Ich werde meinen Mann betrügen

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
Benutzeravatar

Phänotyp
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 47
Beiträge: 79

Beitrag Mi., 13.06.2012, 15:46

Themis hat geschrieben:
Hm. Kann einem die eigene Identität durch sexuelle Befriedigung durch eine andere Person gegeben werden? Kann ich die eigene Identität durch eine unglückliche Beziehung verlieren?

Bin ich von jemand anderem abhängig, um mich zu spüren?
Nun ja, wenn eine rege ausgelebte Sexualität zu ihrem "Wesen" gehört und sie diese in der Beziehung nicht ausleben kann, geht schon ein Stück Identität verloren. In einer unglücklichen Beziehung werden Bedürfnisse oft gedeckelt, von daher ja, ein Stück Identität geht verloren. Elfchen, darf ich dich mal direkt ansprechen, als dieser neue Mann in dein Leben trat, wie war das, als du spürtest, du kannst nicht mehr mit deinem Mann zusammenleben? Mit ihm zusammen zu bleiben, wäre unauthentisch gewesen, du hättest dich verleugnen müssen, oder?

Aber ich glaube, ich habe Debussy falsch verstanden, er meinte glaube ich mit Identitätsverlust das Doppelleben, das G nun führt.

Benutzeravatar

debussy
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 50
Beiträge: 1855

Beitrag Mi., 13.06.2012, 15:54

nein, ich meinte, dass ich, würde ich meine frau vorsätzlich betrügen, meine mir aufgebaute wertewelt partiell negieren müsste. das wiederum müsste zwangsläufig zu einem "nicht mehr in den spiegel schauen können" führen.

und damit würde ich einen teil meiner mühsam erworbenen identität verlieren. und zwar genau den teil, der mich "auszeichnet", auf den ich stolz bin, wenn ich abends schlafen gehe.

und wenn ich auf irgendeinen liebhaber angewiesen bin, damit ich mich "spüren" kann, na dann renn ich eh schon wie ein wahnsinniger zum nächsten therapeuten und leg mich flach!

Benutzeravatar

Phänotyp
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 47
Beiträge: 79

Beitrag Mi., 13.06.2012, 16:09

debussy hat geschrieben:
und wenn ich auf irgendeinen liebhaber angewiesen bin, damit ich mich "spüren" kann, na dann renn ich eh schon wie ein wahnsinniger zum nächsten therapeuten und leg mich flach!
Du hast das Glück in einer glücklichen Partnerschaft zu leben, ich glaube durchaus, dass es Menschen gibt, die jahrelang nebeneinander her leben und sich "tot" fühlen, die eventuell einen Anstoß von außen brauchen (sei es durch einen Liebhaber oder einen intellektuellen Anreiz, whatever) um zu spüren, dass sie noch DA sind?

Benutzeravatar

Phänotyp
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 47
Beiträge: 79

Beitrag Mi., 13.06.2012, 16:19

Fängt der Betrug nicht schon dann an, wenn man mit jemandem zusammenlebt und zusammen bleibt, mit dem man sich eigentlich unglücklich fühlt? Der Betrug fängt in dem Moment an, in dem man den Absprung nicht rechtzeitig schafft, weil man nicht einsam sein will, weil es bequem ist, weil es finanziell einfacher ist, weil weil weil... to be coninued.

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 12126

Beitrag Mi., 13.06.2012, 16:23

....und darum ist es auch schon wurscht wenn man gleich richtig fremd geht ?
Naja die Hemmschwelle sinkt halt allmaehlich.
Was kommt dann als naechstes ?
Wenn ich ihn eh schon betruege, kann ich ihn gleich erschlagen auch ??
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

Benutzeravatar

Elfchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 2845

Beitrag Mi., 13.06.2012, 16:27

hmm, da kannst du dich noch so flach legen, wenn was vorbei ist, ists vorbei. wenn alle arbeit nichts genützt hat, die gefühle weg sind.

