Austausch zwischen Uno's und Multi's

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Candykills
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 02:12

Ganz ehrlich Pivello, du kannst mich sehen wie du willst, ich hab dazu keine Meinung, ich bin nicht davon abhängig welchen Unfug du und die zwei typischen anderen User in mich und mein Geschriebenes interpretieren.
Ich kann dir nur sagen: die fehlt es hinten und vorne an Einfühlsamkeit...schönes Leben noch.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Candykills
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 02:18

Ich bin raus aus diesem sinnlos Thread, die gleichen Leute wie immer hauen sowieso immer das selbe um die Ohren.
Man kann in anderen Threads mit anderen Leuten sich normal austauschen, ohne das es immer um Wertung geht und man sich 500 mal erklären muss. Viel Spaß noch, meine Lebenszeit ist mir dafür zu schade.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


mio
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 04:05

Mir ist zum "neuen" Jahr was aufgefallen, in diesem "Zusammenhang" hier:

JA, ich halte mich für einen "guten" Menschen. Einfach weil ich hinsehen kann. Weil ich sowas wie "ehrliche" Werte habe. Weil ich eben NICHT auf etwas poche und poche (oder pochen muss), dass jeglicher Grundlage entbehrt.

Thanks god!

Happy 2016 für alle, die offen sind dafür!

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LovisTochter
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 05:31

Puh, insg. 41 Seiten und alleine 12 Seiten in den letzten Stunden.

Ganz ehrlich? Ich hatte mich über diesen Faden gefreut, fand es prima, das ich Fragen stellen konnte ohne dafür verurteilt zu werden, als Zweiflerin oder Böse, die jemandem was nehmen will, oder, oder, oder, gesehen zu werden. Danke dafür!

Ich find es so schade, dass immer wieder die selben Personen mit haarsplterischem Pipifax die Aufmerksamkeit auf sich ziehen müssen um endlich mal beachtet zu werden. Da werden Unterstellungen getätigt die wenig andere sehen, Vorurteile aufgebaut die es eigentlich gar nicht gab und Konflikte geschürt die vollkommen unnötig und an den Haaren herbeigezogen sind. Ich verstehe das Problem nicht! Die Personen die sich hier nicht gesehen und/oder verstanden fühlen können doch den Faden verlassen und müssen nicht zwanghaft versuchen die Gegenüber zu bekehren oder von ihren Weißheiten zu überzeugen, allen Beteiligten und Mitlesenden Ihre Sicht auf Sprache und deren Macht zu erklären. Es darf ja gerne sein, dass diese Personen sich der Sprache "besser" (was auch immer dieses besser bedeuten mag) bedienen, und? Es sind nur die ach so auf Korrektheiten bedachten Personen, die hier (und nicht nur hier) in einer Tour zu Missverständnissen beitragen oder diese sogar forcieren. Ich versteh einfach nicht, warum diese Personen dann nicht einfach gehen und die vermeintlich Dummen, die aber scheinbar alle die selbe Sprache sprechen, ihre Sprache sprechen lassen und permanent der Meinug sind, den "Dummen" beibringen zu müssen was denn nun richtiger und besser wäre. Niemand hat hier oder sonstwo darum gebeten einen Diskurs in die Linguistik machen zu wollen. Wenn ihr Sprachfetischisten so über alles erhaben seid, dann seid es aber lasst andere auch anders sein! Die "Anderen" scheinen eine Sprache zu sprechen, ihr zerfleddert diese immer wieder aufs neue und schafft damit Probleme die es vorher nie gab.

Jeder hier (und nicht nur hier) leidet unter seinen Symptomen. Egal wie diese im Einzelfall heißen. Und ich habe hier auf 41 Seiten sehr viel Wohlwollen und Verständnis gelesen, Menschen, die sehr offen auf Fragen und ernst gemeintes Interesse reagiert haben, die andere an ihrem Erleben und ihrer Innenwelt haben teilhaben lassen, egal ob Uno oder Multi, und ich fände es sehr schade, wenn mal wieder ein Faden durch unsägliche und wenig bis gar nicht zielführende Diskussionen geschreddert werden würde.

Ich hoffe Ihr seid gut ins neue Jahr gekommen und freue mich auf einen weiteren Austausch mit Euch.
Ganz liebe Grüße,
LovisTochter
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)

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Quatsch
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 08:28

Danke LovisTochter!

Keine Frage, dieser Faden ist Multi-Lastig. Verwundert mich nicht, geht es doch um dieses Thema.

Ich möchte betonen, dass ich mich 'gesehen' gefühlt habe. Nämlich auf meine Fragen habe ich Antworten bekommen. Nochmal und gerne sage ich: DANKE dafür.

