Traumaverarbeitung, ein langer Prozess
Meine Therapeutin ist Analytikerin und Fachärztin für psychotherapeutische Medizin.
Sie bezieht im Grunde alles ein, von dem sie den Eindruck hat, daß es mir hilft. Also Elemente aus anderen Therapiemethoden, aber genauso auch z.B. Glaube und Spiritualität, oder Bilder die ich male, Gedichte die ich schreibe, usw. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich eine rote Linie gefunden habe, aber mittlerweise fällt mir das nicht mehr schwer.
Die Klinik in der ich Traumatherapie mache, arbeitet ganzheitlich. Die Gruppentherapeutin erbeitet verhaltenstherapeutisch, dann gibt es Angebote, die verschiedene Bereiche ansprechen, z.B. Reittherapie, Spaziergang mit Lamas, körperorientierte Therapien, Ernährung - Eßstruktur, Eßstörungen, Kunst, Meditation, TaKeTiNa, Trommeln, eine für spirituelle Krisen, eine spezielle Frauengruppe, eine Große Kommunikationsgruppe, die gruppenübergreifend ist, genauso eine Guppe für Borderline, für Depressionen, eine für PTBS, Nordik Walking, Sozialdienst, usw. ... . Überhaupt sie die Therapien größtenteils anders gestaltet.
Und das Essen basiert auf Vollwertkost und schmeckt viel zu gut ...
Das Ziel ist nicht, jedes einzelne Trauma zu erinnern und zu verarbeiten, das ist bei komplexer PTBS auch gar nicht möglich.
Das ist genau das, was ich mir immer gewünscht habe, von dem dachte, daß es das gar nicht gibt.
Dann gibt es eine Intensivwoche. 3-4 große Gruppen, die in dieser Woche intensiv jeweils an einem bestimen Thema gearbeitet, mit ganz vielen paraktischen Elementen. In dieser Woche sollte man möglichst wenig, noch besser keinen, Kontakt nach draußen haben.
Dann gibt es 3 Veranstaltungen zur Enlassungsvobereitung, Gedanken zum Thema " Übergang." und des Abschieds. Und eine Abschiedsveranstaltung mit den Patienten, die ich speziell, aber gut finde, Ich kann mit diesem Menschen-/ Glaubens/ Lebensverständnis gut arbeiten. Ich habe zwar lange gebraucht, bis ich Vertrauen gefaßt habe, aber dann konnte ich Schritte nach vorne machen, die ich mir nie zugetraut hätte. Es wurde mir eine Intervaltherapie vorgeschlagen und ich bin froh darum.
Verarbeiten finde ich persönlich schon sehr wichtig, aber ich schrieb ja schon einmal, daß ich nicht wichtig finde, daß ich jedes Trauma und jedes Detail erinnern, durchleben und verarbeiten muß. Ich denke, es geht vielmehr darum, daß man lernt, mit traumatischen Erinnerungen umzugehen, wenn welche kommen. Daß ich Zusammenhänge herstellen kann und mich verstehen lerne. Daß ich Möglichkeiten kennenlerne, wie ich mich selbst beruhigen kann, usw. ...
Es werden zwar für jedes Krankheit bestimmte Therapien empfohlen, aber das heißt nicht, daß auch jeder Patient damit klar kommt. Und manchmal denke ich, daß die Therapieform zweitrangig ist, noch viel wichtiger ist, ob die Chemie stimmt, ob man zur Therapeut/-in vertrauen finden kann, denn das ist die Grundvoraussetzung für eine gelungene Therapie.
Ich finde einfach, daß das eine ganz individuelle Sache ist. Jede/-r muß für sich selbst herausfinden, was ein für ihn gangbarer und guter Weg ist. Freuen wir uns doch daß es unterschiedliche Möglichkeiten gibt.
Sie bezieht im Grunde alles ein, von dem sie den Eindruck hat, daß es mir hilft. Also Elemente aus anderen Therapiemethoden, aber genauso auch z.B. Glaube und Spiritualität, oder Bilder die ich male, Gedichte die ich schreibe, usw. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich eine rote Linie gefunden habe, aber mittlerweise fällt mir das nicht mehr schwer.
Die Klinik in der ich Traumatherapie mache, arbeitet ganzheitlich. Die Gruppentherapeutin erbeitet verhaltenstherapeutisch, dann gibt es Angebote, die verschiedene Bereiche ansprechen, z.B. Reittherapie, Spaziergang mit Lamas, körperorientierte Therapien, Ernährung - Eßstruktur, Eßstörungen, Kunst, Meditation, TaKeTiNa, Trommeln, eine für spirituelle Krisen, eine spezielle Frauengruppe, eine Große Kommunikationsgruppe, die gruppenübergreifend ist, genauso eine Guppe für Borderline, für Depressionen, eine für PTBS, Nordik Walking, Sozialdienst, usw. ... . Überhaupt sie die Therapien größtenteils anders gestaltet.
Und das Essen basiert auf Vollwertkost und schmeckt viel zu gut ...
Das Ziel ist nicht, jedes einzelne Trauma zu erinnern und zu verarbeiten, das ist bei komplexer PTBS auch gar nicht möglich.
Das ist genau das, was ich mir immer gewünscht habe, von dem dachte, daß es das gar nicht gibt.
Dann gibt es eine Intensivwoche. 3-4 große Gruppen, die in dieser Woche intensiv jeweils an einem bestimen Thema gearbeitet, mit ganz vielen paraktischen Elementen. In dieser Woche sollte man möglichst wenig, noch besser keinen, Kontakt nach draußen haben.
Dann gibt es 3 Veranstaltungen zur Enlassungsvobereitung, Gedanken zum Thema " Übergang." und des Abschieds. Und eine Abschiedsveranstaltung mit den Patienten, die ich speziell, aber gut finde, Ich kann mit diesem Menschen-/ Glaubens/ Lebensverständnis gut arbeiten. Ich habe zwar lange gebraucht, bis ich Vertrauen gefaßt habe, aber dann konnte ich Schritte nach vorne machen, die ich mir nie zugetraut hätte. Es wurde mir eine Intervaltherapie vorgeschlagen und ich bin froh darum.
