wie er es nennt, "totalitären Feminismus" abrechnet. Eine Woche später kommt mit Bernd Ulrich ebenfalls in der Zeit ein Gegenredner zu Wort, der auf Jessens Argumente mit persönlichen Erfahrungen zu Sexismus und Feminismus kontert
http://meedia.de/2018/04/12/wir-maenner ... tausbruch/

Damit hat sich DIE ZEIT dann wohl wieder rehabilitiert, nach Jens Jessens Beitrag, der wohl zu viel in den Abgründen des Internets unterwegs ist. Fand die Resonanz auf Jessens (die ich etwas verfolgte) jedenfalls gut. :-D
Er sei Jens Jessen dankbar, schreibt Bernd Ulrich in der aktuellen Zeit. Schließlich habe sich Jessen in seinem Text „mutwillig so viele Blößen gegeben“, dass auch „Ulrichs“ darin locker Platz hätten. „Darüber wird dann also zu reden sein, über seine und meine Wut, die Verletzungen, die Ungeduld, die Ängste und all das“, so Ulrich.

Für seine radikalen Aussagen wurde Jens Jessen in der vergangenen Woche scharf kritisiert. So schrieb er beispielsweise von einem „feministischen Volkssturm“ und einem „Zusammentreiben und Einsperren aller Männer ins Lager der moralisch Minderwertigen“. Zum anderen stellte er den „totalitären Feminismus“ auf eine Stufe mit der Ausgrenzung von Muslimen:
Quelle: siehe oben

@ Faux: ich ergänze als weitere Option (!): vllt. auch ein natürliches Sprachverständnis, das maskuline Bezeichnungen nicht unbedingt (biologisch) geschlechtsneutral versteht, vgl. Vorbeiträge. Leid getan (für sie persönlich) hat mir, dass sie verloren hat und noch ein weiterer Aspekt.
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cinikus
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Beitrag Mo., 16.04.2018, 09:17

stern hat geschrieben: Sa., 14.04.2018, 21:36 genedergerecht würde ich dann die Vorstandsvorsitzende vorschlagen
CEO ist aber kein Vorstandsvorsitzender, allenfalls ein geschäftsführendes VorstandsMITGLIED. Chief-Executive-Officer kommt eher dem Geschäftsführer gleich, oder, gendergerecht: Geschäftsführerin. Wenn es eine Frau ist. (Gott, und ich ahne schon, wie das wieder in falschen Implikationen ausarten wird.)
stern hat geschrieben: Sa., 14.04.2018, 21:36 Und Frauen in Führungspositionen (nicht nur CEO) wissen in der Regel, was sie leisten und geleistet haben, um das zu erreichen... also das haben sie nicht wegen ihres Geschlechts erreicht, sondern treffender ist vermutlich oft: trotz des Geschlechts.
Das sind in der Regel die Frauen, die sich am vehementesten gegen die Quote aussprechen. Übrigens, nettes Detail am Rande: ich selbst war mal Quotenfrau. War kein Zustand, der einem Pluspunkte oder den Auftrieb von Selbstbewusstsein gibt. All das Gelaber von gleicher Qualifikation ist nur Gelaber, denn am Ende zählte, ob man das wahrhaben will oder nicht, was ich zwischen den Beinen, im Bauch und auf den Rippen trage. Denn das entscheidet, dass ich eine Frau bin und daher den Vorzug erhalte. Man kann dieses Detail nicht ausblenden und wird nie das Gefühl haben, man habe sich diese Position auch wirklich erarbeitet, der Opferbonus schwingt immer mit. Frauen, die das Opfer internalisiert haben, mag das nicht stören. Die spielen ihren Opferbonus auch gerne aus. Ich selbst konnte diesen Quotenschleim nur loswerden, indem ich die Firma wechselte.
Bisher habe ich noch von jeder Frau, die was erreicht hat, dieselbe Aversion gegen die Quote gehört. Auch von den meisten Frauen, die nichts erreicht haben (weil sie sich bewusst für Work-Life-Balance entschieden haben) höre ich Zweifel an der Quote.
stern hat geschrieben: Sa., 14.04.2018, 21:36 vielleicht auch gesunder Menschenverstand, dass ein weibliches Geschlecht mit maskulinen Anreden nicht so harmoniert.
Es wurde aber auf dem Formular weder der Mann noch die Frau angesprochen, sondern der Kunde als Rolle, unabhängig von seinen Geschlechtsorganen. Und das Maskulinum sagt in etwa so viel über das angesprochene Geschlecht aus, wie nur Frauen anrücken, wenn man "die Polizei" ruft. Himmel. :roll:
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stern
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Beitrag Mo., 16.04.2018, 10:06