Zum Hick-Hack: ich finde es borniert, seine eigene sogenannte wissenschaftliche Disziplin zur alleinigen Wahrheit zu erheben. Das möchte ich am 'sein' zeigen. Der studierte Philologe F. Nietzsche hat über das grammatikalische Wörtchen 'sein' eine philosophische Abhandlung geschrieben. Darin zeigt er deutlich, dass 'sein' nicht nur grammatikalisch genutzt wird, sondern eben (auch) MEDIAL. Demnach hat das 'sein' immer zwei Seiten: die des Benutzers und die des Empfänger-Benutzers. In seiner unnachahmlichen – gemeinen - Weise macht er sich lustig über diejenigen, die sich für gebildet halten, weil sie gerade mal eine Seite des 'seins' kennen – und nicht über den Tellerrand sehen können oder wollen um auch die andere Seite (hier: den Anderen) zu sehen.

Alles Gute im neuen Jahr!


Jenny Doe
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 11:44

Guten morgen SoundOfSilence, und auch allen anderen ein frohes neues Jahr
SoundOfSilence hat geschrieben: Und die Depressions-Patienten mussten da nicht nur den einen ausfüllen, denn es ging nicht nur um die Frage wie "akut" die "depressive Stimmung" ist, sondern es gab dann auch noch viele andere Kriterien - und in der Gesamtheit dessen ergab sich dann das "Störungsbild" oder "Krankheitsbild" der Depression (oder auch nicht) - so meinte ich das eher.
Ah, alles klar. Jetzt verstehe ich Deine Gedankengänge. Ich hatte bei dem Kontinuum eher an einzelne Symptomausprägungen gedacht, nicht an eine Diagnose, da ja hier mehrfach gesagt wurde "Das ist bei Unos anders", "das ist bei DISler stärker", "das ist bei Disler so und so, bei unos hingegegen nicht"... Denn so vereinfacht kann man das eben nicht sagen. Auch Unos können Symptome, die DISler haben, ebenfalls haben und manche Unos können in einem Merkmal auch eine schwerere Ausprägung aufweisen als manch ein Disler. Beispielsweise Stimmenhören, auch Gesunde hören Stimmen. Oder Dissoziation, auch Gesunde dissoziieren, .... Einzelne Symptome sind nicht "typisch" für eine Störung, egal welche, auch nicht für DIS. Es gibt eben ein Kontinuum von normal bis hin zu pathologisch stark ausgeprägt.
Anders ist es in der Tat, wie Du anmerkst, bei der Gesamtheit der Symptome, die ja aufsummiert ein Störungsbild, eine Diagnose abilden und ergeben. Da ist eine realitätsgetreue Abbildung schwierig. Man könnte nur hingehen und schauen, wieviele Symptome (Anzahl) ein Individuum einer spezifischen Störung erfüllt und dann vergleichen "Individuum A hat drei Symptome, Individuum Z hingegen 20". Aber das würde die Realität nicht korrekt abbilden. Selbst wenn ein Gesunder Stimmen hört, dissoziiert, ... und in der Gesamtheit das Erscheinungsbild einer DIS aufweisen würden, so wäre er dennoch noch lange kein DISler. Denn sein Simmenhören, dissoziieren, ... wären normal. Stimmenhören, Dissoziieren, ... der DISler hingegen hat andere Ursache und ist pathologisch. Weiß nicht, ob verständlich ist was ich meine.

Wchtig an dem Ganzen finde ich, dass man sich bewusst machen sollte, dass kein Symptom "typisch" für eine Störung ist. Man muss sich nur mal den ICD/DSM ansehen um festzustellen, wie symptomüberlappend die einzelnen Störungen sind. Und diese Symptome können eben auch bei Gesunden auftreten, ohne, dass deshalb eine psychische Störung vorliegen muss, ... Auch Gesunde hören Stimmen, dissoziieren, haben Filmrisse, ... Einzelne Symptome, auch aufsummiert, sind nicht "typisch DIS". Man muss auch berücksichtigen, warum jemand Stimmen hört, dissoziiert, einen Filmriss hat, ... Man muss auch schauen, wie sich Stimmenhören, dissoziieren, ... qualitativ äußern.

