Das finde ich total spannend, denn ich habees genau so erlebt. Und hat sich gezeigt, daß ich genau mit den Menschen, die die selben Diagnosen hatten, am allerbesten klar kam. Das hat sich besonders in der Arbeit mit Borderline-Menschen gezeigt. Und wenn es um die Bezugspflege dieser Menschen ging, dann haben meine Kollegen aus dem Team, obwohl sie von mir nichts wußten, immer gleich gefragt, ob ich die übernehmen könnte.Ta_Ra hat geschrieben: ↑Fr., 12.05.2017, 11:04 Ja, ich habe es überwunden und mir geht es seit Jahren gut.
Erstaunlicherweise hat sich da beruflich nie etwas vermischt, ich konnte da immer gut trennen, die Schicksale anderer haben nie etwas in mir getriggert, selbst wenn es ähnliche Inhalte gab wie bei mir.
Ich persönlich finde, dass es mir in meinem jetzigen Beruf sogar sehr hilft, selbst zu wissen, wie sich Menschen mit diversen Problemen/Symptomen fühlen (auch wenn man natürlich nie genau weiß, wie ein anderer fühlt - aber ich denke man versteht was ich sagen will)
Wie ist oder war das bei dir?
Ich konnte sie einfach anders begleiten, weil ich sie verstehen konnte und weil ich sie einfach gemocht habe, ie sie sind. Keine Vorurteile, keine Unterstellungen, usw. ... Und die haben gespürt, daß wir einander auf ganz anderen Ebenen begegnen können. Ja, sie haben sich verstanden und ernst genommen gefühlt. Klar, ich kannte natürlich auch die Probleme bei dieser Erkrankung und habe gleich gemerkt, wenn da grad was komisch läuft. Aber letztlich hat ihnen das nur noch mehr Sicherheit gegeben .
" Rollenkonfusion " meinte der Pflegedirektor, als es darum ging, mimich loszuwerden. Diese gab es zwar nicht, aber ist ja ein toller Wort, das ich bis dahin noch gar nicht kannte.
Nein, ich habe mich selbst gewundert, wie gut ich Arbeit und Privat trennen kann. Und daß ich mich gut abgrenzen konnte, wenn es nötig war. Tja, das hat leider nicht gereicht. Dann war ein längere Zeit krank geschrieben und wurde schließlich über's Arbeitsamt, auf Empfehlung von der Krankenkasse, in eine Langzeitreha geschickt ( 16 Wochen ). Das Ergebnis hat mich geschockt und ich bin bis heute nicht wirklich drüber weg. Der Professor legte mir damals wärmstens an Herz: Fr. H, es wäre wirklich am besten für Sie, wenn Sie Sich berenten lassen würden. Ich war sowas von geschockt, daß ich erst mal wütend reagierte und ihn angeschnauzt habe. Eine Woche später, hatte ich genug nachgedacht und kam zu dem Ergebnis, daß er er recht hatte. Da bin ich hin und habe mich bei ihm entschuligt. Naja und dann wurde direkt von der Klinik aus der Antrag gestellt. Und nun bin ich schon seit 2005 berentet.