Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen (Teil 2)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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lilu
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Beitrag Di., 10.11.2015, 19:41

Also prinzipiell rede ich schon, in der "ich"-Form und ich weiß auch, dass das alles zu mir gehört. Letztendlich habe ich gemerkt, dass irgendwass nicht stimmt, es wurde immer schlimmer, bis es dann letztendlich "passierte". Die ganze Zeit vor dem SV hätte ich einlenken können, nur ich habe es halt nicht als SV-Drang erkannt sondern ich dachte, dass innen etwas nicht stimmt...Ich kann es ganz schlecht beschreiben.....an die Selbstverletzung selbst, kann ich mich kaum erinnern, es ist weit weg und verschwommen...

Wie gesagt, das Thema SV war für mich abgeschlossen und ich hätte im Leben nicht daran gedacht, dass es nochmal passiert. Ich habe für mich erkannt, dass ich anscheinend zuviel von meinem Innenleben preisgegeben habe, und Innen Aufruhr und Angst war. Der SV war einfach eine Notbremse. Ich habe nicht genügend auf "uns" geachtet und habe den Preis dafür gezahlt. Ich schreibe mit Absicht vom SV-Anteil um alles für mich besser sortieren zu können und um die Funktionen besser verstehen zu können. (Außerdem fühlt es sich für mich auch an, als wenn es jemand anderes tut und ich nur zuschau)...ich weiß auch, dass immer ICH für alles verantwortlich bin, auch wenn ich mir der Dinge die geschehen, ganz oft nicht bewusst bin.
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.

Goethe

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gedankenkarussell
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Beitrag Sa., 14.11.2015, 19:02

Also ich kenne es teilweise von mir bzgl. des SV.
Manchmal habe ich dann solche Zustände, dass ich diesen immensen Druck in mir spüre und durch die therapie habe ich gut gelernt automatisch skills anzuwenden, aber in mir ist die ganze zeit
"Du musst dich verletzten. Du musst es tun du musst es tun. DU MUSS ES TUN!"
und ich bin dann völlig verzweifelt und antworte laut , dass ich das nicht will und vorallem nicht mich sv.
Das empfinde ich immer als sehr grausam, denn ich komme dagegen nicht an...und obwohl ich ES nicht will, mache ich es...und weine dabei, bin hysterisch und dennoch ohnmächtig etwas dagegen zu machen. Sowie, als übernehme eine fremde Macht die Überhand und dann sag ich plötzlich
"Ich muss das machen. Ich muss. Es geht nicht anders!"

Danach bin ich fix und fertig und verstehe nicht, wie das sv zustande kam.

Kennt diese Erfahrung o.ä. jemand anderes auch ?

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lilu
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Beitrag Sa., 14.11.2015, 20:15

Hallo Gedankenkarussell,
so oder so ähnlich beschrieb ich es ja auch. Ich WILL ja auch keine SV. Wie gesagt, ich spürte letztens nur dieses unsägliche Gefühl, bis es dann zu spät war. Ich höre:" Na los, mach doch, is doch eh alles egal..." oder "Es sieht so wunderschön aus, wenn das Blut herausläuft...mach das jetzt, los, mach..." (sorry)...dann geht in meiner Erinnerung das Sichtfeld zu, dann nix mehr....dann stehe ich meistens unter der Dusche....komischerweise habe ich aber Erinnerungen an den Schmerz, aber ich "sehe" es nicht.. Mir ist das alles sehr unangenehm und peinlich und dachte, dass ich es hinter mir gelassen hätte. Ich hoffe, dass es kein nächstes Mal gibt und wenn doch, dass ich einschreiten kann...

LG und viel Kraft, wünscht Dir Lilu
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Goethe

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gedankenkarussell
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Beitrag Sa., 14.11.2015, 20:34

Ich denke wichtig ist im alltag dein Anspannungslevel so gering wie möglich zu halten. Du schriebst ja, dass du es gemerkt hast, aber es dem drang zum sv nicht zugeordnet hättest...aber die Anspannung kann einen manchmal ist die irrsten Situationen bringen, weshalb es wichtig ist, sofort dagegen etwas zu machen, wenn man dies spürt.
Und es hat ja seinen Grund, wie eine Art innere Alarmanlage, die schon innerlich in der Tiefe zu hören ist und wenn nichts dagegen gemacht wird, bricht eben dann das Feuer aus.
Ich denke unser Körper ist schon so schlau und weiß, was er da tut. Es hat alles seinen nutzen.