Verarbeiten finde ich persönlich schon sehr wichtig, aber ich schrieb ja schon einmal, daß ich nicht wichtig finde, daß ich jedes Trauma und jedes Detail erinnern, durchleben und verarbeiten muß. Ich denke, es geht vielmehr darum, daß man lernt, mit traumatischen Erinnerungen umzugehen, wenn welche kommen. Daß ich Zusammenhänge herstellen kann und mich verstehen lerne. Daß ich Möglichkeiten kennenlerne, wie ich mich selbst beruhigen kann, usw. ...
Es werden zwar für jedes Krankheit bestimmte Therapien empfohlen, aber das heißt nicht, daß auch jeder Patient damit klar kommt. Und manchmal denke ich, daß die Therapieform zweitrangig ist, noch viel wichtiger ist, ob die Chemie stimmt, ob man zur Therapeut/-in vertrauen finden kann, denn das ist die Grundvoraussetzung für eine gelungene Therapie.
Ich finde einfach, daß das eine ganz individuelle Sache ist. Jede/-r muß für sich selbst herausfinden, was ein für ihn gangbarer und guter Weg ist. Freuen wir uns doch daß es unterschiedliche Möglichkeiten gibt.
Liebe Grüße, Maskerade
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Doch tun sie, aber eine destabilisierung sollte wieder aufgehoben werden können.einszweidrei hat geschrieben: ↑Di., 09.05.2017, 22:56Und arbeiten nicht die meisten irgendwie Queerbeet? Wie es Ihnen passt. Ich finde das inzwischen ein bisschen kritisch - meine letzte Thera war VT und hat nur mit Gesprächen zur Problemanalyse gearbeitet. Das hat mich so destabilisiert und immer wieder getriggert. Mir geht so ein im Kreis Gerede echt auf den Keks, ich will ja leben und nicht nur Probleme analysieren.Pianolullaby hat geschrieben: ↑Di., 09.05.2017, 22:39 naja, in der Schweiz wird auf die Bezeichnungen VT, Analyse oder TP keinen Wert gelegt, weil hier kaum jemand "nur" in seiner Methodik arbeitet, bzw. man muss sich bei der Ausbildung nicht für eine Methodik spazialisieren.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
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Stabilisation mit versch. Möglichkeiten, eine davon und weitaus die häufigste mittels Imagination.
Konfrontation durch entweder EMDR, PITT oder andere
Integration durch einordnen
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
Oh je, das ist ja furchtbar. Gerade Durchblutungsstörungen sind ja nicht gerade toll in deinem zarten Alter. Puhhhh.einszweidrei hat geschrieben: ↑Di., 09.05.2017, 23:50 Einmal ist ja beispielsweise die Durchblutung nicht so gut oder großflächig auch tiefgehend alles zerstört.
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Eigentlich bekomme ich das nicht so mit bzw. mache mir da normalerweise keine Gedanken darüber. Momentan gehe ich halt alle Optionen durch und überlege, was auch langfristig die Probleme ausräumt.
ja. eine Möglichkeit ist es. aber ein Muss? eine Bedingung? glaube ich nicht. leider auch keine Garantie.
mein Post ist sehr von meiner Stimmung motiviert und die ist: Es wird nichts eingehalten. Kein Vertrag, kein Versprechen hält. (also nicht so rosig eigentlich). Doch warum sollte ich mich dann noch weiter um Bedingungen scheren, wenn keiner sonst das zu tun scheint (ist eine Stimmung, die ich so zu verbalisieren versuche, formal ein nicht wirklich schlüssiger Gedanke, das ist mir klar und ich ersuche höflichst darum diese Attribution zu berücksichtigen)
Doch aus meiner Sicht gilt: Es wurden so gut wie alle meine Hoffnungen, welche ich immer wieder neu auf sich ändernde Bedingungen (oder besser gesagt sich ändernde Einschätzungen dieser fraglichen Bedingungen) adaptierte (meist hieß das zurückschraubte) konsequent enttäuscht.
Warum also sollte ich auf der Geben-Seite noch daran fest halten?
(ist kein Statement für Psychopathie!!!! Einfach darum nicht, weil es mir nie gefallen würde gemein ....zu sein)
mein Post ist sehr von meiner Stimmung motiviert und die ist: Es wird nichts eingehalten. Kein Vertrag, kein Versprechen hält. (also nicht so rosig eigentlich). Doch warum sollte ich mich dann noch weiter um Bedingungen scheren, wenn keiner sonst das zu tun scheint (ist eine Stimmung, die ich so zu verbalisieren versuche, formal ein nicht wirklich schlüssiger Gedanke, das ist mir klar und ich ersuche höflichst darum diese Attribution zu berücksichtigen)
Doch aus meiner Sicht gilt: Es wurden so gut wie alle meine Hoffnungen, welche ich immer wieder neu auf sich ändernde Bedingungen (oder besser gesagt sich ändernde Einschätzungen dieser fraglichen Bedingungen) adaptierte (meist hieß das zurückschraubte) konsequent enttäuscht.
Warum also sollte ich auf der Geben-Seite noch daran fest halten?
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Lieber blade,
ich steh grad auf dem Schlauch und verstehe Ihr Post nicht so recht, deshalb : Darf ich mal nachfragen?
Ich nehme an, Sie beziehen sich auf das Thema "Verarbeitung von Trauma".
Was wird/wurde Ihrer Meinung nach "nicht eingehalten" und von wem?
Welcher Vertrag, welche Versprechen wurden Ihnen denn gemacht und auch da : von wem?
Wer hat Ihre Hoffnungen enttäuscht?
Vielleicht wäre es auch gut, erstmal den Begriff "Verarbeitung" näher zu definieren, denn auch aus den anderen Posts ist ja gut abzulesen, dass da jeder was anderes drunter zu verstehen scheint.