Die CEO kann auch Vorstandsvorsitzende sein bzw. gegenüber dem Rest des Vorstands eine stärkere Stellung haben.. und eine lupenreine dt. Übersetzung gibt es nicht, so dass man die Bezeichnung dann auch am konkreten Funktionsumfang festmachen könnte (bzw. welche diesem am nächsten kommt), evtl. unter Berücksichtigung der Rechtsform des Unternehmens. "Geschäftsführer" bzw "Geschäftsführerin" verbindet man im dt. Raum jedenfalls eher mit einer GmbH als z.B. einer AG, vgl. GmbHG. Könnte also etwaig auch nicht in jedem Fall so treffend klingen.

Es hat auch niemand gesagt, dass man die Quote gut finden muss... und ebenso wenig, kann von Frau K. verlangt werden, dass sich sich vom "Kunden" angesprochen fühlt. Es ist mittlerweile belegt, dass das kein Einzelfall ist:
Mit der Frage, ob generische Maskulina geschlechtsneutral oder geschlechtsspezifisch interpretiert werden, beschäftigen sich die Psycholinguistik und die Kognitionspsychologie.[2] Seit Beginn der 1990er Jahre (und vereinzelt auch davor) wurden im deutschsprachigen Raum verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen zur kognitiven Verarbeitung des generischen Maskulinums durchgeführt, deren Ergebnisse darauf hindeuten, dass diese sprachliche Konvention nicht geschlechtsneutral rezipiert wird.[2][23] Vielmehr tritt bei Personenreferenzen im generischen Maskulinum ein Male bias ein: Frauen werden in geringerem Maße gedanklich einbezogen und repräsentiert als bei alternativen Sprachformen wie der Aufzählung weiblicher und männlicher Personen oder des Binnen-

Kinder lernen im Zuge des Spracherwerbs erst relativ spät, ein generisches Maskulinum als geschlechtsneutral zu verstehen.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Generisches_Maskulinum

Da kannste noch so viel von Grammatik erzählen: Man kann nicht vorschreiben, wie Genera aufgefasst werden. :-D Und was sagt der Duden:
Empfehlungen des DudensBearbeiten

Die Redaktion des Dudens empfiehlt in ihrer Zeitschrift Sprachspiegel,[107] in bestimmten Fällen das generische Maskulinum in seine geschlechtsspezifischen Formen aufzulösen. Das gelte insbesondere bei der direkten Ansprache (Bürgerinnen und Bürger) oder in Formularen.
Quelle: siehe oben. In einem Formular wir man ja zudem persönlich angesprochen (anders als wenn allgemein über irgendwelche Ärzte gesprochen wird)... ändert zwar an der Grammatik nichts, dafür umso mehr am persönlichen Empfinden. "Polizei" ist anders als Polizist auch keine direkte Personenbezeichnungen.

Apropos Polizei:
Berlin. Um die Redefreiheit in Deutschland ist es schlecht bestellt. Nichts darf man – vor allem Mann – mehr sagen, ohne den sofortigen Ausschluss aus der Gesellschaft zu riskieren. Organ der Repression ist dabei nicht der Staat, es sind selbst ernannte Moralapostel, die ihre Mitmenschen mit politisch korrekten Sprachverboten gängeln. Oder wenigstens bekommt man diesen Eindruck, wenn man dem konservativen Feuilleton, den sozialen Medien und diversen offenen Briefen und Appellen prominenter Kulturschaffender glaubt.

