All das ist möglich und passiert zu gewissen Teilen sicher auch...
Es sieht danach aus, daß man derzeit dort evtl. Kernreaktionen hat stoppen können. Dafür braucht es flüssiges Wasser, welches mit Borsäure versetzt ist. Anscheinend wird immer noch viel Wasser verdampft, teilweise sieden die Becken wohl noch, weshalb ständig von außen nachgefüllt werden muß. Natürlich wird mit dem Dampf auch Radioaktivität transportiert, aber ganz sicher nicht soviel, wie in der Flüssigkeit enthalten ist, wenn sie evtl. irgendwo aus- bzw. überläuft. Da man aber eigentlich nicht weiß, wie voll die Becken tatsächlich sind, kann man auch das wohl kaum vermeiden. Der Teil gelangt wohl am ehesten ins Meer...
Das ist aber alles nichts im Vergleich zu den immer noch möglichen Wasserstoffbränden bzw. -explosionen oder gar einer unkontrollierten Kernspaltung!!!
Da ist das Sieden und Verdampfen des Kühlwassers im Moment noch das kleinste aller Übel, welches man so lange in Kauf nehmen muß, bis die Becken wieder vollständig heruntergekühlt sind.
Nein, leider nicht. Es ist unmöglich, elektronische Sensoren ausreichend gegen die Strahlung abzuschirmen.stern hat geschrieben:Und es gibt technisch und menschlich vertretbar keine Möglichkeit nachzusehen, wie es um die Brennstäbe bestellt ist bzw. wie es im Inneren des Reaktorkerns aussieht (z.B. über Kameras)? Dass das (in den Reaktorkern zu sehen) nicht möglich sei, hieß es zumindest hin und wieder. Und zumindest messen scheint man ja zu können, dass Brennstäbe teils freiliegen, also nicht mit Wasser bedeckt sind (wobei es das erste Mal ist, dass ich über eine solche Meldung stolpere... vermutlich wird en detail auch nicht veröffentlicht, keine Ahnung)
Alles, was gemessen werden kann, sind einfache Parameter, wie z.B. Kühlwassertemperatur und Füllstand sowie Dampfdruck und Temperatur. Im Normalbetrieb kann man dann anhand thermischer Modelle auf den aktuellen Betriebszustand im Reaktorinneren schließen.
Derzeit kann man nur anhand von groben Schätzungen Vermutungen über den Zustand der Reaktoren anstellen. Bereits über das Ausmaß einer Kernschmelze sagen solche Messungen reichlich wenig aus, weil dann ja die Kühlung der Brennstäbe versagt hat und anhand der Kühlmitteltemperatur nicht mehr auf die Spitzenwerte im Reaktorgehäuse geschlossen werden kann.