Ich persönlich sehe dieses "Verarbeiten" nicht so "linear" wie die meisten Leute.
Für mich ist es ein eh normaler Prozess, den eigentlich jeder Mensch durchlaufen muß, wenn er Persönlichkeit und Reife entwickeln möchte.
Sich auseinandersetzen mit dem, was in einem abgeht, im Hier und Jetzt, in der Vergangenheit und wie man in Zukunft sich, sein Innenleben und sein Leben allgemein gestalten möchte.
Wenn man mehrere Traumata und vielleicht besonders Belastendes, Überwältigendes und existentiell Bedrohliches erleben mußte, dann ist dieser Prozess der "Reifung" halt entsprechend schwieriger und belastender, man muß ihn wohl auch anders gestalten, als das ohne diese Erlebnisse nötig gewesen wäre.
Ich glaube, Verarbeitung darf man nicht automatisch gleichsetzen mit mehr oder weniger umfassender "Konfrontation" mit dem Inhalt des Erlebten.
Verarbeiten geht auf recht unterschiedliche Weise.
Was mich immer wieder motiviert hat, nicht nur Verarbeitung zu suchen, sondern mich auch zu konfrontieren mit dem Erlebten (und dem, was es aus mir gemacht hat, wie es mich verändert hat etc.), war das, was ich aufgrund meines Berufes (Krankenschwester) öfter mal bei älteren Menschen oder auch Sterbenskranken beobachtet hab : Wer da sein Leben lang vermieden und verdrängt hatte, den "schwemmte" das Erlebte umso mehr, je näher es auf das Ende zuging, und das in aller Deutlichkeit. Und dann erlebte ich manchmal Demente, die z.B. den Krieg erlebt hatten, und überschwemmt wurden von Flashbacks und Wiedererleben - und nichts mehr hatten, das sie dagegensetzen konnten. Der nach wie vor genauso wie erlebt vorhandene Schrecken in ihrem Inneren tobte sich ungehindert aus - und sie verbrachten ihre Zeit in Panik und Qual.
Ähnlich lief es bei Sterbenskranken ab...
Mir machte das deutlich, dass nichts "verlorenging" oder "die Zeit" da etwas "heilte" oder irgend ein "Vergessen" oder ne Abschwächung im Laufe des Lebens eingetreten war.
Und mit dem Terror, den ich mental erlebte, wollte ich nicht in solch eine hilflose Situation geraten.
Heute hab ich Frieden in meiner Seele. Seit langer Zeit keine Trigger mehr oder Flashbacks etc.
Vergessen habe ich nichts, aber das Erlebte terrorisiert mich nicht mehr. Es trennt mich auch nicht mehr von anderen Menschen, von auch innigen, nahen Beziehungen oder überhaupt von nem normalen Leben.
Wenn mich heute jemand kennenlernt, er würde nicht drauf kommen, dass mir derart Schlimmes passiert ist die ersten 17 Jahre meines Lebens.
Ich bin heilfroh, dass ich diesen Weg der Verarbeitung und der Konfrontation gegangen bin und durchgehalten hab. Denn leicht war das nicht gerade. Zeitweise hat es mich an den Rand des Suizids gebracht - aber das hat das Erlebte an sich auch in der Zeit schon, als ichs noch abgespalten bzw. verdrängt hatte.
Aber ich bin auch ganz deutlich der Meinung : DEN Weg an sich gibt es da nicht. Jeder muß sich selbst auf die Suche nach dem machen, was für ihn richtig und gut ist.
ich steh grad auf dem Schlauch und verstehe Ihr Post nicht so recht, deshalb : Darf ich mal nachfragen?
Ich nehme an, Sie beziehen sich auf das Thema "Verarbeitung von Trauma".
Was wird/wurde Ihrer Meinung nach "nicht eingehalten" und von wem?
Welcher Vertrag, welche Versprechen wurden Ihnen denn gemacht und auch da : von wem?
Wer hat Ihre Hoffnungen enttäuscht?
Vielleicht wäre es auch gut, erstmal den Begriff "Verarbeitung" näher zu definieren, denn auch aus den anderen Posts ist ja gut abzulesen, dass da jeder was anderes drunter zu verstehen scheint.
Ich persönlich sehe dieses "Verarbeiten" nicht so "linear" wie die meisten Leute.
Für mich ist es ein eh normaler Prozess, den eigentlich jeder Mensch durchlaufen muß, wenn er Persönlichkeit und Reife entwickeln möchte.
Sich auseinandersetzen mit dem, was in einem abgeht, im Hier und Jetzt, in der Vergangenheit und wie man in Zukunft sich, sein Innenleben und sein Leben allgemein gestalten möchte.
Wenn man mehrere Traumata und vielleicht besonders Belastendes, Überwältigendes und existentiell Bedrohliches erleben mußte, dann ist dieser Prozess der "Reifung" halt entsprechend schwieriger und belastender, man muß ihn wohl auch anders gestalten, als das ohne diese Erlebnisse nötig gewesen wäre.
Ich glaube, Verarbeitung darf man nicht automatisch gleichsetzen mit mehr oder weniger umfassender "Konfrontation" mit dem Inhalt des Erlebten.
Verarbeiten geht auf recht unterschiedliche Weise.
Was mich immer wieder motiviert hat, nicht nur Verarbeitung zu suchen, sondern mich auch zu konfrontieren mit dem Erlebten (und dem, was es aus mir gemacht hat, wie es mich verändert hat etc.), war das, was ich aufgrund meines Berufes (Krankenschwester) öfter mal bei älteren Menschen oder auch Sterbenskranken beobachtet hab : Wer da sein Leben lang vermieden und verdrängt hatte, den "schwemmte" das Erlebte umso mehr, je näher es auf das Ende zuging, und das in aller Deutlichkeit. Und dann erlebte ich manchmal Demente, die z.B. den Krieg erlebt hatten, und überschwemmt wurden von Flashbacks und Wiedererleben - und nichts mehr hatten, das sie dagegensetzen konnten. Der nach wie vor genauso wie erlebt vorhandene Schrecken in ihrem Inneren tobte sich ungehindert aus - und sie verbrachten ihre Zeit in Panik und Qual.
