Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen (Teil 2)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Candykills
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Beitrag Fr., 18.12.2015, 06:22

Hallo alle zusammen

Ich hab jetzt leider mal eine ziemlich bepisste Frage, weil ich mir einfach nicht mehr zu helfen weiß und mich nicht traue das Ganze in der Therapie anzusprechen...es ist einfach oberoberoberpeinlich. Also, bitte nicht lachen, für mich ist das Thema wirklich sehr ernst und gar nicht lustig.
OK, allen Mut zusammenreißen. Ich hab das Problem - und ich vermute, dass das einer der Kinderteile ist - dass ich nachts ab und zu ins Bett pinkel...so auch diese Nacht und letzte Nacht wieder und das zerschreddert mir schon enorm den Kopf, weil ich einfach nicht weiß, was ich dagegen machen soll. Davor sind wohl heftige Albträume, da auch der ganze Oberkörper und Kopf pitschnass sind, wenn ich aufwache. Nicht zu schlafen, ist ja nicht wirklich eine dauerhafte Maßnahme. Ich hab nur einfach keine Ahnung, wie ich das einstellen soll, denn ich such mir ja nicht aus, ob wir Albträume haben oder nicht.
Kennt das hier jemand von seinen Kleinen und hat das vielleicht irgendwie in den Griff bekommen? Mein Jüngster Anteil ist so etwa 4 und hat das tagsüber voll im Griff mit auf's Klo gehen, es tritt auch ausschließlich bei Albträumen auf....ich bin am verzweifeln, weil ich auch einfach nicht weiß an wen ich mich damit wenden soll....

Liebe Grüße
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Myhre
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Beitrag Fr., 18.12.2015, 06:33

Ich kenne das und hab das nicht in den Griff bekommen.
Wenn die Kleinen solche Angst bekommen nässen sie ein.
Ich muss also Windeln tragen nachts.
Ansonsten haben wir in der Therapie versucht die Auslöser zu besprechen und festgestellt,dass es die Geräusche der streitenden Alkoholiker sind die nebenan wohnen.
Das weckt die Kleinen auf und dann sind sie vorne und ausser sich vor Angst.Gegenwart und Vergangenheit verschiebt sich.
Eine Lösung waren Hörspiele laufen lassen,damit die anderen Geräusche nicht so erschreckend und dominant sind.
Ich glaube,du kommst nicht daran vorbei mit der Thera den Trigger für die Angstträume zu suchen.
Und bis dahin vorsorgen...hilft ja nix
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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Candykills
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Beitrag Fr., 18.12.2015, 06:41

Danke lieb(r) Myhre, das war zwar jetzt nicht die Antwort, die ich mir erhofft habe, aber immerhin bin ich nicht allein mit diesem Problem.
Hat deine Therapeutin komisch reagiert, als du das ansprachst? Ich habe Angst, dass sie vielleicht spontan anfängt zu lachen?...
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Myhre
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Beitrag Fr., 18.12.2015, 06:53

Liebe(r) Candy,
Nein.Mein Therapeut hat da gar nicht gelacht,weil ihm klar war wie gross die Panik ist,wenn es zu solchen körperlichen Folgen kommt.
Im Gegenteil,er hat sehr,sehr traurig ausgesehen und gesagt,dass er sich wünscht wir könnten uns endlich sicher fühlen.
Liebe Grüsse
Myhre
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Mahatma Ghandi

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lilu
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Beitrag Fr., 18.12.2015, 07:26

Lieber Candy,
Ich kann verstehen, dass dich das belastet. Es ist leider so, das Kinder die schon trocken waren, wieder einnässen, wenn es schwer aushaltbare Probleme gibt. Mir fällt da jetzt die Trennungsangst zur "Mama"Thera ein. Und das noch über Weihnachten. Das wird den Kleinen ziemlich fertig machen. So kurzfristig wirst du da jetzt wahrscheinlich nichts ändern können. Du kannst nur versuchen für ihn da zu sein, ihn trösten und die 3 Wochen irgendwie zu überbrücken.

Deine Thera scheint mir eine Kompetente zu sein. Vielleicht kannst du mit ihr überlegen, wie man dem kleinen Kerl helfen kann.

Ich kenne solche Situationen nur im wachen Zustand, in Angst und "Nervenzusammenbruch"- Situationen....ist mir auch sehr unangenehm...

Ich hoffe, dass du da einen guten Weg für dich findest und du musst dich auch nicht dafür schämen. ..

Lg Lilu
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.

