Austausch zwischen Uno's und Multi's

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Candykills
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Beitrag So., 03.01.2016, 15:02

pivello hat geschrieben:na ja, lilu beschreibt doch selbst ein Ich kommuniziere mit den Anteilen. Es gibt demnach auch ein ich und ein "Du" Und nicht nur ein Ich abgespaltener Anteil x, der dann für sich alleine wahrgenommen wird, als Ich.
Was sie beschreibt ist eine Teilpersönlichkeit und wo es doch hier leider so haargenau genommen werden sollte, keine MPS.
Das Problem sehe ich viel mehr da, dass du einfach für dich eigene Kriterien erstellt hast, was eine MPS ist.
Auch Lilu kann mit ihrer Symptomatik ein DISler sein, denn sie hat völlig abgespaltene Anteile und Amnesien und wohl mehrere ANPs.
Du schriebst irgendwas von wegen "man fühle sich dann klein und schwach ect". Nein, das hat nichts mit DIS zu tun. Da die anderen Anteile (auch trotz Co-Bewusstsein durch Therapie ect) amnestisch abgespalten sind und autonom agieren, hat das überhaupt nichts mit Fühlen oder ähnlichem zu tun. Ein DISler fühlt nicht, was der andere Anteil fühlt, tut, sagt.
Ich würde dir wirklich mal vorschlagen genau zu lesen, was so geschrieben wird, denn scheinbar tust du das nicht. Und nein, das ist kein persönlicher Angriff, sondern ein ehrlich gemeinter Hinweis.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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lilu
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Beitrag So., 03.01.2016, 15:11

Die Teilpersönlichkeiten fühle ich insoweit, als das sie DA sind. Sie weinen, schreien oder lachen aus mir heraus. Aber es ist nicht MEIN Empfinden. Sie "schieben" mich kurz beiseite und SIND dann in diesem Moment. Dann gehen sie wieder. Es ist, als hätte man EIN Telefon und alle wollen gleichzeitig telefonieren, aber es kann nur immer einer "sprechen"....die Anderen (Teilpersönlichkeiten) schauen zu...
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
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pivello
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Beitrag So., 03.01.2016, 15:15

Liebe mio,

mich musst Du das nicht fragen, warum das so "genau" genommen wurde. Ich habe ja ganz am Anfang des threads beschrieben, was ich "auch" unter DIS verstehe und auch stern und Jenni haben das für mich lesbar versucht darzustellen. Ich wurde aber gleich darüber belehrt, folgend hatte ich dann auch wenig Lust über meine Empfindungen dazu zu schreiben. Jetzt tat Jenni das und es wurde auch wieder als "eigen" bezeichnet.
So ist ein Austausch doch kaum möglich. Eigenständig ist Jennis Gefühl wohl auch. Da gibt es für mich keinen Unterschied in dem beschriebenen Fall.

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Joe-Cohen
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Beitrag So., 03.01.2016, 15:21

@Vincent:
Wie hast du es kennengelernt?

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mio
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Beitrag So., 03.01.2016, 15:22

Hallo Pivello,
pivello hat geschrieben:Ich habe ja ganz am Anfang des threads beschrieben, was ich "auch" unter DIS verstehe
DIS ist aber nicht, was ich darunter verstehe oder nicht verstehe sondern es ist ein diagnostischer Begriff bei dem bestimmte Symptome vorliegen müssen, damit davon gesprochen wird. Das tut man meiner Meinung nach um die für den Patienten passendste Therapie erarbeiten zu können anhand von gewissen Schemata.

Das sich auch Menschen ohne diese Diagnose "zerteilt" fühlen können oder als "zersplittertes Ich" , dass sie für bestimmte Bereiche in ihrem Leben unter Umständen auch Amnesien haben können oder dass bestimmte dissoziative Reaktionsweisen/Probleme bestehen ist doch völlig klar. Nur würde man das dann eben anders diagnostizieren. Eine Diagnose ist aber ja nicht der "Mensch" sondern eine Diagnose ist immer nur ein "theoretisches Hilfsmittel".

