Freundschaft mit Therapeutin möglich?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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hopelife
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Beitrag So., 09.06.2013, 19:54

Und was ich noch hinzufügen wollte.
Wenn der Thera meint, dass er dich gern mag und mit dir weiterhin Kontakt haben möchte, weil es ihn/ euch glücklich macht, dann hat doch auch keiner etwas dagegen. Ich finde so etwas sollte auch sein dürfen.
Es geht nur um die gegenwärtige Situation. Wenn du jetzt geschrieben hättest,
dass ihr genau am Ende seit, dann wäre es ganz etwas anderes. Wenn es dir wieder richtig gut geht, die Therapie abgeschlossen ist usw.. aber innerhalb einer Therapie wird es dich beeinflussen.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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ExVoto
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Beitrag So., 09.06.2013, 19:57

Liebe HoffnungLeben,

nochmal: Ich hatte diese Hoffnung auf eine Freundschaft gar nicht. Was ich aber immer gespürt habe, war diese sehr große Nähe und die Gemeinsamkeiten, das Verstehen und Verstandwerden, ja, beidseitig.
Auch jetzt klammere ich mich nicht daran, dass sich eine Freundschaft entwickeln soll, im Gegenteil, ich möchte die Situation eher lockern und dann irgendwann sehen, wie sich die Dinge entwickeln. So habe ich es auch meinen Thera gesagt. Ich sagte ihm ziemlich wörtlich, dass man eine Freundschaft ohnehin nicht planen kann und wir dann sehen werden, was passiert.

Dass da viele unbewusste Prozesse laufen, ist mir klar, aber ich kann logischerweise hier nur wiedergeben, was mir bewusst ist, und schildern, wie ich mich verhalte. Wenn du trotzdem den Eindruck hast, dass ich abhängig wäre, dann kann ich da nicht wirklich mitgehen, entweder weil du falsch liegst oder weil ich da einen blinden Fleck habe.
Auf jeden Fall bin ich euch allen sehr dankbar für euren Input, gerade der Austusch verschiedener Positionen ist ja sehr bereichernd.

Liebe Grüße

ExVoto

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ExVoto
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Beitrag So., 09.06.2013, 19:59

Da hast du recht, HoffnungLeben, das sehe ich genauso. Die Therapie sollte zu Ende sein, auf jeden Fall.
Wir sind auch tatsächlich in der Abschlussphase, nur haben wir das Ende jetzt hinausgeschoben (ich weiß, das ist ein klares VErmeidungsverhalten)

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(e)
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Beitrag So., 09.06.2013, 20:24

Liebe ExVoto

Ich finde es gut, dass Du das Ganze noch hinausschiebst und Dir selbst Zeit lässt. So wirst Du dann auch sicherer, was Du möchtest. Denn allein darum geht es letztlich, denke ich.
Lieben Gruß
elana

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candle.
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Beitrag So., 09.06.2013, 20:48

ExVoto hat geschrieben:Da hast du recht, HoffnungLeben, das sehe ich genauso. Die Therapie sollte zu Ende sein, auf jeden Fall.
Wir sind auch tatsächlich in der Abschlussphase, nur haben wir das Ende jetzt hinausgeschoben (ich weiß, das ist ein klares VErmeidungsverhalten)
Um das nochmal aufzugreifen: Genau darum geht es. Es wird das Ende aufgeschoben. Warum, wenn er dir als Freund bleibt?

candle
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ExVoto
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Beitrag So., 09.06.2013, 20:55

Liebe Elana,

vielen Dank, dass du mich verstehst. Es liegt einfach nicht in meiner Natur, so rasch zu handeln. Zwischenmenschliche Beziehungen sind auch sowas von wertvoll, dass ich es hier für angemessen halte, nicht übers Ziel hinauszuschießen.