Beispiele für solche Sprachverbote scheinen allerdings schwer zu finden zu sein, und so entzündet sich der Protest gegen sie oft an frei erfundenen Anlässen – wie jüngst am Kassenbon eines Supermarktes, der einen Schokoladen-Osterhasen als “Traditionshasen“ auswies.
http://t.haz.de/Nachrichten/Panorama/Ue ... achpolizei
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Beitrag Mo., 16.04.2018, 10:42

Ein Artikel, der mir aus der Seele spricht:

Philosoph Robert Pfaller: "Moralisieren ist immer eine Verfallserscheinung":
https://derstandard.at/2000077974183/Ph ... rscheinung
Erwachsen zu sprechen heißt, unter Absehung von der eigenen Person zu sprechen – also die eigenen Besonderheiten, Empfindlichkeiten, Befindlichkeiten und Macken hinter sich zu lassen, um sowohl in sich selbst als auch im Gegenüber das Allgemeine – etwa der besseren Begründung oder des besseren Arguments – zum Vorschein zu bringen. Erwachsenheit ist die Fähigkeit zu solcher Distanznahme gegenüber sich selbst. Sie setzt die Einsicht voraus, dass bestimmte Widrigkeiten Teil des Lebens sind ...
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stern
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Beitrag Mo., 16.04.2018, 11:30

Druckfrisch: :lol: :lol: :-D

"80-jährige Sparkassen-Klägerin sammelt mehr als 10.000 Euro"

Berlin. Von Enttäuschungen und Rückschlägen lässt sich Marlies Krämer nicht beeindrucken. Die 80-jährige Feministin kämpft weiter für eine geschlechtergerechte Sprache auf Formularen der Sparkasse – und hat dabei viele Menschen hinter sich.
https://www.derwesten.de/politik/80-jae ... 19103.html
In der GoFundMe-Kampagne heißt es: „Sprache schafft Realität. Sprache kann ausschließen, aufwiegeln, abwerten oder verletzen.“ Gerade jetzt, wo Frauenrechte und vermeintliche Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung wieder auf dem Spiel stünden, müsse etwas getan werden. ...
Exakt. ;)
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Beitrag Mo., 16.04.2018, 11:42

stern hat geschrieben: Mo., 16.04.2018, 11:30 Druckfrisch: :lol: :lol: :-D

"80-jährige Sparkassen-Klägerin sammelt mehr als 10.000 Euro"

Berlin. Von Enttäuschungen und Rückschlägen lässt sich Marlies Krämer nicht beeindrucken. Die 80-jährige Feministin kämpft weiter für eine geschlechtergerechte Sprache auf Formularen der Sparkasse – und hat dabei viele Menschen hinter sich.
https://www.derwesten.de/politik/80-jae ... 19103.html
Und 77% der dazu befragten Leser finden das übertrieben... :lol:

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Faux
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Beitrag Mo., 16.04.2018, 13:01

https://derstandard.at/2000077974183/Ph ... rscheinung
Pfaller: Das Zartsprechen ist das kulturelle Symptom eines ökonomischen Politikversagens. Man hat Probleme, die in der Ökonomie zu erledigen gewesen wären, in die Kultur verlagert und sie dort zu behandeln versucht. Wenn man das aber tut, dann löst man die Probleme nicht nur nicht, sondern man produziert sogar neue. Nun werden die Menschen nämlich von ihren Interessen abgelenkt auf ihre Empfindlichkeiten. So werden sie unfähig, ihre wichtigsten Interessen wahrzunehmen und sich dafür mit anderen, ungeachtet von deren Identitäten oder Empfindlichkeiten, zusammenzuschließen. Die Propaganda der Empfindlichkeit entsolidarisiert. Und sie zerstört den öffentlichen Raum. Denn wo sie herrscht, kann niemand mehr mit anderen unter Absehung von der jeweiligen Person sprechen. Britische Studierende sagen etwa nicht mehr "Ich stimme nicht zu", sondern einfach nur "Was Sie sagen, verletzt mich". Da hört sich jeder Diskurs unter vernunftbegabten, politikfähigen Menschen auf. Das ist ein perfektes neoliberales Ergebnis. - derstandard.at/2000077974183/Philosoph-Robert-Pfaller-Moralisieren-ist-immer-eine-Verfallserscheinung
Der Aussage kann man nur zustimmen.