Lieben Gruss,

mio


pivello
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Beitrag So., 03.01.2016, 15:23

Hallo candy, ich fühle mich langsam von Dir verfolgt. Können wir es dabei belassen, dass Du meine Grenzen achtest? Ein Austausch ist mit Dir nur so lange möglich, wenn Du Recht hast. Das jemand anders empfinden kann, respektierst du leider nicht, was für mich zu einem Austausch auch gehört. Kürzlich hast Du mich noch als Täterin bezeichnet, also ich möchte den Diagnose Kriterium Streit nicht wieder mit Dir führen.


Vincent
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Beitrag So., 03.01.2016, 15:28

Joe-Cohen hat geschrieben:@Vincent:
Wie hast du es kennengelernt?
In einer Beziehung mit einem multiplen Menschen.
(... woraufhin ich das 'Phänomen' auch theoretisch studiert habe...)
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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Candykills
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Beitrag So., 03.01.2016, 15:33

DAs ist jetzt interessant Pivello,

Ich habe diesen Thread erstellt und antworte auf dich genauso wie ich auf andere Menschen reagiere. Des Weiteren kann ich nur nochmal betonen, dass ich dich meide. Dass ich dich als Täter bezeichnet haben könnte, kannst du allerdings nur aus meinem Blog wissen. Also, vielleicht mal die Frage stellen, wer hier wen verfolgt. Mir gehen diese absurden Vorwürfe nämlich langsam gewaltig auf den Geist. Bisher hast ausschließlich DU mich von der Seite angemacht. Ich habe dich hingegen mehrfach freundlich darauf hingewiesen, dass das was du beschreibst, nichts mit DIS zu tun hat. Irgendwann habe ich dir dann deutlich gesagt, dass ich dir deine persönlichen Angriffe zurückgebe und dich ebenfalls als sehr empathielos gegenüber anderen empfinde. Habe zumindest noch nie irgendwas in diesem Forum von dir gelesen, wo du dich mal für jemand anderen als dich interessiert hättest auch nur, aber das ist ja in Ordnung. Aber vielleicht solltest du dann nicht mit Steinen werfen. Dass dir das nicht gefällt, ist letztendlich dein Problem. Ich achte deine Grenzen sehr genau, deshalb gehe ich dir auch aus dem Weg und liess dich, nachdem dir ein Beitrag in deinem Blog nicht gefiel sofort in Ruhe und entschuldigte mich dafür, dass ich wohl nicht den richtigen Ton für dich finde. Ich verstehe also langsam dein Problem nicht mehr, oder ist es schlichtweg, dass ich mich dann auch deutlich von dir abgrenzte und sagte, dass mich deine Problematik nicht weiter interessiert, nachdem du mehrere weitere Beiträge dort an mich adressiert hast? Das scheint mir langsam hier viel eher das Problem.

Also vielleicht kannst du einfach mal hier sachlich bleiben ohne auf die persönliche Ebene zu gehen. Nenn dich doch einfach Multi, wenn du meinst, dass du nen Multi bist, wenn du so fühlst als wärest du klein. Das ist mir persönlich relativ egal, wie du dich selbst bezeichnest. Aber hier geht es nicht um dich, sondern darum wie Diagnosen nun mal zustande kommen und dafür gibt es bestimmte Kriterien, die deine Beschreibungen nicht erfüllen. Diese würden dann vermutlich in den Bereich DDNOS fallen. Bitte habe Verständnis dafür, dass ich mich an Reddemann, Nijenhuis ect orientiere und nicht an dir.

Candy
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stern
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Beitrag So., 03.01.2016, 15:37

Reddemann spricht teilweise lieber von Teilidentitäten, damit es auch begrifflich klarer ist, dass es sich nicht um verschiedene Personen handelt - auch wenn Patienten das so erleben.

