Vielleicht hat Anschober ja die ultimative und komplexere Lösung in seiner Schublade, die er noch nicht verraten will?
Rein aus Infektionsschutzgesichtspunkten wären odentliche Quaräntänemaßnahmen sicherlich sehr effektiv: Wo kein Wirt, da keine Ansteckung. Damit meine ich nicht bloße Ausgebeschränkungen wie am Anfang der Pandemie. Der Punkt ist eher: Es gibt diverse Notwendigkeiten und man versucht ja auch soziale, rechtliche, wirtschaftliche, zwischenstaatliche, usw. Aspekte unter einen Hut zu bringen. So kan man eben ins Restaurant gehen oder Urlaub machen, wobei Hygienekonzepte beachtet werden sollen. Noch zumindest. Obwohl es mehr Ansteckungen provoziert als ein viel strikteres Vorgehen. Wenn man sich damit nicht arrangieren kann, wird es sicherlich schwer.
Ich sehe es ähnlich wie Lauterbach. In D wird man die Zahlen nicht explodieren lassen (es gibt, wie gesagt, auch Experteneinschätzungen und mittlerweile auch Erfahrungen, dass das auch wirtschaftlich nichts bringt). Wo die Schmerzgrenze liegt, weiß ich nicht. Aber Nachverfolgung ist wahrscheinlich ein Thema, Klinikkapazitäten (die Charite beklagt aktuell nicht fehlende Betten, sondern die Personalausstattung), Auswirkungen auf die Wirtschaft, Grundrechte, usw. Ich habe also nicht den Eindruck, dass man es sich hierbei einfach macht, im Gegenteil. Die Frage ist eher: Zu welchem Preis bzw. mit welchen Maßnahmen muss das dann wieder erkauft werden. Funktioniert hat es ja schon mal. War bzw. ist aber teuer. Daher wäre es (zumindest aus Sicht mancher, darunter auch Oberhäuptlinge) wünschenswert, wenn Leute sich etwas disziplinieren würden. Das liegt schon etwas in der Hand der Bevölkerung. In Schweden setzt man sogar noch viel mehr darauf. Ansonsten hat Anschober sicherlich auch verschiedene Schubladen.
Epidemiologen haben vor steigenden Zahlen im Herbst/Winter schon gewarnt als andere noch Panikmache riefen. Darunter gingen deren Begründungen vielleicht etwas unter.
Dass Masken tatsächlich einfach umsetzbar sind UND wirken (als ein Baustein von verschiedenen!), sehe ich eher als Vorteil an denn als Nachteil.