Nachrichten, die mich bewegen 4

[stern]

Ein Mahnmal soll künftig in Darmstadt an Menschen erinnern, die wegen ihrer Homosexualität verfolgt wurden. Ehrenamtler recherchieren Biografien der Opfer des „Unzucht-Paragrafen“.
http://www.fr-online.de/rhein-main/darm ... 97004.html

In der Gesinnung mancher auch ein Mahnmal der Schande?

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[simonius]

Ich könnte schreiben was wollt:

“Mahnmal der Schande“ heißt nun mal nicht “das Mahnmal sei eine Schande“ sondern, dass Mahnmal erinnert an eine Schande!

Auch wenn die gesamte Deutsche Journalie plötzlich kollektiv vorgibt, die deutsche Sprache bezunehmend auf den Satzbau nicht mehr zu beherrschen.
Ein Gericht wird denen schon die deutsche Gramatik wieder zurechtrücken.

Aus dem Kontext von Hocke rede geht zudem mehrfach hervor, dass er den Holocaust als größtmöglichstes Verbrechen ansieht.

[mio]

“Mahnmal der Schande“ heißt nun mal nicht “das Mahnmal sei eine Schande“ sondern, dass Mahnmal erinnert an eine Schande!

Wer laut gegen ein Mahnmal wettert, dass die Schande des eigenen Volkes aufzeigt wettert auch gegen jene, die das Mahnmal erbaut haben, mit ihm einverstanden sind und damit gegen die Übernahme der Verantwortung jener, die eine solche Haltung haben. Letztlich sagt er im Kontext: Es gibt keinen Grund sich dafür (die Geschichte) zu schämen.

Nur dass diese Aussage eben "subtil" verpackt wird, so dass er sich rausreden kann im Bedarfsfalle.

Im Grunde ist es eine rückgratslose Aussage. Aber jedem seine Helden.

[stern]

Da bist du aber neben Höcke und Gauland der einzige, der das glaubt. Und gerade da der Holocaust (oder die Verfolgung von Homosexuellen und weitere) große Verbrechen waren, ist Erinnerung daran wichtig - nicht zuletzt, dass sich das nicht mehr wiederholt. Und von wegen "Gemütszustand eine total besiegten Volkes". Ich weiß nicht, wie sein Gemütszustand aussieht. Aber Merkel wird immerhin als Vertreterin der freien Welt gehandelt *g*. Deutschland hat sich zum liberalen Land emanzipiert.

Und mögest du bitte mal belegen, wo er in seiner Rede den Holocaust als das größtmögliche Verbrechen ansieht? Ich lese eher, dass die Bombardierung Dresdens seiner Ansicht nach ein Kriegsverbrechen war.

Man könnte es glatt als Heuchelei empfinden, wenn man Terroranschläge dafür instrumentalisiert, Opfer zu bedauern... während solche kleinen Brüche (Ironie) in der Biographie Deutschlands nicht erinnerungswürdig sein sollen.

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[simonius]

Er wettert eigentlich eher gegen diejenigen, die es politisch instrumentalisieren. Zum Beispiel in der Flüchtlingspolitik, gibt es auch nur die leiseste Kritik, wird sofort die Holochaustsschuld ausgepackt. Jagt sich ein Islamiist in die Luft, sollen wir uns daran erinnern, dass wir auch nicht besser waren.

Ein solcher Missbrauch der Erinnerung wird den Opfern des Holochaust keineswegs gerecht.

[stern]

ja, ja, so die verquere Logik. Die Geschichte Deutschlands hat nichts mit der Flüchlingspolitik zu tun. Eher Bevölkerungspyramiden, usw. Wenn jemand auf die Geschichte abzielte, dann wohl Höcke selbst (Gemütszustand eines besiegten Volkes).

Wie man das auch noch relativieren kann...

Und auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole:
Und mögest du bitte mal belegen, wo er in seiner Rede den Holocaust als das größtmögliche Verbrechen ansieht? Ich lese eher, dass die Bombardierung Dresdens seiner Ansicht nach ein Kriegsverbrechen war.

Man könnte es glatt als Heuchelei empfinden, wenn man Terroranschläge dafür instrumentalisiert, Opfer zu bedauern... während solche kleinen Brüche (Ironie) in der Biographie Deutschlands nicht erinnerungswürdig sein sollen.

[mio]

Ein solcher Missbrauch der Erinnerung wird den Opfern des Holochaust keineswegs gerecht.

Damit instrumentalisiert er die Opfer des Holocausts für seine Sache. Die da lautet: Deutschland den Deutschen.

Es geht ihm nicht um irgendwelche Opfer (auch nicht die von Berlin), es geht ihm darum Anhänger für sein nationalistisches Gedankengut zu finden.

[simonius]

Er hat es nicht wortwörtlich gesagt, es geht aber aus dem gesamten Kontext seiner Rede hervor. Sogar aus dem Satz “Denkmal der Schande“ geht es schon alleine hervor. Wenn man den nur korrekt verstehen will.

[stern]

Der war gut. Er hat es nicht nur nicht wörtlich gesagt, sonder gar nicht. Im Gegenteil: Die Bombardierung Dresdens war ein Kriegsverbrechen findet sich wörtlich. Dann lese mal kontexterfassend.

[stern]

Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda unter Joseph Goebbels benutzte die Angriffe zur Propaganda: Die NS-Presse stellte die Bombardierung ab dem 16. Februar 1945 als lange geplanten Massenmord und Vernichtung einer abendländischen Kulturhauptstadt, also als Verbrechen von „Barbaren“ gegen die Zivilisation, dar, um die deutsche Kriegsschuld zu relativieren und eine Opferrolle der Deutschen zu behaupten. Das Auswärtige Amt wies seine Diplomaten am 19. Februar an, in der Auslandspresse den angelsächsischen Bombenkrieg und dessen deutsche Opfer zu betonen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Dresden

[mio]

Er hat es nicht wortwörtlich gesagt, es geht aber aus dem gesamten Kontext seiner Rede hervor. Sogar aus dem Satz “Denkmal der Schande“ geht es schon alleine hervor. Wenn man den nur korrekt verstehen will.

Das, was aus dem Kontext hervorgeht, ist: Kein anderes Volk ist so bescheuert wie wir, die wir uns zu unserer Geschichte bekennen und Verantwortung übernehmen, obwohl ja auch wir Opfer zu beklagen hatten.

Tja, nur wer hat angefangen mit dem Krieg? Sicher die bösen Juden und die Vorteile, die ihnen ihr Glaube brachte, das hat ja schon Hitler so hingedreht...

[simonius]

@Stern

Historiker diskutieren bis heute, ob diese Flächenbombardements militärisch notwendig und zweckmäßig waren und ob sie als Kriegsverbrechen zu werten sind.

https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Dresden

mio, Stern ihr beide seit die Letzten von denen ich das richtige Kontextverständnis der Rede erwarte.

[mio]

Hass erzeugt bekanntlich Hass, simonius:

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... 45914.html

http://www.sueddeutsche.de/kultur/x-sim ... -1.1106348

[simonius]

Hass erzeugt bekanntlich Hass, simonius

Gute Einsicht mio. Aber warum hasst Du dann so?

[mio]

Ich hasse nicht, simonius, ich bin nur gegen eine neue "Hasskultur". Das ist ein Unterschied.

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