Und danke auch, dass du mich verteidigt hast! Es stehen halt unterschiedliche Herangehensweisen im Raum, auch unterschiedliche Temperamente. Aber ich bin bei solchen Dingen immer total ruhig und lasse mich nicht so schnell aus der Fassung bringen. Mit meiner Gelassenheit habe ich es übrigens bisher immer geschafft, meinen Partner und all meine Expartner zur Weißglut zu treiben:-) Die Armen ...

Mach dir keine allzu großen Sorgen wegen des Umzugs deines Theras. Dass er plötzlich alle Patienten abgeben möchte, ist eine irrationale Angst, das ist doch total unwahrscheinlich. Nenne mir nur einen einzigen vernünftigen Grund dafür. Ich meine, dass hier deine Verlustängste eine starke Rolle spielen. Nur Mut!

Liebe Grüße

ExVoto

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ExVoto
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Beitrag So., 09.06.2013, 21:00

candle. hat geschrieben: Um das nochmal aufzugreifen: Genau darum geht es. Es wird das Ende aufgeschoben. Warum, wenn er dir als Freund bleibt?
Weil das alles so Wischiwaschi war bisher und er bemerkt hat, dass ich auf seine Andeutungen bezüglich Freundschaft so verunsichert reagiert habe, vielleicht?
Und aus meiner Perspektive: Ich finde es ganz angenehm, jetzt nochmal in aller Ruhe die wichtigen Themen zusammenzufassen und vielleicht noch das eine oder andere Thema zu bearbeiten. Ich bin jetzt wesentlich entspannter, sowohl in den Sitzungen als auch sonst. Vorhin habe ich schon geschrieben, dass plötzlich doch noch Themen hochkommen, was am Ende von Therapien aber häufig der Fall sein soll. Mein Thera meinte auch, dass die Endphase der Therapie die intensivste ist. Daher ist es mir nicht unrecht, nicht gleich morgen gehen zu müssen.

Liebe Grüße

ExVoto

PS: Du bist ja doch wieder da, Candle, das freut mich!

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ExVoto
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Beitrag So., 09.06.2013, 21:15

Und Candle, mir ist die Problematik auf der rationalen Ebene völlig klar: Er kennt meine Schwachstelle, nämlich dass ich mich nicht richtig distanzieren kann, wenn ich eine "Bedürftigkeit" meines Gegenübers wahrnehme. Da wiederholt sich ein altbekanntes Schema von mir, das ist mir sehr bewusst, ich wurde so erzogen, das hat etwas Missbräuchliches, das ist mir klar. Und genau das könnte ich ihm vorwerfen, das ist der Fehler an der Sache. Und da treffen sich auch zwei ähnlich geprägte Persönlichkeiten, denn genau das ist auch sein Problem. Auch das macht die Angelegenheit so verzwickt.
Durch die Streckung der Therapie sehe ich auch die Chance, mich bewusst dazu zu verhalten, das fällt mir nicht leicht, aber ich will eine Lösung finden, die besser ist als früher und meine Weiterentwicklung widerspiegelt, aber gleichzeitig möchte ich dem emotionalen Aspekt dabei auch gerecht werden. Ich habe ihn ja sehr gerne, und umgekehrt. Es ist auch eine Herzenssache.

Liebe Grüße
ExVoto

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candle.
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Beitrag So., 09.06.2013, 21:20

Na gut, war natürlich gar nicht schlau so lange vor Therapieende eine Freundschaft zu thematisieren.

Wie es wird, wird sich dann ja zeigen.

candle
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ExVoto
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Beitrag So., 09.06.2013, 21:31

Das stimmt, das war ein Patzer, ganz klar.

Und ja, es wird sich zeigen. Ich bin gespannt, wie es sich entwickeln wird. Ihr braucht euch aber keine großen Sorgen machen, ich werde garantiert nicht blind und naiv in irgendeine ungute Sache hineinstolpern. Sonst müsste ich mir vorwerfen, in meiner Therapie absolut nichts gelernt zu haben.
Ich halte euch auf dem Laufenden und danke euch für alle eure Beiträge!