Ähnlich lief es bei Sterbenskranken ab...
Mir machte das deutlich, dass nichts "verlorenging" oder "die Zeit" da etwas "heilte" oder irgend ein "Vergessen" oder ne Abschwächung im Laufe des Lebens eingetreten war.
Und mit dem Terror, den ich mental erlebte, wollte ich nicht in solch eine hilflose Situation geraten.
Heute hab ich Frieden in meiner Seele. Seit langer Zeit keine Trigger mehr oder Flashbacks etc.
Vergessen habe ich nichts, aber das Erlebte terrorisiert mich nicht mehr. Es trennt mich auch nicht mehr von anderen Menschen, von auch innigen, nahen Beziehungen oder überhaupt von nem normalen Leben.
Wenn mich heute jemand kennenlernt, er würde nicht drauf kommen, dass mir derart Schlimmes passiert ist die ersten 17 Jahre meines Lebens.
Ich bin heilfroh, dass ich diesen Weg der Verarbeitung und der Konfrontation gegangen bin und durchgehalten hab. Denn leicht war das nicht gerade. Zeitweise hat es mich an den Rand des Suizids gebracht - aber das hat das Erlebte an sich auch in der Zeit schon, als ichs noch abgespalten bzw. verdrängt hatte.
Aber ich bin auch ganz deutlich der Meinung : DEN Weg an sich gibt es da nicht. Jeder muß sich selbst auf die Suche nach dem machen, was für ihn richtig und gut ist.
Was macht Dich so sicher, dass Du davon nicht betroffen sein wirst?Waldschratin hat geschrieben: ↑Mi., 10.05.2017, 20:39 aufgrund meines Berufes (Krankenschwester) öfter mal bei älteren Menschen oder auch Sterbenskranken beobachtet hab : Wer da sein Leben lang vermieden und verdrängt hatte, den "schwemmte" das Erlebte umso mehr, je näher es auf das Ende zuging, und das in aller Deutlichkeit. Und dann erlebte ich manchmal Demente, die z.B. den Krieg erlebt hatten, und überschwemmt wurden von Flashbacks und Wiedererleben - und nichts mehr hatten, das sie dagegensetzen konnten. Der nach wie vor genauso wie erlebt vorhandene Schrecken in ihrem Inneren tobte sich ungehindert aus - und sie verbrachten ihre Zeit in Panik und Qual.
Du bist ja noch nicht in diesem Stadium.
Soll kein kein Vorwurf sein, aber mich würde es wirklich interessieren.
Liebe Waldschratin,
herzlichen Dan für Deinen Beitrag. Ich kann fast den ganzen Text unterstreichen. Und ich kann nur sagen, Du hast vollkommen recht, von diesen schlimmen Erlebnissen geht nichts verloren.
Auch kann aus der Sterbebegleitung die selben Erfahrungen bestätigegen.
Mir kam auch wieder die Frage, was verstehen die Einzelnen unter Aufarbeitung ? Wie Du sagst, da wird es große Unterschiede geben.
Für mich ( komplextraumatisiert )selbst Aufarbeitung NICHT, zu versuchen, jedes einzelne Trauma bis ins Detail erinnern und auseinander klamüsern zu wollen. Das könnte es tatsächlich sein, daß man dran kaputt gehen könnte, wenn man keinen Halt im Leben hat.
Vielmehr bedeutet Aufarbeitung für mich, durch die Taumata, die ich erinnere, dem Schmerz von damals, von der Angst, Scham, usw. ... zu begegnen, dabei von außen ( Therapeut/-in ? Halt zu bekommen. Erfahrungen und erlebnisse zu haben, die ich so noch nie im Leben hatte. Deswegen spricht man ja auch von Nachreifung. Einm Menschen zu vertrauen, ohne dabei enttäuscht zu werden. Erfahrungen, die das Selbstwertgefühl und das Selbstbewußt ungemein steigern. Und auch, zu lernen, wie mit allem was mit den Traumata verbunden ist, umgehen kann, so daß es zwar nicht weggezaubert ist, aber so daß ich deutlich entspannter leben kann und das ICH BIN.
Ich bin noch nicht so weit, wie Du, Waldschratin, aber ich kann zumindest sagen, daß diese Art von Aufarbeitung, zusammen mit meinem Glauben, für mich persönlich der richtige Weg ist.
Ich schreibe ja immer wieder, daß ich für " individuelle Wege bin." Wer hat denn den Mut zu sagen, alles gut und recht, aber das ist nicht mein Weg, meiner ist anders ? Und was ist so schwer dran, dazu zu stehen und diesen auch vertreten ? Ist es die Angst, ander könnten mich dann nicht mehr mögen ? Oder, weiß ich überhaupt, was mein Weg ist ? Oder die Angst gegen den Stom zu schwimmen und ausgegrenzt zu werden. Leise sag: Ich denke es ist eine große Portin Angst im Spiel. Angst, diesen Schmerz zu spüren und ertragen zu müßen; Angst, was deieser Schmerz mit mir macht und daß er nicht mehr weggeht, Angst vor der Ohnmacht,
vor meinen Gefühlen, davor, am Ende ganz alleine dazustehen, uvm.
herzlichen Dan für Deinen Beitrag. Ich kann fast den ganzen Text unterstreichen. Und ich kann nur sagen, Du hast vollkommen recht, von diesen schlimmen Erlebnissen geht nichts verloren.
Auch kann aus der Sterbebegleitung die selben Erfahrungen bestätigegen.
Mir kam auch wieder die Frage, was verstehen die Einzelnen unter Aufarbeitung ? Wie Du sagst, da wird es große Unterschiede geben.