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lisbeth
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Beitrag Mo., 16.04.2018, 15:22

Bayern will psychisch Kranke wie Straftäter behandeln

Bayern plant nicht nur das umstrittene, superscharfe neue Polizeigesetz, um massiv gegen echte und angebliche Gefährder vorzugehen. Bayern plant auch eine Art Polizeirecht gegen psychisch kranke Menschen.
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/bayern/umstr ... -1.3944987
"Was die Staatsregierung vorhat, hat den Namen Hilfegesetz nicht mehr verdient, sondern es ist ein Stigmatisierungsgesetz", zitieren die Nürnberger Nachrichten etwa Elke Ernstberger, die Leiterin der Dienste für psychisch Kranke bei der Nürnberger Stadtmission. [...] Vor allem die Schaffung einer zentralen Unterbringungsdatei stieß auf Entsetzen bei den Experten: Wer künftig in einer Krisensituation in eine psychiatrische Klinik kommt, selbst wenn es nur für wenige Tage ist, werde erfasst. Die Behörden hätten dann fünf Jahre lang Zugang zu diesen Daten.
Quelle: http://www.taz.de/!5496005/
Ohne Worte. :kopfschuettel:
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Beitrag Mo., 16.04.2018, 16:23

:staun: Wie bitte??! Auf wessen Mist ist das gewachsen? Anscheinend ist hier das Innenministerium maßgeblich beteiligt gewesen...? Bzw. wenn das schon länger in den Schubladen liegt, dann vielleicht auch noch Seehofer.

Ganz ehrlich: Nach Münster wollte ich noch schreiben: Ab wann gibt es nun verstärkte Sicherheitsmaßnahmen für psychisch kranke Menschen? Hielt diese (von mir eher halb-ironisch gemeinte) Aussage in Anbetracht der Geschehnisse aber für völlig fehl am Platz. Dass solche Taten das in der öffentlichen Meinung das Bild erzeugen (können), das psychisch kranke Menschen potenzielle Straftäter sind, stört mich jedoch jedes Mal. Das Gesetz wird sein Übriges tun.

Damit habe ich mich noch nicht näher befasst: Aber kürzlich hatte doch auch Mal Seehofer geäußert, dass er die Polizei stärken will. Bei ihm bin bin ich jedenfalls auch auf einiges gefasst. Tja, die Rufe nach Sicherheit...

Die Spahnhofers und Söders werden schätzungsweise trotzdem nicht die an die AfD verloren Schäfchen einsammeln...
Polizeigesetz: In Bayern droht bald überall Gefahr
Telefone abhören, bespitzeln und Post beschlagnahmen ohne konkreten Verdacht
: Die CSU verschärft das bayerische Polizeirecht und greift damit in die Grundrechte ein.
Von Frida Thurm
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... tenteilung

In Anbetracht der bald erhöhten Befugnisse der Polizei ist das nochmals brisanter (das Polizeigesetz soll noch vor der Landtagswahl durchgedrückt werden).
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stern
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Beitrag Mo., 16.04.2018, 17:40

Zumindest das Polizeigesetz könnte zukünftig eine blau-weiße Handschrift tragen... aber was psychisch Kranke angeht, ist vllt. das letzte Wort auch noch nicht gesprochen. Zumindest wären bei Spahnhofer größere Abstimmungsprobleme eher unwahrscheinlich. Nur Mal laut gedacht.

