Austausch DIS/DDNOS - Betroffene (Teil 3)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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chrysokoll
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Beitrag Sa., 13.07.2024, 12:16

Tamila hat geschrieben: Sa., 13.07.2024, 02:21
Wer hat eine klare Antwort, einen Hinweis oder Idee, was das "ich darf nicht nach innen" bedeuten kann. Mein Therapeut meinte, dass es zum Schutz von einem schützenden "Wächter" so quasi bestimmt wurde. Damit mich nicht etwas überflutet...
eine Antwort wirst du dir nur selbst geben können oder das mit der Zeit herausfinden.
Es kann sein dass es eben zur Zeit zu viel für dich ist "nach innen" zu schauen, dass die Anteile in Aufruhr sind, es gefährlich finden so gesehen und aufgedeckt zu werden. Das ist aber nur eine Idee von mir, bei mir war das eine Weile so.
Aber: Wenn selbst die Recherche für dich zur Zeit so blockiert ist, dann ist es sinnvoll das erstmal so stehen zu lassen, erstmal ruhen zu lassen.
Mach weiter Therapie, schau was du da erarbeiten kannst mit dem Therapeuten. Arbeitet an Stabilität, daran erstmal im Alltag zurechtzukommen. Schau was für dich grade ansteht, das muss jetzt nicht der Blick nach innen sein.
Du kannst dich dem auch später noch vorsichtig annähern statt jetzt mit Zwang, das schadet dir nur

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Silberdistel
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Beitrag Mi., 17.07.2024, 13:08

Hallo,
vor einem 3/4 Jahr ist bei mir die DIS diagnostiziert worden (und ich bin zunächst froh, dass "das Kind einen Namen hat").
Momentan fühle ich mich vom Vorgehen meiner Therapeutin überfordert. In jeder Therapiesitzung spricht sie vom "Inneren Konferenzraum", in den "alle Anteile" eingeladen sind.
Ich weiß überhaupt nicht, wer dieses "alle" ist.
Oft kommt Ihrerseits ein Appell "an alle, die mithören" oder so etwas wie "die älteren oder Erwachsenen, die es übernehmen können, sich um traumatisierte Innenkinder zu kümmern". Und sehr oft kommt, "wir (=die Fachwelt) arbeiten nicht in die Getrenntheit".
Ich bin sehr verwirrt und verunsichert, denn ich dachte, es ginge zunächst darum, "das System" kennenzulernen. Dafür scheint sich meine Therapeutin nicht zu interessieren. Leider kommt erschwerend hinzu, dass wir beide (Thera und ich) zunehmend weniger eine gemeinsame Sprache finden. Ich/wir fühlen uns immer weniger verstanden.
Was waren bei Euch die ersten Schritte (in der Therapie) nach Erhalt der Diagnose?

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Tamila
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Beitrag Mi., 17.07.2024, 22:57

Liebe chrysokoll,
Es kann sein dass es eben zur Zeit zu viel für dich ist "nach innen" zu schauen, dass die Anteile in Aufruhr sind, es gefährlich finden so gesehen und aufgedeckt zu werden. Das ist aber nur eine Idee von mir, bei mir war das eine Weile so.
Ja, das kann natürlich sehr gut sein. Deshalb lassen sie Alpträume sich auch nicht für mich aufklären im Moment. Ich habe diese seit dem Moment in der Therapie mit dem " ich darf nicht nach innen" nicht mehr so, bzw erinnere sie nicht mehr nun so detailliert.
Eigentlich dürfte mein Therapeut soweit die wichtigsten Anteile kennen, aber ich habe letztens gesagt, "in meinem Bauch wären so viele Kinder", ein Gefühl wie schwanger sein mit Kindern in mir. Es war kein bewusstes aussprechen vom Bewusstsein über weitere kleine Kinder, sondern das war eine Antwort auf eine körperorientierte Frage zu etwas, zu Körpersymptomen.
Er fragte nur noch "wann diese Kinder denn geboren werden dürfen oder ob ich etwas dagegen hätte....er meinte bzw fragte, ob es sein kann, dass ich denke, es wäre in der Welt zu gefährlich für sie.

Von dem her passt das schon ganz gut. Im Moment versucht mein Therapeut sehr sehr viel und oft mich zu zwei Sachen zu bewegen: die Situation mit allem wie sie ist, versuchen anzunehmen. Und als zweites auf meine Atmung zu achten. Mehr auszuatmen. Nicht die Luft anzuhalten.


Danke auch Candy , der einfachste Satz passt oft schon ! Und das passt vielleicht ziemlich gut auch zu dem "Es gibt einen Wächter, der für das Beste für mich versucht zu sorgen". Ja, vielleicht ist es nun mal mein Anteil derzeit, dass ich das funktionieren im Alltag aufrecht erhalte. Denn ich muss soviele Arzttermine wahrnehmen. Es geht um so viele unerklärliche Symptome und es gibt leider zu viele Fachärzte für alles....und mit der schweren Depression fällt mir jeder Termin sehr schwer.

Ich danke euch!
Ich hoffe ich kann auch bald mal wieder am Laptop sitzen und mehr lesen und schreiben, am Handy doch immer etwas schwieriger. Aber am Laptop bekomme ich leider seit paar Jahren Migräne und oft habe ich auch eine Sehstörung bei bestimmten Sachen, die ich lese. Eigentlich war die dissoziative Sehstörung sehr lange weg noch während der letzten langen Therapie. Doch im letzten Jahr wurde sie ab und zu wieder Gast.

Euch derweil alles Liebe von Herzen und grüße an alle, die mich kennen.

Tami :)
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

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Sinarellas
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Beitrag Do., 18.07.2024, 07:37

Silberdistel hat geschrieben: Mi., 17.07.2024, 13:08
Was waren bei Euch die ersten Schritte (in der Therapie) nach Erhalt der Diagnose?
da stimmt was nicht in eurer therapeutenbeziehung und das gehört angesprochen und angegangen. frag doch mal nach, ob man nicht das nächste mal darüber sprechen kann, ehrlich mitteilen wie du dich dabei fühlst und dass das so in eine nicht vertrauensvolle richtung geht. Es geht am Ende immer um Bindung habe ich festgestellt.
Schreib davor die Punkte auf einen Zettel oder druck dir deinen beitrag aus und nimm ihn mit?

das wichtigste ist stabilität, dann kann ein forschen losgehen
..:..

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Silberdistel
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Beitrag Do., 18.07.2024, 10:06

Hallo Sinarellas,
danke für Deine Rückmeldung.
Ich habe das schon mehrmals angesprochen und jetzt auch schriftlich mitgeteilt, was mir wichtig ist, z.B.: Ein aktiver Dialog und Austausch, in dem das, was ich oder 'jemand aus ich' sagt, aufgenommenen, gehört und ernst genommen wird und in dem auf das, was ich oder 'jemand aus ich' sagt, eingegangen wird. Unter Austausch verstehe ich nicht, dass meine Therapeutin eine Arbeitshypothese auf Grundlage ihrer Annahmen und Vermutungen aufstellt und danach vorgeht. Sondern dass die Arbeitsbasis doch eine mit mir gemeinsam gefundene Ebene des Verstehens bezogen auf mich/mein System sein müsste/sollte.
Ich hoffe auf Klärung in der heutigen Stunde, denn dann ist erstmal urlaubsbedingte Pause.
Die Stunden sind derzeit meist destabilisierend, lösen Verzweiflung aus...

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Sinarellas
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Beitrag Do., 18.07.2024, 13:05

Hast du ihr auch das mitgeteilt, den letzten Satz?

Jetzt muss man halt überlegen: Gehe ich in den Konflikt oder umschiffe ich ihn. Hm
..:..

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Silberdistel
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Beitrag Do., 18.07.2024, 13:26

Ja, ich habe alles angesprochen, bin in den Konflikt gegangen.
Hatte gerade Stunde...und bin fassungslos.
Es liegt (Ihrer Meinung nach) ausschließlich an mir, Ihren Anteil sieht sie nicht.
Ich spüre Ohnmacht und Verzweiflung. Es ist so einfach, Scheitern, Misslingen, Probleme in der Therapie und innerhalb der therapeutischen Beziehung als alleinige Verantwortung an den Patienten zurückzuspielen.
Und mit all dem nun umzugehen liegt auch allein in meiner Verantwortung. Ich fühle mich gänzlich alleingelassen.

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Sinarellas
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Beitrag Do., 18.07.2024, 15:17

Schwierig wenn sie mit sich selbst beschäftigt ist...
Unterstützung woanders?
..:..

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Montana
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Beitrag Fr., 19.07.2024, 11:20

Liebe Silberdistel, das klingt wirklich eher so, als hätte die Therapeutin überhaupt nicht verstanden, was eine DIS ist. Sowas wie einen inneren Konferenzraum gibt es z.B. in der Ego State Therapie und Voraussetzung dafür ist unter anderem, dass alle Anteile überhaupt ansprechbar sind. Dass sie wissen, wer sie sind, und dass sie Teil eines Systems sind, und auch, dass sie Kontakt untereinander haben. Hast du eine DIS, dann ist genau das überhaupt nicht gegeben. Und das kannst du auch nicht durch Willensanstrengung ändern.

Einige Aussagen deiner Therapeutin lösen in mir starke aggressive Gefühle aus. Z.B. dass sich Erwachsene Anteile um traumatisierte Innenkinder kümmern sollen. Was soll das? In einem DIS-System versucht jeder einzelne, irgendwie klarzukommen. Jeder macht das so gut er eben kann. Es hilft exakt gar nichts, jemandem zusätzliche, noch dazu unerfüllbare, Aufgaben aufzuhalsen. Schon Konferenzraum klingt nach Arbeit. Jeder einzelne von euch ist aber eher im Zustand einer Krankschreibung oder eh noch Kind. Was soll da ein Konferenzraum?

Die Therapeutin hat Bücher über Techniken gelesen und die MÜSSEN jetzt gefälligst von dir angewendet werden und MÜSSEN gefälligst funktionieren. Ansonsten bist du Schuld, was sonst, denn etwas anderes hat sie an Therapie nicht zu bieten. Es gibt aber bei einer DIS keine Techniken die man "einfach nur" anwendet und es gibt kein Manual zum Abarbeiten. Nicht jedes Buch und jede Therapierichtung, die für etwas das Wort "Anteil" benutzt, hat etwas mit DIS zu tun und ist dafür nutzbar. Das Wort ist nicht genau definiert. Meist ist nicht gemeint, dass es vollständig voneinander dissoziierte Anteile gibt und deshalb jede Aufforderung zur Kooperation ins Leere läuft.

DIS-Therapie ist eine Forschungsreise. Deine Vorstellung davon, was passieren sollte, ist total richtig und sinnvoll. Ihr könnt nicht sinnvoll arbeiten, ohne dein Inneres Kennenzulernen. Das hat nichts damit zu tun "in die Getrenntheit zu arbeiten". Denn das bedeutet ja nicht, dass man Steckbriefe für Anteile schreibt und dort deren Lieblingsessen dokumentiert oder sowas. Es geht darum, wahrzunehmen und anzuerkennen, dass da jemand ist. Deine Therapeutin scheint zu meinen, man könne die sozusagen zum Verschwinden bringen indem man sie ignoriert. Sie sollen sich im Konferenzraum selber neu sortieren und dann ist alles Eierkuchen. Bloß nicht zu genau hingucken.

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Sinarellas
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Beitrag Fr., 19.07.2024, 11:43

Innerer Konferenzraum klingt halt nach der Imaginations-Übung, die durchaus wunderbar funktionieren kann als Betroffener der DIS, aber die Imagination muss halt erst mal geschaffen werden, bevor sie überhaupt angewendet werden kann als Technik oder Sprungbrett für Innenkommunikation, denn das ist es worum es am Ende geht: Aufbau der Innenkommunikation und das wird sich vielleicht nie abschließen lassen.
Beginnen kann der ganze Weg aber nur gesund mit einer vertrauenswürdigen und sicheren (!) Bindung zum Therapeuten.
..:..

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Silberdistel
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Beitrag Fr., 19.07.2024, 13:30

@Montana und Sinarellas, ich danke Euch für Eure Antworten, mit denen ich mich abgeholt fühle. Euer Verstehen rührt gerade sehr viel im Innern an. Dies fehlt mir in der Therapie.
'Forschungsreise' klingt so passend - nur fehlt mir dafür, bezogen auf Therapie, das Gegenüber. Meine Therapeutin bezeichnet die Methode des Nach-Innen-Sprechens und einen Satz wie "ich gehe davon aus, dass welche im Innen mithören" als hypnotherapeutische Methode.
Ich tappe im Nebel und habe das Gefühl, alleine herausfinden zu müssen, "wer da alles noch ist". Ich kämpfe oft mit Intrusionen, Flashbacks, Körperintrusionen, Zuständen von Gefühlsüberflutung, mir fehlt immer wieder Zeit, auch in den Stunden bin ich immer wieder mal "weg". Dann höre ich von meiner Therapeutin, ich würde das Thema wechseln. Seit Monaten spreche ich immer wieder an, dass ich mir Hilfe zur Selbsthilfe wünsche, um mit den unerträglichen Zuständen besser umgehen zu können. All das, was ich an Mitteln und Maßnahmen zur Verfügung habe und mache, reicht nicht. Ich empfinde es als schrecklich, immer wieder in Zuständen zu sein, in denen ich mir selbst nicht helfen kann. Ich halte diese stundenlangen quälenden Zustände aus, frage schon lange nicht mehr nach Hilfe, denn das allein hat mit der Zeit etwas Beschämendes und Entwürdigendes.

Gerade der Satz, eher Appell an jemanden(???) im Innen, der das Sich-im-Innen um-Verletzte/Traumatisierte-Kümmern übernehmen kann, hat zur aktuellen Krise geführt und mir deutlich gemacht, dass wir (Thera und ich) aneinander vorbeisprechen.
Ihr Argument ist, dass die Fähigkeit zur Fürsorge ja vorhanden sei, weil ich drei Kinder (alleinerziehend) großgezogen habe. Und ich sage, dass es ein Unterschied ist, Fürsorge nach Außen und Fürsorge nach Innen. Ich weiß nicht, wer aus ich, das übernehmen kann, denn davor steht immer irgendwie die das System überwältigende Traumalast.
Am Ende heißt es, es läge in meiner Verantwortung...

Ja, mein Vertrauen in die Tragfähigkeit und Sicherheit der therapeutischen Beziehung ist ein großes Stück verloren gegangen.

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Sinarellas
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Beitrag Fr., 19.07.2024, 15:20

"dass ich mir Hilfe zur Selbsthilfe wünsche, "
Da kannst du aber auch selbst sehr viel tun, finde dich mal ein wenig im Internet zu dem Thema ein, gibt viele tolle hilfreiche Tipps dort (nicht alles muss passen, aber ideen sind schon toll) oder austausch mit anderen Betroffenen, das heilt manchmal so einiges...
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chrysokoll
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Beitrag Fr., 19.07.2024, 15:34

Silberdistel hat geschrieben: Fr., 19.07.2024, 13:30 Ich tappe im Nebel und habe das Gefühl, alleine herausfinden zu müssen, "wer da alles noch ist". Ich kämpfe oft mit Intrusionen, Flashbacks, Körperintrusionen, Zuständen von Gefühlsüberflutung, mir fehlt immer wieder Zeit, auch in den Stunden bin ich immer wieder mal "weg". Dann höre ich von meiner Therapeutin, ich würde das Thema wechseln.
es tut mir sehr leid was du da in der Therapie erleben musst.
Die Methode muss immer zum Patienten passen, ebenso der Therapeut. Das was deine Therapeutin da macht ist im besten Fall unwissend und hilft dir nicht. Im Prinzip kann das alles schon eine Möglichkeit sein für jemand der sehr viele Schritte schon gegangen ist.
Du brauchst aber erst einmal Stabilität, ganz langsam Annäherung, vor allem aber vorsichtige Schritte dahin wie du die Dissotiationen stoppen kannst, die Gefühle reguieren etc. Dafür gibt es gute Möglichkeiten. Aber das braucht Zeit, Geduld und vor allem einen Therapeuten der sich damit auskennt und der/die bereit ist sich darauf einzulassen.
Wenn du "weg" bist wechselst du doch nicht das Thema. Offenbar hat deine Therapeutin da überhaupt keine Ahnung.

Ich denke nicht dass du mit ihr weiter kommst und noch weiter machen solltest.

So schwer es ist, kannst du dir vorstellen wieder auf die Suche zu gehen? Vielleicht auch erst einmal in eine spezialisierte Klinik bzw. auf eine spezialisierte Station für DIS-Patientinnen?

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Silberdistel
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Beitrag Fr., 19.07.2024, 16:41

Sinarellas, danke für Deine Anregung, selbst zu schauen.
Das habe ich bereits getan und auch einiges ausprobiert. Und ich schrieb ja, dass ich Mittel und Maßnahmen anwende/einsetze, die mir letztlich nur bedingt helfen.
Mir scheint so, als stünde mir das Geübte nicht ausreichend zur Verfügung, weil "diejenige, die etwas braucht" nicht "diejenige ist, die etwas geübt hat". Irgendwie fehlt da (eine) Verbindung oder ich bekomme da an einer Stelle etwas nicht hin. Ich kann es gerade nicht besser erklären.

Chrysokoll, danke für Deine Rückmeldung.
Ich bin sehr durcheinander.
Es gab schon mal mehr Stabilität in meinem Leben, und ich bin ja auch schon eine lange Wegstrecke gegangen. Aber ich kann nicht sagen, dass die ambulanten Therapien entsprechend dem, was erst seit kurzem klar ist, passend oder weiterbringend verlaufen sind. Wenn Behandlung auf Grundlage nicht passender/richtiger Diagnose geschieht, ist es Mist.
Aber nun ist es so, und ich muss schauen, wie es weitergeht.
Ja, ich überlege, die Therapie zu beenden.
Und stationär zu gehen, ist auch eine Option. Allerdings habe ich vor zwei Jahren Retraumatisierung durch institutionellen Machtmissbrauch und Traumakonfrontation erlebt. Ohne vertrauenswürdige Empfehlung für eine entsprechende Klinik kann ich mich derzeit nicht darauf einlassen.

Jedenfalls tut es mir gut, von Menschen, die Viele sind, und ihrem Weg, ihren Erfahrungen zu lesen. Danke.

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Montana
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Beitrag Sa., 20.07.2024, 12:07

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 19.07.2024, 15:34 Wenn du "weg" bist wechselst du doch nicht das Thema. Offenbar hat deine Therapeutin da überhaupt keine Ahnung.

Genau das ist mir auch sofort ins Auge gesprungen. Es beweist, dass die Therapeutin das Problem überhaupt nicht verstanden hat. Ich kenne es selber auch, dass während einer Therapiestunde Wechsel stattfinden. Dann bin ich in eine Situation geschmissen, wo ich den gesamten Gesprächskontext nicht kenne, weil ich nicht dabei war. Selbstverständlich kann ich dann nicht das Thema fortführen, denn ich kenne es gar nicht. Lange Zeit sind da bei mir Automatismen abgelaufen um das zu verschleiern. So wie im Alltag auch, weil man das ja schlecht erklären kann und auch nicht will. Inzwischen, nach Jahren, kann ich zum Therapeuten sagen: "Oh, hallo, sorry, worum geht es gerade, könnten Sie mir bitte ein wenig helfen?" Dieser Therapeut tut das dann auch. Der davor hat "Erziehungsmaßnahmen" aufgefahren, damit ich keine doofen Fragen stelle. Da kam sowas wie: "Tun Sie nicht so, Sie wissen ganz genau, warum ich gerade sauer bin." Ähm, nein, hatte nichts davon mitgekriegt, bin eigentlich da zum Scherben einsammeln, aber ohne die geringste Mithilfe stehe ich nur doof da. Hab ja keine Glaskugel...

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