Nachrichten, die bewegen (VII)

Themen und Smalltalk aller Art - Plaudern, Tratschen, Gedanken, Offtopic-Beiträge (sofern Netiquette-verträglich..) und was immer Sie hier austauschen möchten.

mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag So., 24.09.2017, 13:46

Na ja, es sollte ja auch kein Argument sein sondern eine Antwort auf die Frage, wie ich selbst als Deutsche das erlebe. Und so erlebe ich es nun mal. Und zwar nicht nur hier wo ich lebe, sondern auch, wenn ich woanders in Deutschland unterwegs bin. Wirklich was "bemerkt" habe ich eigentlich nur als ich 2015 im Zug häufig auf Flüchtlinge getroffen bin, die klar als solche erkennbar waren.

Hier wüsste ich nichtmal wer Flüchtling ist, wer einfach nur anderer Abstammung, aber Deutscher, wer Tourist etc. pp. und es interessiert mich in der Regel auch nicht, welchen "Status" jemand hat.

Da finde ich die armen osteuropäischen Menschen nerviger, die hier regelmässig im Sommer hingekarrt werden um zu betteln. Nicht weil mich die armen Menschen nerven, sondern weil mich die dahinterliegende Systematik nervt. Alle kriegen ein paar blaue Krücken, ein paar Brocken Deutsch beigebracht ("Biiieettte", "Bieeettttee...") und dann werden sie auf die Straße geschickt um zu Betteln. Das Erbettelte wird ihnen dann zum großen Teil allerdings weggenommen für "Kost und Logis und Organisation". Solche "Machenschaften" fallen mir weit mehr ins Auge in meinem Alltag als irgendein Flüchtling, den ich ja nicht mal als solchen erkennen kann ohne zuvor mit ihm gesprochen zu haben.

Werbung


sine.nomine
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 33
Beiträge: 1373

Beitrag So., 24.09.2017, 14:01

Mio, Bettler kommen zu uns auch von Zeit zu Zeit. Mich stört, dass man zuerst nicht weiß ob das jetzt Bettelmafia ist, die genug zum Auskommen haben und nur ihr "Einkommen" steigern wollen, oder ob es richtige arme Leute sind. Als Kompromiss gebe ich denen wenn überhaupt ein paar Euro. Deren Sätze sind immer die gleichen, Pizzi Essen in Rumänien, Zugfahrt nach Hause usw, dafür wollen sie Geld. Dann steigen sie gesammelt in einen Transporter und werden weggebracht. Das hat wohl System bei denen.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25016

Beitrag So., 24.09.2017, 14:34

Du könntest ja anfangen, dich zu fragen, warum es soviele Nichtwähler in Deutschland gibt.
:lol: vielleicht zunächst die Wahlbeteiligung abwarten.

Nörgler und Unzufriedene gibt es natürlich... aber ich möchte auch annehmen, dass diese zu einem guten Teil wählen werden... und wenn es auch Protest ist.

Das Wahlsystem in D ist super, also das Verhältniswahlrecht. So haben auch kleinere Parteien die Chance einzuziehen und gehen nicht (wie z.B. in F) am Ende unter, vgl. z.B. der im rechten Eck beliebte Front National. Und über die Erststimme gibt es sogar noch Direktmandate (also die Möglichkeit Kandidaten direkt und persönlich zu wählen), was auch noch einen Einfluss auf das Gesamtergebnis hat. :thumbsup:

(noch) nicht alle Beiträge gelesen.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25016

