Mein Freund schaut Pornos

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Phönixia
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Beitrag Do., 01.10.2009, 15:32

Aber enn ein Mädchen Pornostar werden will weil sie sich davon schnelles Geld erhofft und dann hängen bleibt weil sie nicht "normal" arbeiten möchte
Also ich habe schon oft gehört was Mädchen gerne werden wollen, germanys next Topmodel z.B oder Hollywoodstar ect. aber noch nie das Mädchen Pornostar-Träumen nachhängen.
Da stellt sich doch die Frage, wieviele Mädchen auf Grund dieses Wunsches eigentlich einsteigen, und ob die Mädchen wirklich keiner normalen Arbeit nachgehen wollen?
Die Porno-Industrie ist ein Milliardengeschäft und vorwiegend in den Händen krimineller Menschenhändler-Ringe. Da kann man sich kein X für ein U vormachen. Die behördlichen Kontrollen dürften da genauso gut funktionieren, wie bei den aus Osteuropa mit falschen Versprechungen eingeschleusten Frauen, die hier (auch) in Deutschland schließlich in Bordellen landen.
Es ist aber wahrscheinlich leichter, den Opfern dieser Machenschaften die Schuld für ihr Schicksal zuzuschreiben, wie soll man(n) sonst noch guten Gewissens Porno konsumieren können, wenn die Quellen auch noch so ungewiss sind?

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CrazyB
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Beitrag Do., 01.10.2009, 17:25

Also ich hab nicht gesagt, dass das ein Traumberuf ist sondern, dass sie's probieren und hängen bleiben.

In Ungarnz z.B. wo sie generell etwas lockerer sind was Sexualität angeht träumen sie klarerweise auch vom Model sein - wissen aber, dass die Chance am Markt sehr gering ist bzw wie kommt eine arme Ungarin oder Tschechin zu einer anerkannten Modelargentur?
Da hört man von Freundinnen oder Bekannten, was die im P Business so zahlen.
Viele fangen an erst mal nur Nacktfotos zu machen und denken sich dann sie können mit Porno einfach mehr und lockeres Geld machen.
Zum Teil nat auch weil die Hunde in der Brache ihnen alles mögliche versprechen vom Reisen und Geld und so.
Also lassen sie sich überreden mehr zu machen und stellen dann fest, dass sie keine normale Fotoargentur mehr nimmt weil wer mit Erotikbildern im Portfolio auftaucht oder bekannt wird wird prinzipiell nicht genommen.
Ist also eine Halbfreiwilligkeit. Du kommst aus irgendeiner Ecke hast keine Chance auf eine normale Karriere und probierst es einfach mal mit sowas und bleibst dann dort hängen
Viele machen dann ihr eigenes Label auf und verdienen sich ich Geld hinter der Kamera statt davor oder im Managment und arbeiten an ihrer Schul oder Berufsbildung (nacholen)

Soweit mal zur mehr oder weniger freiwilligen Variante.

Bei den anderen armen geb ich dir voll Recht.
Klar haben die kriminellen Banden auch im Porno ihre Finger mit drin abern eben nicht überall und nicht alle Frauen sind durch fiese Machenschaften da drin. Das wollt ich ausdrücken.
Und das hat (zumindest bei mir) nix mitschönreden zu tun, das ist bis zu einem gewissen Grad so. Ich sag ja nicht, dass das supersauber ist wie ein Bürojob.
Hab am Rand von dem Business (grafik und schnitt) mitgearbeitet und mit ein paar Models aus Ungarn und Wien über die Szene geplaudert.
Die Szene dort ist zwar kein Traum aber nicht immer kriminell und gewalsam und distanziert sich teilweise sehr von Prosituion und Bordellen.

Und wenn die Frauen damit klar kommen in dieser Niesche zu leben sehen die das meist als einen Job an und mehr nicht und wie in anderen Jobs kann man sich auch nicht immer aussuchen was im Film grad mit wem gemacht wird.

Eine der Models hat mal gesagt: "Als Pornostar bist du wie ein Bauarbeiter. Der Job ist nicht der Beste- du arbeitest von einem Tag zum anderen, die Gesellschaft schaut auf dich herab und wenn du Pech hast bist du Opfer der Baumafia und oder wirst von deinem Chef gadenlos ausgenutzt.
Nur, dass Bauarbeiter Arbeiterschutz, Krankenversicherung und Gewerkschaften haben. Und sich nicht vor der Kamera ausziehen.
Dafür verdienst du nicht mal halb so viel wie ein erfolgreicher Pornostar und hast keine internationale Fangemeinde."
Bei manchen Themen würd' ich mich lieber weniger gut auskennen.
Hätte definitiv Sinnvolleres mit der Zeit anfangen können!
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CrazyB
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Beitrag Do., 01.10.2009, 17:52

Also ich persönlich kann mich was Schöneres vorstellen als vor einer Crew von 5-10 Leuten Sex zu haben.
Aber viele sagen sie haben ja sonnst nichts gelernt und tun das eben lieber weil man auch davon leben kann.
(mal von jenen seltenen Wesen abgesehen die einen normalen Job gelernt haben und nebenbei fließend Deutsch und Englisch sprechen können)
Vielleich bin ich zufällig (sofern nicht hemmungslos angelogen worden) auf eine lockere Szene gestoßen.
Ich wollts eigentlich auch nicht glauben am Anfang.
Nehme aber an so locker habens nur 1/4 der Darstellerinnen.

Aber ich schätze mal da kann man bis ans Ende der Zeit drüber diskutieren und nachforschen.

Solange Pornos genauso gedankenlos konsumiert werden wie Textilien und Lebensmittel für die Menschen und besonders Tiere riesen Qualen erleiden damit es uns hier gut geht. Wird sich an den schrecklichen Untaten der schwarzen Schafe nie etwas ändern.

Was sicher die meisten Männer in Pornos sehen(wollen) ist die reine Oberfläche: Schöne Frauen und sexuelle Handlungen.
Daher interessiert es sie nat. nicht was sich dahinter für Lebensgeschichten verbergen.

Das ist aber generell so bei Menschen. Man sieht nur das, was man sehen will.
Und Männer können bewusst oder unbewusst Emotionen von Fakten trennen.
Was der Grund ist warum ich vorhin Filmstars angesprochen hatte.
Weils dich im Endeffekt im Kino ja wirklich nicht interessiert ob der eine oder andere Schauspieler grad geschlagen wurde oder unverschuldet ne Kriese hat.
Das interessiert die Menschen wenn es in den Schlagzeilen kommt und dann nicht mehr.
Also jetzt nur mal auf die Fakten bezogen nicht auf die Emotionen.
John Travolta, Tom Cruse - alle schrein weil die bei Scientology was zu sagen haben. Und 2 Tage später gehen genau die selben ins Kino "Weil als Schauspieler is er ja ok."
So sind die Menschen.
Oder ob die Top Models sich jeden Tag die Seele aus dem Leib kotzen damit sie bei der nächsten Schau schlank genug sind und "halbfreiwillig" magersüchtig werden und sich somit ihren Körper ruinieren und letztendlich auch zu Drogen greifen und von Männern sexuell ausgenutz werden?
Alles schon mehrfach dagewesen.

Auch wenn's wie ein "du musst jetzt bitte meine Meinung übernehmen" aussieht.
Ich find's total gut und wichtig Phönixia, dass du das Thema reingebracht hast. Ist ein gutes Argument gewesen. Danke
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Phönixia
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Beitrag Do., 01.10.2009, 18:17

@crazyblue,

na das ist ja sehr beruhigend das du mit Insiderwissen davon berichten kannst, dass es den Porno-Models, die noch in "besseren" Pornokreisen arbeiten, es wenigsten halbfreiwillig machen ohne Gewaltanwendung - wirklich sehr beruhigend.
Fragt sich nur wie es dann erst denen geht, die es nicht freiwillig tun, aber in keinster Weise. Darüber möchte man lieber nicht nachdenken. Aber ich vermute sehr stark das gerade sich im Internet so einiges tummelt worüber man lieber nicht nachdenken möchte.
Und sowas ziehen sich dann Leute rein, die hierzulande schon groß von Ausnutzung sprechen (vielleicht durchaus zu Recht), wenn der Chef mal Überstunden verlangt. Aber diese Menschen sollten vielleicht auch mal Gedanken machen, was es für eine Rechtsverletzung an Frauen ist die halbfreiwillig oder gänzlich unfreiwillig zu sexuellen Handlungen von ihren "Chefs" genötigt, gezwungen werden -auch unter Gewalt.
Und ich sehe auf diese Frau nicht herab, ich sehe sie als Opfer (das sind sie auch!)
Wer auf sie herab sieht ist diese zweifelhafte "Fangemeinde", die sich nur an den an diesen Frauen vorgenommen sex. Handlungen ergötzen und die es einen Dreck schert wie es diesen Frauen dabei geht.

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CrazyB
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Beitrag Do., 01.10.2009, 19:24

Hm. Denke mal, dass diese Fangemeinden sich garnicht darum kümmern wie's den Frauen geht (was man nicht mit herabschaun bezeichnen kann sondern mit Realität nicht sehen wollen) weils hier ja um deren Wunschvorstellungen oder Ilusionen geht.
Ungefähr so wie die Urlauber in Thailand, Afrika, und Co auch nur ihre Hotelanlagen sehen wollen statt die verhungernden armen Menschen drum herum.
Und das sind nicht nur Männer die sich die Illusion eines perfekten Luxuslebens dort geben wollen.

Du brauchst dich aber nicht darüber aufregen, dass ich nicht dort war wo's den Frauen wirklich schlecht geht.
S' Nächste Mal werd ich daran denken wenn ich mal wieder zufällig 2 Monate mit der Branche zu tun haben sollte. ok?
Nicht jedes Unternehmen das ein paar Erotikinhalte im Sortiment hat ist unseriös.
Ich wollte lediglich vermitteln, dass nicht ALLES so schrecklich ist. Aber nicht Alles bedeutet nicht: hey es ist supa und alle sind freundlich und lieb zueinander.
Daher mein Verweis auf andere Menschen denen es ähnlich dreckig geht und wo sich scheinbar auch keiner dafür interessiert.
Hab nicht gesagt ich verteidige Unterdrückung Drogen und Gewalt!
Weder bei Frauen noch bei Mädchen und schon garnicht bei Kinder ist das zulässig! klar!?!

Aber lass bitte nicht an mir aus was Staat, Polizei und Menschen genrell versäumen zu tun weil ich mir ab und zu n paar Gratisbilder ausm Netz hole im Gegensatz zu jenen die sich DVDs kaufen und so Seiten am Leben erhalten bzw jenen die wirklich die Macht hätten da einzuschreiten.

Aber bevor daraus eine globale Streiterei wird:
Darf ich wissen was deine Meinung geprägt hat?
Hoffentlich (für dich) keine persönlichen Erfahrungen.

Bzw. Was genau tust du dagegen?


Ps Phönixia : Wenn ich mir meine Post so durchlese glaube ich, sollte ich mal hervorheben, dass ich hier bitte keinen persönlichen Krieg gegen deine Meinung führen möchte. Sorry falls du das so auffassen solltest. Hab mich irgendwie herausgefordert gefühlt
Natürlich hast du auch Recht damit, dass diese Branche auch keine Auszeichnung an Menschlichkeit verdient und die Frauen mehrheitlich als Objekte betrachtet.
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Phönixia
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Beitrag Do., 01.10.2009, 20:21

Keine Sorge CrazyBlue, ich nehme dir nichts Übel. Ausserdem halte ich dich noch für einen der reflektiertesten Porno-Gucker, der zumindest die Realität nicht gänzlich ausblendet.

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Pitt
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Beitrag Do., 01.10.2009, 20:40

Hi ihr beiden,
ich habe mir jetzt Euren Dialog zur Gemüte geführt, - und empfinde da wieder nur Geschlechterkampf.
Phönixia, ich habe das Gefühl, dass Du überhaupt nicht reflektierst, dass männliche Pornodarsteller genau in derselben "Mühle" stecken wie die weiblichen. Wo ist in Deinen Beiträgen Dein "Mitgefühl" und die "Empathie" für die ausgebeuteten männlichen Darsteller.
Ich lese da nur "Pornodarstellerinnen werden ausgebeutet und Pornodarsteller haben ihren Spass".
Ich denke, dass bei männlichen Pornodarstellern ihre Sexualität genauso vor die Hunde geht wie bei weiblichen, und dass sie nicht mehr und nicht weniger Freude an ihrem "Beruf" haben wie diese.
Ein Einwurf von
Pitt

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Phönixia
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Beitrag Do., 01.10.2009, 21:05

@Pitt,
Wo ist in Deinen Beiträgen Dein "Mitgefühl" und die "Empathie" für die ausgebeuteten männlichen Darsteller
na hier Pitt in meinem ersten Beitrag darüber:
Hat eigentlich sich hier schon jemand einen Gedanken darüber erlaubt, ob alle diese PornodarstellerInnen (vornehmlich Frauen) diesen - oftmals entwürdigenden - Darstellungen auch wirklich freiwillig nachgehen?
von mir ausdrücklich als PornodarstellerInnen bezeichnet, also Männer mit eingeschlossen, auch wenn es im weiteren Verlauf um Frauen als Opfer ging. Aber die Männer hab ich dabei auch nicht vergessen.
Für sie gilt natürlich das Selbe und sie sind natülich auch Opfer,
wenn sie dies unter Zwang tun müssen.

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debussy
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Beitrag Fr., 02.10.2009, 06:06

eure wohnung ist finster. stromausfall.

ihr habt zwei elektriker in der näheren bekanntschaft.
der eine ist glücklich aber eine vollkommene niete.
der andere hasst seinen beruf, und ist totunglücklich. wäre lieber pilot geworden. aber, er ist ein weltklasse elektriker.
wen ruft ihr an?

ich geile mich ja nicht an der lebengeschichte der pornodarsteller auf, sondern an dem, was sie mir vorspielen. das ist ein großer unterschied.

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Mandy096
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Beitrag Fr., 02.10.2009, 06:27

Wenn wir bei allen Filmen und Bildern die Lebensgeschichten der Darsteller erstmal hinterfragen müssten dann hätten wir aber eine Aufgabe....
Man lernt nie aus...

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Selene
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Beitrag Fr., 02.10.2009, 08:38

Nun möchte ich mal Phönixia beispringen, denn ich finde sie spricht schon unbequeme Wahrheiten an, die man nicht einfach so wegwischen kann.
Mandy096 hat geschrieben:Wenn wir bei allen Filmen und Bildern die Lebensgeschichten der Darsteller erstmal hinterfragen müssten dann hätten wir aber eine Aufgabe...
Was die Entstehungsgeschichte eines Produkts angeht, trägt man aber als Konsument schon diese Verantwortung. Wo keine Nachfrage, da auch kein Angebot. Und wie CrazyBlue gesagt hat: Ob Lebensmittel, Kleidung, oder eben Pornos, nicht alle sind ethisch ok produziert, sondern durch Ausbeutung und Schlimmeres. Wir wollen das teilweise einfach nicht wissen und machen die Augen zu. Denn wenn wir hinschauen würden, könnten wir die Dinge nicht mehr so ohne weiters konsumieren. Das mag verständlich sein, aber man sollte wenigstens so ehrlich sein, sich das einzugstehen.
debussy hat geschrieben:ich geile mich ja nicht an der lebengeschichte der pornodarsteller auf, sondern an dem, was sie mir vorspielen. das ist ein großer unterschied.
Ja, aber wer einen Porno sieht, weiß und will, dass da realer Sex gezeigt wird. Sonst könnte er ja auch einen Erotikfilm gucken oder einen animierten oder Comic-Porno. Der besondere Reiz sind aber ja für die meisten gerade die Darsteller aus Fleisch und Blut und der echte Sex, der gezeigt wird, also gerade nicht vorgespielt ist. Und da sollte man sich ja schon fragen, was das, was beim Dreh passiert, mit den Darstellern macht. Krass gesagt: Bei einem Snuff-Movie geht es ja auch nicht darum, was vorgespielt wird, sondern was real passiert und genau deshalb würden die Allerallermeisten es sich eben auch nicht angucken.

Andererseits gilt natürlich die Eigenverantwortung erwachsener Menschen und wenn junge Frauen und Männer gegen Geld alle mögliche mit sich machen lassen, dann ist das ihr Bier. Und natürlich werden nicht in jedem Porno die Darsteller direkt gezwungen mitzuspielen. Die Grenzen zwischen Prostitution und Zwangsprostitution sind ja auch fließend. Aber es bleibt doch legitim, das zumindest anzusprechen und aus der Pornodiskussion nicht einfach auszublenden. Weil in der asiatischen Textilindustrie Ausbeutung passiert, verlangt ja auch keiner zu sagen: Ich lehne Kleidung generell ab. Aber zu sagen: Ich weiß, dass nicht jedes Kleidungsstück mit den Standards produziert wird, die ich mir vorstelle und deshalb lasse ich das in meine Konsumentscheidung einfließen, habe Informationen dazu im Hinterkopf, wenn ich Klamotten kaufen gehe - das finde ich schon ok. Natürlich ist man auch dann im Einzelfall nie sicher und natürlich könnte man immer noch mehr tun und in letzter Konsequenz seine Stoffe selber weben. Aber trotzdem ist auch schon allein das Problembewusstsein ein erster Schritt und bringt sicherlich mehr, als es einfach zu ignorieren, weil es unbequem ist.

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Mandy096
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Beitrag Fr., 02.10.2009, 09:04

Und da sollte man sich ja schon fragen, was das, was beim Dreh passiert, mit den Darstellern macht.
Wenn du dir zB. ein Brötchen beim Bäcker kaufst, fragst du dich da ob da bei der Herstellung von deinem Brötchen vielleicht grad ein Lehrling vom seinen Mitarbeitern ungerecht behandelt/gemobbt wurde. Oder ob er glücklich ist in seinen Job...?

Natürlich steckt gewiss hinter vielen "Produkten" Ungerechtigkeit, Ausbeutung usw... dahinter.

Da könnten wir wirklich sehr sehr viel hinterfragen... und eine Antwort wäre oft schwer zu bekommen.

Wir wollen das teilweise einfach nicht wissen und machen die Augen zu
Ich denke so ziemlich jeder der Porno oder andere Filme guckt wird im Grunde wissen daß nicht alles bei der Herstellung von Filmen heiler Sonnenschein sein wird.
Doch wenn man einen Porno in den DVD einlegt dann wird man grad wenig Gedanken drüber haben ob nun diese Frau oder der Mann wohl grad aus Geldnot oder Geilheit Sex hat.
Man lernt nie aus...

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Pitt
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Beitrag Fr., 02.10.2009, 09:08

O.k., einverstanden, ihr habt mich überzeugt:
Wir brauchen also Fair-trade-Pornos.
Natürlich mit entsprechendem Siegel und Zertifizierungsrichtlinien.
Scheint echt ne Marktlücke zu sein...
Heiteren Gruss
Pitt

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Mandy096
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Beitrag Fr., 02.10.2009, 09:10

Pitt hat geschrieben:Wir brauchen also Fair-trade-Pornos.
Natürlich mit entsprechendem Siegel und Zertifizierungsrichtlinien.
Ja, Pitt, so wirds sein
Man lernt nie aus...

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Selene
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Beitrag Fr., 02.10.2009, 09:25

Tja, vielleicht wäre so ein Siegel gar nicht so schlecht, ich fürchte nur, dass es gerade keine Marktlücke ist.
Aber mal ehrlich: Standards von heute waren früher auch nicht selbstverständlich. Über ein Biosiegel hätte man vor 30 Jahren wohl auch nur geschmunzelt. Kinderarbeit wird (zumindest in der Ersten Welt) heute allgemein abgelehnt und ist verboten, vor 150 Jahren noch nicht.
Robbenpelze werden heute wohl nur noch selten verkauft, und zwar wegen der Kampagne dagegen.
Und auch bei Filmen wird ja heute immer eingeblendet, dass kein Tier dafür gequält wurde usw. Vor 40 Jahren gabs das bestimmt noch nicht.
Und was ist mit Kinderpornos, in denen einem Kind kein körperlicher Schaden zugefügt wird? Und wenn das Kind 15 ist? Oder 17? Oder 18? Was ist mit Sodomie-Pornos? Es ist ja nicht so, dass die meisten Pornogucker überhaupt keine Grenzen kennen. Und natürlich gibt es auch gesetzliche Grenzen. Der Verlauf dieser individuellen wie legalen Grenzen unterliegt aber natürlich einem steten Wandel und wird beeinflusst vom Zeitgeist und Kampagnen (pro wie kontra).
Nur ich sage ja gerade, dass die Grenzen fließend sind und es kein Schwarz/Weiß gibt. Aber gerade deshalb kann ich nicht sehen, warum ein diesbezügliches Problembewusstsein unnötig oder gar negativ sein sollte.
Natürlich mag die Idee fair produzierter Pornos unrealistisch sein (jaja, der Markt, die Globalisierung - was kann der Einzelne da schon machen ...). Aber ein Problem nicht lösen zu können, heißt nicht, dass es nicht vorhanden ist.
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