Musterpolizeigesetz mit weitreichenden Befugnissen

Konkret kündigte der Bayer auf Basis des schwarz-roten Koalitionsvertrags ein "Musterpolizeigesetz für ganz Deutschland" an. Vorbild dafür sein soll der Entwurf für umfassende neue Befugnisse der bayerischen Polizei. Laut Experten dürfte damit das Telekommunikationsgeheimnis bereits präventiv bei "drohender Gefahr" von den Ermittlern gebrochen werden. Dazu gehörten auch Zugriffe auf den Computer, das Smartphone und die Cloud. Ferner soll Videoüberwachung mit automatisierter biometrischer Gesichtserkennung eingeführt werden.
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 02331.html
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Beitrag Di., 17.04.2018, 06:19

Die CSU versucht die AfD mit den Neuregelungen für psychisch kranke Menschen rechts zu überholen (siehe oben), während sich diese für Menschen mit Behinderungen "interessiert":

"Ethikrat-Chef empört über AfD-Anfrage zu Menschen mit Behinderung"


https://m.aerzteblatt.de/news/93445.htm


Und für antisemitische Texte gibt es sogar einen Musikpreis:

16.04.2018 17:40 Uhr
"Weiter Kritik am Echo "Symbol der Schande": Musiker geben ihren Preis zurück"

https://www.tagesspiegel.de/kultur/weit ... 80996.html
...das wegen Zeilen wie "Mache wieder mal 'nen Holocaust, komm' an mit dem Molotowcocktails" als antisemitisch kritisiert wird. Die Echo-Gala am vergangenen Donnerstag fand am israelischen Holocaust-Gedenktag statt, schon während der Verleihung gab es scharfe Kritik.
Quelle: siehe oben


Da behaupte nochmals jemand, political correctness wird überbetont... ja ja, ich weiß: Kunstfreiheit... und Sprache hat eh keine Auswirkungen...
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Beitrag Di., 17.04.2018, 08:02

Da behaupte nochmals jemand, political correctness wird überbetont... ja ja, ich weiß: Kunstfreiheit... und Sprache hat eh keine Auswirkungen...
Behauptet hier auch keiner, sondern wird nur unterstellt. ;) Allerdings ist es sinnvoll sich gegen Hysterie (von wegen Überbetonung) zu wehren und natürlich nicht alles über den gleichen Kamm zu scheren. Die Vorkommnisse in Bayern sind wohl dem Wahlkampf in Bayern geschuldet und sind auch die Folgen einer lebensfremden PC, die jetzt bereits realpolitisch ins Gegenteil umschlägt. Danke (ironisch).

Wobei die GroKo macht ja Beides. PC und Heimatministerium. Passt auch gut zusammen für einen künftigen Sicherheitsstaat, in dem wir aber dann zumindest durch ein Textverarbeitungssystem immer korrekt nach Mann und Frau angeredet werden. Viel mehr wird es auch dann nicht zu sagen geben. :lol:


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Beitrag Di., 17.04.2018, 08:35

Quelle: Siehe link abendzeitung
München - Mit dem geplanten neuen Polizeiaufgabengesetz ist der CSU mal wieder ein richtiges Polarisierungsthema alter Machart gelungen: Während Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) stolz darauf ist, bald Terroristen und anderen Missetätern effektiver denn je zu Leibe rücken zu können, sehen andere den Rechtsstaat am Abgrund - oder schon einen Schritt weiter. Der Streit wird wohl vom Bayerischen Verfassungsgerichtshof entschieden werden müssen.
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass die CSU einen gesetzlich legitimierten Eingriff in die Privatsphäre des Bürgers plant, gegen den der Datenklau bei Facebook Pillepalle war. Und warum? Zu reinen Wahlkampf-Zwecke.
Herrmann begründet den Bedarf mit dem Kampf gegen Terrorismus. Okay. Aber erinnern wir uns einmal an den Fall Anis Amri: Der Weihnachtsmarkt-Attentäter war als Gefährder bekannt, wurde überwacht und hätte – wegen anderer Delikte – inhaftiert werden können. Die Gesetzeslage hätte schon damals ausgereicht, um das Massaker vom Breitscheidplatz zu verhindern. Schuld daran, dass Amri zum Massenmörder werden konnte, waren neben seiner eigenen Verblendung behördliche Blauäugigkeit und Schlamperei.
Gelegenheit macht Gesetze oder die Überregulierung als angebliche Maßnahme. Gesetzlich, sprachlich, behördlich.

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Hiob
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Beitrag Di., 17.04.2018, 09:50

Die Gleichberechtigung geht voran, nun auch Vergewaltigungen von Männern:


https://www.focus.de/regional/berlin/ve ... 75069.html

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