Liebt mich mein Analytiker oder ist es nur Einbildung?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle.
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Beitrag So., 12.03.2017, 13:44

Maya1991 hat geschrieben: So., 12.03.2017, 13:28
Damit kannst du nur dich selbst meinen liebe Candle, hast du einen Spiegel zu Hause? Guck mal rein ab und zu.[
Was sagt denn der Spiegel eigentlich? Du wirst doch eine Antwort haben?
Ach - und wie vorher schon gesagt: Halt dich raus aus meinen Beiträgen, ich möchte nicht mit dir zu tun haben.
Ich kann mich einfach nicht raushalten, wenn sowas passiert, dass du andere User diffamierst und auslachst, weil du zu wissen glaubst wie Analyse geht, dass du meinst einen gestandenen Analytiker so im Griff zu haben, dass er nicht mißbräuchlich bei dir agieren kann. Auf Grenzen achten? Nee, das solltest du GAR NICHT müssen müssen in Therapie.

candle
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Maya1991
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Beitrag So., 12.03.2017, 14:05

Außer dir in Bezug auf mich sehe ich hier gerade weit und breit niemanden, der jemand anderen diffamiert. Meine Güte Candle, jetzt mal im Ernst, kannst du immer nur das absolut schlechte in den Umständen um dich herum sehen? Meinst du die Welt besteht nur aus schlechten Absichten? Es gibt viel Mist auf der Welt, aber manche Menschen meinen es wirklich gut, sehen ihre eigenen Fehler ein und vergeben auch gern die Schnitzer anderer (so wie mein Analytiker und ich es in der Analyse versuchen - es war keine Rede davon, dass ich ihn im Griff habe, an Machtverhältnissen ist mir eh nicht gelegen, nur an Heilung).


mio
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Beitrag So., 12.03.2017, 14:23

candle. hat geschrieben: So., 12.03.2017, 13:44 Auf Grenzen achten? Nee, das solltest du GAR NICHT müssen müssen in Therapie.
Candle, ich mache zwar keine Analyse, aber mir wurde in der Therapie ganz klar gemacht, dass ich nicht nur auf meine Grenzen achten darf sondern dass ich es sogar SOLL. Therapie ist nicht "das Leben", aber man kann in ihr was "fürs Leben" lernen. ;-)

Zum besseren Verständnis: Grenzen sind stets individuell. Ein Therapeut KANN also nur dann auf die Grenzen des Patienten wirklich Rücksicht nehmen, wenn er sie kennt. Meint: Es ist durchaus auch die Aufgabe des Patienten persönliche Grenzen zu erkennen und auch zu äußern.

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Elisabeth III
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Beitrag So., 12.03.2017, 14:27

Hallo Maya,

ich wollte eigentlich nur mal loswerden, dass ich es gut finde, dass Du Deinen eigenen Weg suchst und gehst und Dir da nicht reinreden lässt. Beziehungen finden ausschließlich zwischen zwei Menschen statt. Von außen kann man sich Rat und Einschätzungen holen, wirklich abschließend beurteilen kann aber niemand außer den Beteiligten die Feinheiten der Beziehung.

Ich habe selbst schon erlebt, dass mein Therapeut sich deutlich falsch verhielt, weil "Seins" im Vordergrund stand. Es brauchte Zeit und offene Gespräche, um die Beziehung neu zu bearbeiten / erarbeiten. Aber mein Gott nochmal: Niemand kann sich über mehrere Jahre hinweg perfekt und fehlerfrei verhalten. Das sollte man sich in jeder Form von Beziehung, privat oder professionell, schon gegenseitig zugestehen.

Ob es für Euch gut enden wird, kann niemand wissen, auch Ihr selbst nicht. Ich finde es aber gut, dass Du es versuchst und bin überzeugt, dass Du genug Reflektionsfähigkeit besitzt, den Erfolg oder Misserfolg fortlaufend ehrlich zu hinterfragen.

Alles Gute für Dich!

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candle.
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Beitrag So., 12.03.2017, 14:36

Maya1991 hat geschrieben: So., 12.03.2017, 14:05 Meine Güte Candle, jetzt mal im Ernst, kannst du immer nur das absolut schlechte in den Umständen um dich herum sehen?
Du kennst mich doch nun lange genug, dass du weißt, dass ich gerade nicht ein schwarz/ weiß Seher bin.

Wenn du meinst, dass du dich innerhalb weniger Tage, Wochen und Monate so ändern kannst: Herzlichen Glückwunsch, du bist hochbegabt.

Ich schreibe auch nicht von böse oder schlecht, sondern zu dir was ich sehe.

candle
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mio
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Beitrag So., 12.03.2017, 14:42

Maya1991 hat geschrieben: So., 12.03.2017, 12:59 Klar ist "Liebe" ebenso wie Begehren/Sexuelle Wünsche, Verliebtheit, Freundschaft erstmal prinzipiell möglich zwischen Menschen, die viel Zeit miteinander verbringen - daher auch in einer Therapie, wie das reflektiert und was daraus gemacht wird, ist entscheidend!
Sehe ich auch so. Zumal sowas ja auch "Schwankungen" unterliegen kann. Wichtig finde ich, dass es möglich ist ehrlich und respektvoll miteinander zu sprechen und sich auch gegenseitig wahrnehmen zu können. Nicht nur in der Therapie, sondern auch im "echten Leben".

Mir kommt es hier im Forum oft so vor, als würde "Liebe" (Zuneigung, Begehren, Nähe, Vertrauen etc. im weitesten Sinne) als irgendsowas "besonderes", "exklusives" für das es nur eine "feststehende Form" gibt, gesehen, was ich persönlich für Unsinn halte. "Liebe" ist wie eine lebendige Pflanze, wie etwas, das wächst, Stürmen standhält, Wurzeln hat, Veränderung erfährt, mal loslässt, mal festhält. "Liebe" ist "Leben" in seiner reinsten Form und kein "romantischer" Hollywood Film. Der romantische Hollywood Film lässt uns sehnsuchtsvoll seufzen, weil wir zurück wollen in die "sichere Ewigkeit" des "Uterus", aber das können wir nicht. Nicht, wenn wir leben wollen.


mio
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Beitrag So., 12.03.2017, 14:43

candle. hat geschrieben: So., 12.03.2017, 14:36 Du kennst mich doch nun lange genug, dass du weißt, dass ich gerade nicht ein schwarz/ weiß Seher bin.
:lol: :lol: :lol:

Der war gut! Woher willst Du denn wissen, wie gut Maya Dich kennt? Ich habe eher den Eindruck, sie möchte Dich gar nicht "kennen"... :anonym:


ziegenkind
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Beitrag So., 12.03.2017, 14:59

maja, ein nebensatz von dir hat mich an meine analyse erinnert. du schriebst, dein analytiker habe erkannt, dass du ihm in der mutterrolle begegnet bist und damit ein begehren seinerseits ausgelöst hast. um ein paar ecken herum, kommt mir das bekannt vor.

ich war als frau bei einer frau und da ich nicht lesbisch bin, gab es eigentlich kaum je wirklich erotisiertes begehren in unserer beziehung. begehren und verstrickungen hingegen schon. am ende meiner 7-jährigen analyse hat mir meine therapeutin den einen oder anderen einblick in ihre gegenübertragungen gegeben.

ich war oft in einer negativen übertragung gefangen, trat dann ihr gegenüber harsch und vorwurfsvoll auf. ich weiß, dass ich und mein unbewusstes ihr damit auch zeigen wollten, was ich noch nicht sagen konnte, wie meine eltern früher mit mir umgegangen waren, wie sie mir immer wieder zubrüllten, wie wertlos und mangelhaft ich war.

wenn ich genau so agierte, fühlte meine therapeutin sich mir gegenüber mitunter so, wie gegenüber ihrem autoritären vater; wie damals wollte sie mir unbedingt beweisen, dass sie es doch hinkriegt. ich habe diese verstrickungen oft gespürt; v.a. habe ich aber auch immer gemerkt, wie es meiner therapeutin gelang, sich langsam aus den fallstricken zu befreien. sie hat das damals ein wenig vage benannt: wir seien wie auf einer wippe in einer unguten dynamik befangen, sie müsse deshalb einen schritt zurück gehen, aber nicht, weil sie mich bestrafen wolle, sondern weil sie mich und unsere beziehung schützen wolle.

das war damals schon immer ganz merkwürdig: ich hab sofort verstanden, dass das gut für mich ist und mich nie zurückgewiesen gefüht. das gespräch am ende über diese situationen war mit das bewegenste, das ich erlebt habe in meinem leben. es hat es mir so viel einfacher gemacht, auch meine weniger angenehmen seiten als ergebnis meiner geschichte anzunehmen. (denn wir wissen doch, nur das, was man angenommen hat als zu sich gehörig, nur das, wofür man verantwortung übernommen hat, kann man aushebeln)

will heißen: doch, ich glaube fest daran, wenn man sie in worte fassen kann, kann viel gutes erwachsen aus so einer verstrickung.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Möbius
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Beitrag So., 12.03.2017, 15:00

@ Maya

Es geht hier so fröhlich weiter, wie es aufgehört hat ! :axt: Ich kann mich an wenig threads hier erinnern, die gleichzeitig so interessant und so widerwärtig verlaufen sind. Eine gewisse morbide Faszination hat das schon ...

Zur Sache:

Verliebtheit ist immer eine psychotische Projektion und in aller Regel die des gegengeschlechtlichen Elters, wie er im Ödipus-Konflikt ein - verfremdetes - Erinnerungsbild hinterlassen hat. Das steht ja schon in den "Drei Abhandlungen". Es können aber auch andere infantile Sexualpartner gewesen sein - bei mir ist es häufig eine Kindergärtnerin, die ein mehrwöchiges "pädosexuelles Experiment" mit mir veranstaltet hatte: (über-)groß, dürr, Wuselmähne, fröhlicher Habitus - wenn ich solchen Menschen auch nur auf der Straße begegne, gibt's Flecken in der Hose ! Daneben gibt es die Verliebtheit in "entwertende Frauen" - Idealtypus: poststrukturalistische, aggressiv-narzistische Kampflesbe - die nach dem Bild von der Inzest- und Mißhandlungs-Mutter orientiert ist.

Was ich so bei Freud nicht gelesen habe, aber vermute: was man gemeiniglich "Beziehung" nennt, das ist eine Re-Inszenierung, die zwei Vorlagen folgt, die einander wohl regelmässig überlagern: nämlich die Beziehung der Eltern, wie sie das ödipale Kind wahrgenommen hatte und die Beziehung, die das Kind mit dem gegengeschlechtlichen Elter führen wollte bzw. zu führen begonnen hatte - und jeweils natürlich verfremdet. Diesen re-inszenierenden Charakter schließe ich auch aus dem ja häufig sachwidrigen und destruktiven "Beziehungsverhalten". Ich glaube sogar, daß diese Re-Inszenierung zur Integration des Ödipalen Traumas führen kann. Das sind dann diejenigen beneidenswerten Menschen, die sich niemals mehr in ihrem späteren Leben verlieben müssen.

Soso, Du möchtest gerne Fußball gucken ? Mir fällt dazu was Makaberes ein:

Stanley Laurel - der "Doofe" von Laurel&Hardy, starb alleine in seinem Krankenzimmer. Nur eine Krankenschwester war bei ihm. Er rief nach ihr:
"Schwester!"
"Mr. Laurel ?"
"Schwester ! Ich möchte jetzt gerne skifahren !"
(Die Schwester, völlig baff) "Aber ... äh ... Mr. Laurel - können Sie denn überhaupt skifahren ?!"
"Nein Schwester - aber ich möchte trotzdem jetzt lieber skifahren!" sprach Laurel und verschied.

;-)

Halt die Ohren steif !

Gruß
Möbius


mio
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Beitrag So., 12.03.2017, 15:13

Ich stimme der Erfahrung/Erkenntnis des "Schlüsselreizes" zu. Nur dass dieser nicht immer "äußerlich (im Sinne von "Aussehen")" oder "sexuell" (so wie man es allgemein versteht) sein muss, meiner Meinung nach. Aber ich kam irgendwann "dahinter" dass alle Situationen in meinem Leben in denen ich mich sozusagen auf "den ersten Blick" verliebte "Überraschungssituationen" waren.

Meint: Ich ging von etwas "aus", was sich recht schnell als "fehlerhaft" herausstellte. Meist davon, dass mein "Gegenüber" ein "arrogantes Arschloch" ist, dass mich eh nicht wahr nimmt/wahrnehmen wird/kann. Das ist klar eine Wiederholung meiner frühen "Kindheitssituation".

Und "sterben" gehört zum neu werden können dazu. Kann man auch im "Leben" tun. :)

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Lockenkopf
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Beitrag So., 12.03.2017, 16:43

Maya1991 hat geschrieben: So., 12.03.2017, 12:59

Die Intensität der "Verwicklung" mit mir, die mein Therapeut beschreibt, hat natürlich zwar mit mir, vermutlich aber auch sehr viel mit ihm zu tun. Er vermutet, dass ich in Beziehungen und damit auch ihm gegenüber die Therapeutenrolle (Mutter-Rolle) eingenommen und ihn dadurch (durch sein eigenes Defizit in diesem Bereich) von mir abhängig gemacht / zu Wünschen und Verlangen mir gegenüber "verführt" habe (statt umgekehrt). (Auch in der Fachliteratur und hier im Forum wird dieser Vorlauf - PatientIn übernimmt die Rolle des/der TherapeutIn im Falle von Verstrickungen / Übertragungsliebe ja oft beschrieben..)
Das sind die Probleme deines Th., nicht deine. Das ganze sollte dein Th. mit seinem Supervisor oder eigenen Psychotherapeuten diskutieren, nicht mit Dir. Du solltest darüber eigendlich garnichts erfahren.


Craaazy Stuff. So langsam würde ich fast am liebsten gar nichts mehr von Analyse wissen und nur noch Fußball schauen (bisher schaue ich kein Fußball).. dummerweise schreibe ich aber zu allem Überfluss (Psychoex und laufende Analyse) meine Abschlussarbeit teilweise über psychoanalyitsche Themen, das ist zwar faszinierend, aber mitunter wirklich unheimlich und wahnsinnig (!) kompliziert. :)
Ich kenne die Situation, Pat. in dem Bereich zu sein, den man selber lernt oder berufstätig ist. Man musst sich entscheiden als Kollege behandelt zu werden, oder aber Pat. zu sein.
Ist natürlich verlockend für einen Anfänger, sich als kompetenten Kollege für Supervision zur Verfügung zu stellen. Nur, was hilft dir das?
Deine Anliegen geraten ins Hintertreffen.

Wenn ich in meinem eigenen Fachbereich Hilfe beanspruchen muss, stelle ich mich "dumm", genau so "dumm" wie meinen "Pat." sind. Ich weis weder welche Ausgangsposition gefordert ist, noch welche Bewegung der Th. von mir verlangt. Es ist sein Job mich anzuleiten, oder meinen Körper zu führen. Es ist sein Job, die Bewegung zu beurteilen und den nächsten th. Schritt zu planen. Denn er trägt die Verantwortung für das was er tut. Und nur auf der Basis ist mir geholfen.

Und ob das Gewicht meines Beines bei ihm Rückenschmerz verursacht, interessiert mich auch nicht. Da muss er sich eben anders hinstellen, ohne mit mir darüber zu diskutieren.
Zuletzt geändert von Lockenkopf am So., 12.03.2017, 16:57, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Möbius
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Beitrag So., 12.03.2017, 16:45

@ mio

Ich pflichte Dir hier vollkommen bei: bei meiner "Mutter-Schiene" ist die Anatomie völlig gleichgültig, oftmals sogar meiner in ihrer Jugend "gut-fraulichen" und später übel schwabbeligen Mutter zuwiderlaufend, während die "Tante-Gisela-Schiene" (so hieß die Kindergärtnerin) wirklich an diesen äusserlichen, körperlichen und sexuellen Merkmalen hängt. Es ist auch wirklich - jenseits meiner Vorliebe für cochonerien - eine sehr sexualisierte, körperbezogene Verliebtheit, die sich dann bei mir einstellt. Mein Erinnerungsbild, das projiziert wird, ist eben ein Sexualisiertes - insbesondere dasjenige von Tante Gisela ist auch nicht durch anderweitiges Beziehungsverhalten beeinflußt. Es war sozusagen eine reine Sexgeschichte.

Diese Verhältnisse weichen vom Üblichen sehr stark ab: normalweise wurde zwar vom ödipalen Kind eine sexuelle Beziehung erstrebt, aber sie kam ja eben nicht zu Stande - Inzest ist zwar häufiger, als allgemein angenommen, aber eben nicht die Regel.

Es gibt ja schließlich auch viele Menschen, die überhaupt keinen solchen eindeutigen "Typ" haben. Wie Du selbst beschreibst, kann es eine bestimmte Situation sein, ein Muster, daß im Verhalten eines Einzelnen oder in einer typischen Szene erkannt wird, und sodann die Projektion auslöst.

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Maya1991
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Beitrag Mo., 13.03.2017, 14:56

Ziekenkind:

Das hört sich doch nach einem nicht immer leichten, aber sehr gewinnbringenden Prozess für dich an (vielleicht für euch beide!). Schön zu hören. :)

Möbius:

Tatsächlich hat Fontane irgendwo mal gesagt "Die Wahrheit gibt es nur im Tod" ;) Um sicherheitshalber aber Mios Ergänzung dazuzuholen - auch dieser ist in der Analyse, so wie alles, symbolisch zu sehen. Was mit dem Eintauchen ins Unbewusste und beim Wiederauftauchen "stirbt" ist der alte Konflikt, welcher die psychische oder psychosomatische Krankheit verursacht, Ziel ist eine Art Neugeburt :D

So sehe ich übrigens auch die Übertragung(sliebe) - als eine Art (symbolischer!) Zeugungsakt, welcher darauf abzielt, dass beinahe gleichzeitig mit dem neu konstituierten Ich auch der ganze alte Mist rausgeschwemmt wird.. und idealerweise verwickelt sich das Neugeborene dann nicht in der Nabelschnur... :-> bzw. ist der Zeugungspartner gleich auch noch talentierte Hebamme... :anonym:

Muss man aber auch nicht so sehen, für mich macht es Sinn. :)

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Maya1991
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Beitrag Mo., 13.03.2017, 16:24

Achja, Lockenkopf:

Ich bin weder therapeutisch tätig noch studiere ich Psychologie. :)
Mein Hang dazu, andere verstehen und versorgen zu wollen, ist frühkindlich bedingt (Parentifizierung etc.) - das ist also nicht nur "Schuld" des Therapeuten, dass ich da Mutti spiele, wo ich Kind sein dürfen sollte. Und dazu kommt halt noch ein gewisser Wissensdurst, ein früheres (abgebrochenes) Studium im psychologischen Bereich und mein aktuelles Abschlussthema, das sich unter anderem mit Psychoanalyse beschäftigt.

Und ich denke, wenn die emotionale Geschichte und Gegenwart des Therapeuten in meine Behandlung reingerät, dann ist das zwar nicht idealtypisch, hat aber offensichtlich mit beiden Beteiligten zu tun. Wenn man das offen bearbeitet (und nicht ausagiert) kann das sogar gut sein am Ende (siehe Ziekenkinds Beispiel.)

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Möbius
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Beitrag Mo., 13.03.2017, 21:59

@ Maya

Ich möchte Dich mal auf folgenden thread hinweisen, der aus einem anderen thread als OT auf mein Betreiben herausgeschnitten worden ist. Leider habe ich diesen neuen Faden wegen meiner dort benannten Beeinträchtigungen noch nicht wieder aufnehmen können. Wenn es Dich interessieren sollte, bist Du aber gerne herzlich eingeladen, dies an meiner Stelle zu tun.

Und eine indiskrete Frage kann ich mir und Dir nicht ersparen: Dir nach Deiner Profession ?!

Wenn das zu indiskret sein sollte, dann entschuldige ich mich im voraus !

Gruß
Möbius, der von Hause aus Jurist ist

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