Für mich ( komplextraumatisiert )selbst Aufarbeitung NICHT, zu versuchen, jedes einzelne Trauma bis ins Detail erinnern und auseinander klamüsern zu wollen. Das könnte es tatsächlich sein, daß man dran kaputt gehen könnte, wenn man keinen Halt im Leben hat.
Vielmehr bedeutet Aufarbeitung für mich, durch die Taumata, die ich erinnere, dem Schmerz von damals, von der Angst, Scham, usw. ... zu begegnen, dabei von außen ( Therapeut/-in ? Halt zu bekommen. Erfahrungen und erlebnisse zu haben, die ich so noch nie im Leben hatte. Deswegen spricht man ja auch von Nachreifung. Einm Menschen zu vertrauen, ohne dabei enttäuscht zu werden. Erfahrungen, die das Selbstwertgefühl und das Selbstbewußt ungemein steigern. Und auch, zu lernen, wie mit allem was mit den Traumata verbunden ist, umgehen kann, so daß es zwar nicht weggezaubert ist, aber so daß ich deutlich entspannter leben kann und das ICH BIN.
Ich bin noch nicht so weit, wie Du, Waldschratin, aber ich kann zumindest sagen, daß diese Art von Aufarbeitung, zusammen mit meinem Glauben, für mich persönlich der richtige Weg ist.
Ich schreibe ja immer wieder, daß ich für " individuelle Wege bin." Wer hat denn den Mut zu sagen, alles gut und recht, aber das ist nicht mein Weg, meiner ist anders ? Und was ist so schwer dran, dazu zu stehen und diesen auch vertreten ? Ist es die Angst, ander könnten mich dann nicht mehr mögen ? Oder, weiß ich überhaupt, was mein Weg ist ? Oder die Angst gegen den Stom zu schwimmen und ausgegrenzt zu werden. Leise sag: Ich denke es ist eine große Portin Angst im Spiel. Angst, diesen Schmerz zu spüren und ertragen zu müßen; Angst, was deieser Schmerz mit mir macht und daß er nicht mehr weggeht, Angst vor der Ohnmacht,
vor meinen Gefühlen, davor, am Ende ganz alleine dazustehen, uvm.
Liebe Grüße, Maskerade
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Dem stimme ich Dir voll und ganz zu!Waldschratin hat geschrieben: ↑Mi., 10.05.2017, 20:39 Aber ich bin auch ganz deutlich der Meinung : DEN Weg an sich gibt es da nicht. Jeder muß sich selbst auf die Suche nach dem machen, was für ihn richtig und gut ist.
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Danke! Ich finde das sind sehr motivierende Antworten den Prozess durchzuhalten. Und sich nicht verkehrt zu fühlen.
Besonders schwierig finde ich auch die ganzen Ratschläge und Sprüche seit Jahren, die teilweise grenzenlose Naivität Außenstehender und den ständigen Druck funktionieren zu sollen. Wie kann das auch sein, dass Jemand mit meinem Aussehen, meiner Intelligenz und dem eigentlich vorhandenen Potential sich anmaßt psychische Probleme zu haben. Geil, dann noch aus der oberen Mittelschicht und damit Eltern, die gar nix falsch machen können. Wirtschaftlich und sozial völlig untragbar. Eigentlich bin ich verpflichtet Geld in die Kassen zu spülen (am besten noch fancy) und hübsch auszusehen. Den ganzen Tag und das obwohl ich neben der Karriere auch noch hätte Kinder werfen sollen. Deswegen lässt man mich auch nicht ins KH, da könnte ich O-Ton auf Störungsbilder treffen, die mir nicht angemessen sind. Und als Drama-Mädchen werde ich auch noch regelmäßig abgestempelt. Ich hab nämlich einfach keine Lust Geld zu verdienen, erfolgreich zu sein und regelmäßig in den Urlaub zu fahren, auf Mann und Kinder, sondern verbringe meine Zeit lieber in Beratungsstellen und Krankenhäusern, weil ich einen Badhair Day habe. Sarkasmus tut manchmal so gut.
Besonders schwierig finde ich auch die ganzen Ratschläge und Sprüche seit Jahren, die teilweise grenzenlose Naivität Außenstehender und den ständigen Druck funktionieren zu sollen. Wie kann das auch sein, dass Jemand mit meinem Aussehen, meiner Intelligenz und dem eigentlich vorhandenen Potential sich anmaßt psychische Probleme zu haben. Geil, dann noch aus der oberen Mittelschicht und damit Eltern, die gar nix falsch machen können. Wirtschaftlich und sozial völlig untragbar. Eigentlich bin ich verpflichtet Geld in die Kassen zu spülen (am besten noch fancy) und hübsch auszusehen. Den ganzen Tag und das obwohl ich neben der Karriere auch noch hätte Kinder werfen sollen. Deswegen lässt man mich auch nicht ins KH, da könnte ich O-Ton auf Störungsbilder treffen, die mir nicht angemessen sind. Und als Drama-Mädchen werde ich auch noch regelmäßig abgestempelt. Ich hab nämlich einfach keine Lust Geld zu verdienen, erfolgreich zu sein und regelmäßig in den Urlaub zu fahren, auf Mann und Kinder, sondern verbringe meine Zeit lieber in Beratungsstellen und Krankenhäusern, weil ich einen Badhair Day habe. Sarkasmus tut manchmal so gut.
bin grad beim Morgenkaffee über diesen Satz gestolpert...Blade, das sehe ich mittlerweile genauso.
In Bezug auf unser Thema 'Schreien' von Gestern in einem anderen Thread, würde ich sagen, daß richtig tief liegende Traumata erst dann verarbeitet sind, wenn man laut schreien kann. Ganz laut. Ich kann es nicht, aber trotzdem bin ich in der Lage viel zu fühlen und auch Kleinigkeiten im Leben zu genießen. (Vielleicht auch gerade Deswegen?)