Beitrag So., 24.09.2017, 15:15

Das heisst, nur eine kleine Minderheit der deutschen Wähler hat Merkel als Kanzlerin gewollt. Geschafft hat sie es nur mit Hilfe der anderen Parteien durch sogenannte Koalitionen, dessen Wähler sich aber nicht für Merkel ausgesprochen haben.
Wie als ob es in anderen Ländern keine Koalitionen gibt. Von Präsidalsystemen wie in F, den Staaten oder der Türkei halte ich jedenfalls nicht viel. So verteilt sich die Macht... und auch Leute, die kleinere Parteien wählen, haben die Möglichkeit, dass Vertreter in den Bundestag einziehen. Sie also auch von den Leuten vertreten werden, die sie gewählt haben. Es sind in D über 40 Parteien zugelassen. Wer über 5% der Stimmen sammelt, hat die Möglichkeit Vertreter zu entsenden (evtl. reichen auch etwas weniger als 5%, wenn einige Direktmandate gesammelt werden... das sind dann aber Feinheiten). Und je nach dem, was Leute wählen, teilt sich das verhältnismäßig auf. Schau' die Niederlande an: Dort ist/war die Landschaft noch aufgefächerter. Um in D jedoch eine zu starke Auffächerung (bzw. besser gesagt: Splitterparteien) zu vermeiden, gibt es die 5%-Hürde. DAS ist Demokratie.
Alleinregierungen sind in Staaten mit Verhältniswahlrecht selten, da meist keine Partei über die notwendige absolute Mehrheit der Mandate verfügt. In Österreich regierte zuletzt die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) von 1970 bis 1983 alleine, davon in der XII. Gesetzgebungsperiode des Nationalrates (1970 bis 1971) als Minderheitsregierung. Zuvor bildete die Österreichische Volkspartei (ÖVP) von 1966 bis 1970 eine Alleinregierung. In Deutschland erreichten die Unionsparteien CDU und CSU bei der Bundestagswahl 1957 zwar eine absolute Mehrheit der Mandate, dennoch wurde die seit 1949 bestehende Zusammenarbeit mit der Deutschen Partei (DP) fortgesetzt. Nach dem Austritt der Bundesminister Hans-Joachim von Merkatz und Hans-Christoph Seebohm aus der DP-Fraktion am 1. Juli 1960 und ihrem Eintritt in die CDU/CSU-Fraktion am 20. September 1960 bestand bis zum Ende der 3. Wahlperiode im Jahr 1961 eine Alleinregierung der CDU/CSU.[1]

Zwei weitere Alleinregierungen der Bundesrepublik Deutschland bestanden nur wenige Wochen als Minderheitsregierungen, jeweils nachdem die Freie Demokratische Partei (FDP) die Zusammenarbeit mit ihrem größeren Koalitionspartner beendet hatte:

vom 28. Oktober bis zum 1. Dezember 1966: Minderheitsregierung der CDU/CSU unter Bundeskanzler Ludwig Erhard (CDU)
vom 17. September bis zum 1. Oktober 1982: Minderheitsregierung der SPD unter Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD)
https://de.wikipedia.org/wiki/Alleinregierung
Ich würde es also positiver sehen: Man HAT die Wahl aus vielen Parteien (nicht jeder Partei tritt in jedem Bundesland an... es bleiben aber viele der über 40 Parteien übrig). :-D

"Parteiübersicht
Welche Parteien treten zur Bundestagswahl 2017 an?"

http://www.bundestagswahl-bw.de/parteie ... l2017.html
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Werbung


sine.nomine
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 33
Beiträge: 1373

Beitrag So., 24.09.2017, 17:23

Mittlerweile weiß man schon, wer Merkels neue Praktikanten/Novizen sind in der nächsten Periode. Grüne und FDP, also Hofreiter und Lindner werden sich zusammen mit der Kanzlerin auf ein "Packl" werfen.
Die einen passen gut zu Merkels abwegiger Flüchtlingspolitik, während die anderen den liberalen Wirtschafts- bzw menschenverachtenden Kurs der Kanzlerin in Sachen Arbeit, Soziales und Renten unterstützen.

Und damit es sich besser verkaufen lässt bzw anhört, sagt man Jamaika-Koalition dazu. So wie bei CO² - das klingt doch auch peppig, flippig und cool. Nur was dahinter ist gleicht von der Substanz her Don Quijotes Windmühlen. Aber das ist ein anderes Thema.
Hm, mir fällt gerade auf, das ist dann ja eine 4 Parteien-Koalition. Soetwas gab es wohl noch nie in Deutschland. CDU, CSU, Grüne und FDP. Da regieren ja dann mehr mit als nicht mitregieren. Linke, SPD und AfD bilden dann die Opposition.

