Corona - Der Thread zum Virus 3

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stern
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Beitrag Di., 26.05.2020, 12:52

Ich finde es auch bedauerlich, weil Merkel und Spahn eine vernünftige Figur abgaben (abgesehen davon, dass Spahn frühzeitiger hätte handeln können/sollen).

Aber ich bin nicht aus Thüringen oder NRW... und traue Söder tatsächlich zu, dass er (als Nachbar) reagieren würde, wenn Ramelow zu sehr ausschert. Zumal es oben im Grenzbereich eh bereits einen Hotspot gibt. Laschet dient die halt (wie nicht anders zu erwarten ist) der Wirtschaftslobby an, während er von den armen Kindern und Depressiven spricht. Und was Ramelow angeht, sehe ich eine gute Portion Populismus... die Wahl sitzt ihm sicher noch in den Knochen und wieso die Chance ungenutzt lassen, den einen oder anderen von rechts nach links zu ziehen, so könnte er denken... hat Wagenknecht in anderen Kontexten auch schon versucht.
Liebe Grüße
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mio
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Beitrag Di., 26.05.2020, 13:06

Das Problem ist meiner Meinung nach dass es eine "Scheinsicherheit" vermittelt wenn immer mehr wieder erlaubt wird. So nach dem Motto: Wenn ich das darf dann ist es auch nicht bedenklich.

Solche Einstellungen habe ich in letzter Zeit mehrfach gehört und meine Antwort darauf ist immer: Die Frage ist doch nicht ob ich etwas darf sondern ob das was ich darf auch vernünftig ist.

DAS wäre dann auch eigenverantwortliches Handeln, meine Beobachtung ist aber dass viele Menschen sich sagen "Wenn die Politik es mir erlaubt dann ist es auch ungefährlich das zu tun.". Rein rechtlich kann diesen Menschen niemand etwas solange sie sich an die geltenden Regeln halten (die aber ja möglichst ausgesetzt werden sollen) und ihre moralische Verantwortung scheint ihnen entweder nicht bewusst zu sein oder sie verdrängen sie erfolgreich.

Noch ist das in meinem Augen nicht die Mehrheit, aber ich befürchte dass sich diese Einstellung verbreiten wird und dann könnten wir eben innerhalb kürzester Zeit ein ersthaftes Problem bekommen.

Es ist ja an sich wirklich nicht schwer im Alltag grundsätzlich Abstand zu halten und sich bei bestimmten Gelegenheiten eine Maske aufzusetzen; muss man nicht lieben, tue ich auch nicht, kann man aber doch ohne Probleme mal ein paar Monate aushalten.

Faktisch beobachte ich dass die Menschen seit Masken getragen werden immer weniger Abstand halten, nicht nur im Supermarkt macht sich das bemerkbar sondern auch auf den Straßen. Das ist jetzt so solitär für sich genommen momentan wahrscheinlich noch nicht mal ein Riesenproblem, aber es zeigt einfach wie schnell sich wieder "zurück entwickelt" wird sobald es etwas "Entwarnung" gibt.Meiner Meinung nach ist das in erster Linie psychologisch problematisch.

Menschen verhalten sich ja schon gerne "gleich" was so grundsätzliche Verhaltensweisen angeht. Dh. wenn ich auf der Straße und im Supermarkt keinen Abstand halte dann halte ich schnell auch keinen mehr in Situationen die bedenklicher sind, einfach weil ich es nicht (mehr) gewohnt bin. Deshalb sollte es meiner Meinung nach so sein, dass Abstand halten ernst mal die "Normalität" bleibt und den Abstand verringern die Ausnahme, denn über Ausnahmen denke ich bewusst nach und bewerte sie auch ganz bewusst hinsichtlich des zu erwartenden Risikos. Gewohnheiten hingegen hinterfrage ich nicht so stark und da halte ich mich für durchaus repräsentativ.

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Nico
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Beitrag Di., 26.05.2020, 13:20

:hamsterrad:
Und immer wieder das Gleiche einstudierte Gejammere.....
Die Leute tun dies nicht, die Leute halten sich da nicht daran, es sind ja alle sooooo doooooof....

Dabei können nichtmal die ach so rücksichtslosen Wiener U - Bahn Benützer verhindern dass die Zahlen sinken und sinken....

Jammer Jammer Jammer
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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saffiatou
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Beitrag Di., 26.05.2020, 13:28

Diesen geringen Abstand beobachte ich auch. Während der ersten Wochen wurde hier nicht der Fahrplan ausgedünnt, sondern es fuhren mehr Busse, damit die Menschen Abstand halten konnten, obwohl kaum welche unterwegs waren. Bei der Bahn ist es gerade so ( jedenfalls hier oben), dass die Züge plötzlich weniger Wagons haben, da fahren im Regionalverkehr nur noch halb so viele Wagen, aber es sind mehr Menschen unterwegs, das ist so paradox. Wie soll da noch Abstand möglich sein? Der Fahrgast kann doch auch nicht einen Zug später nehmen, in der Hoffnung, dass da weniger los ist.

Já, es gibt eine große Scheinsicherheit, die meisten haben vergessen, dass es Regeln gibt und diese einen Grund haben. Wir sind so gut davongekommen, und das sollte nicht auf’s Spiel gesetzt werden. Viele sind auch über Infektionswege und Inkubation etc nicht informiert. Sie werden daher auch sorglos und vielleicht ungeduldig, dabei reicht ein Blick nach USA oder Brasilien.
never know better than the natives. Kofi Annan

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stern
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Beitrag Di., 26.05.2020, 13:31

Tja, Nico... hätte man den Berufsverkehr ganz einstellen sollen, um die Ausbreitung durch Pendler zu verhindern. :kopfschuettel:


"Studie: Berufspendler haben Verbreitung des Coronavirus in Deutschland verstärkt"

https://www.rnd.de/wirtschaft/studie-be ... 3A6T4.html
Tatsächlich könnte das berufliche Pendeln sogar der wichtigste Faktor bei der Ausbreitung des Virus gewesen sein. Das Wissenschaftler-Duo hat auch in seine Untersuchung einbezogen, dass die Witterung, die Bevölkerungsdichte und die Zahl der bereits Infizierten in einem Landkreis Auswirkungen auf die Zahl der Fälle in der folgenden Woche haben.

Wer Staatschefs schätzt, die alles laufen lassen, kann ja in Brasilien Urlaub machen:


"Trauriger Spitzenplatz: Brasilien: Zahl der Corona-Infizierten schießt in die Höhe – Totengräber kommen kaum hinterher"


https://mobil.stern.de/panorama/gesells ... 75468.html


Ich würde selbst noch Trump Bolosonaro vorziehen... und das will was heißen.

Eine Demokratie sollte Diskussionen aushalten können, wo Selbstverantwortung evtl. an ihre Grenzen stößt....

Und heißt Selbstverantwortung bei Lockerungen dann auch wieder (volle) Rückkehr zu wirtschaftlichen Selbstverantwortung (Nachfragerückgänge als unternehmersiches Risiko), usw.? :->
Zuletzt geändert von stern am Di., 26.05.2020, 13:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Pauline
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Beitrag Di., 26.05.2020, 17:52

Gezanke abgetrennt.
Bitte respektvoll miteinander umgehen.

Pauline


mio
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Beitrag Di., 26.05.2020, 18:03

Weil auch das jetzt leider weg ist hier nochmal der Link zu den aktuellen Erkenntnissen bezüglich der Superspreader:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/med ... ad3de20a0d

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Nico
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Beitrag Di., 26.05.2020, 18:04

mio hat geschrieben: Di., 26.05.2020, 17:12 Das ist zumindest das was sich im Moment so in der wissenschaftlichen Forschung/anhand der bisherigen Erkenntnisse abzeichnet.
Nur dass sich derzeit in der wissenschaftlichen Forschung überhaupt nix abzeichnet.
Der Eine sagt die 2. Welle wird noch gewaltiger
Der Andere sagt es wird keine 2.Welle geben
Der Eine sagt Kinder sind ansteckender
Der Andere sagt Kinder sind maximal gleich ansteckend
Der Eine sagt Impfstoff gibts bis Jahresende
Der Andere sagt Impfstoff gibts erst in einigen Jahren
Der Eine sagt Schulen unbedingt zu lassen
Der Andere sagt alle Schulen u Kitags sofort öffnen
Der Eine sagt alles desinfizieren
Der Andere sagt ordentlich lüften reicht
Usw.usw.usw.
Es zeichnet sich ab dass die wissenschaftliche Forschung völlig ahnungslos ist und auch nur warten kann was als nächstes passiert um hintennach ihren Senf dazu zu geben.
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stern
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Beitrag Di., 26.05.2020, 18:07

Ups... dann damit weiter. In D ist Ramelow jedenfalls nicht das Maß der Dinge. Niedersachsen z.B. will Abstandsregeln und eine Maskenpflicht bis es einen Impfstoff gibt (was ich für meinen Teil realistisch finde).
Einige Länderchefs denken jetzt über die weitgehende Aufhebung der Einschränkungen nach. Ein solches Vorgehen lehnt Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) entschieden ab: "Das halte ich für einen folgenschweren Fehler und ein grundsätzlich falsches Signal." Niedersachsen werde vielmehr an den Abstandsregeln und an der Maskenpflicht festhalten - so lange, bis ein Impfstoff zur Verfügung stehe.
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... a3220.html

Die Superspreader-Ereignisse (wo teils Vorgaben missachtet wurden) tragen jetzt vielleicht dazu bei, dass nicht zügiger gelockert wird, sondern die Politik sensibilisiert ist, wer weiß.
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Beitrag Di., 26.05.2020, 18:11

stern hat geschrieben: Di., 26.05.2020, 18:07 Niedersachsen z.B. will Abstandsregeln und eine Maskenpflicht bis es einen Impfstoff gibt (was ich für meinen Teil realistisch finde).
Na ja, dann können wir das im Zweifel bis zum Sanktnimmerleinstag so handhaben, diese Haltung finde ich jetzt auch nicht gerade realistisch sondern eher populistisch. Es kann ja auch sein, dass das Virus auf "natürliche" Art irgendwann seine Gefährlichkeit verliert und es gar keinen Impfstoff mehr braucht. Jetzt zu sagen: "Bis wir einen Impfstoff haben..." finde ich diesbezüglich ebenso wenig durchdacht wie die Äußerung: "Jetzt ist wieder Normalität angesagt.".

Das hat für mich schon auch was von "Lagerpolitik", nur dass es sich um das entgegengesetzte Lager handelt.

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stern
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Beitrag Di., 26.05.2020, 18:17

Auch die Olympischen Spiele macht (in dem Fall) Japan von Impfstoffen und Medikamenten abhängig... Auch realistisch aus meiner Sicht:
Japans Ministerpräsident Shinzo Abe sagte nun, die Realisierung der Spiele von Tokio hänge davon ab, ob Medikamente und ein Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung stünden.

Es würde nicht ausreichen, so Abe, bis dahin die Corona-Pandemie in Japan allein unter Kontrolle zu bringen, da Besucher und Sportler aus aller Welt zu den Spielen kämen.
https://www.welt.de/sport/article208326 ... engig.html

Auch die Fussball-EM wurde auf 2021 verschoben. Ob es dann Geisterspiele werden?
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saffiatou
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Beitrag Di., 26.05.2020, 18:18

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Nico
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Beitrag Di., 26.05.2020, 18:21

Hat’s das schon mal gegeben?
Dass ein gefährliches Virus auf natürliche Weise seine Gefährlichkeit verliert?
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Beitrag Di., 26.05.2020, 18:23

Nico hat geschrieben: Di., 26.05.2020, 18:21 Hat’s das schon mal gegeben?
Dass ein gefährliches Virus auf natürliche Weise seine Gefährlichkeit verliert?
Ja:

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Beitrag Di., 26.05.2020, 18:25

stern hat geschrieben: Di., 26.05.2020, 18:17 Auch die Olympischen Spiele macht (in dem Fall) Japan von Impfstoffen und Medikamenten abhängig...
Für mich genauso kurz gedacht.

Ich kann doch nicht etwas von einem Impfstoff abhängig machen sondern ich muss es von der Gefahr die es mit sich bringt abhängig machen. Ein Impfstoff KANN diese Gefahr bannen, aber es kann auch sein, dass die Gefahr durch etwas anderes gebannt wurde oder dass gar kein Impfstoff entwickelt werden kann und ich mir deshalb eh etwas neues überlegen muss.

Argumentativ finde ich das einfach zu sehr in Richtung "Allheilmittel Impfstoff" - also zu kurz - gedacht.

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