nur den teil, sich selber zu spüren, da bin ich auch ganz der meinung. das hat mehr mit einem selber zu tun denn mit irgendwem anders. und den teil will ich auch nicht delegieren oder abgeben, für den fühle ich mich selber verantwortlich.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet


Themis
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1046

Beitrag Mi., 13.06.2012, 16:48

Phänotyp hat geschrieben:Fängt der Betrug nicht schon dann an, wenn man mit jemandem zusammenlebt und zusammen bleibt, mit dem man sich eigentlich unglücklich fühlt? Der Betrug fängt in dem Moment an, in dem man den Absprung nicht rechtzeitig schafft, weil man nicht einsam sein will, weil es bequem ist, weil es finanziell einfacher ist, weil weil weil... to be coninued.
Betrug ist ein Vorspielen falscher Tatsachen, also bewusstes Täuschen.

Man sollte nicht alles in einen Topf werfen:
Wenn sich jemand unglücklich fühlt, muss er ja nicht als einzigen Weg die Trennung wählen, sondern kann für die Beziehung kämpfen, investieren ... Erfolg nicht garantiert.

Wenn man mit jemandem zusammen ist, weil es finanziell praktisch ist, man nicht einsam sein will etc. und dieser Person Liebe vorspielt, dann ist das sicherlich Betrug. Wenn man aber jemanden liebt und die Partnerschaft trotzdem schwierig ist, man sich nicht trennen kann (und will), ist das meines Erachtens kein Betrug.
Ich bin nicht meine Geschichte

Benutzeravatar

Una
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 1193

Beitrag Mi., 13.06.2012, 17:41

Und in GS ihrer Situation ist ein gemeinsames Kleinkind der momentane Hemmschuh zu gehen.
Ich denke sie wird sich über kurz oder lange trennen.
Ich weiß nicht warum eine Frau sich freiwillig alleine mit der Betreuung des gemeinsamen Kindes herumschlagen soll,
zumal GS schon vor einem Jahr schrieb, dass sie wieder arbeiten will und es also viel Abstimmung und Organisation braucht.
Sie kann das im Moment womöglich schlicht organisatorisch nicht besser stemmen?
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).


Themis
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1046

Beitrag Mi., 13.06.2012, 17:53

@Una: Das ist nachvollziehbar. Sie nähme sich dann vom Vater ihres Kindes diese Sicherheiten und holte sich den Sex wo anders.
Das wäre ziemlich unfair dem Mann gegenüber.

Fair wäre, die Karten auf den Tisch zu legen und gemeinsam die weitere Planung zu erstellen, für alle Beteiligten, inklusive Kind. Ob sich dann allerdings die Sicherheit daheim und der Sex außer Haus ausgeht, ist fraglich.
Ich bin nicht meine Geschichte

Benutzeravatar

Una
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 1193

Beitrag Mi., 13.06.2012, 19:08

Nein Themis, sie holt sich nicht die Sicherheit, sie teilt sich mit ihm die Kindsbetreuung. Das ist ein gewaltiger Unterschied.
Er ist schließlich der Vater! Wieso sollte sie alleine das Kind an der Backe haben?
Wenn der Mann seit 2 1/2 Jahren nicht mit ihr redet, wieso sollte er dann jetzt mit ihr solch eine Planung machen?
Ich sehe da eher die Gefahr, dass er sich gänzlich zurückzieht, weil das bislang auch seine Strategie gewesen ist.

