Nuklearkatastrophe in Japan

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stern
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 16:17

S.Wortschatz hat geschrieben:Ich frage mich und Euch schon , hat die Japanische Regierung einen Plan B in den Schubladen ?
Nee... dazu müsste es, makaber gesagt, erstmal einen Plan A geben. Wobei es den nicht aus Böswilligkeit nicht gibt. Sondern er ist IMO der Überforderung geschuldert, und dass improvisiert werden muss (anstelle Abarbeitung von Notfallplänen) und Lücken an vielen Ecken und Enden gestopft werden müssen... und der Ungewissheit, z.B. vielleicht ist wirklich absolut unklar, woher die extrem hohe Radiokaktivität aus dieser Pfütze in Reaktor 3 stammt und wie es um Reaktor 3 (Plutonium) bestellt ist.

Ne Evakuierung wäre dzt. vermutlich gar nicht handlebar... wohin mit den Leuten, wenn die Notlager eh schon überquillen und Versorgungsnotstand herrscht... und auch: Wie will man diese dahin bringen. Denke, das ist der Grund, warum ein Umzug im Umkreis 20-30km freiwillig empfohlen wurde, und nicht evakuiert wurde (und mithin nicht, dass die Strahlung so unbedenklich ist). Und wie sollte das zu bewerkstelligen sein, wenn man gar im Radius von 90km (ich meine sogar, das empfahl die USA? kürzlich) wollte? Woher die Helfer nehmen und die Notunterkünfte, und wie versorgen? Es fehlt mir an Vorstellungsvermögen. Und Evakuierungen würden meiner Vorstellung nach wohl gebiets- bzw. streckenweise abgearbeitet werden müssen... und nicht nach Kriterien wer besonders evakuierungswert ist... bzw. besser gesagt: das sind vermutlich die im jeweils nächsten Dunstkreis der Reaktoren. Aber so weit ist noch nicht, dass die Regierung eine Veranlassung für weitere Evakuierungen sieht, hm.
Der Ministerpräsident von Japan hat gestern erklärt,
die Bevölkerung sollte nicht allzu optimistisch sein.
Das hat mich auch irritiert... er meinte, glaube ich auch, dass die Medien mittlerweile zu optimistisch berichten (welche? die japanischen?)... und dass er wohl nochmals betonen wollte, dass nicht viel Raum für zu viel Optimismus bleibt. Ich fand schon allein die Wortwahl beeindruckend, in der das Wort "pessimistisch" vermieden wurde.

@ Lilly: Dann schaue ich da mal, danke.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 25.03.2011, 16:37, insgesamt 5-mal geändert.
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S.Wortschatz
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 16:17

Die JapanerInnen sind es gewohnt, sich brav anzustellen.

In den Nachrichten von heute war von 10.0000 facher Strahlung die Rede. Ach so.
In einem der AKW's. Und das Meerwasser am Kraftwerkskomplex sei hochgradig verseucht.
Greenpeace kündigt eigene Untersuchungen des Meerwassers an !

Nur die Luft am Hauptgebäude von Fukushima 1 sei relativ rein. Ach so. Ach was ?
Aber die Menschen im Umkreis von 20 Kilometer sollen ihr Zuhause verlassen. Ach so.
Aber nicht wegen zu hoher Strahlung. Ach so. Ach was ?
Wegen der Probleme in der Versorgung der Region mit Lebensmitteln. Ach so.

Die Arbeiter am Kraftwerk tragen Strahlenschutzanzüge.
Aber an ihren Gesichtern sind auf den Fernsehbildern zu sehen,
dass die Gesichter nicht geschützt sind. Ach was ? Ist wohl nicht nötig !

S.Wortschatz
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Empty-Soul
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 16:19

und muss das so bleiben?
Ist das ein gesundes Menschenrecht?

Nur weil sie es gewohnt sind müssen sie es nicht dauernd aufgestempelt bekommen oder?
Wenn du nicht gehst wenn du willst, bist du schon weg, bevor du endlich gegangen bist!

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Lilly111
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 16:25

stern, eine gute und denke ich zutreffende Einschätzung der Lage bezüglich der Evakuierung. Man weiß wohl wirklich nicht wohin mit den Menschen. Pflugbeil erwähnte auch, dass man mit einer solchen Situation auch in D überfordert wäre. Da gibt es keinen Plan B in diesem Umfang, weil unsere AKW eh sicher sind.