Aus diesem Grund ist es so, und wird es auch bleiben, dass DISler, die versuchen zu beschreiben, was "typisch DIS" ist, von Unos die Antwort bekommen werden, "habe ich aber auch, kenne ich auch, ich höre auch Stimmen, dissoziiere, habe Filmrisse ...". Es gibt keinen Grund sich davon angegriffen zu fühlen, denn es ist nunmal so, dass alles normal sein kann und alles pathologische Ausprägungen annehmen kann. Ich denke das Problem in der Diskussion hier ist, dass man sich genau das nicht bewusst macht, sondern sich persönlich angegriffen fühlt, wenn andere sagen "Kenne ich, habe ich auch, das ist doch nicht DIS-typisch".
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Wandelröschen
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 13:16

Jenny Doe hat geschrieben:
Auch Unos können Symptome, die DISler haben, ebenfalls haben und manche Unos können in einem Merkmal auch eine schwerere Ausprägung aufweisen als manch ein Disler. Beispielsweise Stimmenhören, auch Gesunde hören Stimmen. Oder Dissoziation, auch Gesunde dissoziieren, .... Einzelne Symptome sind nicht "typisch" für eine Störung, egal welche, auch nicht für DIS. Es gibt eben ein Kontinuum von normal bis hin zu pathologisch stark ausgeprägt.
klar sind einzelne Symptome nicht typisch nur für eine Krankheit. Das bestreitet auch keiner.
Jenny Doe hat geschrieben: Anders ist es in der Tat, wie Du anmerkst, bei der Gesamtheit der Symptome, die ja aufsummiert ein Störungsbild, eine Diagnose abilden und ergeben. Da ist eine realitätsgetreue Abbildung schwierig. Man könnte nur hingehen und schauen, wieviele Symptome (Anzahl) ein Individuum einer spezifischen Störung erfüllt und dann vergleichen "Individuum A hat drei Symptome, Individuum Z hingegen 20".
Aber das würde die Realität nicht korrekt abbilden.
Selbst wenn ein Gesunder Stimmen hört, dissoziiert, ... und in der Gesamtheit das Erscheinungsbild einer DIS aufweisen würden, so wäre er dennoch noch lange kein DISler.
Dann wäre er aber auch nicht mehr gesund!
Jenny Doe hat geschrieben:
Denn sein Simmenhören, dissoziieren, ... wären normal. Stimmenhören, Dissoziieren, ... der DISler hingegen hat andere Ursache und ist pathologisch.
Ja, welche denn? Und wenn derjenige, der diese ganzen Symptome aufweist, sich aufgrund von Amnesien nicht mehr an die Ursachen erinnern kann, gibt es diese Ursachen für den diagnostizierenden Thera ja nicht, also sind diese Symptome normal, also ist der Hilfesuchende gesund.
Ne, bei dir möchte ich wirklich nicht zur Diagnostik gehen. Du wirst nie einem Patienten mit Sicherheit aufgrund deiner eignen fehldiagnostizierte DIS mit DIS diagnostzieren.
Jenny Doe hat geschrieben:
Weiß nicht, ob verständlich ist was ich meine.
Ne, ich stehe scheinbar auf den Schlauch, ich verstehe wirklich nicht, was du mit dieser ewigen Wiederholung (hast du ja schon mehrfach geschrieben) bezwecken willst.
Jenny Doe hat geschrieben:
Man muss auch schauen, wie sich Stimmenhören, dissoziieren, ... qualitativ äußern.
Und wenn wir hier versuchen, das zu tun, was schon schwer genug ist, es zu beschreiben, was hören wir dann?
„Das ist bei Unos alles genauso!“

Dann sind wir uns ja im einig: DIS gibt es nicht! Darauf läuft es im Prinzip mit deiner Argumentation hinaus.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.


Jenny Doe
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 13:25

Hallo Wandelröschen
Ja, welche denn?
Na ja, Disler hören Stimmen ihrer "Persönlichkeiten". Unos, die Stimmen hören, hören diese aus anderen Gründen als Disler, nicht wegen "Persönlichkeiten".
Ne, bei dir möchte ich wirklich nicht zur Diagnostik gehen.
Brauchst du ja auch nicht. Und trotzdem kann man auch normal miteinander diskutieren ohne sich wieder drekt persönlich angegriffen zu fühlen. Du kannst mich fragen, wenn du was nicht versteht, dann bekommst du auch eine anständige Antwort
DIS gibt es nicht! Darauf läuft es im Prinzip mit deiner Argumentation hinaus.
Du verstehst wirklich nicht, was ich geschrieben habe.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.


mio
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 13:29

Hallo Jenny,
Jenny Doe hat geschrieben: Und trotzdem kann man auch nochmal miteinander diskutieren ohne sich wieder drekt persönlich angegriffen zu fühlen.
noch mal: Wie wäre es, wenn Du Deine Ansprüche an andere einfach mal selbst realisierst?

Kann SO schwer doch nicht sein?