Goethe

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Candykills
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Beitrag Fr., 18.12.2015, 09:23

Es sind halt zuvor - soweit ich das über die Kleinen und mich rekonstruieren kann - immer Albträume vom sM. Bei anderen Albträumen, die auch haufenweise auftreten (ich hab eigentlich jede nacht mehrere Albträume) kommt es nicht zum Einnässen. Ich kann aber auch nach vielen Überlegungen nicht wirklich festmachen, ob es Auslöser gibt für die Albträume mit sM. Ich hatte halt vor drei Tagen Sex mit einer Freundin und danach heftig mit Intrusionen zu kämpfen, die mich schon in den Schlaf verfolgten, aber in der ersten Nacht danach kam es nicht zum Einnässen. Und nicht immer führen solche Intrusionen zu dieser Art Albträumen und das ganze passierte auch schon vor dem sexuellen Kontakt mit der Freundin immer mal wieder, nur jetzt eben direkt 2 mal hintereinander. Allerdings kann ich auch nicht ausschließen, dass nicht vielleicht ein Kleiner von dem Sex mitbekam, was extrem scheizze wäre.
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Myhre
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Beitrag Fr., 18.12.2015, 09:40

Das ist auch meine Vermutung.
In dem Fall sollte man dem Kleinen mitteilen,dass jetzt keine Gefahr bestand und auch nicht besteht.
Es kann auch eine Chance für das Innenkind sein zu lernen,dass GV nicht gleich Missbrauch bedeutet.Dass das auch einvernehmlich geschehen kann und Freude machen kann (habe ich gehört ).
VG J.
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somethingmagic
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Beitrag Fr., 18.12.2015, 10:02

Hallo Candykills,

falls dir das etwas hilft, kann ich dir aufschreiben, was bei meinem (realen) Kind hilft, Albträumen vorzubeugen.

VG
„Freunde, nur Mut!
Lächelt und sprecht:
Die Menschen sind gut,
bloß die Leute sind schlecht.“
Erich Kästner

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Candykills
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Beitrag Fr., 18.12.2015, 16:54

Hallo Somethingmagic

Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mir verrätst, was deinem Kind hilft, denn ohne Albräume erledigt sich hoffentlich auch das Problem von selbst.

LG
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somethingmagic
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Beitrag Fr., 18.12.2015, 21:34

Hallo,

wichtig ist die Kuscheltiergarde. Aus denen wird ein Nest gebaut, in dem er schlafen kann. Die Kuscheltiere beschützen ihn im Schlaf vor Albträumen, denn z.B. der Löwe knurrt den Albtraum weg, der Bär verpasst ihm eine mit der großen Tatze, die Katze kratzt und faucht etc. . Natürlich hat er auch Ideen, was er mit einem Albtraum alles machen kann, wenn er ihn zu fassen kriegt... Das Gefühl beschützt zu werden zusammen mit dem Gefühl stark zu sein und sich wehren zu können, hilft beim beruhigten Einschlafen sehr. Danach sind die Nächte auch ruhiger.
Über dem Bett hängt ein Traumfänger, dazu habe ich die entsprechende Geschichte erzählt. ( Das haben sich die Indianer überlegt, er fängt Albträume ab, sie bleiben in ihm hängen und am Morgen zerplatzen sie im Licht.)
Ein oranges Nachtlicht, damit der Raum nicht zu dunkel ist. Weißes Licht hat gestört.

Wir haben auch darüber gesprochen, warum man schlecht träumt--> wenn tagsüber alles zu viel war, man sich wegen etwas Sorgen macht usw.

Es gibt auch Pläne, was man mit einem Albtraum machen kann, der sich trotzdem durchmogelt:
-man kann ihn in der Phantasie so verändern, dass er gut endet.
- man kann ihn in eine Rakete packen und zum Mond schießen, damit der Mann im Mond ihn wegzaubert.
- und noch etliche Ideen mehr

Die Gewissheit, dass ich nachts sofort komme, wenn er ruft und dass er rufen darf/ soll, ist immer wieder Thema.

Vor dem Schlafen gehen ein paar Tropfen ätherisches Öl auf ein Taschentuch geben und ins Zimmer legen, damit es gut riecht, hilft bei mir selbst recht gut.

Wenn das Bett an sich kein sicherer Ort ist, würde ich rumprobieren, wo es sich besser schläft: z.B. unter dem Tisch eine Höhle bauen oder mit Stühlen eine Burg. ( Je nachdem, was dein Rücken alles mit macht. )

Auch eine Art Mückennetz, nur eben aus Stoffen in den Lieblingsfarben kann das Bett sicherer machen.

Es gibt auch ein Buch, in dem eine Phantasiefigur die Albträume auffrisst, ich glaube es heißt " Das Traumfresserchen". Ich mochte es als Kind gar nicht, es war mir zu gruselig. Aber das ist ja bei jedem Kind anders.