Das ohnehin schon vorhandene Versorgungsproblem wird sich noch massiv verschärfen. Wie zu sehen war, werden die Tokioter Märkte ganz überwiegend mit Waren aus der Region Fukushima versorgt. Die jetzt keiner mehr will, aber irgendwann vor Hunger wohl doch essen wird, mit den bekannten Gesundheitsfolgen

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stern
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 16:41

Dennoch wurde am Freitag zehntausenden weiteren Bewohner des Umlands von Fukushima nahe gelegt, die Region zu verlassen. Es handele sich jedoch nicht um eine Anordnung zur Evakuierung, erklärte Regierungssprecher Yukio Edano. "Wir denken aber, es wäre wünschenswert, wenn die Menschen freiwillig gingen, um ihre sozialen Bedürfnisse zu befriedigen.", fügte er hinzu. Nach dem verheerenden Erdbeben und Tsunami vor zwei Wochen ist bislang ein Gebiet von 20 Kilometern rund um das AKW evakuiert worden. Eine Ausweitung der Zone lehnte die Regierung zunächst ab. Das Wissenschaftsministerium bestätigte aber, dass die in einem Abstand von 30 Kilometern vom Kraftwerk gemessene Radioaktivität den jährlichen Grenzwert überschreite.
http://de.reuters.com/article/topNews/i ... 8I20110325
Um soziale Bedürfnisse zu befriedigen????? Oh mannomann.
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Blaubaum
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 16:44

S.Wortschatz hat geschrieben:Wollen wir hoffen, dass die Evakuierung grosser Teile Japans nie notwendig wird.
Diese Sorge sehe ich als unbegründet an. Nötig wird lediglich der Aufbau von ein paar ganz wenigen neuen Krebsstationen in den Krankenhäusern.
Dafür war der Strom schön billig.
Und man hat Versuchskarnickel en Masse. Was will man mehr?

Normalerweise verlässt der Kapitän das sinkende Schiff zuletzt. Ich wette, in diesem Spiel ist der Käpt'n schon längst in Sicherheit und das gemeine Volk drängt sich hoffend und bangend an der Reling und merkt zu spät, dass er die Rettungsboote gelöchert hat vor dem Abgang. Denn je mehr gerettet werden, desto mehr werden ihn hinterher suchen und finden......
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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stern
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 17:05

Viel scheint es in der Tat nicht zu geben, wie es um die Radioaktivität aktuell und konkret bestellt ist (teils sind die Quellen, die genannt werden, aber auch nicht mehr ganz taufrisch):
Brände, Dampfwolken und nun radioaktiv verseuchtes Wasser im Reaktorkeller: Viele Nachrichten lassen darauf schließen, dass die drei zerstörten Reaktoren des Atomkraftwerks Fukushima I nicht mehr dicht sind. Allerdings ist wenig bis gar nichts darüber zu hören, wie viel radioaktives Material wirklich in die Umwelt entweicht. Die Grafik des Betreibers Tepco von Messstationen am Kraftwerk zeigt nur wenige Spitzen bei der Strahlendosis. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA meldete dagegen gestern, dass die Strahlendosis 21 Kilometer vom Kraftwerk entfernt fast auf das 600-Fache des natürlichen Wertes erhöht ist. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) kommt aufgrund verschiedener Messwerte zu der Einschätzung, von der Anlage Fukushima I gehe "eine massive und andauernde Freisetzung von Radioaktivität in die Umwelt" aus. Etwas konkreter sind die Ergebnisse von Gerhard Wotawa von der österreichischen Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien. Er hat die Menge der radioaktiven Isotope Jod-131 und Cäsium-137 berechnet, die Fukushima I während der ersten drei Tage, vom 12. bis 14. März freisetzte. Das Ergebnis: Die Werte liegen fast so hoch wie bei der Katastrophe von Tschernobyl.
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft ... 13242.html
Nachtrag: Und auch im Reaktor 1 überhöhte Werte im Wasser... wie will man da noch arbeiten? In diesen Wasserpfützen wohl definitiv nicht mehr:
+++ 16.00 Uhr: 10.000-fach erhöhte Strahlenwerte im Reaktor 1 +++

