Austausch zwischen Uno's und Multi's

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.

mio
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Beitrag Di., 05.01.2016, 02:36

Hallo Solage,
Solage hat geschrieben: SONDERN ein Aaaascheloch ist und bleibt ein Asscheloch.
damit hat Dein Thera sicher recht, ist aber eine recht "eindimensionale" Erkenntnis meiner Meinung nach. Wenn ich mich vor "Arschlöchern" hingegen wirklich nachhaltig "schützen" will, dann muss ich "mehrdimensional" denken. Denn nicht jedes Arschloch ist auch auf den ersten Blick als Arschloch zu erkennen. Es gibt auch ausgesprochen verführerische Arschlöcher....

Von daher: Ich bleibe dabei, nur den Eigenanteil erkennen schützt nachhaltig.

Lieben Gruss,

mio

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Solage
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Beitrag Di., 05.01.2016, 02:39

mio hat geschrieben:damit hat Dein Thera sicher recht, ist aber eine recht "eindimensionale" Erkenntnis meiner Meinung nach. Wenn ich mich vor "Arschlöchern" hingegen wirklich nachhaltig "schützen" will, dann muss ich "mehrdimensional" denken. Denn nicht jedes a*** ist auch auf den ersten Blick als a*** zu erkennen. Es gibt auch ausgesprochen verführerische Arschlöcher....

Von daher: Ich bleibe dabei, nur den Eigenanteil erkennen schützt nachhaltig.
Jahaaaa, mio, da kommen und wollen wir noch hin! Es nutzt nichts, das kognitiv zu erfassen. Füüüüühlen....JA!


mio
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Beitrag Di., 05.01.2016, 02:42

Hallo Solage,
Solage hat geschrieben: Füüüüühlen....JA!
DA geh ich mit!

Lieben Gruss,

mio

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Solage
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Beitrag Di., 05.01.2016, 02:45

Jooaaa...Hau di nei......

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mio
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Beitrag Di., 05.01.2016, 02:59

Solage hat geschrieben:Jooaaa...Hau di nei......


Guts Nächtle!

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Solage
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Beitrag Di., 05.01.2016, 03:05

Dir auch liebe mio.....träume süß...

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Candykills
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Beitrag Di., 05.01.2016, 07:13

Mh, ich muss ehrlich sagen, ich finde nicht, dass meine Therapeutin die Regression wirklich gefördert hat. Wir hingen von der aller ersten Stunde an in einer extremen Mutterübertragung - positiv und negativ. Und dazu hat sie ehrlich gesagt gar nichts beigesteuert, die ist nämlich gar nicht besonders mütterlich, sondern eher sehr neutral während der Therapiestunde. Die MÜtterlichkeit dahinter, haben wir vielleicht eher "gespürt oder erahnt". Natürlich kamen in Extremsituationen Dinge hinzu, wo sie sich stärker um uns gekümmert hat und sie macht auch verdammt viel für uns. Also, definitiv. Aber eigentlich immer auf professionellen Wege. Zum Beispiel, dass sie möchte, dass wir betreutes Wohnen haben und so. Es gab nur wenige Situationen - eine beschrieb ich in meinem Blog gestern - wo sie vielleicht anders reagierte und uns wirklich "bemutterte". Normal gibt es keine Telefonate zwischen den Stunden und schon gar nicht im Urlaub - auch wenn andere Anteile anrufen, sie lässt das gelten, ruft aber nicht zurück. Sie telefoniert wenn nur kurz, wenn wieder ne totale Krise ansteht z.B. es unmöglich ist in die Therapie zu kommen. Ansonsten verweist sie auf die Psychiatrien Vorort. Auch streicht sie keine Termine einfach weg.
Was ich damit sagen will: die Bedürftigkeit ist jedenfalls sehr stark auf unserer Seite vorhanden und sie versucht das sehr professionell zu regeln, in dem sie eher andere Pfeiler dazu holt anstatt sich als Hauptpfeiler anzubieten.
Natürlich haben beide Seiten mit der starken Abhängigkeit zu tun. Aber manche Regression war auch wichtig, damit ich überhaupt lernen kann mich um meine kleinen Anteile sowas wie zu kümmern. Das wäre gar nicht möglich gewesen sonst.
Aber - die Abhängigkeit war von der ersten Stunde an da und sie ist mit der Zeit - nun rückblickend - eher besser geworden. Zwar reagieren wir immer noch psychosomatisch auf Trennungen, aber während der ersten Urlaube haben sich manche Anteile immer total abgeschossen und ich fand jeden Tag Alkoholflaschen (leere) in der Wohnung oder die Neuroleptika und alle möglichen Medikamente wurden scheinbar wahllos eingeworfen, um sich auszuschalten. Das ist heute nicht mehr der Fall. Es tut sehr weh, vor allem die Kleinen kommen noch gar nicht klar mit den Trennungen, aber es schießt sich kein älterer Anteil mehr von uns ab. DAs ist ein riesiger Fortschritt.