Ich freue mich für die AfD, die drittstärkste Kraft werden konnte. Gratulation an Gauland & Co. Endlich eine richtige Oppositionspartei im deutschen Bundestag. :thumbsup:
http://orf.at/live/1881-Prognosen-Union ... latz-drei/

Ahja, und die CSU in Bayern hat gut 10 Prozent verloren, wenn ich es richtig gelesen habe. Da wird Söder wieder einmal an Seehofers Sessel sägen, vermute ich. Die Bayern mögen wohl auf Dauer keine halben Sachen, wenn ich an die "Flüchtlinge" denke, die allesamt durch Bayern durchkommen. Wobei der Seehofer da auch nicht viel dafür kann. Naja, egal.
Zuletzt geändert von sine.nomine am So., 24.09.2017, 18:13, insgesamt 3-mal geändert.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25016

Beitrag So., 24.09.2017, 17:43

Ich kann damit leben. :) Na gut, die Union hat ein paar Stimmen zu viel an die AfD abgeben. Die SPD wird (voraussichtlich) Oppostionsführer (und damit nicht die AfD). Die Grünen haben besser abgeschnitten als Umfragen das suggerierten (und in der Presse wurdem sie teilweise abgeschrieben) ... und somit können sich nun gegenüber der FDP selbstbewusst auftreten. Alleine dadurch, dass nun 2 Parteien mehr vertreten sind als bisher müssen andere (rechnerisch) Anteile abgeben.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)


sine.nomine
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 33
Beiträge: 1373

Beitrag So., 24.09.2017, 18:00

Trump legt sich mit amerikanischen Sportlern(Basketballern) an:

https://www.gmx.at/magazine/politik/us- ... r-32545098

Die weigern sich, beim Abspielen der amerikanischen Hymne aufzustehen und knien nieder als Zeichen gegen die unfaire Behandlung von Schwarzen durch die US-Polizei.
Mittlerweile weiß ich auch, warum es diese Ungleichbehandlung gibt. Wie ein ehemaliger US-Polizist in einem Youtube-Video sagte, müssen die US-Polizisten eine festgesetzte, übertrieben hohe Zahl an Anzeigen und Strafzetteln pro Schichtdienst erzeugen, also möglichst kleinlich ihren Dienst tun. Das und natürlich die traditionelle Unterdrückung der Schwarzen in den USA sind der Grund für die vielen Polizei-Skandale in den USA.

In Österreich, etwa in Wien, gibt es das auch. Also dass Polizisten eine Mindestzahl an Anzeigen schreiben müssen, sonst werden sie von Vorgesetzten unter Druck gesetzt. Wahrscheinlich aus dem schlichten Grund, um die Hemmschwelle der Polizisten was Strafen angeht zu senken. Das ist ein ernstes Thema, das Amerika und auch Europa in Zukunft beschäftigen wird, denke ich.

Benutzeravatar

simonius
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 36
Beiträge: 1206

Beitrag So., 24.09.2017, 19:55

SPD geht nicht in eine Koalition. Was sehr klug ist. Eine weitere Koalition hätte die SPD nicht mehr verkraftet. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Lindner eine Koalition bildet, mit den Grünen(!!) Es gibt keinerlei Schnittpunkte zwischen FDP und Grüne, die könnten ja nicht weiter entfernt sein! Wenn die FDP nicht völlig verrückt ist, wird sie ihren Wahlerfolg nicht mit der untergehenden CDU komplett vermasseln und dem selben Schicksal zulaufen, wie die SPD.
Vielleicht kommt gar keine Regierungsbildung zu Stande....

