Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen (Teil 2)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Myhre
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Beitrag Di., 17.11.2015, 18:25

Wir haben auch ein Kommunikationsbuch seit Jahren.
Wir würden sonst den Alltag gar nicht schaffen im Team.
Ich kann das nur empfehlen.
Es gibt auch immer wieder Kleine bei uns,die sich eher trauen uns Grossen zu schreiben oder zu malen ,als anderswo Kontakt aufzunehmen.
Schon alleine als sicherer Ort für den Austausch ist es wichtig.
Einen schönen Abend noch....
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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lilu
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Beitrag Do., 26.11.2015, 19:03

Hallo Ihr Lieben,

ich hab mal ne Frage. Ist sehr persönlich, sorry....

Habt ihr Kinder? Wie gehen diese mit Euren Anteilen um? Wie erklärt ihr Euch, bzw. Euer Verhalten? Finden Euch Eure Kinder auch manchmal gruselig, weil ihr z.B. innerhalb von 2 Minuten fünf verschiedene Ansichten oder Verhalten an den Tag legt, oder funktioniert das gut bei Euch? Meint ihr, dass ihr Euren Kindern "schadet", weil ihr nie richtig einschätzbar oder halt sehr "unterschiedlich" seid? Wie schafft Ihr es, Euren Kindern Sicherheit zu vermitteln?

Ich wäre sehr froh, wenn Ihr vielleicht ein paar Erfahrungen mit mir teilen würdet...

Vielen Dank an Euch und
LG Lilu
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.

Goethe

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Myhre
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Beitrag Fr., 27.11.2015, 17:54

Liebe Lilu,
wir haben Kinder aber die leben nicht mehr bei uns.
Meine Kinder kamen gut klar,weil wir offen umgingen und das Alltagsteam gut funktioniert.
In Ausnahmesituationen die das System überfordern gab es aber Wechsel und Situationen,die schwierig auszuhalten sind und waren.
Böse Daten zum Beispiel...triggernde Situationen in der Klinik.
Da gab es klare Absprachen und Kontaktpersonen/Helfer,die die Kinder anrufen durften.
Wir haben auch Notfallpläne geschrieben,wenn wer vorne ist,der von nichts eine Ahnung hat.Das haben die Kinder dann geholt,wenn so ein verpeilter Anteil vorne war.
Definitiv ist es eine Belastung für Kinder.Vor allem,wenn kein "normaler" Vater da ist.Wir waren alleinerziehend.
Soviel von uns dazu
Herzliche Grüsse
Myhre
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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lilu
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Beiträge: 415

Beitrag Fr., 27.11.2015, 21:29

Liebe Myhre,
vielen, lieben Dank für Deine offenen Worte und Deine beschriebenen Erfahrungen.
Liebe Grüße,
Lilu
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.

Goethe

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Piece
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Beitrag Di., 01.12.2015, 03:04

Hallo Leute,

Bei mir wurde nach langem hin und her nun eine DIS diagnostiziert, ob dies so richtig ist oder ob es
nur sehr starke Ego States sind weiß ich nun nicht genau. Ich habe mich nun gründlich in diese Diagnostik
reingelesen,jedoch werde ich damit nicht so warm.... Anhand der Forenbeiträge sehe ich das hier einige Leute
mit dieser Diagnose verkehren und ich suche hier keinen Rat oder Aufklärung sondern einfach den ein oder anderen mit
dem man sich mal austauschen kann. Kenn niemanden mit dieser Diagnose :( und mein Therapeut ist auch
mehr als überfordert (Verhaltenstherapeut).

Also falls ihr Lust habt und einen Gesprächspartner in der Richtung sucht, würde mich freuen

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Candykills
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Beitrag Di., 01.12.2015, 06:59

Hallo und Willkommen Piece

Kann ich mir vorstellen, dass dein Verhaltenstherapeut ziemlich überfordert ist damit. Schätzungsweise hat er keine Erfahrung in der Behandlung von DIS?