Es gibt ja darüberhinaus auch Störungen, bei denen ein Symptom die Störung (manchen) Erlebens ist. Und hier ist ggf. auch zwischen "ist tatsächlich so" und Wahrnehmung zu unterscheiden.

Bei der DIS ist in hohem Maße der Identitätsgefühl selbst betroffen (Identitätsstörung... so zumindest auch die offizielle Bezeichnung). Fusion soll grds. möglich sein - aber für viele ist das nicht erreichbar angeblich.

Wird in der Therapie auch daraufhin gearbeitet, dass das Teile der eigenen Identität sind? Oder bleibt das Ziel mehr bei Kooperation der Anteile?
Liebe Grüße
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lilu
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Beitrag So., 03.01.2016, 15:40

Hallo Stern,
also mein Therapieziel ist, das ich irgendwann ALLE kenne und wir gut miteinander kommunizieren und leben können. MEHR möchte ich erst Mal nicht....
LG Lilu
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Candykills
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Beitrag So., 03.01.2016, 15:42

stern hat geschrieben: Wird in der Therapie auch daraufhin gearbeitet, dass das Teile der eigenen Identität sind? Oder bleibt das Ziel mehr bei Kooperation der Anteile?
Mir wurde mehrfach gesagt, dass eine Integration schön wäre, aber es in erster Linie darum geht, dass die Anteile sich kennen und besser untereinander kooperieren (und letztendlich wird wohl das Ziel des Patienten geachtet - mir würde im Moment eine bessere Kooperation reichen, aber anfangs hält man vermutlich auch die Ansprüche niedrig). Ich meine, dass sich das inzwischen auch durchgesetzt hat - ich habe noch niemanden kennen gelernt, bei dem alle Anteile integriert werden konnten. Es scheint alles sehr, sehr langwierig zu sein.
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mio
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Beitrag So., 03.01.2016, 15:47

Hallo Stern,
stern hat geschrieben: Wird in der Therapie auch daraufhin gearbeitet, dass das Teile der eigenen Identität sind? Oder bleibt das Ziel mehr bei Kooperation der Anteile?
das dürfte sehr unterschiedlich sein. Ich wollte zB. zu Anfang möglichst fix integrieren, was für mich aber bedeutet hat: Das "störende" soll weg, das "genehme" soll bleiben. Und das funktioniert zB. absolut nicht, im Gegenteil, damit verschlimmert sich der eigne Zustand nur, war zumindest bei mir so. Erst mal geht es um Kennenlernen. Sozusagen eine "Bestandsaufnahme" und dann geht es darum, die Kooperation zu fördern. Bei guter Kooperation findet dann vielleicht irgendwann Integration statt, Zwangsintegration halte ich für unmöglich. Es gibt aber wohl schon "integrationsförderde Techniken", bei mir werden die allerdings strikt abgelehnt bisher aus dem Inneren heraus, zumindest wenn die Thera sowas anbietet und vorschlägt. Ich muss das meist um "ein paar Ecken rum" machen, wenn ich da mehr "Nähe" erreichen will.

Mein Ziel ist im Prinzip erst mal ein "möglichst stabiles Miteinander". Mit offenem Ende.

Lieben Gruss,

mio

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stern
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Beitrag So., 03.01.2016, 15:59

Und z.B. kindliche Bedürfnisse, die hier manchmal aufgeworfen wurde: Wenn diese nur ein Teil hat oder ein paar bestimmte, die abgespalten sind, so fehlt ja evtl. etwas. In dem Sinn, dass diese Bedürfnisse evtl. nicht jeder Anteil hat. Sagen Therapeuten dann auch mal: Dass sie solche Bedürfnisse haben, sind auch sie? Oder sagt man eher: Persönlichkeitsanteil xy hat diese Bedürfnisse - was mglw. als nicht eigenes empfunden wird?

Und warum ist das Unbehagen vor Integration so hoch? Angst von Verlust von etwas? Weil meine Vorstellung ist, dass das auch entlastend sein kann... aber mit der Einschränkung, die Myhre (glaube ich schon angesprochen hat): Wenn manche Erfahrungen zu heftig sind, kann ich etwas nachvollziehen, wenn man das sozusagen "separat" lässt.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Amorie
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Beitrag So., 03.01.2016, 16:00

Candykills hat geschrieben:
stern hat geschrieben: Wird in der Therapie auch daraufhin gearbeitet, dass das Teile der eigenen Identität sind? Oder bleibt das Ziel mehr bei Kooperation der Anteile?
ich habe noch niemanden kennen gelernt, bei dem alle Anteile integriert werden konnten. Es scheint alles sehr, sehr langwierig zu sein.
Langwierig bestimmt. Ich habe bisher eine Person getroffen, die fast integriert war und sie brauchte dafür 5 oder 6 Jahre Therapie, ich glaub ähnliche Angaben findet man auch bei den "Spezialisten" zu dem Thema, teils ein paar Jahre länger. Einfach und schnell geht das bestimmt nicht.
Und ich denke am Anfang einer Integration steht Co-Bewusstsein, und ein Kennenlernen der Anteile und deren Aufgaben und funktionieren zu verstehen.
Und ich denke auch, Integration passiert- es passiert "einfach" im laufe der Zeit und Therapie und ist nicht mal unbedingt eine gewillte Entscheidung sondern ein Prozess, ein langer, der durch die therapeutische Arbeit entsteht und demnach finde ich es aber auch vollkommen okay, wenn jemand sagt, es reicht ihm wenn er mit allen Anteilen klar kommt und alle zusammen arbeiten. Immerhin so war das bei der von mir bekannten Person auch und plötzlich war es eben anders, ein näher rücken und immer weniger Unterscheidung und dann immer mehr Integration zu einem, so nannte sie das und das fiel der Person nicht einmal sofort auf sondern wurde erst in einem kurzem Therapieprozess- und Therapeutenwechsel für sie selbst anschaulich.

Grüße,
Amorie

EDIT: Ich meine damit nicht Leute, die ihre Therapie beenden nachdem sie das meiste kennen und zusammenarbeiten können und strikt gegen Integration sind. Das wäre wohl nochmal ein extra Thema, aber selbst da würde ich nicht ausschließen, dass nicht da etwas aktiviert wurde was langsam immer mehr untereinander zur Integration führt, stelle es mir aber ohne Psychotherapie nebenbei schwerer und langwieriger vor. Erwähne ich nochmal, da es durchaus schon einmal gelesen habe, dass es Leute gibt, die es dann beenden.
Zuletzt geändert von Amorie am So., 03.01.2016, 16:09, insgesamt 1-mal geändert.

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peppermint patty
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Beitrag So., 03.01.2016, 16:05

stern hat geschrieben: Oder sagt man eher: Persönlichkeitsanteil xy hat diese Bedürfnisse - was mglw. als nicht eigenes empfunden wird?
In der Klinik habe ich es so kennengelernt. Aber meine ambulante Thera sagt es ähnlich. Oder fragt zum wem es (das Verhalten, Meinung,...) gehört.
stern hat geschrieben: Und warum ist das Unbehagen vor Integration so hoch? Angst von Verlust von etwas?
So wie ich meine Anteile erlebe sind diese eigenständig. Da will natürlich niemand weg. Und da ich nur nicht integriert kenne macht es Angst. ich kann mir zB nicht vorstellen alle Eigenschaften und Fähigkeiten zu behalten wenn integriert wird. Und klar, ich möchte auch nicht mit den Gefühlen der Anteile konfrontiert werden. Ich möchte ja noch nicht mal wahrhaben was ich erlebt habe.

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