CDU, schlechtestes Wahlergebnis seit 1949 (!) Hihi.... :-> Es wird ungemütlich für Merkel.
CSU noch schlimmer. Und 2018 stehen Landtagswahlen in Bayern an Seehofer hat nur eine Chance, er muss sich gegen Merkel positionieren , wenn er noch die Mehrheit in Bayern halten will.... Mit Merkel geht das nicht mehr....
Zuletzt geändert von simonius am So., 24.09.2017, 20:02, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

simonius
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 36
Beiträge: 1206

Beitrag So., 24.09.2017, 20:00

Nochwas: FDP könnte jetzt in einer starken Position sein, wenn sie es sehr klug anstellt, kann sie die Bedingungen diktieren für eine Koalition mit der CDU, Bestimmte Ministerposten besetzten zum Beispiel, etc., oder vielleicht auch, Koalition mit der CDU ja, aber ohne Merkel.... Wäre genial :)


sine.nomine
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 33
Beiträge: 1373

Beitrag So., 24.09.2017, 20:22

Bei den Privatkonkursen in Österreich dürfte es ab 1. November einen markanten Anstieg geben:

http://salzburg.orf.at/news/stories/2868213/

Von da an dauert das Schuldentilgungsverfahren nur noch 5 statt 7 Jahre. Auch die gesetzlich vorgesehene Mindestquote an Schulden, die zurückzuzahlen sind, wurde gestrichen.
Ist wohl Ansichtssache, die Schuldner werden es gut finden und die Gläubiger als Katastrophe sehen.

Merkeldämmerung:

https://www.tichyseinblick.de/daili-es- ... aemmerung/

"Dieses Ergebnis ist nicht die Folge einer Rechtsverschiebung der Republik, sondern einer Linksverschiebung der Union."

---
Bzgl einer Koalition mit Merkel herrscht wohl erst mal kein großes Gedränge. Wer will sich und seine Partei schon vernichten? Ist klar, dass Schulz erst einmal abwinkt. Ihn könnte ich mir wenn dann nur als Oppositionspolitiker vorstellen. Unter Merkel, mit ihrer Mutti-Nummer, wird jeder Koalitionspartner(und irgendwann auch Deutschland) vernichtet.

Merkels bisherige Opferliste(nicht vollständig):
Steinbrück, Schröder, Rösler, Merz, die SPD bzw FDP jeweils als Partei ... es ist nur die Frage wer sich als Nächstes ruinieren will.
Zuletzt geändert von sine.nomine am So., 24.09.2017, 21:17, insgesamt 4-mal geändert.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25016

Beitrag So., 24.09.2017, 20:50

Schulz halte ich für einen schlechten Verlierer. Wenn er schlau ist, gibt Mr. 100% er den Parteivorsitz ab und gibt der Partei die Chance sich neu aufzustellen. Bereits im Wahlkampf hat er mich nicht überzeugt... wenn es eng für ihn wird, reagiert er auch gerne mal über. Auch der Vorwurf, dass Merkel sich ihm und seinem Wahlkampf entzogen hat, ist im Grunde ein Eigentor. Denn es ist seine Aufgabe den politischen Gegner anzugreifen... und man kann Merkel nicht anlasten, dass sie sich nicht selbst angreift. Kurzum: Ich ging und gehe natürlich insbes. auch nach Inhalten. Aber ich denke, persönlich ist er im Moment nicht der richtige Mann für die SPD... und auch persönlich zu schwach.

Wenn er in der Bredouille ist, agiert er unsouverän und schießt über das Ziel hinaus. So auch stellenweise in der Phönix Talkrunde, die ich in guten Teilen gesehen habe. Im Grunde war das schon die erste Anbahnungsrunde für Jamaica :lol: ... mit Schulz in der Opposition. Und ich denke auch, dass im Umgang mit der AfD der Weg ist, nicht auf jede Provokation der AfD anzuspringen, sondern sich inhaltlich mit relevanten Zukunftsthemen auseinanderzusetzen. Darüber war "man" sich immerhin parteiübergreifend einig. Entweder hat die AfD dann ein Konzept... oder sie ist blank (wie z.B. was Rentenkonzepte und so vieles mehr angeht). Auch in den Fernsehdebatten ging mir auf den Senkel, dass Themen wie Migration viel zu viel Raum einnahmen, andere sehr bedeutsame Themen dafür zu kurz kamen.