VG
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Wandelröschen
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Beitrag Fr., 18.12.2015, 23:31

Hallo Candy,

du schreibst, dass dem Einnässen ein Albtraum vorweg geht. Kannst du dich an den erinnern? Probier es mal, wenn du aufwachst, dich an den Albtraum zu erinnern. Vielleicht erkennst du gleichbleibende Motive in allen Albträumen.
Schon als kleines Kind, so ca. mit 5, als das Einnässen bei uns begann, mussten wir da irgendwie alleine wieder raus. Glaubst ja nicht im Ernst, dass sich die Erziehungsberechtigten einen Kopp drum gemacht hätten, das unsereins Probleme gehabt hätte können. Nee, die machten totalen Stress, es drohten drakonische Maßnahmen, mein Thera meinte, dass wäre Folter pur.
Um dem zu entgehen, nicht weiter aufspalten, mussten wir eine eigene Methode finden, das Einnässen zu vermeiden. Wir haben festgestellt, dass immer – egal wie der Albtraum sich gestaltete – irgendwann dasselbe Motiv im Albtraum vorkam, das dem einnässen vorweg ging. Also sagten wir uns jeden Abend vor dem Einschlafen, dass ich unbedingt aufwachen muss, wenn ich dieses Motiv sehe. Wach bin ich, wenn ich z.B. die Gardine sehe. Das sagten wir uns ganz fest, nicht nur einmal, eher wie eine Tretmühle, bis unsereins eingeschlafen ist, ganz fest. Das hat tatsächlich gewirkt, na klar, nicht gleich beim ersten Mal, aber nach einiger Zeit sehr wohl.
Auch vor ein paar Jahren, als es mit – anderen Albträumen – wieder losging, und auch bei unsereins im Erwachsenenalter wieder mit Einnässen einher ging, funktionierte das mit etwas Übung. Ist na klar eine Selbstsuggestion, aber es wurde ja ein „Aufwachkriterium“ vor dem Einnässen gefunden.
Die Ursachen für die Albträume sind na klar damit nicht aus der Welt, da musste in der Therapie weiter dran arbeiten, aber diese negativen Begleiterscheinungen kannst du damit eventuell in den Griff kriegen. Ist aber sehr, sehr mühselig, funktionier nicht gleich. Ob´s was für euch ist, weiß ich natürlich auch nicht, weiß ja nicht, wie ihr gestrickt seid, aber vielleicht Versuche wert.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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Candykills
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Beitrag Sa., 19.12.2015, 08:38

Ich danke euch für eure Tips, ich werd das alles ausprobieren, Hauptsache ich krieg das irgendwie in den Griff. Und ich werde wohl nicht drum herumkommen, dass irgendwie in der Therapie anzusprechen - auch wenn ich nach wie vor nicht weiß wie ich das sagen soll. Ich hab auch irgendwie Angst davor, dass sie sauer werden könnte. Vielleicht ist das sogar der Hauptgrund, warum ich es bisher nicht angesprochen habe.
Heute Nacht ist es zum Glück mal gut gegangen und nichts passiert - kann gar nicht in Worte fassen wie erleichtert ich bin. Allerdings war diese Nacht glaube ich auch mal ohne Albträume soweit ich mich erinnern kann.
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Sünneli13
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Beitrag Sa., 26.12.2015, 22:46

Hallo zusammen

Ich bin neu hier. Ich möchte mich gerne mit Leuten austauschen, bei denen auch die DIS diagnostiziert wurde. So wie bei mir. Ich mache seit einem Jahr Psychotherapie und weiss seit Anfang August, dass ich die DIS habe.
Wie habt ihr erfahren, dass ihr Viele seid? Ich habe es zwar schon lange geahnt, aber so richtig wusste ich das nie explizit. Obwohl es schon immer Anzeichen gab. Ich habe nach wie vor Mühe mit dieser Diagnose! Kann sie aber jetzt besser akzeptieren.

Liebe Grüsse
Sünneli

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Elfchen
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Beitrag So., 27.12.2015, 08:16

Guten Morgen in die Runde

Zunächst: Herzlich willkommen Sünneli ! Ich wünsche dir einen guten Austausch hier!

Einige Beiträge abgetrennt, da es ein Austausch unter euch ist und auch bleiben soll.
Den anderen werde ich einen eigenen Thread bereit stellen.

Allen einen schönen Tag und en liäbä Gruess
Elfchen
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Wandelröschen
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Beitrag So., 27.12.2015, 23:02

Hallo Elfchen,

danke, dass du die Postings von heute Nacht herausgenommen hast.
Gruß
Wandelröschen

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