Ich glaube, dass es sehr missbrauchende Therapeuten gibt. Aber...ich würde lügen, wenn ich ihr die Schuld gäbe. Es stimmt einfach nicht - das sage ich jetzt nicht nur, weil ich in einer Mutterübertragung hänge und sie schützen möchte. Sondern weil ich weiß, dass sie sehr überlegt und verantwortungsvoll dahingehend handelt. Sie geht ja auch in Supervision mit meinem Fall. Ich denke, dass mit ihr und uns einfach Menschen aufeinander geprallt sind, die vielleicht auch eine gewisse Anziehungskraft aufeinander haben. So komisch dieser Satz grade selbst für mich klingt. Und vielleicht stimmt er auch überhaupt nicht. Aber ich weiß, dass auch vorherige Therapeuten sich für uns einsetzten und trotzdem entstand überhaupt gar keine Abhängigkeit. Vielleicht will ich damit sagen: egal wo und wie ich sie getroffen hätte, wir hätten sie wohl immer sehr lieb gewonnen als Menschen - ohne jegliches zutun ihrerseits. Ob das von ihrer Seite aus genauso gilt, kann ich natürlich nicht beurteilen.

LG
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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peppermint patty
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Beitrag Di., 05.01.2016, 08:57

Zu den Therapiesituationen: Ich denke es funktioniert wie bei allen Therapeutin-Klientin-Beziehungen man lernt sich kennen und stimmt sich aufeinander ein.
Anfänglich wären viele Dinge bei mir nicht möglich gewesen. Ich hätte niemals Kleine nach vorne lassen können, da gab es immer Kontrollinstanzen. Schon gar nicht zum Spielen oder Vorlesen. Das hat fast zwei Jahre gedauert bis das Vertrauen da war. Von daher hat es schon viel mit Sicherheit, Vertrauen, Aufeinander einstimmen zu tun.
Im ersten Jahr meiner Therapie wurde meine Therapie sehr von einem Anteil dominiert, der ständig abbrechen wollte. Alleine bis ich das raus hatte, dass das ein Alleingang war brauchte erheblich Zeit.


Vincent
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Beitrag Di., 05.01.2016, 16:01

@Solage

"Mein Therapeut hat gesagt..."

Dein Ex-Therapeut hat doch auch schon 'gesagt' und du hast es geglaubt. Vielleicht kann dir ja jeder alles erzählen, wenn er für dich eine gewisse Autorität darstellt?
Solage hat geschrieben:Es nutzt nichts, das kognitiv zu erfassen. Füüüüühlen....JA!
Möglicherweise müssen (auch professionelle) Therapeuten bei manchen ihrer Patientinnen, die immer nur fühlen, und sich weigern zu denken, zuerst irgendwelche Illusionen wecken, um, darauf aufbauend, einen Therapieerfolg zu erzielen.

Warum auch nicht? Wer heilt, hat Recht, heißt es doch so schön.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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Joe-Cohen
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Beitrag Do., 07.01.2016, 23:21

Habe meine Frau vor 4std.nach Suizidversuch wieder einmal in die Klinik bringen müssen.
Kennen das Partner?
Ich weiß nicht mehr, wie oft ich das noch
mitmachen kann.

Ich weiß, sie ist das nicht. Ich bin aber auch ein Mensch,fühlend. Ich packe das nicht mehr.

Wie geht ihr damit um?

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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 07.01.2016, 23:51

Hey Joe-Cohen,
das tut mir wahnsinnig leid für dich - das ist bestimmt ganz schwer! Und ich verstehe gut, was du meinst, wenn du dich fragst, wie oft das noch so geht. Wie oft ging es denn schon so?