(Ja, für mich war es gestern schon eine sehr anstrengende Diskussion...obwohl ich teilweise auch viel gelacht habe. deswegen hatte ich ja auch meinen Beitrag gefühlt 10-mal geändert, und letztendlich gelöscht).
Schönen Tag noch
FL
Ich bin nicht der Meinung, dass man IMMER "aufarbeiten" muss um stabil zu werden.Maskerade hat geschrieben: ↑Sa., 21.01.2017, 00:02 Hallo zusammen,
bin ganz neu hier, aber mir brennen ein paar Fragen auf den Nägeln und deswegen traue ich mich einfach.
Ich selbst wurde als Kind ( sex. MB ca. 4-13, mißhandelt bis ca. 18 J ) regelmäßig von meinem Vater und seinen Saufkumpanen mißbraucht. Mit 21 J. machte ich zum ersten mal Psychotherapie. Von da an folgten einige Psychiatrieaufenthalte sowohl stationäre, auch ambulante Therapien. Eine stationäe spezielle Traumatherapie habe ich letztes Jahr zum ersten mal gemacht (Intervalltherapie) und werde dieses Jahr den zweiten Intervall machen.
Schon vor vielen Jahren wurde eine komplexe PTBS diagnostiziert, aber ich bin erst jetzt in der Lage, mich intensiver damit auseinanderzusetzen.
Und ich könnte immer noch nicht sagen, daß diesbezüglich stabil bin. Ich habe immer wieder schwere depressive Krisen mit suizidalen Einbrüchen und auch Borderlinekrisen. Vor einschießenden Bildern, Gedanken, Filmen kann ich mich noch nicht ausreichend schützen. Immrhin habe ich es geschafft, vor vier Jahren mit massiven Selbstverletzungen aufzuhören und weniger Klinikaufenthalte zu erzielen.
Bei Traumata sagt man ja, man müsse sie aufarbeiten um den inneren Frieden finden und damit abschließen zu können. Jetzt ist meine Fragen:
Ab wann kann man sagen, daß man das Trauma, bzw. die komplexen Traumata aufgearbeitet/ verarbeitet hat ? Was sind da die Kriterien, fachlich, aber auch persönlich ? Nimmt man das selbst auch wahr, oder wird es zuerst von außen, z.B. von Therapeuten gesehen ? Diese Frage, weil man ja oft das Gefühl hat, nie soweit zu sein, nie ferti zu sein ?
Über Antworten würde ich mich sehr freuen.
Herzliche Grüße,
Maskerade
(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Ab WANN ..." auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)
Mein Zugang ist der, sorgfältig zu schauen, ob ein Klient überhaupt bereits stabil genug ist, um sich den traumatischen Ereignissen nochmal zu stellen - bei vielen ist dies erst nach Jahren der Therapie möglich und sinnvoll, bei anderen nie.
Ich habe Klienten, die seit über 3 Jahren wegen komplexer Traumatisierung bei mir sind, wo ich jedoch nicht mal daran danke, mit denen die Einzelheiten des Traumas durchzuarbeiten.
Ich sehe ein Trauma dann als bewältigt, wenn jemand nicht mehr von Erinnerungen, Flashbacks etc.derart überwältigt wird, dass es ihm den Boden unter den Füßen wegzieht.
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Z.T. hab ich tatsächlich schon Erfahrung damit, jetzt nicht vom Alter her, aber von wegen "sterbenskrank".Flowfalls hat geschrieben:Was macht Dich so sicher, dass Du davon nicht betroffen sein wirst?
Du bist ja noch nicht in diesem Stadium.
Soll kein kein Vorwurf sein, aber mich würde es wirklich interessieren.
Bevor mein Hirntumor diagnostiziert wurde, hatten mich die Auswirkungen schon sehr an den Rand der Pflegebedürftigkeit gebracht. Meine Hausärztin hatte mir schon mehrmals nahegelegt, mich in ein Pflegeheim zu begeben. Der Tumor drückt auf die Hypophyse und bringt daher die Hormone schepps durcheinander. Dadurch war ich fast jeden Tag in der Notaufnahme, meist auf Intensiv dann gelandet, auch schon mal halb im Koma, bin mehrmals täglich kollabiert und dergleichen.
Als der Tumor dann diagnostiziert war, wußte ja noch keiner, dass es kein bösartiger ist. Im Gegenteil, man ging davon aus, dass es Krebs sei. Und schon steht man da und denkt nur noch in Wochen.
Nun hab ich aufgrund mehrerer Nahtoderfahrungen, auch schon als Kind (lag an den Traumatisierungen), ein recht entspanntes Verhältnis zum Tod und konnte daher "cool" bleiben. Hab ne Chemo gemacht, die den Tumor soweit verkleinert hat, dass ich ne gute Weile wieder weitaus weniger Symptome hatte. Ende letzten Jahres hatte ich nochmal eine, weil die Symptome wieder mehr wurden und der Tumor wieder gewachsen war.
Also von daher kann ich schon ein bissl mitreden.
Ich weiß natürlich nicht was sein wird, wenn ich mal dement werden sollte.
Was mir da ne Gewißheit gibt ist einfach, dass ich ja jetzt schon erlebe, dass mein Innenleben "aufgeräumt" genug ist, dass mich nix mehr triggert oder anderweitig terrorisiert.
Die Erinnerungen sind inzwischen bloße Erinnerungen. Wie man sich z.B. erinnert, dass man mal in Disneyland war und einem schlecht wurde auf ner Achterbahn. Wenn ichs mal vergleiche, wäre "unverarbeitet" dann : Ich erinnere mich an die Achterbahnfahrt und prompt wird mir wieder schlecht und ich muß mich übergeben und mir wird schwindelig.
"Verarbeitet" : Ich erinnere mich, dass mir schlecht wurde. Punkt. Und kann dann auch wieder "weggehen" von dieser Erinnerung, ohne dass sie "klebenbleibt" in meinem Erleben.