Ich bin zuversichtlich, dass eine Jamaica-Koalition gebildet werden kann... und dass man sich entgegenkommen kann (in der Runde war das stellenweise ersichtlich). Viele Kernthemen der einzelne Parteien schließen sich auch nicht aus... dem kann man auch bei Verteilung der Resorts Rechnung tragen. In anderen Punkten wird die Konsensfindung sicherlich deutlich schwerer sein bzw. Seehofer möchte natürlich auch mit manchen Vorstellungen zum Zug kommen. Dass Schulz in die Opposition geht, ist sicherlich das beste für die SPD... aber WIE er für die Grünen und die FDP entschieden hat, dass sie regieren sollen (um nicht zu sagen: ihnen das regelrecht aufdrängte), fand ich wiederum recht schwach (siehe sein Auftritt in dieser Talkrunde).
Zuletzt geändert von stern am So., 24.09.2017, 21:47, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25016

Beitrag So., 24.09.2017, 21:43

Und 2018 stehen Landtagswahlen in Bayern an Seehofer hat nur eine Chance, er muss sich gegen Merkel positionieren , wenn er noch die Mehrheit in Bayern halten will.... Mit Merkel geht das nicht mehr....
Mal abgesehen davon, dass eine absolute Mehrheit mit 2 zusätzlichen Parteien, die gute Chancen haben einzuziehen, schwerer zu erreichen ist (weil sich die 100% dann auf mehr Parteien verteilen)... und dass Rückschlüsse von der Bundestagswahl auf die Landtagswahl in Bayern nicht 1:1 zu ziehen sind: Seehofer sollte es mMn tunlichst unterlassen, die AfD zu imitieren... bzw. noch weiter nach rechts zu rücken. Die SPD ist in Bayern "traditionell" recht schwach (und hat auch in Bayern um die 5% verloren). Zugewinne hatten aber durchaus Grüne und Linke (in Bayernm, jetzige Bundestagswahl). In Bayern ist die Situation die, dass es auch Leute gibt, die die CDU unterstützen würden (und Merkel) - aber nicht die CSU und Seehofer wählen möchten (vgl. auch entsprechende Verfassungklage klagefreudiger Juristen, die in Bayern auch die CDU wählen können möchten). Will heißen: Ich glaube nicht, dass er der AfD Wähler abgraben wird, wenn er nach rechts ausscheren wird bzw. versuchen würde, den Populismus der AfD zu kopieren. Sondern eher, dass er dann weitere Wähler vergrault, die diese Art der Politik nicht möchten. Z.B. dass die CSU jedes Stöckchen aufgreift, das die AfD auslegt (und Debatten sich dann überproportional nur darum drehen). Insofern klang Herrnann aber einigermaßen vernünftig. Er soll lieber einen in der Breite (und ggf. Tiefe) aufgestellten sachlichen Wahlkampf führen, was er sich für das Land (Bayern) vorstellt... und sich nicht auf populistische Abwege begeben. AfD-Wähler wählen die Partei eh nicht unbedingt aus Überzeugung, sondern:

"Wahlanalyse
Ostdeutsch, männlich, unzufrieden
Drei von fünf AfD-Wählern stimmten nicht etwa für die Partei, weil sie Programm und Personal überzeugt. Sie taten es, weil sie enttäuscht sind von den anderen Politikern und von Kanzlerin Merkel genug haben."

