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Fr., 11.06.2021, 20:17
Ich agiere auch lieber unter dem Aspekt " wir nehmen mal an, dass die Situation wirklich so ist, wie geschildert, denn wenn sie nicht so ist, ist nicht viel verloren, stellt sie sich aber als gefährlich heraus und keiner hat etwas dagegen getan, kostet es reale Menschenleben".
Eine Runde brutale Ehrlichkeit: - von meiner Meinung, dass man die jungen Menschen überdimensioniert belastet hat unberührt: die Maßnahmen waren derartig lächerlich, dass ich nur von Jammern auf sehr hohem Niveau und Wohlstandsgejaule reden kann. Die Hinwendung der deutschen Presse, die im Übrigen auch nur eines will: nämlich ihre Auflage vergrößern und des Deutschen liebsten Mechanismus bedient (nämlich den des Katastrophentourismus in Berichtsform) zu irgendwelchen obskuren Schauergeschichten + Zahlen ist, war und bleibt bedenklich. (und damit meine ich die anscheinend nicht mehr alphabetisierten Schüler der MIttelstufe, die überquellenden Wartezimmer der KIP, die dramtisch vorgetragene Rechnung eilends herbeieilender Ärzte, die mathematisch korrekt vorrechnen, dass ein 6jähriges Kind 1/6 seiner Lebenszeit im homeschooling verbringt, was ja schon - Gigerenzer lässt grüßen - einem fast die Angstschauer über den Rücken jagt. Dass homeschooling allerdings den Rest der Welt seit Jahrzehnten nicht an den Rand des Ruins der Kinder treibt - geschenkt. Und die Deutschen lesen die Schlagzeilen, in denen wieder mal irgendjemand was sagt, damit etwas gesagt ist und der Name in der Öffentlichkeit steht und jaulen reflexhaft mit, statt einfach mal die Pobacken zusammenzukneifen und das Beste aus der Situation zu machen. Man bekommt iÜ genuin keinen Schaden, wenn man mal ein paar Monate weder Kneipe noch Kirche noch Schule oder Kino von innen sieht. Dann fehlt es weiter.Man bekommt allerdings einen Schaden, wenn sich keiner an Abstandsregeln und andere Pandemieindämmungsmaßnahmen hält und die Krankenhäuser dekompensieren. Entweder persönlich, oder als aussenstehender Dritter, der im triagezelt seinen Dienst machen muss oder als Angehöriger. Wer das nicht glaubt, möge mal ein paar Sätze mit betroffenen Italienern sprechen, die ihre Angehörigen auf übelste Weise verloren haben und - oh Wunder: jetzt gegen den Staat klagen. Wegen laxer Handhabung. ^^)
Und ich will jetzt NICHTS darüber hören, dass Schule das Gegengewicht zu einem gewalttätigen Elternhaus ist und Kinder somit durch Lehrer geschützt werden, weil sonst starte ich hier mal eine repräsentative Umfrage:
"Wurdet Ihr von Euren Lehrern überhaupt in Eurem Kummer wahrgenommen und wurde Euch geholfen?"
Wir wissen alle, wie die Ergebnisse aussehen würden.
Unpopuläre Meinung off.
NEVER WASTE A GOOD CRISIS.