Was mich auch noch recht sicher macht : Ich hab inzwischen "Routine" im Verarbeiten. Heißt, auch wenn jetzt mal nochwas auftaucht, was mich "verfolgt" und beschäftigt, "schreckt" es mich nicht mehr.
Zur Zeit setze ich mich z.B. mit Scham auseinander. Muttern war ja Borderlinerin mit Hang zum Sadismus, und sie liebte es, mich bei jeder Gelegenheit bloßzustellen. Und wenn ich es "wagte", mal zu weinen (auch als ganz kleines Kind schon), dann zahlte sie mir das heim, indem sie mich vor anderen auf sadistische Art beschämte. Einzelheiten erspare ich euch hier.
Die Gefühle von damals kann ich inzwischen alleine in mir hochkommen lassen, die Bilder und Erlebnisse dazu mir angucken und sie auch "werten" als das, was sie waren : Bis ins Innerste zerstörerisch und vernichtend.
Aber ich kann das "halten", es zieht mich nicht mehr mit rein. Ich kann weinen und ja : schreien. Denn das ist auch für mich die einzige Art, derart Vernichtendes auszudrücken und mal "auf/in die Welt zu bringen". Und z.T. seh ich das auch als Verarbeitung.
Ich geh da dann allerdings noch ein paar Schritte weiter.
Ich lasse mein inneres Kind sich austoben mit Schreien, mit Weinen, es kriegt alles, was es braucht (derzeit meist ne Decke um mich rum, zum drin verstecken, wegen der Scham), und zwar so lange, wie es das braucht, bis es Ruhe findet. Und dann bring ich meinem inneren Kind immer wieder hin : Schau, JETZT und HIER ist das NICHT mehr so!
So ähnlich, wie Maskerade es beschreibt : Mich neuen Erfahrungen "aussetzen". Aus der "Schonzone" rausgehen ins tatsächliche Miteinander und mein inneres Kind "mitnehmen" dabei und erstmal "zugucken" lassen, dann aber auch mit "reinnehmen", damit es auch "mit erlebt".
Und so wird es mit der Zeit das "ausgeglichene" Kind, was es eigentlich von Anfang an hätte sein können, hätt ich nicht so ne sadistische Mutter und nen ähnlichen Vater gehabt.
Dauert natürlich alles seine Zeit und geht nie "mechanisch" nach "Schema F", sondern jede Situation braucht da wieder was anderes.
Deshalb war und ist mir auch so wichtig, Achtsamkeit zu lernen, "Gewahrwerden" immer feiner zu entwickeln.
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Und ich bin da auch nie so "traumafixiert" unterwegs gewesen.
Anfangs blieb mir nix anderes übrig als Verarbeitung, weil die ersten Erinnerungen recht plötzlich aus der Dissoziation (Ich war multipel) in unser "ganzes" Bewußtsein reinplatzten. Da wurde ich schier verrückt dran.
Zum Glück hab ich immer mal wieder Menschen gefunden, die mich eben NICHT in ne Schublade steckten, denn damals war DIS überhaupt noch kein Begriff hierzulande, sondern wurde eher unter der Rubrik "Märchen, Hysterie und Wichtigtuerei" einsortiert.
Ich bin natürlich auch jenen begegnet, die`s nicht lassen konnten, es vermeintlich besser zu wissen... MMn sind das die "Fachleute", die schlichtweg an ihrer eigenen Angst vor dem Unbekannten scheitern und nicht stabil genug sind in sich selbst, mit "Überwältigendem" fertigzuwerden.
Aber gut, ist ein anderes Thema.
Später hab ich dann einfach das bearbeitet, was sich grade "gezeigt" hat. Und zwar dann, wenn es sich "gezeigt" hat. Und so wurden die Abstände zwischen den Be- und Verarbeitungsprozessen immer größer. Und ich hatte immer größere Zeitspannen von Frieden und Leben und zwar mit guter Lebensqualität dabei. Und ich war schon oft der Meinung, jetzt wäre ich mit allem durch. Um dann doch wieder eines Besseren belehrt zu werden.
Inzwischen denk ich auch, es ist ein lebenslanger Prozess des sich immer wieder auseinandersetzen Müssens mit seinem Innenleben.
Aber gerade da seh ich halt keinen Unterschied zu "weniger" Traumatisierten (denn irgend einen "Haschmich" kriegt doch jeder mit im Laufe seines Lebens). Wer "sich entwickeln" will (Jung nennt das "Individuation"), der muß sich nunmal immer wieder mit sich auseinandersetzen, denn das Leben und man selbst ändert sich ja auch ständig.
"Unsereiner" hats da halt nur mit komplexeren, belastenderen Dingen zu tun.
Was mich da aber so sicher macht, dass ichs im Alter/der Demenz nicht mehr "pur" ausbaden muß, ist der Umstand, dass ich schlicht und einfach inzwischen Routine hab mit "schrecklichen Erlebnissen erinnern".
Und eben, dass ich mich schon als recht "aufgeräumt" erlebe inzwischen.
Andererseits : All diese Ängste sind ja sowieso da und toben rum in einem, auch wenn man sie wegdrängt. "Energie ziehen" sie ja trotzdem. Braucht man sich nur mal ansehen, wie kraftlos einen ne Depression macht. Oder was einen die Beherrschung von Aggressionen an Energie kostet oft.
Für mich hat sich das gerechnet : Die Energie, die mich Aggressionen, Depression, Dissoziation etc. kosten, in die Konfrontation und Aufarbeitung einzusetzen. Denn da hab ich wenigstens die Chance, dass es mal ein Ende nimmt oder wenigstens besser aushaltbar/lebbar wird.
Ich denke aber eben auch, es ist bei den "Fach"leuten auch nix anderes als Angst, warum sie einen so "festnageln" wollen in gängig Bekanntes. Braucht man ja nur schon mal hier im Forum sich umlesen. Wenn jemand mal ne "ungängige" Meinung ausdrückt, kommen SO-FORT Forderungen nach "Quellenangaben", wo denn das schon "wissenschaftlich belegt" ist. Also wo andere es schon durchdacht und "beglaubigt" haben.