Aber: du schreibst, dass sie das nicht sei. Aber das ist falsch: sie IST es. Auch diese Seite ist eine Seite in/von IHR und von niemandem sonst. Vielleicht ist das "nur ein Uno" von vielen - aber auch DIESER Uno ist deine Frau... Und durch die Sichtweise ändert sich, glaube ich, etwas für dich. Oder?

Viele Grüße,
Silence
Hello darkness, my old friend...

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Joe-Cohen
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Beitrag Do., 07.01.2016, 23:55

Danke SoundofSilence,
das geht 20 Jahre so.

Ja, sie ist es und ist es nicht.
Ich muß über deine Antwort nachdenken.


mio
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Beitrag Fr., 08.01.2016, 00:00

Huhu,

zu dem: DAS ist nicht meine Frau würde ich gerne was sagen. Es kann durchaus so sein, dass das wer "anders" ist. Was mich vielmehr wundert, ist, dass "die Rolle des Retters" "ausgelagert" wird?

Ich habe mal gelesen, dass Menschen mit DIS meist nicht "wirklich" selbstmordgefährdet sind, weil häufig ein anderer Teil sich vorher entweder "einschaltet", oder aber "Hilfe holt" etc. pp. Ich kann das in Bezug auf mich bestätigen. Das einzige "Mal" als ich in meinem Leben wohl "ungehindert" sowas wie Selbstmord begangen habe/begehen wollte da war ich 6 Jahre alt, was nur "bedingt" als "Selbstmord" durchgehen dürfte, da ich eigentlich meiner Mutter schaden wollte....

Alle anderen "funktionierenden" Selbstmordabsichen würde ich für sowas wie "Programme" halten, noch mal ganz anderer Bereich....ach, es ist kompliziert...wie es scheint...

Lieben Gruss,

mio


Vincent
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Beitrag Fr., 08.01.2016, 00:07

Hallo Joe-Cohen,
Joe-Cohen hat geschrieben:Ich weiß nicht mehr, wie oft ich das noch
mitmachen kann.
Die Frage ist aber auch, warum du das schon so lange (20 Jahre) mitmachst.
Du scheinst sehr (unter dieser Ehe/Beziehung) zu leiden. Jedenfalls meine ich das deinen bisherigen Beiträgen entnehmen zu können. Vielleicht täusche ich mich.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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SoundOfSilence
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Beitrag Fr., 08.01.2016, 00:24

... 20 Jahre! Wahnsinn!

Ich meine das so: Du hast nicht nur eine ihrer Persönlichkeiten geheiratet, sondern alle. Kann schon sein, dass die eine sich umbringen will und die andere sich nicht - und eine dritte es in letzter Minute verhindert (mit deiner Hilfe wie es scheint) und eine vierte es gar nicht merkt etc.
Aber: letztlich SIND alle diese Persönlichkeiten "deine" Frau. Sie IST es also mindestens in dieser Hinsicht. Und 3 von den Vieren (in meiner Aufzählung) kannst du "nicht böse sein" - aber der einen schon... Und zwar "zu Recht"... Und vielleicht müsste sich, wenn du nun schon zwanzig Jahr mit ihr in dieser Dynamik feststeckst, genau an dieser Dynamik etwas ändern. Also an deinen "vier" (oder wie viel auch immer) Beziehungen, die deine Ehe ausmachen... Wenn schon nicht mit Erfolg "für sie" (und sie leidet ja, keine Frage), dann aber wenigstens mit Erfolg für Dich!

Ich hab gestern an ein Ehepaar gedacht, dass ich kenne, und beide Partner haben DIS... So ein bisschen ist auch die Beziehung "DIS", also eigentlich "dissoziativ Beziehung gestört", DBS... Wenn Du mir das kleine Wortspiel nachsiehst, hoffentlich. Denn sie führen eben nicht eine Beziehung, sondern viele - auch da scheint es mir immer mal "Switches" zu geben. Und vielleicht muss das auch so sein?

Ist ja in Uno-Uno-Beziehungen manchmal auch so, dass der Beziehungsstatus sich laufend "ändert" - und das kann funktionieren, wenn beide Partner flexibel UND stabil genug sind und damit umgehen können - und eben NICHT darunter leiden... Und in einer Ehe mit "Vielen" ist das vermutlich eben auch vielseitig...

(Manchmal warte ich darauf, wann es bei Facebook den Beziehungsstatus "switching" oder "Dissoziativ" gibt )
Hello darkness, my old friend...

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