Ich glaube, dass das relativ irrelevant ist, ob es nun ausgeprägte Ego States sind oder DIS, die Behandlung ist meines Erachtens nach sehr ähnlich.
Darf ich fragen, inwiefern du mit dieser Diagnose nicht recht warm wirst? Findest du, dass es nicht auf dich zutrifft oder ist es diese typische Ablehnung der Diagnose, die wohl so ziemlich jeden überfällt, der sie erhält?

Liebe Grüße
Candy
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Myhre
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Beitrag Di., 01.12.2015, 07:00

Dieser Thread ist ja eine Austauschmöglichkeit für dich mit Betroffenen.Reicht dir das oder wünscht du dir etwas anderes?
Herzliche Grüsse
Myhre
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Mahatma Ghandi

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Rubey
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Beitrag Di., 01.12.2015, 09:52

Hallo ihr!

Darf ich mich mit einklinken?

Eine offizielle Diagnose habe ich zwar noch nicht erhalten, aber was auch immer in mir los sein soll..ich erkenne mich in vielen von euren Berichten wieder. Als Verdachtsdiagnose habe ich eine DIS erhalten, kann mich aber eher weniger mit der Diagnose anfreunden..

Liebe Grüße

Rubey

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Piece
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Beitrag Di., 01.12.2015, 10:51

Hallo

Nunja anfreunden werde ich mich wohl erst mal nicht damit...
War nun vor kurzem in einer Klinik (Traumatologie) die sich gut damit auskennen, ich bin an einige "Teile" rangekommen,
jedoch fällt es mit wahnsinnig schwer sie zu akzeptieren und zu verstehen, Dinge an die ich mich nicht erinnern kann machen mir angst und deswegen blockiere ich. Es funktioniert ganz gut momentan, wenn ich mich wenig damit beschäftige und sie blockiere/ignoriere sind sie nicht so präsent, jedoch ist dies wohl nicht der Schlüssel um damit gescheit umzugehen.

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Myhre
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Beitrag Di., 01.12.2015, 12:01

Hey Ihr

Ich kenne auch keinen,der sich angefreundet hat damit...und ich kenne viele Systeme
es geht wohl eher darum,damit zu leben und umzugehen.
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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Piece
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Beitrag Di., 01.12.2015, 12:18

Hey

Damit Leben und umgehen ist wohl das schwerste...
Denke das "Am Anfang" erst mal eine Akzeptanz und viel Verständnis für sich selbst gegeben sein muss.
In welcher Altersklasse äußert es sich bei euch wenn ich fragen darf? Bei mir sind es überwiegend Kinder und Jugendliche.
Ich habe keinen Bezug zu Kindern, um ehrlich zu sein nerven sie mich generell und ich weiß damit nicht umzugehen.

Hatte mal überlegt mit einer Erzieherin zu reden und mir ggf. auch mal deren Arbeit anzusehen, das ich den Umgang mit
Kindern lerne. (Habe im Freundeskreis leider niemanden der Kinder hat, da sich dieser sehr gering hält)

Meine Therapeutin in der Klinik meint das ich auf die Bedürfnisse und Wünsche "meiner Kinder" eingehen soll, aber wie soll man so etwas machen wenn man sie nicht haben will?!

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Myhre
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Beitrag Di., 01.12.2015, 20:14

Ich denke,daran solltest du dann zuerst arbeiten...frag doch einfach die Kleinen,was sie gerne mögen und was sie sich wünschen.
Wovor sie Angst haben und was sie gerne anders möchten.
Das ist ein guter Anfang.
Lege den Kleinen zuhause Nachrichten in Bilderform hin,wenn etwas ist.
Das können Wege sein,einen Austausch zu beginnen und Vertrauen zu schaffen.
Man kann Innenkinder und aussenkinder nicht ganz in einen Topf werfen...aber da gibt es viele unterschiedliche Meinungen dazu.
Du solltest für dich gucken und in dich hineinhorchen,was dir hilft und was euch guttut.
Gibt da keine allgemein gültige Lösung,die garantiert immer hilft,da jeder andere Trigger hat.
Gute Nacht...
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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Rubey
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Beitrag Di., 01.12.2015, 21:27

Hallo ihr!