Übrigens empfinde ich Währenddessen keinen Schmerz und die stimmen sagen auch nicht, dass sie das Blut sehen wollen oä.
Es kommt mir eher vor, als füge mir die fremde Macht diese Wunden zu (nicht nur Schneiden), so wie ich es früher erfahren habe.
Durch das verletzt-werden hatte es ja dann seinen Höhepunkt gehabt und dann hat es wenigstens aufgehört.
Deshalb empfinde ich das sv bei mir immer als diese Fremdbestimmung, (Täterintrojekte!?).
Aber es ist schon viel weniger geworden, weil ich auch alles in meiner Umgebung soweit gesichert habe und tatsächlich im alltag meinen Fokus auf die Reduzierung der Anspannung lege.

Ich hoffe, dass es dir gelingt, die oberhand zu behalten und das es nicht nochmal vorkommt.
Viele grüße

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lilu
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Beitrag Sa., 14.11.2015, 20:52

Ich, (ich sag mal ANP oder Host, oder so) verletze mich ja auch nicht selbst. Ich seh da auch den Unterschied. Die Stimme die sagt, es soll gemacht werden, muss ja nicht mich meinen, sondern meinen sog. "SV-Anteil/ausführender Teil". Es gibt über fast jedes Thema Streitereien oder 5 verschiedene Meinungen im Kopf, also dann auch bei diesem Thema. Es gibt auch einen Teil, der ganz ruhig und besonnen, immer wieder sagt "Nein, mach das nicht..das hast Du hinter Dir..."

Ich werde in Zukunft besser aufpassen und darauf achten, was innen passiert und wenn sich etwas "komisch" anfühlt, dann entsprechend verantwortungsvoller handeln...
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Candykills
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Beitrag Sa., 14.11.2015, 22:24

Ich hab auch mind. einen Anteil, der sich in irgendeiner Form selbst verletzen muss. Allerdings kriege ich das vorher nicht mit. Manchmal hab ich selbst Schneidedruck oder sowas vorher, aber häufig macht der Anteil das auch, ohne dass ich mich schlecht gefühlt hätte. Während des Ausführens kriege ich auch nichts mit, ich stell halt irgendwann fest, dass ich irgendwas mit mir angestellt habe.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Myhre
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Beitrag So., 15.11.2015, 04:33

Ihr Lieben,
es gibt auch durchaus Programmierungen der Täter zu SV.
Wenn jemand aus dem Bereich rituellem Missbrauch (Sekten und ähnliches) kommt,kann es wichtig sein das zu wissen.
Täter lösen den SV - Impuls dann durch Bilder,Worte oder ähnliches aus.
Das ist ohne ein aufdecken mithilfe von erfahrenen Helfern nicht so einfach zu lösen.
Es gibt aber Fachleute und Insider,die so eine Programmierung finden und beenden können.
Ich bin sehr froh,dass einige Therapheuten und Sozialarbeiter in meinem Umfeld sich weiterbilden zu dem Thema.
Das ist sehr schwierig für alle...Helfer und Betroffene
Liebe Grüsse
Myhre
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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gedankenkarussell
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Beitrag So., 15.11.2015, 08:37

Guten Morgen

@Myhre
Auch wenn ich nichts sektenähnliches widerfahren habe, ist es ja dennoch vermutlich eine Art Gehirnwäsche, wenn die Taten/Worte usw. mit einem "Sinn" begründet werden.

Oder vielleicht will auch der Anteil dann einfach, dass es dann endlich aufhört? Ich merke nämlich wie unerträglich diese zustände für mich sind und bete völlig verzweifelt, dass es endlich aufhört und die Antwort ist dann, dass ich quasi verletzt werde.
Natürlich kann das definitiv nicht DIE Antwort darauf sein, aber irgendwie macht es schon sinn.
Es ist nicht wirklich dieser Drang zum sv, sondern um die Selbstbestimmung zu haben, dass die Zustände aufhören und gleichzeitig werde ich gefühlt von einem anderen Anteil dazu genötigt es zu tun, doch ICH will es ja nicht. Ich will nicht , dass meine Arme noch zermetzelter aussehen, dass die Narben so schlecht verheilen, dass sie sogar schmerzen, ich will nicht gebrochene Finger haben und nicht wissen woher es kommt,...das alles und einiges anderes will doch kein gesunder Mensch und ich tue mich sehr schwer, als krank zu bezeichnen :-/

Liebe grüße

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Tamila
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Beitrag So., 15.11.2015, 11:28

Liebe Gedankenkarussell,

gibt es bei dir schon so eine Art "Konferenz der Anteile" z.B. über ein Buch , in dem alle Anteile schreiben?
Das geht wohl nicht zuende ohne eine gute Kommunikation zu haben. Denn dieser SV Anteil braucht ja Hilfe.

LG Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

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lilu
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Beitrag So., 15.11.2015, 12:16

Guten Morgen liebe Gedankenkarussell,

von den jeweiligen SV Situationen bekomme ich nur wenig oder gar nix mit. Nur in der Erinnerung kann ich den Schmerz spüren. Ich kann das alles so schlecht in Worte fassen und wenn ich mein Geschriebenes hier lese, denke ich ganz oft, dass es wieder nicht so richtig wiederspiegelt wie es eigentlich ist. Ich bin dann so verzweifelt, da es in der Therapie ganz oft auch so ist.

Das einzige was mir dann Sicherheit bringt, ist, mir alles aufzuschreiben. Ich habe in der Klinik angefangen 1. über die Woche alle Vorkommnisse, Fragen, Flashbacks, Träume, Gefühle für das nächste Einzelgespräch zu sammeln und 2. meine mir bewussten und fremden Anteile aufzuzeichnen.

Allerdings ist das Besprechen der Anteile eher schwierig, weil genau da es anfing "bergab" zu gehen. Ich muss ein Gefühl dafür bekommen, ab wann ich zuviel "verrate".

Die Idee von Memory gefällt mir und vielleicht wäre das ja auch was für Dich?!?

Lg Lilu
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AmyinmeinemHimmel
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Beitrag So., 15.11.2015, 12:27

Hallo ihr,

ich denke, dass "Gehirnwäsche" geradezu bei jedem Missbrauch passiert. Eigene Scham- und Schuldgefühle werden durch den oder die Täter verstärkt damit man schweigt, oder man übernimmt die vom Täter unbewusst in sein eigenes Selbst. Es gibt ja bei (fast) allen DIS-UND DDNOS- Betroffenen sog. Täterintrojekte, also täterloyale oder täterimitierende Anteile. Die entstehen aber so unglaubliche es erst mal klingt aus einem SELBST heraus durch sog. Spiegelneurone. Aufgabe kann ja sein dadurch die erlebte Ohnmacht nicht spüren zu müssen ( wenn ich selbst Schuld habe, hätte ich ja tatsächlich anders agieren können, ich war handlungsfähig), sich mächtig zu fühlen wie der Täter oder " einfach" die Bindung die ja oft trotz Allem überlebensnotwendig war, aufrecht erhalten zu können. Was Myhre glaube ich meinte, sind solche Anteile, die von Tätern (und das passiert zum größten Teil bei rituellem Missbrauch, der aber ja auch nicht nur in Sekten stattfindet) bewusst hervorgerufen/ gemacht werden und die dann sozusagen programmiert werden. Dieses Programm kann eine Stimme, ein Bild, Zahlencode, Tonfolge oder Sonstiges sein. Sieht die ANP, der Host oder wie man es auch immer auch nennen mag dieses Bild, diesen Zahlencode etc. wird der von den Tätern bewusst "gemachte" Anteil aktiv um irgendeine programmierte Handlung auszuführen ( Selbstverletzung, Suizid, Kontaktaufnahme zu den Tätern etc.). Diese Anteile sind im Gegensatz zu Täterintrojekten also von außen entstanden und "arbeiten" auch im Gegensatz zu den Täterintrojekten nur im Sinne der Täter. Sie sind brandgefährlich und da müssen wirklich Fachmenschen dran.
Täterintrojekte-so unglaublich sich erst mal anhören- oder anfühlen mag- sind eigentlich im Dienste des Opfers entstanden. Um den Missbrauch überleben zu können. Sie "erledigen" ihre Aufgabe trotz sicherer Umgebung weiter, weil sie meist in der Vergangenheit leben. Und sie habe eigentlich fast immer destruktive Verhaltensweisen. Andere Anteile verletzen, sie zum Schweigen bringen...Schweigen war aber damals überlebensnotwendig. Nicht selten hätte Reden ja den Tod bedeutet. Oft kann man diese Anteile irgendwann dazu bewegen ihre alte Aufgabe aufzugeben und eine neue "gute" Aufgabe zu übernehmen. Das dauert aber meist ewig und führt oft über Verhandlungen, Stillhalteabkommen oder Sonstiges. Als Patient will man diese Anteile ja oft einfach nur weg haben. Denn sie machen große Angst, sind sehr schambesetzt und mitunter auch gefährlich. So ist es z.B bei mir- immer noch- obwohl ich das vom Verstand her ganz gut erfassen kann. Die Gefühle spielen da überhaupt noch nicht mit was dazu führt, das ich diese Anteile immer noch weg haben möchte. Weil sie aber halt auch so autonom ohne mein Bewusstsein agieren und mich schon so oft in peinliche, aber auch gefährlich Situationen gebracht haben. Ich hoffe das war jetzt irgendwie überhaupt verständlich.
Das was du gedankenkarussell beschreibst kenne ich allerdings auch. Das ein Anteil SVV " benutzt" um eine unerträgliche Situation zu beenden. Hätte man den Einfluss...man würde es verhindern. Mir sind meine Narben auch sehr peinlich und ich schäme mich sehr dafür.
LG Amy

Ein bißchen Nähe
ist nicht genug
für die große Sehnsucht
nach Zärtlichkeit.
Ein bißchen Vertrauen
ist nicht genug
für die schwierige Suche
nach Geborgenheit.
Ein bißchen Liebe
ist nicht genug
für die ehrlichen Versuche,
ein erfülltes Leben
zu führen.

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Myhre
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Beitrag Mo., 16.11.2015, 06:33

Ihr Lieben,
AmyinmeinemHimmel hat das sehr gut zusammengefasst und erklärt.
Diese Anteile die SV machen,können ein Teil einer Programmierung sein.
Damit werden bewusst Betroffene als unglaubwürdig weil offensichtlich impulsgestört gemacht.Das ist die Funktion solcher Programme.
Das geht bis hin zu Selbstmordprogrammen,mit denen ein Betroffener ausgeschaltet wird,wenn er/ sie aufdecken und anzeigen will.
Mein System hat grosse Probleme damit.
Aber man kann es trotzdem schaffen,weil es engagierte Helferkreise gibt und nicht nur gut organisierte Täterkreise.
Ihr habt Recht,jedes Missbrauchsopfer wird programmiert im Sinne von Manipulation,um es gefügig und stumm zu machen.
Aber diese Programmierungen gehen noch ein Stück weiter und sind hochgefährlich.
Herzliche Grüsse an alle
Myhre
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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gedankenkarussell
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Beitrag Di., 17.11.2015, 09:31

Guten Morgen

Danke Memory für diesen Tipp bzgl. der Konferenz über ein Buch o.ä.
Die Idee spricht mich sehr an uns würde aufjedenfall wenigstens ettttwasss Ordnung in das Chaos bringen.

Hast du so etwas auch ?
Schreibt ihr viel darein und hilft es zum Ordnung bringen bzw. Damit jeder sich mitteilen kann?
Hast du für dich daraus auch gute Erkenntnisse ziehen können, zb wer was sagen will usw.?

Entschuldige die vielen Fragen, aber wie oben beschrieben, bin ich echt dankbar für diesen Ratschlag

Liebe @lilu
Ich habe mich jetzt öfter zu der ganzen Thematik belesen, auch was das weggehen angeht, sobald es zur Ansprache kommt.
Mich hat das auch unnnngeimlich genervt, also ich will es ja verstehen, akzeptieren usw.
Habe dann zb., so wie du es beschrieben hast, jenes aufgeschrieben, was mir als relevant erschien.
Den Zettel nahm ich zur Sitzung, meine thera macht mir da keinen druck, und wir wollen beide darüber reden und nach 2-3 min. BÄMMM..weg
Danach war ich sehr wütend auf den Teil der sich da einfach einmischt und wo mir dann der Rest der Sitzung fehlt, aber mittlerweile sehe ich es, dann in mir ein Teil es nicht sagen kann und will und ein Teil wir "vorgeschoben" und muss dafür gerade stehen.
Und ich werde mir vornehmen mich nicht mehr dafür zu zwingen oä. Ich las, dass man die Bedürfnisse der Anteile respektieren soll und keinen übergehen und vorallem, wenn es darum geht gewisse sachen, die nicht gesagt werden dürfen. Es hat schon seinen Grund und den will ich nicht erzwingen und infolgedessen verschlimmern.

@amy
Ich musste mir das tatsächlich mehrfach durchlesen, aber vermutlich weil ein Teil sich da ziemlich sträubt, dass so anzunehmen. Habe da Schwierigkeiten mit dem wegdriften. *puhhh....tief durchatmen*
Meine thera sagte übrigens sehr ähnliches zu diesen autodestruktiven Gedanken und Verhaltensweisen.
Aber sehhhhhrr schwer suizidgedanken mit sowas sich zu erklären :-/

Viele grüße

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Candykills
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Beitrag Di., 17.11.2015, 09:44

Hallo Gedankenkarussell

Konferenz über ein Buch kann ich auch empfehlen. Wir machen sowas ähnliches - wir haben ein Therapiebuch, in das jeder reinschreiben darf (eher an die Therapeutin gerichtet). Wir bringen das dann jedesmal mit in die Therapie und die Therapeutin liest es am Anfang der Stunde und nimmt dann Stellung.So kann quasi jeder Anteil an der Therapie teilhaben und Nutzen daraus ziehen. Manchmal wird es aber auch zur Konferenz genutzt, wobei ich persönlich noch oft Probleme habe reinzuschauen. Es macht mir auch jetzt immer noch Angst, dass da andere schreiben. Manchmal schäme ich mich auch. Trotzdem kann ich dir das auch nur wärmstens empfehlen.

LG
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AmyinmeinemHimmel
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Beitrag Di., 17.11.2015, 14:03

Hallo gedankenkarussell,

auch ich führe ein Art Therapietagebuch/ Konferenzbuch, naja eigentlich 2. Zunächst hatten wir für Alle eins, aber das war für manch jüngere verletzte Anteile einfach zu heftig. Man muss einfach schauen wie man damit klar kommt. So haben die etwas "unverträglichen" Anteile auch ihren Platz zum austoben. Die konnten sich an gewisse Regeln einfach nicht halten, doch trotzdem brauchen sie ja ihren Platz. Wir fahren damit erst mal ganz gut. Ich nehme es auch regelmäßig mit in dieTherapie und lass meine Therapeutin darin lesen. Manchmal standen für mich etwas peinliche Sachen drin, die ich vielleicht so gar nicht hätte ausgesprochen. Wir haben dadurch auch schon wirklich wertvolle Informationen über das ganze System gewonnen, Kommunikationsmöglichkeiten, Bruchstellen... .
Für mich ists auch heute noch komisch und manchmal auch Angst machend da rein zu schauen. Viele verschiedene Handschriften, manchmal auch nur Bilder...aber insgesamt hat es sich für uns schon gelohnt.
LG Amy

Ein bißchen Nähe
ist nicht genug
für die große Sehnsucht
nach Zärtlichkeit.
Ein bißchen Vertrauen
ist nicht genug
für die schwierige Suche
nach Geborgenheit.
Ein bißchen Liebe
ist nicht genug
für die ehrlichen Versuche,
ein erfülltes Leben
zu führen.

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