Im Wasser eines zweiten Reaktorblocks in Fukushima ist 10.000-fach erhöhte Strahlung gemessen worden. Dieser Wert sei jetzt am Meiler Nummer 1 aufgetreten, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Betreiberfirma Tepco am Freitag. Am Donnerstag war bereits an Reaktor 3 im AKW Fukushima Eins im Wasser eine Radioaktivität festgestellt worden, die 10.000 Mal so hoch war wie üblich.
http://www.stern.de/panorama/-liveticke ... 67554.html
Offen bleibt für mich nach wie vor, ob es sich jeweils um Plutonium handelt, das zumindest hochradioktiv (und toxisch) ist.
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Lilly111
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 17:32

OMG!
Während der ersten drei Tage schon fast so viel wie in Tschernobyl??
Und in Deutschland wird noch allen Ernstes von Panikmache und Kampf gegen den Super-GAU gesprochen?
Mir kommt es so vor, als wenn Japan in der Berichterstattung langsam "runtergefahren" wird, egal was da noch in den nächsten Tagen und Wochen passiert. Inzwischen dürfte klar sein, dass an ein geordnetes Runterfahren der Reaktoren nicht mehr zu denken ist (oder ist das eine falsche Vermutung, MrN?). Das Zubetonieren hat in Tschernobyl mehrere Monate in Anspruch genommen. Mit dem Unterschied, dass man in Fukushima sechs statt nur einen Reaktor versenken muss. Wie sagte Pflugbeil sinngemäß: Im Vergleich zu Tschernobyl ist noch viel Spielraum nach oben.
[stern, sorry, wenn ich den "Schwarzmaler" immer wieder zitiere.]

Ein paar Werte der IAEA zum Vergleich:

21.03. High levels of beta-gamma contamination have been measured between 16-58 km from the plant. Available results show contamination ranging from 0.2-0.9 MBq per square metre.

22.03. The IAEA took measurements at additional locations between 35 to 68 km from the Fukushima plant. The dose-rate results ranged from 0.8 to 9.1 microsieverts per hour. The beta-gamma contamination measurements ranged from 0.08 to 0.9 MBq per square metre.

24.03. At distances between 30 and 32 kilometers from the Fukushima Nuclear Power Plant, in a north westerly direction from the site, dose rates between 16 and 59 microsievert per hour were measured. At these locations, the results of beta-gamma contamination measurements ranged from 3.8 to 4.9 Megabecquerel per square metre.

Quelle: http://www.iaea.org/newscenter/news/tsu ... ate01.html

Pflugbeil bezog sich bei seinem Vergleich mit Tschernobyl auf die Werte vom 21.03. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der IAEA bei den Werten vom 24.03. aus Versehen das Komma verrutscht ist. In dieser 30-32 Zone leben noch zigtausende von Menschen.

Nachtrag:
@stern
Bisher war von Plutonium nur in Zusammenhang mit Reaktor 3 die Rede. Das ist der, wo es gestern "geleckt" hat. Heute hat auch Reaktor 1 diese unvorstellbar hohen Strahlenwerte. Warum eigentlich? Von einer erneuten Explosion war gar nicht die Rede. Aber es gibt auch kaum noch neuere Aufnahmen.

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Lilly111
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 17:48

Sorry, ich muss mich nochmal aufregen.
+++ 17.25 Uhr Radioaktive Partikel wohl in Körper der AKW-Arbeiter eingedrungen +++
Radioaktive Partikel sind vermutlich in die Körper der beiden verletzten Arbeiter vom Kraftwerk Fukushima gelangt. Die Männer zeigten aber keine Frühsymptome von Strahlenkrankheit und benötigten deshalb keine weitere Behandlung, berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf das nationale Institut für Strahlenforschung. Die Männer könnten ohne fremde Hilfe gehen und könnten wahrscheinlich am Montag entlassen werden.
Quelle: n-tv.de Liveticker
Schön. Zum Sterben nach Hause.

Solche Meldungen taugen genauso viel wie Aussagen der WHO zu den Opferzahlen von Tschernobyl.
Die WHO spricht bis heute von 9.000 Menschen, die aufgrund der Strahlenexposition sterben könnten.
http://www.ippnw.de/startseite/artikel/ ... eitli.html

Im Artikel ist gut erklärt, warum die WHO von so wenigen Toten spricht und wie hoch die realistischen Opferzahlen sind.

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stern
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 17:55

Lilly111 hat geschrieben:@stern
Bisher war von Plutonium nur in Zusammenhang mit Reaktor 3 die Rede. Das ist der, wo es gestern "geleckt" hat. Heute hat auch Reaktor 1 diese unvorstellbar hohen Strahlenwerte. Warum eigentlich? Von einer erneuten Explosion war gar nicht die Rede...
Warum? Das frage die Verantwortlichen... und vielleicht können die das selbst nicht beantworten. Ich hab' zu recherchieren versucht, ob es sich um Plutonium handeln könnte. In einem Artikel (den ich aber nicht als seriös befinden kann) hieß es, es sei Plutonium. Aber nix darauf geben... das kann echt Humbug sein, man=ich fand dazu schlichtweg nix.

Teils hieß es auch schon vor einigen Stunden, dass nun auch in anderen Reaktoren verstrahltes Wasser in den Reaktoren aufgespürt wurde (zunächst ohne Werte zu benennen). However, dieses verstrahlte Wasser in Reaktoren 1 und 2 soll die Arbeiten zum Erliegen gebracht haben. Und es wurde teils vermutet, dass die ausgetretene Radioktivität von Reaktor 3 ausging und Wasser in anderen Reaktoren verseuchte. Keine Ahnung, ob das überhaupt plausibel sein kann. Intuitiv tippe ich, in Reaktoren 1 und 2 sind es eigene Quellen, aber keine Ahnung.

Noch weiß man ja, glaube ich nichtmal, wo/was das Leck ist, dass in Reaktor 3 solche hohen Wert im Wasser bescherte, dass sich Arbeiter die Füsse daran (radioaktiv) verbrannten - geschweige denn in Reaktoren 1 und 2, vgl. auch:
Radioaktiv belastetes Wasser stoppte die Einsätze der Arbeiter an den Reaktoren 1 und 2, wie die Nachrichtenagenturen Kyodo und Jiji Press berichteten. Es wurde im Untergeschoss der Turbinenräume entdeckt - genau wie am Donnerstag bei Block 3. Die Techniker mussten sich zurückziehen. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Betreiberfirma Tepco meldete, war im Wasser an Meiler 1 eine Radioaktivität, die 10.000 Mal so hoch war wie üblich.
http://www.n-tv.de/Spezial/Lage-in-Fuku ... 39396.html
Ist es unzureichende Informationspolitik? Weiß es vielleicht vielmehr niemand so recht, was in bzw. mit den Reaktoren los ist? Ich weiß es nicht. Teils wird ja spekuliert, dass Kernschmelzen im Gange sind (auch Greenpeace)... aber auch keine Ahnung, ob das so ist. Bei Kernschmelzen würde ich tippen, dass dann auch die Radioaktivität im Dunstkreis der Reaktoren hoch sein müsste (aber siehe oben: Dazu finden sich ja auch erbärmlich wenige Infos).
Zuletzt geändert von stern am Fr., 25.03.2011, 18:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 18:16

stern hat geschrieben:Bei Kernschmelzen würde ich tippen, dass dann auch die Radioaktivität im Dunstkreis der Reaktoren hoch sein müsste (aber siehe oben: Dazu finden sich ja auch erbärmlich wenige Infos).
Man kann die ganze Informationspolitik vergessen. Die Angaben, dass die drei Arbeiter angeblich nur 140 mSv ausgesetzt waren, stimmen ja auch definitiv nicht. So jedenfalls mehrere Experten hier in D. Verbrennungen entstehen nicht bei so "geringen" Belastungen. Diese wurden aber nicht geleugnet, also muss die Strahlung deutlich höher gewesen sein. Wie hoch sagt aber keiner. Wollen sie uns vielleicht auch noch erzählen, dass die Arbeiter keine Geigerzähler bei sich haben? Aber ausschließen kann man auch das womöglich nicht mehr. Wenn es schon an Schutzanzügen mangelt. Es ist eine bodenlose Frechheit die Schuld an der Verstrahlung den Arbeitern selbst in die Schuhe zu schieben. Wer sowas sagt, müsste gleich der nächste "Freiwillige" sein.

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Beitrag Fr., 25.03.2011, 18:30

Lilly111 hat geschrieben:Man kann die ganze Informationspolitik vergessen. Die Angaben, dass die drei Arbeiter angeblich nur 140 mSv ausgesetzt waren, stimmen ja auch definitiv nicht. So jedenfalls mehrere Experten hier in D. Verbrennungen entstehen nicht bei so "geringen" Belastungen. Diese wurden aber nicht geleugnet, also muss die Strahlung deutlich höher gewesen sein. Wie hoch sagt aber keiner
Das ist auch etwas das ich nicht nachvollziehen kann...
Die beiden Arbeiter, die am Donnerstag in einem Keller neben Reaktor 3 verstrahlt wurden, standen nach Angaben der Betreiberfirma Tepco in Wasser mit einer Radioaktivität von 3,9 Millionen Becquerel pro Kubikzentimeter. Auch dieser Wert sei etwa 10.000 Mal so hoch wie in solchen AKW üblich. Die Atomsicherheitsbehörde NISA hatte von einer Dosis von 170 bis 180 Millisievert gesprochen, die die Arbeiter abbekamen. Die Maßeinheit Sievert zeigt an, wie groß die Wirkung der radioaktiven Strahlung auf Menschen ist.
http://www.n-tv.de/Spezial/Lage-in-Fuku ... 39396.html
... sprich: Wie ich einerseits auf 3,9 Millionen Becquerel pro Kubikzentimeter (also auch nicht pro Kubikmeter) kommen kann und andererseits auf 140-180 Millisievert. Was ich ebenfalls so sehe: Wenn eine Strahlenwirkung eine sichtbare ist, muss die Dosis eine hohe sein. Denn ich sag' mal: Jede radiaktive Strahlung ist (mehr oder weniger) energiereich, dass sie beim Eintreffen auf eine Zelle (physikalische gesehen) Bewegungs- und mithin wohl auch Wärmeenergie erzeugt... und die Strahlung durch ihre ionisierende Wirkung (biologisch gesehen) auch den Zellkern (mit DNA) zerstören kann, die Zelle mutieren lassen kann, Zellverbünde auflösen kann, etc. Nur so großflächig sichtbar wird das ja nicht unbedingt (na gut, innerlich sowieso nicht von außen). Aber wenn es bereits an der Haut sichtbar ist, spricht das für mich für sehr hohe bis extreme Dosen. Höhere Strahlendosen (die aber nicht extremhoch sind) würden IMO nicht gleich sichtbar die Haut(zellen) von Außen angreifen. Dazu gehört schon mehr.

Vielleicht/vermtlich? ist ja mit den 140-180 Millisievert der Wert in der Luft gemeint (weil es ja auch hieß, nö, Strahlenkrankheit nicht vorhanden, keine Übelkeit, usw.)??? Verstände ich dann aber auch nicht, wieso sich dann im Wasser soviel anreichern kann, während die Luft vergleichsweise gering verstrahlt sein soll. Jedenfalls habe ich dzt. mehr Fragen als Antworten.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 25.03.2011, 18:41, insgesamt 2-mal geändert.
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Lilly111
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 18:38

stern hat geschrieben: Jedenfalls habe ich dzt. mehr Fragen als Antworten.
Das geht mir genauso. U.a. die nach dem dritten Arbeiter. Wenn er putzmunter ist, könnten sie ihn doch als prima Heldenstory vorführen. Stattdessen ist einfach nicht mehr die Rede von ihm.

Morgen weiter, ich schalte heute erstmal ab.
(Wir können das hier ja noch so einfach. )

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Beitrag Fr., 25.03.2011, 18:46

Lilly111 hat geschrieben:..., ich schalte heute erstmal ab.
jepp... ich auch, gedanklich wie den PC *g*... kriege eh gleich übers WE Besuch.
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MrN
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 19:53

Lilly111 hat geschrieben:Inzwischen dürfte klar sein, dass an ein geordnetes Runterfahren der Reaktoren nicht mehr zu denken ist (oder ist das eine falsche Vermutung, MrN?).
An der Vermutung ist nur folgender Zusammenhang falsch: Die Reaktoren waren nach meinem derzeitigen Kenntnisstand bereits nach den Erdstößen automatisch und geordnet runtergefahren.
Was aber zutreffend ist: Mit lecken Reaktorgefäßen kann können die Kühlkreisläufe nicht wieder ordnungsgemäß in Betrieb genommen werden!

Nach meinem Empfinden können die radioaktiven Gewässer im Unterbau nur eines bedeuten, das die Kernschelze in allen drei Reaktoren in der Bodenwanne bereits angekommen ist und dort ihr zerstörerisches Werk tun wird...
Es tut mir Leid, meinen natürlichen Optimismus aufgeben zu müssen - heute kann ich Herrn Pflugbeil in allem nur Recht geben...
Und ich möchte jetzt nicht über die möglichen Auswirkungen reden - nur scheint mir, daß unsere schöne heile Welt gerade den Riß bekommt, an dem sie weltweit zerbrechen wird!

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