Moin!
sofa-held,-
ja, der Kerl war schlicht toll! Eine Optik wie der Weihnachtsmann, stoisch bis dorthinaus, seelenruhig und doch äußerst raffiniert. Also genau das was ich (damals hochexplosive und auf die Welt rasend wütende) Erna brauchte.
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Honig, danke für die Rückmeldung. Dann hat es sich ja gelohnt, dass Du Dich im Thread geirrt hast.
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Okay, einen Spruch habe ich noch. Es ist der, der mir am meisten geholfen hat und den ich nie wieder vergessen habe. Dieser Spruch begleitet mich bis heute und befreite mich von einem meiner größten Alpträume > dem unstillbaren Hunger danach gemocht/geliebt zu werden, bzw. im Gegenzug, der unendlichen Angst vor Ablehnung.
Situation: Ich saß ihm mal wieder gegenüber
(ich habe mich nie auf das Sofa gelegt und weil er meine Vergangenheit und sexuelle Traumatisierung kannte, hat er mir das auch nur einmal angeboten und dann nie wieder) und regte mich auf, so wie meistens im ersten Halbjahr der Therapie. Darüber, dass Menschen A****löcher wären, dass ich Angst vor ihnen hätte, vor ihren Blicken, ihren Gedanken, ihrer Ablehnung. Ich erzähle von der Schule und dem Mobbing. Davon, dass ich die erste Kliniktherapie abgebrochen hatte, weil ich die (gefühlte) Ablehnung der Gruppe nicht hatte ertragen können und ich suhlte mich in meinem infantilen Hass, der doch meinen Schmerz nur notdürftig verbarg.
Thera schaute mich über den Rand seiner Brille scharf an und sagte dann das Folgende:
Wissen Sie, früher, da stand das Kind vor der Tür und trommelte dagegen. Weinte, wollte eingelassen werden, doch die Tür blieb verschlossen. Heute ist das Kind erwachsen, hält die Klinke in der Hand und macht ggf. die Tür hinter sich zu.
Ich habe das lange in mir herumgewälzt, bis es tief in mich hineinsickerte. Und dann geschah in wundersamer Weise der Wandel. Ich begann Türen zu schließen, solche, die mir nicht gut taten. Ich entfernte Mensch um Mensch aus meinem Leben. Bekam dadurch Übung und die Gewissheit, dass ich für jede geschlossene Tür, jederzeit eine neue öffnen kann, denn ICH, ICH allein, bin die Herrin aller Türen, hier, in MEINER (Innen)Welt.
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Ich bin diesem Mann so dankbar, dass ich heute noch feuchte Augen bekomme, wenn ich an ihn denke. Er hat mir den Glauben an meine Macht zurückgegeben, wider meiner alles beherrschenden Ohnmacht, wieder meiner unsäglichen Wut, die erst dem gerechten Zorn den Boden bereitete und danach in Frieden mündete - Jahre später. Aber am Anfang stand er, mein "weiser, alter Uhu", was ich in seiner Gegenwart natürlich nie in dieser Form aussprach.
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