http://www.sueddeutsche.de/politik/wahl ... duced=true

bzw.;
Fast 61 Prozent der Brandenburger AfD-Wähler sagten, sie hätten sich aus Enttäuschung über andere Parteien für die Rechtspopulisten entschieden. Nur 25 Prozent sagten, ihre Wahlentscheidung sei aus Überzeugung für die eigene Partei gefallen.
https://www.rbb24.de/politik/wahl/bunde ... nburg.html
Auch dass Merkel bei der Landtagswahl gar nicht zur Wahl steht, ist vermutlich kein überzeugendes Argument für Protestwähler. Sondern wer protestieren will, wird eh entsprechend wählen... und der für den Rest sind überzeugende Perspektiven für das Land wichtig (und nicht, ob er bzgl. der Maut, etc. mit Merkel einer Meinung ist bzw. nicht einen Anti-Merkel Wahlkampf. Es reicht eine Anti-Partei). Und darauf sollte er sich nun konzentrieren. Meine Meinung.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)


sine.nomine
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 33
Beiträge: 1373

Beitrag So., 24.09.2017, 22:35

Die Geschichte von den russischen Forschern die im Jahr 1989 in 12.262 m Tiefe die Hölle angebohrt haben, kennt jemand diese?





http://www.spiegel.de/einestages/russis ... 47191.html

https://www.jochen-roemer.de/Gottes%20W ... %B6lle.pdf

12.262 Meter Tiefe sind schon sehr, sehr viel, wenn man bedenkt dass selten so weit unterirdisch gebohrt wird und das ja auch furchtbar teuer ist. Ab dieser Tiefe soll man auf einen Hohlraum gestoßen sein, 1100 Grad Celsius soll es dort unten gehabt haben. Interessant was der Wissenschaftler Dr. Dimitri Azzacov sagte:

„Ich glaube nicht an Gott und nicht an den Himmel, aber jetzt glaube ich an die Hölle. Wir sind davon überzeugt, dass wir die Decke der Hölle durchbohrt haben. Wir hörten Menschen die vor Schmerz heulten, die Stimmen von Millionen."

Die Schreie hören sich für mich authentisch nach Menschenschreien an, die gequält werden, Frauen und Männer. Und es muss ja einen Grund dafür geben, dass alles an der Forschungsstation so zurückgelassen wurde, wie es damals war.
Das zweite Video ist interessanter, da spricht ein Wissenschaftler, der den Vorfall selbst erlebt hat.
Er sagt, dass es unmöglich ist, dass seismische Aktivität ein Knistern erzeugen könnte, das den aufgenommenen Stimmen gleichkäme.
Wenn man es sich aufmerksam anschaut, anhört und durchliest, kommt man schon ins Nachdenken. Ich denke, dass nicht nur mir gläubigem Katholiken das im Gedächtnis bleibt. Solche Schreie mit diesem Klang kann man nur sehr schwer produzieren würde ich sagen. Zudem hört man von der Tonqualität her, dass es mit einem Aufnahmegerät der 70er Jahre aufgenommen wurde. Künstelei halte ich da für unwahrscheinlich.
Dass es in den unteren Erdschichten sehr heiß ist, von dort mitunter Vulkane entströmen ist ja bekannt. Was mich persönlich wundert, ist dass die Hölle demzufolge ein materiell existierender Ort sei und nicht nur in der geistigen Dimension existieren soll, so wie es über den Himmel gesagt wird.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25016

Beitrag Mo., 25.09.2017, 06:38

"AfD triumphiert im Osten
Frauke Petry siegt in Sachsen"

http://www.faz.net/aktuell/politik/bund ... 15116.html

V.a. das starke Abschneiden der AfD im Osten finde ich bedenklich. Also dort, wo der Anteil der Migranten bzw. Ausländer eh relativ niedrig ist. Nicht minder bedenklich ist dort das starke Abschneiden der Linken... also sozusagen zweier Protestparteien (ohne wirklichen Regierungsanspruch, bislang). Daher hoffe ich tatsächlich, dass sich die Altparteien nun nicht weiter vor den Karren der AfD spannen lassen, sprich: eine zu starke Fixierung auf Themen, die die AfD befeuert, halte ich für einen Fehler - auch wenn diese Themen natürlich auch wichtig sind. Aber es gibt weitere, die nicht untergehen sollten. Auch in Talkrunden sollten Moderatoren stärker auf eine vernünftige Gewichtung von Themen achten, vgl. auch die Appelle verschiedene Politiker in der Phönix-Talkrunde. Im Wahlkampf fand ich das jedenfalls unerträglich (und auch nicht sachdienlich). So sollten dann auch deutlicher werden, dass sich Parteien thematisch sehr wohl unterschieden.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25016