Selber denken und selber Wege entwickeln wird einem doch gar nicht erst zugetraut, wenn man "psychobeknackst" ist.
Dabei kennt doch niemand mich so gut wie ich selber das tue. Und niemand kann so gut wie ich selber eruieren, was ich grade brauche und was mir helfen kann etc.
Klar lese ich auch oft beim "Belegten" nach. Zur Zeit eben über Scham etc. Aber nur, um mir Anregungen zu holen. Da kann eins noch so studiert und Berufserfahrung haben : Derjenige hat aber beiweitem nicht so viel Erfahrung mit MIR und meinem ureigensten So-Sein, wie ich selber.
Naja, meist seh ich diese Forderung nach Quellenangaben aber ehrlich gesagt als Vorwand, den Anderen in seiner Meinung kleinzumachen und zu entwerten. Stichwort "rechthaben wollen".
Aber gut, auch das ist wieder ne ganz andere Baustelle.
Anfangs blieb mir nix anderes übrig als Verarbeitung, weil die ersten Erinnerungen recht plötzlich aus der Dissoziation (Ich war multipel) in unser "ganzes" Bewußtsein reinplatzten. Da wurde ich schier verrückt dran.
Zum Glück hab ich immer mal wieder Menschen gefunden, die mich eben NICHT in ne Schublade steckten, denn damals war DIS überhaupt noch kein Begriff hierzulande, sondern wurde eher unter der Rubrik "Märchen, Hysterie und Wichtigtuerei" einsortiert.
Ich bin natürlich auch jenen begegnet, die`s nicht lassen konnten, es vermeintlich besser zu wissen... MMn sind das die "Fachleute", die schlichtweg an ihrer eigenen Angst vor dem Unbekannten scheitern und nicht stabil genug sind in sich selbst, mit "Überwältigendem" fertigzuwerden.
Aber gut, ist ein anderes Thema.
Später hab ich dann einfach das bearbeitet, was sich grade "gezeigt" hat. Und zwar dann, wenn es sich "gezeigt" hat. Und so wurden die Abstände zwischen den Be- und Verarbeitungsprozessen immer größer. Und ich hatte immer größere Zeitspannen von Frieden und Leben und zwar mit guter Lebensqualität dabei. Und ich war schon oft der Meinung, jetzt wäre ich mit allem durch. Um dann doch wieder eines Besseren belehrt zu werden.
Inzwischen denk ich auch, es ist ein lebenslanger Prozess des sich immer wieder auseinandersetzen Müssens mit seinem Innenleben.
Aber gerade da seh ich halt keinen Unterschied zu "weniger" Traumatisierten (denn irgend einen "Haschmich" kriegt doch jeder mit im Laufe seines Lebens). Wer "sich entwickeln" will (Jung nennt das "Individuation"), der muß sich nunmal immer wieder mit sich auseinandersetzen, denn das Leben und man selbst ändert sich ja auch ständig.
"Unsereiner" hats da halt nur mit komplexeren, belastenderen Dingen zu tun.
Was mich da aber so sicher macht, dass ichs im Alter/der Demenz nicht mehr "pur" ausbaden muß, ist der Umstand, dass ich schlicht und einfach inzwischen Routine hab mit "schrecklichen Erlebnissen erinnern".
Und eben, dass ich mich schon als recht "aufgeräumt" erlebe inzwischen.
Klar hat man all diese Ängste - ist ja auch keine Kleinigkeit, was du da zu verarbeiten hast!Maskerade hat geschrieben:Leise sag: Ich denke es ist eine große Portin Angst im Spiel. Angst, diesen Schmerz zu spüren und ertragen zu müßen; Angst, was dieser Schmerz mit mir macht und daß er nicht mehr weggeht, Angst vor der Ohnmacht,
vor meinen Gefühlen, davor, am Ende ganz alleine dazustehen, uvm.
Andererseits : All diese Ängste sind ja sowieso da und toben rum in einem, auch wenn man sie wegdrängt. "Energie ziehen" sie ja trotzdem. Braucht man sich nur mal ansehen, wie kraftlos einen ne Depression macht. Oder was einen die Beherrschung von Aggressionen an Energie kostet oft.
Für mich hat sich das gerechnet : Die Energie, die mich Aggressionen, Depression, Dissoziation etc. kosten, in die Konfrontation und Aufarbeitung einzusetzen. Denn da hab ich wenigstens die Chance, dass es mal ein Ende nimmt oder wenigstens besser aushaltbar/lebbar wird.
Ich denke aber eben auch, es ist bei den "Fach"leuten auch nix anderes als Angst, warum sie einen so "festnageln" wollen in gängig Bekanntes. Braucht man ja nur schon mal hier im Forum sich umlesen. Wenn jemand mal ne "ungängige" Meinung ausdrückt, kommen SO-FORT Forderungen nach "Quellenangaben", wo denn das schon "wissenschaftlich belegt" ist. Also wo andere es schon durchdacht und "beglaubigt" haben.
Selber denken und selber Wege entwickeln wird einem doch gar nicht erst zugetraut, wenn man "psychobeknackst" ist.
Dabei kennt doch niemand mich so gut wie ich selber das tue. Und niemand kann so gut wie ich selber eruieren, was ich grade brauche und was mir helfen kann etc.
Klar lese ich auch oft beim "Belegten" nach. Zur Zeit eben über Scham etc. Aber nur, um mir Anregungen zu holen. Da kann eins noch so studiert und Berufserfahrung haben : Derjenige hat aber beiweitem nicht so viel Erfahrung mit MIR und meinem ureigensten So-Sein, wie ich selber.
Naja, meist seh ich diese Forderung nach Quellenangaben aber ehrlich gesagt als Vorwand, den Anderen in seiner Meinung kleinzumachen und zu entwerten. Stichwort "rechthaben wollen".
Aber gut, auch das ist wieder ne ganz andere Baustelle.
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