Lieben Gruss,

mio


Vincent
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 13:39

Einen guten Start ins neue Jahr euch allen!

Bei der Diskussion hier habe ich einfach an einem bestimmten Punkt die Lust verloren (genauer) weiterzulesen. Aber eines habe ich beim Überfliegen der Inhalte hier vermisst: Nämlich was es für einen Menschen mit DIS bedeutet, keine (oder eine gestörte) Identität zu haben?

Was versteht ein 'Multi' eigentlich darunter, fern aller fachlicher Definition(en), die er sich angelesen hat, oder von denen er gehört hat, eine 'Dissoziative Identitätsstörung' zu haben?

"Ich bin DIS" - ist das vor allem eine von außen auferlegte Diagnose? Oder ist das (auch) ein bewusstes Empfinden im Hinblick auf die diffuse Ahnung, was vermutlich 'normaler' wäre als 'gespalten' zu sein, nämlich ein Individuum in einem Körper zu sein?
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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Quatsch
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 13:45

Ich habe da eine Idee, warum „Stimmenhören“ so unterschiedlich aufgefasst wird. Gehe dabei natürlich ausschließlich von MEINEM absolut unwissenschaftlichen Gefühl aus:

Ich sage manchmal auch einfach nur so dahin, „Ich höre, wie meine Analytikerin sagt, ….“. Mir ist aber in dem Moment völlig Bewusst, das ICH es bin, die die Stimme im Kopf erscheinen lässt. Ich weiß definitiv, dass sie NICHT in meinem Kopf sitzt und dass ich ihre Stimme höre, WEIL ich mich erinnere, wie sie VERMUTLICH antworten würde.

So wie ich verstehe, sitzt bei einem Multi eben tatsächlich eine Stimme im Kopf, nämlich eine Teilperson des Ichs. Und diese Stimme IST das Ich und kann nicht als Nicht-Ich wahrgenommen werden.

Kann das so sein?

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Myhre
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 13:55

Ja,liebe Quatsch,das ist so.
Ich nehme das nicht wie ein Teil meines Ichs wahr,sondern als eine andere Person.
So wie du hier schreibst,so schreiben mir meine Anteile.
Manche höre ich (Alltagsteammitglieder)
andere bekomme ich gar nicht mit...finde Spuren in der Wohnung....

@Vincent:
Fernab des theoretischen Wissens...ich empfinde das so:
Mein Körper ist ein Haus,in dem viele Menschen wohnen.
Ich empfinde das so.
Ich erlebe das so.

Herzliche Grüsse
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi


mio
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 13:57

Hallo Vincent,

und ein happy new Yahh!
Vincent hat geschrieben: Was versteht ein 'Multi' eigentlich darunter, fern aller fachlicher Definition(en), die er sich angelesen hat, oder von denen er gehört hat, eine 'Dissoziative Identitätsstörung' zu haben?

"Ich bin DIS" - ist das vor allem eine von außen auferlegte Diagnose? Oder ist das (auch) ein bewusstes Empfinden im Hinblick auf die diffuse Ahnung, was vermutlich 'normaler' wäre als 'gespalten' zu sein, nämlich ein Individuum in einem Körper zu sein?
da sprichst Du für meine Begriffe einen Punkt an, der wohl oft "missverstanden" wird. Jeder einzelne Anteil HAT eine Identität. Die ist einfach DA. All diese "unterschiedlichen" Identitäten unter einen Hut zu bekommen - sie also zu "einer einheitlichen" Identität werden zu lassen ist das Prob.

Lieben Gruss,

mio

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SoundOfSilence
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 14:02

Also, als Uno der EINIGE dissoziative Symptome aufweist, sehe ich, glaube ich, so langsam das Problem hier, warum sich Unos "abgewertet" vorkommen oder Multis "nicht ernst genommen" werden...

Mir selber geht es manchmal so, wenn ich jemandem etwas erklären möchte, das mich belastet, z.B. dass ich "Zeit" verliere, weil ich irgendwo sitze und eigentlich aufstehen wollte, stattdessen aber wegdissoziiere und gar nicht merke, das eine halbe Stunde vergeht, dass dieser jemand sagt: "ja ich trödle auch manchmal rum, das ist doch normal". Und dann knirsche ich mindestens innerlich mit den Zähnen. Ja - jeder trödelt mal rum, ist normal. Nur wenn du verabredet bist und es EILIG hast, dann kannst du dich normalerweise ein bisschen zusammenreißen - und es passiert dir in der Gesamtheit vermutlich auch nicht so oft. Wenn du aber wegdissoziierst, dann existiert weder der Termin, noch die Zeit noch die Eile (noch du selber oder irgendjemand sonst) - und das ist nicht steuerbar, nicht verhinderbar, nicht kontrollierbar. Und indem dieses "Symptom" des "Trödelns" nicht in seiner Gesamtheit als "unkontrollierbare Dissoziation mit einer gewissen Häufigkeit" gesehen wird, werde ich in meinem Leid nicht gesehen. Und wenn nun jemand kommt und sagt "ja, aber wenigstens bleibst du sitzen - andere ziehen los und finden sich plötzlich in München auf dem Hauptbahnhof wieder, und es sind drei Tage vergangen" - dann kann ich ja nur noch "nicken" und sagen, ja, Gott sei Dank - so schlimm ist es gar nicht. Und werde in meinem Leid (ständiges zu spät kommen, nicht genug "schaffen", zu wenig Zeit haben etc) auch nicht gesehen.