Ich fände es auch besser, eine Trennung auszusprechen und hoffentlich zwei Erwachsene vorzufinden, die dann ihre Elternschaft planen.
Vielleicht muß die Affaire nicht unbedingt thematisiert werden, denn die Verletzung des LG führt am Ende zur trotzigen Aufgabe seiner Vaterrolle.
Vielleicht reicht es wenn GS ihm sagt: Das war es mit uns, ich kann so nicht mehr weiterleben.
Lass uns das sauber über die Bühne kriegen, denn wir sind die Eltern von XY und er soll nicht darunter leiden müssen,
dass wir nun offiziell und für mich gefühlt schon mindestens ein Jahr, kein Paar mehr sind.
Am Anfang wäre es eventuell noch eine Idee (wenn es emotional machbar ist), in dem gemeinsamen Haushalt zu verbleiben, um die Organisation des Alltags zu bewergstelligen.
Aber das ist eventuell utopisch.
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).


Themis
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1046

Beitrag Mi., 13.06.2012, 19:21

Das meinte ich ja mit Planung: Wohin geht der Weg?

Mit Sicherheit habe ich organisierten Alltag gemeint.
Ich bin nicht meine Geschichte

Benutzeravatar

Pitt
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 53
Beiträge: 2302

Beitrag Do., 14.06.2012, 00:08

Ohne die TE ist dieser ganze Thread ohnehin sinnlos.

M.E. hat sie alles falsch gemacht.
Insbesondere die Heimlichkeit.
Die fehlende Offenheit.
Das fehlende unmittelbare Konfrontieren des Partners mit den Konsequenzen seines Verhaltens.

Wir, die Forenleser, wissen mehr von ihren Empfindungen, ihrem Gefühlsleben, ihren Handlungen als ihr Partner.

Dabei sollte es m.E. Erachtens der Partner sein, zu dem man das vertrauensvollste "Verhältnis" hat.
Nicht der Freund, nicht die Freundin, - und schon gar nicht ein Internetforum...

Lg
Pitt


Themis
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1046

Beitrag Fr., 15.06.2012, 02:22

Ich lese den besagten Thread nicht, danke für den Hinweis.
@geronimo, alles Gute, bleib dir selbst treu und denen, die du liebst.
Lg Themis
Ich bin nicht meine Geschichte

Benutzeravatar

Cyw
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 30
Beiträge: 460

Beitrag Fr., 15.06.2012, 09:33

Einige Beiträge ohne Themenbezug gelöscht. Es geht hier um geronimos secret und den Betrug ihres Partners, bitte wieder zu diesem Thema zurückfinden!

LG
Cyw

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
geronimos secret
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 32
Beiträge: 917

Beitrag Fr., 15.06.2012, 12:07

Ihr Lieben,
nach einigen turbulenten Tagen gibt es nun folgendes zu berichten:
Vielleicht eins vorne weg: Ich habe in den letzten Tagen wirklich sehr unter der Situation gelitten.
Zweigleisig zu fahren ist unabhängig von den Beweggründen der pure Stress. Ich habe diesen Stress nun für mich beendet. Nach zweilmaligen Versuchen, bei dem mich mein Partner wie immer abgewimmelt hat, ist es uns nun endlich gelungen ein Gespräch zu führen. In diesem Gespräch sagte ihm klar und deutlich, dass wir eine offenen Beziehung führen müssen, da ich ansonsten keine Zukunft für unsere Beziehung sehe. Er weiß nicht, dass ich bereits einen Liebhaber habe, kann es sich aber denken. Er ist mit einer offenen Beziehung einverstanden. Wir haben uns jedoch darauf geeinigt, diese "Offenheit" nicht so weit zu treiben, dass wir uns gegenseitig von unseren Liebhabern erzählen. Mit anderen Worten: wir tolerieren zukünftig beidseitig heimliche Affären des anderen. Ich habe Hochachtung und tiefen Respekt vor meinem Partner, der damit unsere Beziehung gerettet hat. Dies ist ihm vielleicht nicht leicht gefallen, andererseits: es gibt keine Alternative. Ich hoffe, dass das, was in der Theorie jetzt erstmal als optimale Lösung erscheint, auch in der Praxis gelingen wird.
Euch danke ich für Eure Unterstützung, Ihr habt mir alle Mut für diesen Schritt gegeben!
Euro Geronimo
Eat Pray Love

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag