Austausch zwischen Uno's und Multi's

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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lamedia
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 14:12

Ebenfalls ein schönes neues Jahr! Das Thema an sich interessiert mich auch sehr. Ich habe die Serie "United States of Tara" (Taras Welten) gesehen und fand das Phänomen der DIS, das dort auch theoretisch reflektiert wurde, sehr faszinierend. Die Mißverständnisse und das Sich-Angegriffen-Fühlen und Zurückschießen und Zurechtweisen hier im Thread finde ich recht schade.

Ich habe darüber nachgedacht, ob man die einzelnen Anteile /Persönlichkeiten nicht auch "Rollen" nennen könnte. Mit diesem Begriff ist man zwar nahe am "Schauspiel", es soll aber nicht gesagt sein, dass DIS eine schauspielerische Inszenierung ist. Im Gegensatz zum Schauspiel gibt es ja offenbar eine Art "Identifikation" mit den Rollen, und zwar in dem Sinne, das die jeweilige "Rolle" sich allem Anschein nach autonom und eigenständig verhält und deutlich abgrenzbar ist von anderen Rollen. Das heißt, dass sie von den anderen Rollen im System und oft auch von der Umwelt in irgendeinem Sinne als "anders als die andere/n Rolle/n" wahrgenommen wird, wenn sie wieder im Hintergrund ist, obwohl der Körper, mit dem sie "gespielt" wird, derselbe ist.

Verschiedene "Rollen" spielen auch Menschen ohne DIS, mal bewußter, mal unbewußter. Von bewußten Heiratsschwindlern, die in krimineller Absicht lügen und verschiedene Rollen aufbieten, um ein Ziel zu erreichen, bis hin zu den alltäglichen Rollen, die jeder in seinem sozialen Umfeld annimmt (Mutter und Tochter kann man zugleich sein, sorry für diese Banalität.)

Mir scheint, es sind vor allem der Grad der (fehlenden) Kontrolle über die Rollen/Wechsel und der Grad qualitativen und quantitativen Ausprägung dieser Rollen, der den entscheidenden Unterschied ausmacht.

Ich spekuliere mal wild weiter und hoffe, es fühlt sich durch meine Inkompetenz niemand angegriffen. Normalerweise ordnet man einem lebenden menschlichen Körper eine "Identität" zu und akzeptiert auch eine gewisse Spannbreite und Variabilität in ihren Verhaltensäußerungen. (Jemand kann ein fieser Chef sein und einmal im Monat im SM-Studio zum gestraften Kind werden.) Normalerweise geht man aber davon aus, dass diese Variabilität und Flexibilität, die Fähigkeit Rollen zu spielen, nicht "identitätsstörend" ist. Ist also das Kriterium zur Unterscheidung einer "Störung" dann, dass die Rollen, die in der DIS aufgeboten werden, nicht kontrolliert werden und integriert sind? Vielleicht ist das banal - aber für mich wäre das eine erstmal ganz einleuchtende Erklärung.

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Jenny Doe
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 14:14

Hallo Myhre
Myhre hat geschrieben: Ich nehme das nicht wie ein Teil meines Ichs wahr,sondern als eine andere Person.
Der Gedanke kam mir ganz oft beim Lesen des Threads, nämlich die Frage, ob der eigentliche Unterschied zwischen DISler und Uno darin bestehen könnte, dass zwar alle gleichermaßen (also Unos und Disler), Persönlichkeitsanteile haben, Stimmen hören, Amnesien haben, Filmrisse haben, ... Unos diese als Ich wahrnehmen während DISler diese nicht als Teil des Ichs wahrnehmen können, sondern als eine andere Person.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Myhre
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 14:17

Ja,genau darin besteht der Unterschied

Rollen kann man die Anteile nicht nennen,denn das wird nicht "gespielt" sondern wird vom Betroffenen so erlebt.
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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lamedia
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 14:25

Ja, ich wollte Rolle auch vom "Schauspiel" abgrenzen. Rollen in dem Sinn, dass sie wie eigenständige Persönlichkeiten aussehen und auch empfunden werden. Aber auch in dem Sinne, dass wie beim Schauspieler dahinter immer derselbe (landläufig so identifizierte) Körper steht. (Auch wenn ich gelesen habe, dass sich sogar körperliche Merkmale, Haltungen, Hormone usw. mitändern können.)

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SoundOfSilence
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 14:37

...ich glaube es ist eher so, dass ein Multi weiß, dass wenn er "nicht da ist" jemand anderes "da" ist - und jede dieser Persönlichkeiten hat (wie ein Uno auch) eben eine gewisse Flexibilität, eine Variabilität, eine Identität - und erfüllt verschiedene soziale Rollen - es ist eben KOMPLEXER ...

Ich finde das Bild eines Multis, der aus mehreren Unos besteht übrigens gar nicht schlimm - und auch nicht verkehrt. Ich würde vielleicht ergänzen, dass diese "Unos" im Multi für sich oft psychische Probleme haben UND für sich meist nicht ganz so viel Variabilität aufweisen wie bei einem "normalen Uno" - jedenfalls ist das von außen meine Beobachtung, dass es dann eher zum Wechseln kommt, weil die Bandbreite, die einem dieser "Uno-Anteile" eben nicht so breit ist und dann eher wieder geswitcht wird/werden muss... Wäre mal die Frage, wie das die Multis hier erleben? Seid ihr in euren Einzelpersönlichkeiten ebenso flexibel, oder seid ihr da doch irgendwie etwas starrer im Vergleich zu den Unos die ihr kennt?
Hello darkness, my old friend...


Widow
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 14:39

LovisTochter hat geschrieben:dass immer wieder die selben Personen mit haarsplterischem Pipifax
Vielleicht ist es Dir entgangen, aber das, was Du "haarspalterischen Pipifax" nennst, hatte für einige Personen hier eine wichtige Bedeutung. Und das sind zahlenmäßig etwa so viele gewesen wie die, die mit Dir von "haarspalterischem Pipifax" sprechen (oder muss man jetzt schon jeden Eurer Innis als eine Person zählen ?! Als eine Person sollen sie ja gelten, wie hier mehrfach verlautbart wurde).
LovisTochter hat geschrieben:Da werden Unterstellungen getätigt die wenig andere sehen
Und auch hier muss ich erneut darauf hinweisen, dass sich die Zahlen derer, die sich gegenüberstehen (ja: so martialisch ist das ...!), in etwa gleichen.
LovisTochter hat geschrieben:Niemand hat hier oder sonstwo darum gebeten einen Diskurs in die Linguistik machen zu wollen.
Einige hier haben beobachtet, dass Multis einen "anderen" Sprachgebrauch pflegen, wenn es um die Krankheitsbezeichnung geht. Darüber haben sich mehrere Menschen hier "ausgetauscht".
Ja, da ging es einmal nicht um das ach so viel schlimmere Leid der Multis ... Da wurde sehr sachlich darüber nachgedacht, was dieser Sprachgebrauch aus-sagt. Vermutlich musst Du deswegen nun aus diesen wenigen Bemerkungen dazu (wenig - gemessen z.B. an den elaborierten und minutiösen Erlebensschilderungen der Multis hier) gleich einen ganzen Linguistik-Exkurs (das meintest Du doch?) stricken, der Dir natürlich lästig ist.
LovisTochter hat geschrieben:Die "Anderen" scheinen eine Sprache zu sprechen, ihr zerfleddert diese immer wieder aufs neue und schafft damit Probleme die es vorher nie gab.
Ja, genau, so einfach ist das, nicht wahr? Da wo Ihr Euch kritiklos in gegenseitigem Wohlwollen umarmen könnt (das dann "Austausch" zu nennen, finde ich geschmacklos), da ist's so schön warm und dunkel. - Bloß kein Licht !

Mich schaudert.
Tschüss!

Kursive editiert.
Zuletzt geändert von Widow am Fr., 01.01.2016, 15:02, insgesamt 1-mal geändert.


Jenny Doe
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 14:41

Hallo SoundOfSilence
Und werde in meinem Leid (ständiges zu spät kommen, nicht genug "schaffen", zu wenig Zeit haben etc) auch nicht gesehen.
Ich verstehe das Problem, schon lange. Dennoch ist und bleibt es so, dass auch Unos solche Probleme haben. Bei dir, als DISler, rühren Deine Probleme von Switches usw. her. Bei Uno liegen andere Gründe vor.
Jedes für sich einzeln zu betrachten, in irgendein Kontinuum zu übertragen, damit das ganze gut VERGLEICHBAR wird mit Unos
Ich verstehe beim besten Willen nicht, warum es in diesem Thread immer um "Vergleichbar machen" geht. Ein Kontinuum hat für mich nicht den Zweck mich mit anderen zu vergleichen, sondern einfach nur zu gucken, wo auf der Skala ich stehe. Dabei kann ich ganz links stehen, und keine Merkmalsausprügung haben oder ganz rechts und eine hohe Merkmalsausprügung haben.
das ist natürlich eine Unterstellung von mir
Ja, das ist es. Und sie ist völlig absurt. Ich denke halt einfach anders als Disler hier. Ich brauche es nicht mich auf Biegen und Brechen mit anderen vergleichen zu müssen und mich von anderen abgrenzen zu müssen und in eine Kategorie zu gehören und um mich mit der Kategorie zu identifizieren, ... Ich verstehe dieses ganzes "Bei Unos ist das nicht so schlimm"-Denken nicht. Mir ist das völlig egal, ob es bei Unos oder Disler schlimmer ist, weil mich der Mensch und nur der Mensch interessiert. Wenn der Mensch sagt, "bei mir ist das schlimm", das reicht mir das um ihn ernst zu nehmen und um ihn in seinem Leid zu sehen". Wenn der Mensch auf dem Kontinuum eine hohe Merkmalsausprägung aufweist, dann reicht mir das völlig aus um das Leid des Menschen zu sehen. Ich brauche das nicht in Kategorien zu denken "aber bei den Dislern ist das viel schlimmer".
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.


Vincent
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 14:43

Hallo mio,
mio hat geschrieben:und ein happy new Yahh!
Happy, happy, happy, happiness... Yeah!

mio hat geschrieben:da sprichst Du für meine Begriffe einen Punkt an, der wohl oft "missverstanden" wird. Jeder einzelne Anteil HAT eine Identität. Die ist einfach DA. All diese "unterschiedlichen" Identitäten unter einen Hut zu bekommen - sie also zu "einer einheitlichen" Identität werden zu lassen ist das Prob.
Dann haben die Anteile möglicherweise mehr Identität als die 'anscheinend normalen Persönlichkeiten'. Mir fiel auf, dass die ANP zumindest recht zuverlässig funktioniert. Aber sie scheint/scheinen das auch nur sein zu können, weil sie sehr 'gefühls-nüchtern' agieren.
Aber ist die permanente Verbindung zum Gefühl/zum Empfinden nicht eben das, was Identität ausmacht?

Was die Identität der Anteile angeht, die ja äußerst gefühlig sind oder sein können: Sie haben ja zumeist nicht einmal Kenntnis von anderen Anteilen, geschweige denn die Einsicht, mit (allen) anderen Anteilen zu 'einem' verschmelzen zu wollen. Für mich ist nach allem was ich nun über so ein 'System' weiß, undenkbar, dass es eine 'Fusion' aller Identitäten zu einer geben wird.
Würdest du für dich von einer gelungenen Integration sprechen bzw. diese für möglich halten?

Es gibt auch noch einige Anteile in wohl jedem 'System', die völlig bewusstlos sind und deshalb garantiert ohne Identität sind. Wie sollten solche Anteile z. B. je einer Integration zustimmen?
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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SoundOfSilence
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 14:52

Hey Jenny Doe,

nur fürs Protokoll: Ich bin und habe nicht DIS - ich bin einfach ein Uno mit einer gestörten Identität und Dissos. Vielleicht gründe ich doch noch meine eigene Gruppe, aber vorerst...


Und wenn du von einem Kontinuum schreibst, und davon dass dann jeder sehen kann wo er steht, egal was er sonst noch so hat - genau dann habe ich den Eindruck, läuft es eben auf einen Vergleich heraus... Aber wenn du ohne Vergleiche auskommst - gut! Ich hatte da ein anderes Gefühl... Und ich kann sagen:

Ich nicht. Ich vergleiche. Ich überlege, wie ist das bei mir, ich frage, wie ist das bei anderen, ich erkenne, was ist gleich, was ist ähnlich, was ist ganz anders. Und dann irgendwann (für ich im stillen Kämmerlein und unter Freunden) kommt bestimmt auch eine Bewertung rein. Ich bin so - ich kann gar nicht anders - weil ich mich in diesem Abgrenzen und Eingrenzen eben selber "fasse" - ohne damit irgendwen anders "zu beschädigen".

Meine Unterstellungen können dich "Kalt" lassen - und du kannst sie gerne abtun. Ich kann nicht in dich rein gucken und ob ich "recht" habe oder es ganz und gar abstrus ist, das weißt nur du allein. Aber ich habe formuliert, wie du BEI MIR ankommst, wie du AUF MICH wirkst - und was immer du inhaltlich davon hältst, ich habe dir gewissermaßen ein Geschenk gemacht: ehrliches Feedback . Und ich habe es als solches kenntlich gemacht: Als MEINES, als meine Reaktion AUF DICH. Nicht versteckt, nicht ausagiert, sondern offengelegt. Das ist ein seltenes Geschenk, ich freue mich meistens sehr, wenn ich ein solches Geschenk bekomme...
Hello darkness, my old friend...

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Myhre
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 15:05

Lieber Vincent,
ich hab keine "bewusstlosen" Anteile...
jedenfalls weiss ich nix davon.
Wie kommst du auf sowas?
HG Myhre
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Mahatma Ghandi

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Myhre
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 15:15

SoundOfSilence hat geschrieben: Wäre mal die Frage, wie das die Multis hier erleben? Seid ihr in euren Einzelpersönlichkeiten ebenso flexibel, oder seid ihr da doch irgendwie etwas starrer im Vergleich zu den Unos die ihr kennt?
Ich höre immer wieder,dass meine Einzelpersönlichkeiten da starrer,festgelegter sind in Verhaltensweisen und Eigenheiten/Spleens

Ich kann das nicht beurteilen selber.Ich kann ja nicht die Wirkung meiner Anteile auf aussen selber erleben...das kann das Gegenüber.
Ich kann das selbst nicht vergleichen...ich bin mir immer bewusst,dass ich die anderen Menschen durch meine subjektive "Brille" meine Wahrnehmung sehe.
Da gibts Blinde Flecken und Lücken....
HG Myhre
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Mahatma Ghandi


Jenny Doe
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 15:17

Hallo SoundOfSilence
Und wenn du von einem Kontinuum schreibst, und davon dass dann jeder sehen kann wo er steht, egal was er sonst noch so hat - genau dann habe ich den Eindruck, läuft es eben auf einen Vergleich heraus...
Nein, es ist nicht egal was man sonst hat. Für mich gibt es ganz ganz viele Kontinuums, da der Mensch aus ganz ganz vielen solcher besteht. Es gibt ein Kontinuum für Introversion bis hin zur Extraversion, keine Depression bis hin zu schwerer Depression, keine Amnesie bis hin zu schwerer Amnesie, ...
Ja, du kannst dieses Kontinuums zum Vergleich mit anderen nutzen. Du kannst sagen: "Ich stehe unten auf der Skala, der andere ganz oben". Nur, und darum geht es doch in diesem Thread, gibt es eben auch Unos, die eine hohe Ausprägung in einem Merkmal haben, von dem DISler sagen, das sei typisch DIS. Betrachtet man jedoch alle Kontinuums, dann stellt man fest, dass diese Uno zwar in einem "DIS-typischen" Merkmal eine höhe Ausprägung haben, in anderen "DIS-typischen" Merkmalen hingegen nicht. Diese Uno haben also keine DIS. Denn um DIS diagnoszieren zu können müssen mehrere Merkmale erfüllt sein, nicht nur eins. Hoffe, dass ich es jetzt etwas klarer verstehbarer formulieren konnte.
Aber ich habe formuliert, wie du BEI MIR ankommst, wie du AUF MICH wirkst
Das ist auch okay, das darfst du. Ich stelle halt immer wieder einen Unterschied fest zwischen diesem Forum und anderen Foren, in denen ich war/bin. Hier haben User Kenntnis von meiner Therapievorgeschichte. In anderen Foren haben User diese Kenntnis nicht. Solche Diskussionen wie diese hier, habe ich in Foren schon X Mal geführt. Während in anderen Foren geguckt wird, was ich inhaltlich schreibe und inhaltlich und sachlich argumentiert wird, wird in diesem Forum (in nahezu jedem Thread) meine Therapierfahrungen gegen mich benutzt, sobal ich etwas schreibe, was nicht der eigenen Meinung entspricht. Hier wird sehr oft nicht inhaltlich auf das Thema eingegangen. Vielmehr werden hier so mache User persönlich. Dabei ist es völlig egal, ob es nun meine Therapieerfahrung ist oder Willows eigene Erfahrungen, ... die Schwächen des anderen werden gegen ihn benutzt, auf eine oft beleidigende Art, nur weil dieser andere eine eigene Meinung hat.

Du bist da etwas anders, du gehst auch inhaltlich und sachlich auf das Thema ein. Und darum sollte es soch auch gehen, egal woher die Meinung des anderes rührt.

Das ist eben der Vorteil anderer hier, bei denen keiner weiß, wie deren Einstellung entstanden sind, weil sie nicht den Grund ihrer Einstellung preisgeben. Wenn wir wüssten, warum die anderen User denken wie sie denken, dann könnte und würde man auch bei ihnen sagen "Hat mit mir zu tun".
aber: Wessen eigene Meinung hat denn nichts mit einem selbst zu tun? Deine eigene Meinung wird genauso irgendwo ihre Wurzeln haben wie meine eigene Meinung ihre Wurzeln hat.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Myhre
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 15:18

PLEASE...Don't stänker against each other...

In meinem besten Denglisch

Bitte!
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Vincent
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 15:19

Myhre hat geschrieben:ich hab keine "bewusstlosen" Anteile...
jedenfalls weiss ich nix davon.
Das ist es ja gerade: Du weißt nichts davon. Wenn diese Anteile bewusstlos sind, wie sollst du dann Kenntnis von ihnen haben? Sie vermitteln ja nichts.
Das kann eben nur jemand erkennen, der außerhalb von euch steht.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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Entknoten
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 15:23

Ich frag mich bei solch endlosen Diskussionen immer wieso eigentlich jeder den anderen vom "Podest des Leidens" stossen möchte, und warum vielleicht manch einer denkt dass der andere aber "viel mehr Aufmerksamkeit bekommt"!

Geht nicht, oder? Kann man so nicht stehen lassen! Wo kämen wir hin, würden wir akzeptieren dass manch einer erst IN seinem und DURCH sein Leid ein Stück weit Identität bekommt!

Die meisten, die hier ein "Leid" haben, haben es doch erst dadurch, dass man vorher auf ihre Identität und Individualität keine Rücksicht genommen hat!

Wozu also vergleichen, gleich machen wollen, unterstellen?
Sobald jemand "leidet" macht es doch erst einmal keinen Sinn zu fragen welchen Namen darf Leid hat - oder schlimmer - ob es eine Daseinsberechtigung hat!

Und vielleicht kann man umgekehrt denen, die ständig bohren, gleich machen wollen, widersprechen, klein machen - vielleicht kann man Ihnen das als ihr "persönliches Leiden" zugestehen, statt sich gegenseitig überzeugen zu wollen!

Hört doch einfach auf zu kämpfen, es gibt keine "gute Seite". Akzeptiert, dass jeder einzelne ganz individuell und für sich leidet - egal mit welcher Diagnose.

Wenn JEDER mal einsehen würde dass wir alle auf irgendeine Art gestört sind - erst dann kann wohl ein Austausch stattfinden.
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero

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