Was ist jetzt die Lösung? Jedem "seins" lassen.
DISler haben eine Fülle an verschiedenen Symptomen, und die schiere Fülle macht die Störung zur DIS - und macht auch die Besonderheit einer DIS aus. Und ist möglicherweise auch der Grund für einen Sprachgebrauch, der eine gewisse Identifikation mit der Krankheit bzw. über die Krankheit wahrscheinlich macht (und nebenbei: in meinen Augen auch sinnvoll sein lässt). Und DIS ist dadurch irgendwie "mehr" als nur die Summe der Symptome. Jedes für sich einzeln zu betrachten, in irgendein Kontinuum zu übertragen, damit das ganze gut VERGLEICHBAR wird mit Unos und deren z.T. ganz ähnlichen/gleichen Symptomen - das wird mMn der Lebensrealität nicht gerecht [und das kann ich beurteilen, weil es KEINER chronischen Krankheit mit VIELEN Symptomen gerecht werden würde].
@Jenny Doe: ich hab das Gefühl, dass du genau das tust - nicht um den DISlern ihr Leid kleinzureden vielleicht, aber um die Störung, die bei dir falsch diagnostiziert wurde, "am liebsten gar nicht zu beachten", um sie "wegzureden" weil man sie "gar nicht braucht" um das Krankheitsgeschehen zu beschreiben - das ist natürlich eine Unterstellung von mir, einfach mein Gefühl zu dem, was du hier schreibst - und wenn ich damit richtig liege, dann wirst du gute Gründe dafür haben - aber diese "Verkürzung" der DIS ist ganz schön krass - und wird den Multis die hier schrieben offenbar nicht gerecht!
Unos haben ebenfalls Störungen/Erkrankungen, und in den einzelnen Symptomen können die denen von DISlern gleichen - und dann natürlich auch individuell besser oder schlechter sein. Hier den Leidensdruck abzusprechen bloß weil man sich nicht einer solchen Komplexität an Symptomen gegenübersieht (und auch Unos haben ja häufig nur EIN Symptom...) wäre sicherlich ungerecht. Ich persönlich finde nicht, dass ein DISler, der auf die Komplexität einer Störung hinweist, das tut - aber anscheinend gibt es Unos die auf diesem "stell dich nicht so an"-Ohr wesentlich empfindsamer sind als ich das bin...

Stellt euch doch mal vor in einem Krankenhauszimmer treffen sich zwei Männer mit Lungenentzündung: Dem einen geht es schon etwas besser, der andere hat massive Schmerzen. Beide haben an und für sich dieselben Symptome. Der Patient auf dem Weg der Besserung hat AIDS. Der andere nicht. Obwohl letzterer mehr und massiver leidet unter den Hustenattacken, wird die Lungenentzündung für ersteren noch eine ganz andere Bedeutung haben. Diese beiden Patienten können sich gegenseitig helfen - sie können Verständnis füreinander haben und die "Ressourcen" (etwas die Hilfe der Schwestern) teilen - und der AIDS-Patient könnte sich freuen, dass es ihm besser geht als dem Nachbarn, der Nachbar, der so schlecht dran ist, könnte sich freuen, dass er die Lungenentzündung vermutlich ohne Komplikationen überstehen wird (auch wenn es jetzt gerade sehr weh tut)... Aber natürlich können die beiden auch um die Ressourcen konkurrieren und sich gegenseitig bei jedem Husten noch vorwerfen, sie würden simulieren....
(Und nein - DIS ist nicht AIDS)
Hello darkness, my old friend...


mio
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Beitrag Fr., 01.01.2016, 14:08

SoundOfSilence hat geschrieben: Was ist jetzt die Lösung? Jedem "seins" lassen.
DANKE, Silence!

(Für diese ebenso weisen wie wahren wie schlichten Worte!)

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