Beitrag Mo., 25.09.2017, 07:53

"CSU-Spitzenkandidat Herrmann kommt nicht in den Bundestag"
http://www.sueddeutsche.de/politik/bund ... -1.3671253

Und das obwohl er von Seehofer schon als neuer Innenminister (im Bund) gehandelt wurde. Aber anscheinend gibt es noch Möglichkeiten. Wenn nicht, dürfte es auch mit der Nachfolger für Seehofer schwer werden (Seehofer wünscht ja einen Nachfolger, der auch in der Bundespolitik Erfahrungen sammelte... aber bloß nicht Söder).

In dem Punkt stimme ich Katrin Göring-Eckardt zu:
Die Grüne sagt, dass die CSU in Bayern womöglich nicht den richtigen Weg mit ihrem Rechtsruck eingegangen sei - das Wahlergebnis lasse diesen Schluss zu. Damit habe die CSU nur den Weg für die AfD geebnet.
Ich werde es beobachten. :devious: Konservative Themen zu besetzen, gehört zum Kerngeschäft. Aber abseitige Wege auf dem Pfad der AfD braucht es IMO dazu nicht.

----------------

"„Berliner Runde“ Der Frust des Martin Schulz
In der Elefantenrunde im öffentlich-rechtlichen TV wurde insbesondere eins deutlich: der Frust des SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz."

http://www.fr.de/politik/bundestagswahl ... -a-1357291

Wohl wahr. :anonym:
Martin Schulz gegen Angela Merkel

Der tiefsitzende Frust über das schlechteste Wahlergebnis seiner Partei in der Nachkriegszeit war Schulz anzusehen. In seinen folgenden Stellungnahmen giftete er wieder und wieder gegen Merkel, nannte sie einen „Ideenstaubsauger“ und betonte ein ums andere Mal, dass seine Partei für eine Neuauflage der großen Koalition nicht zur Verfügung stehe. Offenbar hatte sich Schulz entschieden, dass er aus dem Berliner TV-Studio heraus schon mal demonstrieren wollte, wie er sich eine „starke Opposition“ im Bundestag gegen eine Jamaika-Koalition, die er prognostizierte, vorstellt.

Merkel ließ das zwar lächelnd an sich abtropfen, betonte aber auch sie sei „etwas traurig“, wie Schulz die „gute Arbeit der großen Koalition“ charakterisiere. Die grüne Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt war da schon verärgerter über Schulz. „Was Sie hier machen, ist harte Auseinandersetzung. Das haben Sie im Wahlkampf nicht gemacht“, wies sie auf den nicht nur aus ihrer Sicht viel zu konzilianten Ton von Schulz gegenüber Merkel in den zurückliegenden Monaten des Wahlkampfes hin.
Quelle: siehe oben
Katrin Göring-Eckardt :thumbsup: Die Rolle der beleidigten Leberwurst, wirkte auf mich jedoch nicht gut. Zwar ergibt es einen gewissen Sinn in die Opposition zu gehen... trotzdem gewinnt man=ich den Eindruck, dass er sich der Verantwortung entzieht und versucht zu taktieren. Selbst für seinen Wahlkampf versuchte er Merkel verantwortlich zu machen, obwohl das eindeutig sein Job gewesen wäre, seinen Gegner (sachlich) "anzugreifen" bzw. noch besser: Themen. Immerhin wäre die AfD mit der SPD in der Oppostion nicht Oppositionführer. Die Linken sind zudem in der Oppostion... und eine starke Oppostion (gegen die Regierung UND die AfD) hat auch etwas. Wohl besser als die Fortsetzung der Groko... aber auch er sollte besser mit Oppostions-Themen überzeugen.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Werbung

Gesperrt
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag