Gottsuche: Reizthema und Möglichkeit

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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Aditi
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Beitrag Mi., 11.05.2011, 22:21

Blaubaum hat geschrieben:Damit zeigst Du zwar, dass Du arm im Geiste oder vor Gott bist, aber ich denke, es war tatsächlich so (und ist immernoch so), dass uns bestimmte Passagen, Interpretationsmodelle oder Hinweise aus der Bibel ganz bewusst vorenthalten wurden/werden
JAAAAA!!

und für mich gilt es jetzt ....

weiter zu gehen.

über diese zutiefst erfahrene/gespürte erfahrung.

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Nitrat
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Beitrag Do., 12.05.2011, 11:03

sehr geehrte Aditi!

ich möchte mich und Dich sicher nicht in Wortklaubereien verstricken, aber Du schriebst: Alles über Bord werfen; und über eine zutiefst empfundene Erfahrung hinweggehen (sinngemäß; der Wortlaut stimmt so nicht ganz und hier fließt bereits meine Interpretation ein, welche bei mir ein leises Alarmglöckchen erklingen läßt).

Bitte überlege dreimal, bevor Du alles über Bord gehen läßt, was bisher (wenn auch möglicherweise nicht optimal) funktioniert hat.

ich glaube Jesus Christus wäre doch mehr für Evolution (kontinuierlicher Entwicklungsprozeß) denn für einen "Sprung ohne Netz" in den Glauben eingetreten - denn daraus wird unter Umständen ein Fall ohne Netz (ich würde auch dringend dazu raten den Begriff des Vertrauens zu reflektieren;
damit ist mE nicht das kindliche und blinde Vertrauen gemeint, sondern mehr das erwachsene Vertrauen, welches mehr in Richtung Zuversicht geht).

Bitte um Verzeihung, wenn ich damit zu weit gehe, aber eine gewisse Vorsicht scheint mir doch angebracht zu sein.

mfG

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krabath
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Beitrag Do., 12.05.2011, 11:26

Aditi, hier meine Gedanken bzw. Fragen zu deinen Worten:
Aditi hat geschrieben:... emmet fox in seinem buch schreibt...

es heisst, dass man jeden wunsch, seinen eigenwillen durchzusetzen, aufgegeben hat
Also als willenloses Wesen sich treiben lassen? Denn hier verlöre sich das Individuum. Ist der Wille, sei er nun frei oder nicht, nicht etwas Überlebenswichtiges?
willens zu sein, seine jetzige denkweise abzulegen; seine gegenwärtigen ansichten und vorurteile über bord zu werfen.
willens zu sein
Das hieße, seinen reichen Erfahrungsschatz über Bord werfen. Die eigene Denkweise zu überprüfen, ja das ist erstrebenswert (falls das überhaupt gelingen kann, denn mit der eigenen Denkweise über diese nachzudenken ist ja unsinnig - oder ein Denkfehler meinerseits?). Jedoch sobald ich etwas über Bord werfe ist es verloren. Besser ist doch, aus den eigenen Ansichten und auch Vorurteilen Nutzen zu ziehen und weiter zu entwickleln. (Nitrat, hast du das gemeint mit Evolution?)
sie sind bereit, von neuem zu beginnen und das leben von neuem zu lernen.
Kann man Leben lernen?

Ich empfinde und verstehe die von dir, Aditi, zitierten Zeilen von E. Fox als Korrektur der eigenen Person in Richtung "Soll".
Positiver sehe ich "arm sein" als Annehmen des Ichs, mit seinen Fehlern und auch der ziemlich wahrscheinlichen Nicht-Korrigierbarkeit vieler Anteile darin. (denn: korrigieren in welche Richtung? Wer gibt diese vor?)

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Blaubaum
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Beitrag Do., 12.05.2011, 19:42

krabath hat geschrieben: Also als willenloses Wesen sich treiben lassen? Denn hier verlöre sich das Individuum. Ist der Wille, sei er nun frei oder nicht, nicht etwas Überlebenswichtiges?
Es gibt mE 2 verschiedene Arten bzw. Qualitäten von Willen.
Bei der einen, normalen, ist immer ein zeitlicher oder sonstwie gearteter Abstand zwischen Willen und erreichtem Ziel (oder eben NICHT erreichtem Ziel, oder wenn erreicht, dann mit viel Mühsal und um den Preis vieler Folgesymptome, Nebenwirkungen etc.). Das ist so, wenn man noch in sich selbst gefangen ist.
Bei der 2. Variante ist Wille gelöst, fliessend und es gibt keinen Abstand mehr zwischen Wille (Vorstellung) und Ziel. Das Ziel wird mit Leichtigkeit erreicht, und es gibt keinerlei unerwünschte Nebenwirkungen, weil diese Variante ohnehin nur dann funktioniert, wenn der Wille "rein" ist, deckungsgleich ist mit der Ideal-Realität.

Und das Individuum verliert sich dabei (bzw. schon vorher als Voraussetzung dafür) in der Tat, und paradoxerweise ist man dann überhaupt erst ein wirkliches Individuum.

Vielleicht ist man dann "arm vor Gott"? Nicht mehr fixiert? Fliessend, gelöst, unbedingt?
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krabath
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Beitrag Do., 12.05.2011, 22:40

Blaubaum, für mich klingt deine zweite Möglichkeit nach Gestorben sein. Keine Zeit existiert, alles ist Eins.
Oder nach der höchsten Erfülling des Seins. Es existiert nur JETZT. Und das ist gut. Kann es das geben?
Und das Individuum verliert sich dabei (bzw. schon vorher als Voraussetzung dafür) in der Tat, und paradoxerweise ist man dann überhaupt erst ein wirkliches Individuum.
Wie meinst du das?

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Blaubaum
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Beitrag Fr., 13.05.2011, 09:15

krabath hat geschrieben:... für mich klingt deine zweite Möglichkeit nach Gestorben sein. Keine Zeit existiert, alles ist Eins.
Oder nach der höchsten Erfülling des Seins. Es existiert nur JETZT. Und das ist gut. Kann es das geben?
Ja, das gibt es. Für normale Menschen wie mich allenfalls ansatzweise und selten, aber es gibt Leute, die sehr weit darin entwickelt sind. Wir sterben alle ganz viele kleine Tode im Leben. Jede überwundene Kinderkrankheit ist schon eine kleine Wiedergeburt, macht uns reifer. Wer den Tod ablehnt, kann nicht richtig leben. Wer nicht schlafen kann, kann auch nicht wach sein. Wer sich nicht selbst vergessen kann, kann seine Wünsche nicht erfüllen, oder wenn, dann sind es schon nicht mehr die eigentlichen Wünsche, dann hat man vorbeigewünscht. Ist also nie befriedigt.
Und das Individuum verliert sich dabei (bzw. schon vorher als Voraussetzung dafür) in der Tat, und paradoxerweise ist man dann überhaupt erst ein wirkliches Individuum.
Wie meinst du das?
Wenn man seine Individualität vergisst, dann hört das Ego auf, das Eigenbild zu verzerren. Man fängt an, UNbedingt zu sein. Dann tut man das, was man tut, ohne wenn und aber. Ohne Fremdbestimmung und Fremd-Kontrolle. Man fängt an, das von aussen produzierte Eigenbild (Erziehung etc.) aufzulösen; was bleibt, ist das, was man eigentlich ist. Ein wahrer Mensch. So meinte ich es.
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Beitrag Fr., 13.05.2011, 09:48

wenn man davon ausgeht, daß das Leben ein Weg ist (was man nicht muß) wäre es falsch alle bereits getanen Schritte radikal zu verneinen (auch wenn sie zaghaft, unelegant, tollpatschig......gewesen wären)
Vorurteil: Auch davon auszugehen alles würde gut werden, wenn man nur........
Auch das ist ein Vorurteil (eine Wertung/Erwartung auf Basis von Wünschen, nicht auf Basis von Erfahrungen oder Fakten); die "Falle" dabei ist mE die, daß allgemein Vorurteil gleichbedeutend mit "abwertender Meinung ohne rationale Begründung" verstanden wird.
Aber auch eine "aufwertende Meinung ohne rationale Begründung" ist ein Vorurteil und ebenso schädlich (möglicherweise).
Evolution kann nur unter Würdigung und Berücksichtigung der Wurzeln glücken.
Anderes Gleichnis: Auch der schönste Dachgarten ist zum Untergang verurteilt, wenn das Fundament des Hauses vernachlässigt wird.

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Beitrag Fr., 13.05.2011, 09:51

+1 (jetzt ist es 667)daran sieht man, daß ich auch abergläubisch bin

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Blaubaum
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Beitrag Fr., 13.05.2011, 11:05

Wie meinen der Herr? Die Anzahl Deiner Beiträge? Ich lese hier 321. Wo fliehst Du den 666 ?
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Beitrag Fr., 13.05.2011, 13:25

Anzahl der Beiträge in diesem Thread.
Konnte der Spannung nicht standhalten (mein 320ster war 666 hier).
"was soll denn noch schlimmer sein?! Jehova! Jehova!"
"kann es sein,daß Weibsvolk anwesend ist?"

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krabath
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Beitrag Fr., 13.05.2011, 14:03

Wer ruft mich? Bin schon zur Stelle! (Mit Stein...)

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Nitrat
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Beitrag Sa., 14.05.2011, 05:25

Jehove?



ausblenden:+ 3 Zeichen damit es mindestens 10 sind, denn einen 7-Zeichen Beitrag nimmt das Forum nicht.

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Blaubaum
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Beitrag Sa., 14.05.2011, 07:37

was's los, Alda?
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Beitrag Sa., 14.05.2011, 08:47

zweimal habe ich jetzt nach Gott gerufen. zweimal haben sich Leute gemeldet
einmal krabath (mit stein und h am Schluß) einmal blaubaum (mit Dialekt)
OK
war keine Ver---sche!
aber ein unerwartetes Ergebnis über das ich staune (nicht so sehr weils krabath und blaubaum waren) sondern weil ich versucht bin darüber als trivial hinwegzusehen.
So trivial ist das aber gar nicht, glaube ich.
werde jetzt ein Weilchen am Schotterteich darüber staunen

schönen Tag allerseits

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Aditi
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Beitrag Sa., 14.05.2011, 12:30

Nitrat hat geschrieben:sehr geehrte Aditi!
Alles über Bord werfen; und über eine zutiefst empfundene Erfahrung hinweggehen
hallo nitrat,

zum einen es reicht ein "geehrte aditi"

ja, da ist tatsächlich eine vermischung passiert. "alles über bord werfen" bezog sich auf emmet fox
dass man auf alle vorgefassten meinungen verzichtet; willens zu sein, seine jetzige denkweise abzulegen; seine gegenwärtigen ansichten und vorurteile; die „armen im geiste“ haben sich von der liebe zum geld und besitz befreit, von der furcht vor der öffentlichen meinung und vor dem missfallen von verwandten oder freunden. sie werden nicht mehr von menschlicher macht und autorität eingeschüchtert. sie sind nicht mehr ganz so selbstsicher in ihren eigenen ansichten.
eine zutiefst empfundene Erfahrung
loslassen, bezog sich auf meine überzeugung, es wäre mir etwas vorenthalten worden und saul mir ins bewusstsein brachte, was ich ja selber inzwischen immer wieder so sehen kann: es war denen damals nicht anders möglich.

mlg
aditi

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