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(e)
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Beitrag Mo., 10.06.2013, 01:40

Ja, freut mich, wenn Du Dich wieder meldest, wenn was Neues ist!

Mal sehen, wie es bei mir nächstes Jahr wird, ob Du Recht behältst. Die neue Klinik wär doch nicht so gut erreichbar, hab mich vertan bei der Verbindungssuche, weil diese Klinik mehr als ein Zentrum hat. Es wäre etwas anstrengender für mich, aber da ich nur einmal im Monat hingehe und es rein zeitlich und örtlich nicht wirklich weiter weg liegt, wäre es für mich machbar, hatte das schon mal bei meinem ersten Psychoanalytiker, praktisch dieselbe geografischen Hürden mit Fußweg in die Höhe, wobei es auch öffentlichen Verkehr gibt dorthin. Ich muss eben meinen Thera davon überzeugen, ich lege mir bereits Argumente zurecht. Jedenfalls schrieb ich ihm eine E-Mail dazu. Er weiß, dass ich es weiß. Wir werden dann sicher bei der nächsten Sitzung im Juli darüber reden. So oder so muss ich damit rechnen, dass er irgendwann sagt, dass die Therapie zu Ende geht. Er scheint nicht so anhänglich zu sein, sonst würde er auch nicht so schnell den Wohnort wechseln.
Lieben Gruß
elana

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Fast Forward
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Beitrag Mo., 10.06.2013, 19:07

ExVoto, ich wollte nur kurz reinwerfen, dass ich es gut finde, dass du auch die Probleme, die mit dem Freundschaftsangebot einhergehen so klar benennen und für dich abwägen kannst. Mir macht das bei mir noch etwas Probleme, aber möglicherweise vermische ich da auch wieder alte Erfahrungen miteinander, man weiß es nicht...

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ExVoto
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Beitrag Mo., 10.06.2013, 21:40

Liebe Elana,

ich glaube wirklich, dass du dir zu viele Sorgen machst. Es ist doch ein Unterschied, ob man den Wohnort wechselt oder Patienten einfach mitten in der Therapie abgibt, v.a. Psychotherapiepatienten. Ich denke, wenn es ein verantwortungsvoller Arzt ist, und das scheint er ja zu sein, macht er sowas nicht ohne triftigen Grund, ich denke da zum Beispiel an berufliche Veränderungen, die eine weitere Therapie einfach unmöglich machen würden. Daher halte ich das in deinem Fall für unwahrscheinlich, da er ja offenbar wirklich nur seinen Wohnort wechselt. Aber am besten sprichst du tatsächlich mit ihm, dann weißt du mehr. Man kann sich ja auf jede Realität letztlich einstellen, nur die Ungewissheit ist übel.

Ich wünsche dir viel Glück
Liebe Grüße

ExVoto

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ExVoto
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Beitrag Mo., 10.06.2013, 21:45

Liebe Fast Forward,

vielen Dank! Das ging bei mir aber auch nicht sofort, sondern diese Einsicht hat sich erst entwickelt, nicht zuletzt durch den Austausch hier im Forum. Am Anfang war da nur so ein diffuses Gefühl der Irritation und Unruhe, mit der Zeit wurde mir aber immer klarer, was dahinter steckt. Seither bin ich beruhigter.

Liebe Grüße

ExVoto

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Beitrag Mo., 10.06.2013, 23:31

Danke, ExVoto!

Ja, ich werde mit meinem Therapeuten reden bei der nächsten Sitzung im Juli. Wir hatten auch schon einen E-Mail-Austausch, aber er hat jetzt nur konkret auf die Örtlichkeit und den Wechsel geantwortet, meine Ängste habe ich nicht durchblicken lassen. Aber er wird es spätestens im Juli spüren, da ich mich nicht die ganze Zeit verstellen kann. Er hat da schon Antennen dafür, was in etwa in mir vorgeht, wenn er mich vor sich sieht. Über E-Mail kommt das ja nicht rüber.
Lieben Gruß
elana

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