Ich bin mir nicht sicher, ob mein Anliegen hier In den Thread passt, ich möchte niemanden triggern. Also achtet bitte gut auf euch beim Lesen!

Ich habe regelmäßige Termine in einer Traumaambulanz, über die Verdachtsdiagnose DIS weiß sie Bescheid, war nur (noch nicht) wirklich großartig Thema. Nun würde ich ihr gerne eine E-mail schreiben mit Anliegen, bzw. Themen, bei denen es mir schwer fällt sie direkt anzusprechen.

Meine ehemalige Therapeutin hat die Therapie (VT) Anfang des Jahres abgebrochen, weil ich immer wieder große Zeitlücken hatte, mich in der Zeit stark verletzt habe oder anderweitig gefährdet. Ebenfalls gab es immer mal wieder Situationen, in denen ich zu mir kam und Verletzungen am Körper hatte, die ich mir nicht selbst zugefügt haben kann. Täterkontakt schließe ich aus. Flasche “Freunde“ oder Kontakte kann ich mir eher vorstellen. Damals haben wir keinen guten Umgang in der Therapie damit gefunden, beide Seiten waren überfordert. Da ich auf anraten zweimal nach solchen Vorfällen im Krankenhaus war zur Dokumentation, weiß ich, dass ich wohl Sex gehabt haben muss...

Ich würde es der Therapeutin aus der Ambulanz gerne mailen, ihr erklären und es besprechen, weil es mich sehr belastet. Aber wie?? Wie um Gottes Willen soll ich es formulieren? Sie wird mich sicher für schlampig halten..

Könnt ihr mir helfen?

Liebe Grüße

Rubey

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AmyinmeinemHimmel
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Beitrag Di., 01.12.2015, 22:17

Hallo Rubey,

ich finde es sehr gut, dass du diese E-mail schreiben möchtest. Habe ich damals, manchmal tue ich es auch heute noch, oft gemacht, weil ich manche Dinge im direkten Kontakt gar nicht ansprechen konnte. Selbst beim Schreiben dieser Mails wäre ich gerne im Boden versunken, aber meine Therapeutin hat super drauf reagiert und es hat mich weiter gebracht.
Deine jetzige Therapeutin wird doch bestimmt mit DIS vertraut sein und von daher doch wissen, dass diese Amnesien zum Krankheitsbild dazu gehören. Ich kann verstehen, dass es irgendwie unangenehm ist, aber auch das mit dem Sex ohne Erinnerung daran zu haben...ich kenne das auch von früher. Du machst das doch nicht mit Absicht. Könntest du es verhindern, du würdest es bestimmt tun. Es ist nichts wofür du dich schämen müsstest und ich bin mir sicher, dass sie dich nicht für schlampig hält, denn das ist es nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass sie sich eher über dein Vertrauen freut und es sehr mutig von dir findet ihres zu schreiben.
Ich würde es ihr genau so schreiben wie du es hier getan hast. Auch mit all deinen Befürchtungen. Im Nachhinein ist es unheimlich befreiend. Hab Mut!
Liebe Grüße Amy

Ein bißchen Nähe
ist nicht genug
für die große Sehnsucht
nach Zärtlichkeit.
Ein bißchen Vertrauen
ist nicht genug
für die schwierige Suche
nach Geborgenheit.
Ein bißchen Liebe
ist nicht genug
für die ehrlichen Versuche,
ein erfülltes Leben
zu führen.


Vincent
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Di., 08.12.2015, 16:42

Natürlich nichts Neues und eben 'nur' journalistisch zusammengeklaubt. Aber vielleicht interessant für Betroffene, Angehörige oder Interessierte: Ein aktueller Spiegel-Artikel zum faszinierenden Psycho-Phänomen 'DIS':

http://www.spiegel.de/gesundheit/psycho ... 64733.html
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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